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DE676020C - Vorrichtung zur Gewinnung verspinnbarer Fasern aus Schilfstengeln u. dgl. und Verfahren zum Aufschliessen von Schilf - Google Patents

Vorrichtung zur Gewinnung verspinnbarer Fasern aus Schilfstengeln u. dgl. und Verfahren zum Aufschliessen von Schilf

Info

Publication number
DE676020C
DE676020C DEM138110D DEM0138110D DE676020C DE 676020 C DE676020 C DE 676020C DE M138110 D DEM138110 D DE M138110D DE M0138110 D DEM0138110 D DE M0138110D DE 676020 C DE676020 C DE 676020C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
rollers
pair
roller
reeds
fibers
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM138110D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Walter Meissner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
WALTER MEISSNER DR
Original Assignee
WALTER MEISSNER DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by WALTER MEISSNER DR filed Critical WALTER MEISSNER DR
Priority to DEM138110D priority Critical patent/DE676020C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE676020C publication Critical patent/DE676020C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01BMECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
    • D01B9/00Other mechanical treatment of natural fibrous or filamentary material to obtain fibres or filaments

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

  • Vorrichtung zur Gewinnung verspinnbarer Fasern aus Schilfstengeln u. dgl. und Verfahren zum Aufschließen von Schilf Die bisher bekannten Verfahren zur- Gewinnung verspinnbarer Fasern aus Schilfstengeln u. dgl. haben den Nachteil, daß das Aufschließen mit Hilfe von scharfen Reagenzien oder über Gärungsvorgänge vorgenommen und dabei nur die Faser gewonnen wird, während die übrigen wertvollen Bestandteile, insbesondere die Stärke, verlorengehen. Häufig leidet sogar die Faser selbst unter der Wirkung der scharfen Reagenzien.
  • Dieser übelstand soll nach der Erfindung dadurch beseitigt werden, daß zur Gewinnung verspinnbarer Fasern aus Schilfstengeln u. dgl. -auf rein mechanischem Weg eine Vorrichtung dient, die aus einem mit einem unteren Abfluß versehenen Behälter besteht, in dem hinter einem Riffelwalzenpaar mit geringer Riffelhöhe zwei Walzenpaare mit größerer Riffelhöhe angeordnet sind, zwischen denen eine Befeuchtungsstelle für Blas Gut eingeschaltet ist. An die Riffelwalzen schließt sich zunächst eine Ausbreitvorrichtung in Form einer Glattwalze und einer Gegenwalze an, die auf ihrem Umfang schraubenförmig verteilte Stifte trägt, und weiterhin abwechselnd Riffelwalzenpaare mit Längs- oder mit Querriffeln, von denen die Querriffelivalzen in der Arbeitsrichtung hintereinander versetzte Riffeln tragen. In diese Vorrichtung werden die Schilfblätter und -wurzeln erfindungsgemäß mit dem dicken Ende voran eingeführt, so daß der darin enthaltene Saft durch den Walzendruck in seiner natürlichen Steigungsrichtung vorwärts gepreßt und damit eine kapillare Zersprengung des Gefüges erreicht wird. Die Folge davon ist eine weitgehende mechanische Trennung der einzelnen Faserbündel.
  • Auf das so bearbeitete Gut wird nach dem Laufen durch ein oder mehrere-Walzenpaare ein Sprühregen geleitet, der nicht nur die ausgetretenen Pflanzensäfte abspült, sondern auch alle zwischen den Fasern lagernden lös-: liehen und mechanisch fortspülbaren Sto9 teilchen entfernt. Auf diese Weise wer die durch keinerlei chemische Vorgänge 5. gegriffenen Fasern schließlich beim Freilegen-' getrennt, während die übrigen Nutzstoffe, insbesondere die Stärke, der Zucker und die Zellmembran, sich in dem gesammelten Spülmittel befinden und daraus gewonnen werden können.
  • Es ist zwar bereits bekannt, Flachsstengel u. dgl. zum Freilegen der Fasern zwischen zusammenarbeitenden Walzenpaaren hindurchzuführen, dabei - das Gut zu berieseln und die Berieselungsflüssigkeit in einem darunter befindlichen Behälter aufzufangen. Die Vorrichtung eignet sich jedoch nicht zum Bearbeiten von Schilf zur Gewinnung verspinnbarer Fasern.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt. Es zeigen Abb. i die Vorrichtung im Längsschnitt, Abb.2 eine-Draufsicht auf die Vorrichtung. Das aufzuschließende Gut, und zwar sowohl die Blätter als auch die Wurzeln, wird bei a mit dem dicken Ende voran in die Maschine eingeführt und hier von dem ersten Riffehu,lzenpaar i erfaßt. Dieses Walzenpaar mit einer feinen Längsriffelung bewirkt ein Breitquetschen des Gutes und drückt gleichzeitig den Pflanzensaft in die feinsten Kanäle, die dadurch aufgesprengt werden. Das hinter dem Walzenpaar i angeordnete Walzenpaar 2 besitzt grobe Längsriffelungen und walkt das Gut durch. Hinter diesem Walzenpaar ist eine Stützplatte b vorgesehen, über welche da' s Gut nach dem Durchlaufen des Walzenpaares 2 geführt wird. Oberhalb dieser Stützplatte b ist ein Spülrohr G angeordnet, welches an seinem der Stützplatte b zugekehrten Teil feine Bohrungen enthält. Die Bohrungen sind dabei so angeordnet, daß das Wasser sowohl. auf die Walzen als- auch auf das auf der Platte b befindliche Gut gespritzt wird, und zwar nicht senkrecht, sondern im spitzen Winkel zu den Walzenmänteln bzw. zu der Platte b. Dadurch wird eine gute Spülwirkung erzielt. Neben kaltem Wasser kann aus dem Rohr c auch warmes Wasser mit oder ohne Druck auf das zu bearbeitende Gut geleitet werden. -Eine kurz vor dem nächsten Walzenpaar 3 vorgesehene langborstige Bürstenleiste d löst noch die leicht anhaftenden Stoffteilchen von dem Gut ab, welche dann gleichfalls mit weggespült werden.
  • Das Walzenpaar 3, das wieder mit groben Längsriffeln versehen ist, walkt das Gut erneut und quetscht gleichzeitig die beim Spülen aufgenommenen Flüssigkeitsmengen aus. Dabei werden mit der austretenden Flüssigkeit syeitere Stoffteilchen, die aus dem Gut me-"2janisch oder chemisch herausgelöst sind, geschwemmt.
  • eim Walzenpaar q. ist die obere Walze iit halbkugelförmigen Knöpfen e oder mit Stiften besetzt, die von der Mitte der Walze aus in rechts- bzw. linksgewundener Schraube auf der Walzenoberfläche liegen. Die untere Walze ist zylindrisch - ausgebildet und besitzt eine glatte Oberfläche. Hinter diesem Walzenpaar q., das zum Ausbreiten des Gutes dient, ist wieder eine . aus einer Stützplatte b, einem Spülrohr c und einer Bürste d bestehende Reinigungsstufe vorgesehen, an die sich das Walzenpaar 5 anschließt, das wieder mit Längsriffeln besetzt ist und das Gut erneut walkt und quer zur Faserlängsrichtung quetscht.
  • Das folgende Walzenpaar 6 ist mit einer mittelstarken Längsriffelung versehen und glättet das wellenförmig gequetschte Gut, das darauf einer weiteren Reinigungsstufe mit einer Stützplatte b, einem Spülrohr c und einer Bürste d zugeführt wird.
  • Im Anschluß an diese dritte Reinigungs stufe wird das Gut dem Walzenpaar 7 zugeführt, das mit einer groben ringförmigen Riffelung versehen ist, wodurch das Gut in der Längsrichtung der Fasern gewalkt wird.
  • Nach dem Durchlaufen des Walzenpaares 7 wird das Gut in einer vierten Reinigungsstufe, bestehend aus einer Stützplatte b, einem Spülrohr c und einer Bürste d, erneut berieselt, ausgewaschen und gereinigt, um danach dem Walzenpaar 8 zugeführt zu werden, das wieder mit Längsriffeln versehen ist und das Gut quer zur Faserlängsrichtung walkt und quetscht.
  • Das sich anschließende Walzenpaar g «eist wieder ringförmige Riffeln auf und wirkt somit @ in Längsrichtung auf die Fasern ein.
  • Hinter dem Walzenpaar 9 ist wiederum eine Reinigungsstufe der beschriebenen Art vorgesehen.
  • Die anschließenden Walzenpaare i o, i i und 12 dienen der Trocknung des Gutes und besitzen eine glatte, zylindrische Oberfläche. Zwischen diesen Walzenpaaren wird das Gut gründlich ausgequetscht und getrocknet. Das Trocknen kann dabei noch durch zusätzliche Beheizung des Walzenpaares 12 bzw. der Walzenpaare i z und 12 beschleunigt werden.
  • Der Druck zwischen den einzelnen Walzenpaaren ist in üblicher Weise durch verstellbare Druckfedern regelbar.
  • Die Walzen können aus Metall, Porzellan (Ton), künstlichem oder natürlichem Gummi hergestellt und auch mit Überzügen aus Leder, Gummi, Papier, Filz o. dgl. versehen werden. Die Spülrohre c können axf, eine gemeinsame Zuleitung angeschlossen werden, aber auch Einzelzuleitungen erhalten. In jedem Falle sind an ihnen Einzelhähne angebracht, die eine Regelung des Zuflusses und damit des Wasserdruckes ermöglichen.
  • Bei f verlassen die freigelegten Fasern die Vorrichtung.
  • Unter dem Walzensystem ist eine Wanne mit geneigtem Boden und mit einer Ausflußöffnung g angeordnet, durch die die gelösten bzw. die mechanisch weggeschwemmten Stoffteilchen in einen untergestellten Behälter abfließen. An Stelle einer Wanne mit einem Abfluß g kann auch eine solche mit mehreren Abteilungen und mehreren Ausflüssen g Verwendung finden, wodurch dann ein getrenntes Auffangen der an den einzelnen Bearbeitungs-bzw. Reinigungsstufen abfließenden Flüssigkeiten ermöglicht ist. Die ganze .Vorrichtung wird von einer Haube abgedeckt, die leicht abgenommen werden kann, so daß die Walzen und die übrigen Mäschinenelemente jederzeit zugänglich sind.
  • Die anfallenden Fasermengen werden der Einwirkung einer einfachen Nachröste in Wasser ausgesetzt. Diese Nachröste kann sehr kurzfristig sein, da der größte Teil der sonst mit Hilfe der Wasserröste durchzuführenden Arbeit, wie Entfernung der vergärbaren organischen Stoffe, Freilegen der Faserbündel, Vermorschen fester Membranen usw., durch vorheriges Abtrennen der in Frage kommenden Stoffe bereits geleistet wurde. Die derart gewonnenen Fasermengen enthalten nur noch so viel vergärbar e organische Beimengungen (Reste von Stärke, Zucker, Kleber u. a.), als zum Ablauf der Gärung erforderlich sind. SchließlichesNachwaschen, Trocknen und Hecheln läßt eine zugfeste, geschmeidige und seidig glänzende Faser entstehen.

Claims (1)

  1. PATENT ANSPRÜC1113: 1. Vorrichtung zur Gewinnung verspinnbarer Fasern aus Schilfstengeln u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß in einem mit einem unteren Abfluß versehenen Behälter hinter einem Riffelwalzenpaar mit geringer Riffelhöhe zwei Walzenpaare mit größerer Riffelhöhe angeordnet sind, zwischen denen eine Befeuchtungsstelle für das Gut eingeschaltet ist, und daß sich an diese Riffelwalzen zunächst eineAusbreitvorrichtung anschließt in Form einer Glattwalze und einer Gegenwalze, die auf ihrem Umfang schraubenförmig verteilte Stifte trägt, und weiterhin abwechselnd Riffelwalzenpaare mit Längs- oder mit Querriffeln, von denen die Querriffelwalzen in der Arbeitsrichtung hintereinander versetzte Riffeln tragen. z. Verfahren zum Aufschließen von Schilf mittels einer Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blätter und Wurzeln mit dem dicken Ende voran in die Maschine eingeführt werden.
DEM138110D 1937-05-22 1937-05-22 Vorrichtung zur Gewinnung verspinnbarer Fasern aus Schilfstengeln u. dgl. und Verfahren zum Aufschliessen von Schilf Expired DE676020C (de)

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DEM138110D DE676020C (de) 1937-05-22 1937-05-22 Vorrichtung zur Gewinnung verspinnbarer Fasern aus Schilfstengeln u. dgl. und Verfahren zum Aufschliessen von Schilf

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DE676020C true DE676020C (de) 1940-12-06

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