-
Selbstschaltergruppe für Verteilungsanlagen Werden in Verteilungsanlagen
mehrere Selbstschalter zu einer Gruppe vereinigt, so hat man bisher die Gruppe aus
den auf dem Markt üblichen Selbstschaltern zusammengesetzt, die in je einem Gehäuse
je einen Schaltmechanismus einschließen. Diese Selbstschalter sind in drei Typen
bekannt. Den ersten Typ bilden die Selbstschalter in Form von Schraubstöpseln, die
wie die Sicherungsstöpsel ein Gewinde haben und in für Patronensicherungen bestimmte
Sicherungselemente eingeschraubt werden. Den zweiten Typ bilden die Elementautomaten,
bei denen gleichsam der Schraubstöpselautomat mit seinem Sicherungselement zu einem
Ganzen zusammengebaut ist. Diese Elementautomaten haben naturgemäß eine Grundfläche,
die derjenigen der Sicherungselemente entspricht, an deren Stelle die Automaten
an Zählertafeln, Schalttafeln u. dgl. verwendet werden sollen. Den dritten Typ der
Selbstschalter bilden die sogenannten , Sockelautomaten. Bei diesen sitzt der Schaltmechanismus
ebenfalls fest auf einem Sockel, jedoch hat der Schalter eine von den Sicherungselementen
abweichende, Form und allgemein eine größere Grundfläche.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gruppe von Selbstschaltern
für Verteilungsanlagen zu schaffen, bei der man im Vergleich zu den aus den bekannten
Selbstschaltern zusammengesetzten, Gruppen mit einem erheblich kleineren Platzbedarf
auskommt. Erfindungsgemäß wird die Gruppe aus mehreren Selbstschaltereinsätzen gebildet,
die mit ihren die Schaltkontakte einschließenden Isolierkörpern selbständige gehäuselose
Einheiten bilden. Die Selbstschaltereinsätze werden an einer von Tragschienen gebildeten
Einrichtung nebeneinander befestigt und sind von einem. gemeinsamen Gehäuse umgeben,
das zum Anschließen und Abzweigen der Leitungen dienende Klemmsockel enthält. Der
Vorteil dieser Selbstschaltergruppe besteht darin, daß die bisher für jeden Selbstschalter
verwendeten Gehäuse vollständig fortfallen und die Selbstschalter sich infolgedessen
in einem kleineren Raum unterbringen lassen als bisher.
-
Es sind an sich Selbstschaltereinsätze bekannt, die mit ihrem die
Schaltkontakte einschließenden Isolierkörper von dem Gehäuse unabhängige Einheiten
bilden. Solche Selbstschaltereinsätze sind bisher nur an Selbstschaltern in Form
von Schraubstöpseln bekanntgeworden. Bei diesen Selbstschaltern ist jeder Einsatz
von je einem Gehäuse umgeben.
-
Auch ist es bekannt, an dreipoligen Selbstschaltern ein gemeinsames
Gehäuse zu verwenden,
in das drei Selbstschaltereinsätze eingesetzt
sind. Diese Selbstschaltereinsätze stellen keine selbständigen Einheiten dar, da
das die Einsätze umgebende Gehäuse zugleich zur Bildung der Schaltkammern für die
einzelnen Einsätze herangezogen ist. Solche Ge-= häuse müssen in ihrer Form den
Einsätzen angepaßt sein. Je größer die Zahl der Einsätze ist, desto schwieriger
ist die Herstellung des Gehäuses.
-
Bei der Selbstschaltergruppe gemäß der Erfindung kommt man in allen
Fällen mit einpoligen Schaltereinsätzen aus, auch wenn sie zum allpoligen Abschalten
von Stromkreisen verwendet werden. In einfacher Weise können mehrere Schaltereinsätze
der Gruppe zuin allpoligen Abschalten von Stromkreisen benutzt werden, dadurch,
daß an einzelnen oder allen Selbstschaltereinsätzen je nach Bedarf die Teile der
magnetischen bzw. thermischen Auslösung bzw. die die Schaltkontakte in der Einschaltstellung
sperrenden Glieder mechanisch miteinander gekuppelt werden. Durch diese Kupplung
ist erreicht, daß beim Ansprechen eines der Schaltereinsätze sämtliche mitgekuppelten
Schaltereinsätze ausschalten. Solche Kupplungen sind bisher nur an dreipoligen Selbstschaltern
bekannt, die aus drei Schaltereinsätzen zusammengesetzt und in einem den Einsätzen
angepaßten Gehäuse untergebracht sind.
-
Je nach der Anordnung der elektrischen Verbindungen an den Klemmsockeln
und der Anordnung der mechanischen Kupplungen an den Auslöse- bzw. Sperrorganen
der Selbstschaltereinsätze läßt sich die Verteilungsgruppe gemäß der Erfindung zum
ein- oder mehrpoligen Abschalten eines oder mehrerer Stromkreise benutzen, so daß
sie in mannigfacher Weise Verwendung finden kann.
-
In den Fig. i bis 3 und 6 bis 8 der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung in drei Ansichten dargestellt. Die Fig. q. und 5 geben den Schaltereinsatz
für sich in zwei Ansichten wieder. In den Fig. 9 bis 14 sind verschiedene Schaltungen
einer aus vier Schaltereinsätzen bestehenden Gruppe dargestellt.
-
Der in der Zeichnung dargestellte Selbstschalter hat vier Schaltereinsätze
i. Jeder Schaltereinsatz stellt eine Einheit für sich dar, die unabhängig von denn
Gehäuse ausgebildet und als Ganzes von diesem lösbar ist. Er hat einen Isolierkörper
2, der eine Schaltkammer für die Schaltkontakte bildet. Die Schaltkammer ist durch
kleine Öffnungen 3 mit der Umgebung des Isolierkörpers verbunden, damit die beim
Schalten auftretenden Gase aus der Schaltkammer entweichen können. Die Schaltkontakte
werden von einem Mechanismus gesteuert, der mit seinen sämtliehen Teilen an dem
Isolierkörper 2 befestigt ist. Jeder Schaltereinsatz hat eine magnetische und thermische
Auslösung. q. ist der von den Magnetspulen 27 beeinflußte Anker der magnetischen
Auslösung und 5 der Bimetallstreifen der thermischen Auslösung. Beide Auslöseorgane
wirken auf ein Sperrglied 6 ein, das die Schalterkontakte in der Einschaltstellung
hält. Der Einschaltdruckknopf ist mit 7 und der Ausschaltdruckknopf mit 8 bezeichnet.
Sollen zwei oder mehrere Schaltereinsätze gleichzeitig ausschalten, wie es z. B.
beim allpoligen Abschalten von Stromkreisen notwendig ist, so werden die Schaltmechanismen
der betreffenden Selbstschaltereinsätze miteinander gekuppelt. Es geschieht in der
Weise, daß die Auslöseorgane bzw. Sperrglieder durch ein gemeinsames Gestänge miteinander
verbunden werden. Bei dem in der Fig. i dargestellten Selbstschalter sind die die
Schalter in der Einschaltstellung sperrenden Glieder 6. durch Laschen g miteinander
verbunden. Dadurch -ist erreicht, daß beim Ansprechen eines der Schaltereinsätze
sämtliche mitgekuppelten Schaltereinsätze ausschalten.
-
Die Selbstschaltereinsätze sind von einem gemeinsamen Gehäuse umgeben.
Es besteht zweckmäßig aus einer Platte io und einer diese bedeckenden Haube i i.
Zur Befestigung der Schaltereinsätze an dem Gehäuse dient eine an der Platte io
angebrachte Trageinrichtung. Die Trageinrichtung besteht aus zwei parallelen Schienen
12, die über der Platte io auf Säulen 13 ruhen. An der Trageinrichtung sind die
Schaltereinsätze i aufgehängt. Jeder Schaltereinsatz hat zu diesem Zweck zwei Lappen
28, die an seinen beiden Seiten angeordnet sind. Mit Hilfe dieser Lappen 28 ruht
jeder Schaltereinsatz auf den Tragschienen 12 und ist an diesen auswechselbar, z.
B. durch Schrauben 29, befestigt. Die Traganordnung dient zugleich zur Befestigung
einer aus nicht brennbarem Stoff bestehenden Schutzwand 1q., die gegenüber den Gasaustrittsöffnungen
3 der Schaltereinsätze i liegt.
-
Die in das Gehäuse einzuführenden Leitungen werden nicht unmittelbar
an die Schaltereinsätze, sondern an Zwischenklemmen 15 angeschlossen, die auf einem
oder mehreren Isoliersockeln 16 angeordnet sind und mit den Schalterpolen in Verbindung
stehen. Dadurch ist erreicht, daß beim Auswechseln der Schaltereinsätze die Leitungsanschlüsse
nicht gelöst zu werden brauchen. Zu jedem Schaltereinsatz gehören zweckmäßig je
zwei Isoliersockel 16, von denen der eine an der einen und der andere an der anderen
Seite der Schalterreihe angeordnet ist. Sämtliche Isoliersockel 16 sind einander
gleich und tragen zwei miteinander
leitend verbundene Zwischenklemmen
15. Die Zwischenklemmen bestehen aus Klemmschrauben und einer an dem Sockel befestigten
Kontaktschiene. Die Kontaktschiene dient zugleich als Mutter für die Klemmschrauben.
An den Zwischenklemmen können nicht nur die ankommenden Leitungen, sondern auch
Sammelschienen 18' angeschlossen werden, die Zwischenklemmen mehrerer Isoliersockel
miteinander verbinden. Jeder Sockel hat außerdem eine durchgehende Aussparung 17,
in die eine von den Zwischenklemmen getrennte Sammelschiene 18 eingelegt werden
kann. Die einzelnen Isoliersockel sind an der Platte des Gehäuses durch Zungen i9
befestigt, die aus der Platte herausgebogen sind und hinter Vorsprünge 2o der Isoliersockel
16 greifen.
-
Das Gehäuse hat an seinen Längsseiten in an sich bekannter Weise ausbrechbare
Stellen 21 für die Einführung von Leitungen. Um die Schaltereinsätze bei aufgesetzter
Haube bedienen zu können, sind in der Haube Durchtrittsöffnungen 22 für die Bedienungsorgane
vorgesehen. Zweckmäßig sind die Durchtrittsöffnungen 22 bei aus- Blech bestehenden
Hauben mit näpfchenartigen Isolierstoff teilen 23 ausgekleidet.
-
Während die Fig. i bis 3 der Zeichnung einen Selbstschalter für die
Anordnung auf der Wand oder der Schalttafel zeigen, ist in den Fig.6 bis 8 ein Selbstschalter
für den Einbau in die Wand dargestellt. Bei diesem Selbstschalter besteht das Gehäuse
aus einem in eine Wand einsetzbaren Topf 2q. und einer Abdeckung 25. In dem Topf
sind die Selbstschaltereinsätze i in der gleichen Weise wie die bekannten nicht
selbsttätig auslösenden Schalter (Drehschalter, Kippschalter) angeordnet. Die Schaltereinsätze
sitzen hier wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel über zwei Tragschienen 12, die
auf Säulen 13 ruhen. Die Säulen 13 sind an zwei Bügeln 26 befestigt,
die in das Gehäuseinnere eingehängt sind und an den Seitenwänden gehalten sind.
Die Bügel tragen zugleich die Zwischenklemmensockel 16. Auch bei diesen Selbstschaltern
ist die Abdeckung 25 des Topfes an den Durchtrittsstellen der Bedienungsorgane der
Schaltereinsätze mit einem näpfchenartigen IsolierstOffteil 23 ausgebildet.
-
Der Selbstschalter gemäß der Erfindung läßt sich in den verschiedensten
Arten von Verteilungsanlagen anwenden. Je nach der Art der Verteilungsanlage werden
die Selbstschaltereinsätze voneinander getrennt oder in elektrischer bzw. mechanischer
Kupplung benutzt. Die elektrische Kupplung wird durch Sammelschienen 18, i8' erreicht,
die entweder an -die Zwischenklemmen angeschlossen oder in die Aussparungen der
Isoliersockel eingelegt werden. Di- mechanische Kupplung wird durch die Verbindung
der Auslöse- bzw. Sperrorgane der Schaltmechanismen erreicht. Auf diese Weise ist
es möglich, die Selbstschaltergruppe unter Beibehaltung der gleichen Schaltereinsätze
für eine ein- oder mehrpolige Abschaltung von einem oder mehreren Stromkreisen zu
verwenden.
-
Die Fig. 9 bis 14 zeigen den in den Fig. i bis 3 dargestellten Selbstschalter
in verschiedenen Schaltungen. In den Fig. 9 bis i i dient die Verteilungsgruppe
zum einpoligen Schalten vori vier Stromkreisen. Während in der- Fig. i i die Stromkreise
innerhalb des Gehäuses voneinander getrennt sind, bildet in den Fig. 9: und io der
Selbstschalter zugleich eine Abzweigstelle für die vier Stromkreise. Die ankommende
Leitung ist nämlich an zwei Sammelschienen angeschlossen, von denen die eine, i8',
an die Zwischenklemmen der einen Sockelreihe angekleinint und die andere, 18, in
die Aussparungen der anderen Sockelreihe eingelegt ist. Jeder zu den Stromverbrauchern
führende Stromkreis ist an die Zwischenklemme der die Sammelschiene i8 tragenden
Sockelreihe und an die isoliert eingelegte Sammelschiene angeschlossen. Die Fig.
12 zeigt die Verteilungsgruppe zum allpoligen Abschalten zweier zweipoliger Stromkreise.
Bei dieser Anordnung sind die Schaltmechanismen je zweier Selbstschaltereinsätze
miteinander mechanisch gekuppelt. Die Fig. 13 gibt eine Schaltung der Verteilungsgruppe
wieder, bei der drei Selbstschaltereinsätze zum allpoligen Abschalten eines -dreipoligen
Stromkreises verwendet sind und der vierte Selbstschaltereinsatz zum einpoligen
Schalten eines weiteren Stromkreises dient. In der Fig. 14 ist ein Selbstschalter
wiedergegeben, bei dem zwei Selbstschalter zum allpoligen Abschalten eines zweipoligen
Stromkreises und die beiden übrigen Selbstschalter zum einpoligen Schalten zweier
weiterer Stromkreise dienen.