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Falzmaschine zum wahlweisen Längs- oder Querfalzen der Bogen im ersten
Bruch mittels eines im Takt arbeitenden Falzwerkes Die vorhegende Erfindung bezieht
sich auf Falzmaschinen zum wahlweisen Längs-oder Querfalzen von Papierbogen o. dgl.
im ersten Bruch mittels eines im Takt arbeitenden Falzwerkes, bei denen der zugeführte
Bogen durch ein Falzmesser in die Falzwalzen gedrückt wird.
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Die Zuführung der Bogen in - das erste Falzwerk geschieht bei derartigen
Maschinen mit solcher Geschwindigkeit, daß .die zugeführten größten Bogen die Maschine
hintereinander durchlaufen, ohne sich gegenseitig zu stören. Bei Falzmaschinen der
angegebenen Art, bei deinen der erste Bruch bei gleichbleibender Zuführrichtung
wahlweise längs oder quer zu dieser Einlaufrichtung gefalzt werden kann, entsteht
bei wechselnden, und zwar bei kleiner werdenden Formaten bzw. wechselnder Falzrichtung
ein Stück Leerlauf in der Bogenförderung, der unnützen Zeit-und Kraftverlust bedeutet.
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Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist, diese Verluste zu beseitigen
bzw. zu verkleinern.
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Bekannt sind Falzmaschinen, bei denen zwischen die die Förderbänder
und Falzwalzen antreibende Hauptwelle und die von ihr ,abgeleitete Eintourenwelle,
die sowohl das Einführen der Bogen in die Falzwalzen für den ersten Bruch als auch
den Falzmechanismus und den Ausleger taktmäßig steuert, ein Wechselgetriebe geschaltet
ist, das es ermöglicht, unter Beibehaltung der gleichen Förderbänder- und Falzwalzengeschwindigkeit
die Geschwindigkeit bzw. den Takt der die Bogeneinführenden Vorrichtung und des
Falzmechanismus den wechselnden Bogie;nformaten ;anzupassen, derart, daß z. B. bei
kleiner werdenden Formaten die Einzelbogen bei unveränderlicher Höchstgeschwindigkeit
der zwischen den Falzern befindliehen Fördereinrichtungen dichter einlaufen und
schneller verarbeitet werden (Patent 537741).
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Es ist zwar bei der bekannten Vorrichtung bereits möglich, eine bedeutende
Leistungssteigerung der Maschine bei gleichbleibender Laufgeschwindigkeit der Bänder
zu Herreichen, nicht aber im ersten Bruch wahlweise längs ' oder quer zu falzen.
Die bekannte Anordnung erstreckt sich auch auf reine Bänderfalzmaschinen und durchweg
mit Falzmessern hergestellte Falzungen.
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Um nun auch bei Maschinen, die im ersten Bruch eine wahlweise Längs-oder
Querfalzung ermöglichen, in einfacher Weise ein Höchstmaß an Leistung in b@ezug
auf die zur Verarbeitung gelangenden Bogenformate und -qualitäten zu erreichen,
sollen gemäß vorliegender Erfindung die .den Bogen gegen
den jeweiligen
Falzanschlag fördernden Mittel, z. B. Bänder, von einem Wechselgetriebe derart ,antreibbar
sein, daß sowohl bei ausgeschaltetem (erstem) Querfalzer der Bogen: jeweils bei
gleichbleibender FalzgeschlviÜdi-:j: keit der Falzwalzen des ersten -Längs- ode
Querfalzers ,auf der zwischen dem Zuführ# tisch und den erwähnten Falzwalzen befindlichen
Förderstrecke, z. B. den erwähnten Bändern, mit wahlweisse einstellbarer Geschwindigkeit
gegen den jeweiligen Falzanschlag gefördert wird.
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Das ist deshalb möglich, weil z: B. bei kleiner werdenden Bogenformaten
der Einlaufweg kürzer wird, also normalerweise wenigser Zeiterforderlich ist, die
dann durch Lan,gsamserlaufen der Bogenausgenutzt werden kann, und ferner, weil bei
Maschinen mit lvahlweis°m Länge- .oder Querfalz im ersten Bruch auch bei größtem
Format eine dichtere Bogenfolge möglich ist, die, da Maschine und Vereinzelungsvorrichtung
selbst die Geschwindigkeit nicht .ändern, durch das Verlangsamen erreicht wird.
Da in jeder Falzmaschine die zulässige Zuführungsgeschwindigkeit der Einzelbögen
die joberste Leistungsgrenze bestimmt, kann bei allen Formaten, die die Verlangsamung
des Bogenlaufs zwischen der Vereinzelungs- und der Falzstelle gestatten, durch Wiedererhöhen
der Geschwindigkeit der gesamten Maschine deren Gesamtleistung - für die betreffende-
Arbeit .erhöht werden.
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In obigem wurde der Erfindungsgegenstand an einer mit Falzmessern
ausgerüsteten Maschine dargelegt. Er ist aber auch an allen anderen in gleichmäßigem
Takt arbeitenden Falz- oder ähnlichen Maschinen zu verw enden, wenn z. B. eine Falzmaschine
mit Taschen- und Messerfalz kombiniert wird, wie an sich bekannt.
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In diesem Falle würde die Anordnung der Maschine die gleiche bleiben,
nur würde die von der Stapelseite ;entfernter liegende Qu@erfalzeinrichtung als
Stauchfalzer ausgebildet, indem über die linke Falzwalze eine Zuführwalze und in
den durch das Walzentrio gebildeten Hohlraum in bekannter Weise eine Staucht;asche
montiert wird. Handhabung und Wirkungsweise bleiben dann genau dieselben, und die
Zuführgeschwindigkeit wird mit der neuen Vorrichtung so seingestellt, daß dem jeweils
zu verarbeitenden Formatentsprechend der Bogen unter dem Falzmesser rechtzeitig
eintrifft, weil durch das sich ändernde Bogenformat sowohl der Zeitpunkt des Stauchfalzes
als auch der Beginn der .Ruhelage unter dem Falzmesser sich ändert.
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Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
Längsfalzvorrichtung vor die Querfalzvorrichtung gelegt. Es könnte ebensogut umgekehrt
sein.
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Die Zeichnungen stellen eine solche Ma-.'':'>chine dar, und zwar ist
#: `Abb. i ein Aufriß, Abb. a sein Grundriß dazu und Abb.3 eine Seitenansicht, während
die Abb. q. und 5 Einzelheiten der im Beispiel gewählten Schaltkonstruktion zeigen.
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Es haindelt sich darin um eine Falzmaschine mit deal Falzwerken I
bis V, die so miteinander kombiniert werden können, daß der vorn F zugeführte und
von T' weitergeleitete Papierbogen entweder in die Falzwerke I, II, IV V bzw. je
nach Wahl in einige davon geleitet wird oder in die Falzwerke III, IV, V bzw.einige
davon. Im ersten Fallee erfolgt der erste Bruch in der Längsrichtung der Zuführung,
im zweiten Falle quer dazu, und es ist ohne weiteres erkenntlich, daß auch bei Benutzung
des Kreuzfallzw erkes, wo größere Abstände der Bogen voneinander n rotwendig sind,
bei kleiner werdenden Formaten, wenn der Anschlag R nach innen rückt, eine Verlangsamung
des Transportes T1 eingeschaltet werden kann, die eine Leistungsvergrößerung durch
Einschalten seiner größeren Geschwindigkeit des Antriebsmotors ermöglicht.
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A sind die Wände, zwischen denen in an sich bekannter Weise die Falzwerke
I bis V @eingebaut sind. F ist das Ende einer Einlegevorrichtung, auf die die einzelnen
Bogen von Hand (oder selbsttätig gebracht sind und schließlich den Rollen T mit
den Bändern T1 übergeben werden. Letztere sitzen auf der Welle S, die von einer
Eintourenwelle D aus mittels Kettenräder Hl und H3 (Abt. q. und 5) und Kette C7
angetrieben werden. Auf dem Rad H3, das sich lose auf Welle S dreht, sitzt fest
das Zahnrad 1(, das in das Zahnrad F' (Abt. q.) greift. Letzteres dient zum Antrieb
eines beliebigen Anlegers und arbeitet daher im Takt der Falzmaschine selbst dann,
wenn das Kettenrad H3 lose auf seiner Welle S läuft.
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Auf den Wellen D und S sitzen ferner zwei weitere Kettenrüder
H, H2, die durch die Kette C6 miteinander verbunden sind. Neben den Kettenrädern
H2, H3 sitzen fest auf Welle S die Mixnehmer L', L2 (Abt. 3 und 5),
die beliebig
durch Stecker N mit einem der Kettenräder H2, H3 gekuppelt und dadurch mit der jeweiligen
Geschwindigkeit der Räder H° oder H3 sich drehen. Beide Ketten laufen ständig, so
daß I( mit der für den Anleger F (Abt. i) passenden Geschwindigkeit auch dann mitläuft,
wenn der Stecker N die Welle S mit dem mit anderer Geschwindigkeit bewegten Kettenrad
H2 verbindet. In diesem Falle läuft die Welle S langsamer, so daG
auch
die Papierbogen langsamer durch T1 gefördert werden. Es können beliebig viel derartige
Kett@engetriehe auf den Wellen D und S sitzen, die die Zuführgeschwindigkeit der
Papierbogen unter das Falzmesser regeln. Statt dieser Konstruktion für die Umschaltung
der Welle S auf eine andere Geschwindigkeit könnte jede andere den gleichen Zweckt
ierfüllende Anordnung getroffen werden.
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Sollen die Walzen I, I I, IV und V verwendet werden, so läuft der
Bogen an den Anschlag R. Das Falzmesser I schlägt ihn in die Walzen. Bänder T2 tragen
ihn an den Anschlag ,R° (Abb. 2), Messer II schlägt ihn in seine Walzen, worauf
Bänder T3 ihn an den Anschlag R3 und in das Falzwerk IV und analog durch R4 .aufgehalten
(Abb. i) in das Falzwerk V und dann in die Ablage bringen.
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Bei Benutzung der Falzwerke III bis V läuft der von den Bändern T1
betragene Boge' am Anschlag R1 an und gelangt von dort, wie ;oben beschrieben, aus
Walzen III in die Parallelfalzvorrichtungen IV und V. In diesem Falle 'können die
@einzelnen Bogen dicht hintereinander einlaufen, weil die ersten Falzwalzen III
sie in der gleichen Richtung fortschaffen, wie sie ankommen. Es kann also ein langsamerer
Lauf der Bänder T1 @eingeschaltet werden. Nach Bedarf kann dann die ganze Maschinengeschwindigkeit
wieder entsprechend vergrößert werden. Die Welle D liegt in den Lagern B (Abb. i
bis 3). Sie trägt die Ri@emscheibe P, die von irgend-,einer Kraftquelle aus angetrieben
wird. Ein konisches Räderpaar G treibt auf eine zweite Antriebswelle Dl, von der
aus der Mechanismus für das Falzwerk II und sein Zubehör betätigt wird, während
eine weitere Welle D2 (Abb. 2) mit Hilfe der konischen Räder G1 die Falzwerke 11I,
IV und V in Betrieb hält. Die W °lle S liegt in den Lagern Dl. Die Ketten Cl bis
C5 sind die Antriebe für die Falzwalzen 1 bis V.
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Die Erfindung ist für jede Axt von Papierbogen verarbeitende Maschinen
verwendbar, wo die ':Möglichkeit besteht, durch Veränderung des G,eschwindigk eitsverhältnisses
des Bog,-nlaufs eine günstigere Verarbeitung der Bogen herbeizuführen, die infolge
des bisherigen festen übersetzungsverältnisses im Bogenlauf vordem noch nie möglich
war,