DE674099C - Verfahren und Einrichtung zur Gewinnung von Schwefel - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Gewinnung von SchwefelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus einem Metallsulfid
enthaltenden Rohstoff, insbesondere Pyrit, durch Destillation, Oxydation und anschließende
Reduktion.
Nach einem bekannten Verfahren erfolgen Destillation und Reduktion des Schwefels
in einem einheitlichen Schachtofen derart, daß das im unteren Teil des Ofens durch Oxydation
gewonnene Schwefeldioxyd etwa in der Mitte des Schachtofens abgeleitet wird, während
im oberen Teil des Ofens der Schwefel durch die von unten nach oben übertragene Wärme ausgeschmolzen wird. Nach einem
anderen Verfahren wird das im unteren Teil des Schachtofens gewonnene Schwefeldioxyd
durch den im oberen Teil des Ofens befindlichen, mit Koks gemischten Pyrit geleitet, so
daß er zu Schwefel reduziert wird und außerdem der elementare Schwefel des Pyrits abdestilliert.
Die Schwefeldämpfe gelangen in einen Kondensator. Die Erfindung besteht darin, daß die bei der Destillation des flüchtigen
Schwefels aus Pyrit verbleibenden, im wesentlichen aus Eisenmonosulfid bestehenden
Rückstände in einer gesonderten Kammer zwecks Gewinnung von Schwefeldioxyd und
Eisenoxyd geröstet werden, daß das so gewonnene Schwefeldioxyd in einer gesonderten
Kammer zu Schwefel reduziert wird und daß die Wärme der bei der Reduktion entstehenden
Gase zur Destillation des flüchtigen Schwefels der Pyrite ausgenutzt wird.
Das Verfahren kann in der Weise durchgeführt werden, daß das Eisenmonosulfid bei
verhältnismäßig niedriger Temperatur geröstet und das aus ihm gew'onnene Schwefeldioxyd'
vor Einleitung der Reduktion konzentriert wird. Es kann auch so durchgeführt werden, daß das Eisenmonosulfid bei verhältnismiäßig
hoher Temperatur in geschmolzenem Zustande oder in Gas suspendiert geröstet wird. Zum Reduzieren des Schwefeldioxyds
benutzt mau in an sich bekannter Weise Koks.
Durch die Durchführung der einzelnen Abschnitte des Verfahrens in verschiedenen Kammern
wird eine wesentliche Vereinfachung und Verbesserung erreicht. Erfolgt die Oxydation
bei niedriger Temperatur, so besteht die Möglichkeit, das in der Oxydationskammer
gewonnene Schwefeldioxyd vor der Reduktion zu konzentrieren. Daher ist für die Durchführung der Reduktion eine wesentlich
kleinere und weniger kostspielige Anlage erforderlich. Auch kann die Reduktion infolge
der starken Konzentration des Schwefeldioxyds sehr vollkommen durchgeführt werden,
während bei "Verarbeitung verdünnter Schwefeldioxydgase eine unvollständige Reduktion
des Schwefeldioxyds häufig vorkommt. Ferner wird die Gewinnung des reinen
Schwefels aus den aus der Reduktionskammer abströmenden Dämpfen wesentlich
erleichtert. Eine unvollständige Gewinnung
ίο dieses Schwefels, die bei starker Verdünnung
der Schwefeldämpfe durch Stickstoff und andere nicht kondensierbare Gase die Regel ist,
wird fast ganz vermieden.
Wird das Verfahren unter Oxydation bei hoher Temperatur durchgeführt, so hat die Trennung der Arbeitsvorgänge auf verschiedene Oxydations- und Reduktionskammern eine wirtschaftliche Durchführung des Verfahrens zur Folge. Denn es gelingt bei diesem Verfahren, den Schwefel aus den der Oxydation unterworfenen Rohstoffen im wesentlichen vollständig auszuscheiden, ohne daß ein erheblicher Luftüberschuß erforderlich wäre. Das Ergebnis ist ein im wesentlichen sauerstofffreies Gas, das Schwefeldioxyd enthält. Da dieses Gas eine sehr hohe Temperatur besitzt, läßt sich die Reduktion besonders vorteilhaft durchführen. Insbesondere wird, da freier Sauerstoff nicht vorhanden ist, ein zweckloser Verbrauch von Koks vermieden. Auch wird die Temperatur des Kokses in der Reduktionskammer ohne Zufuhr von Wärme von außen auf der für die Reduktion erforderlichen Höhe gehalten. Die Durchführung dieses Verfahrens in gesonderten Kammern ist deswegen wesentlich, weil das Schwefeldioxyd mit Hilfe von Koks nicht in derselben Kammer reduziert werden kann, in der die Oxydation am wirtschaftlichsten durchgeführt wird, nämlich in den Kammer, in der sich das Erz in geschmolzenem Zustand befindet.
Wird das Verfahren unter Oxydation bei hoher Temperatur durchgeführt, so hat die Trennung der Arbeitsvorgänge auf verschiedene Oxydations- und Reduktionskammern eine wirtschaftliche Durchführung des Verfahrens zur Folge. Denn es gelingt bei diesem Verfahren, den Schwefel aus den der Oxydation unterworfenen Rohstoffen im wesentlichen vollständig auszuscheiden, ohne daß ein erheblicher Luftüberschuß erforderlich wäre. Das Ergebnis ist ein im wesentlichen sauerstofffreies Gas, das Schwefeldioxyd enthält. Da dieses Gas eine sehr hohe Temperatur besitzt, läßt sich die Reduktion besonders vorteilhaft durchführen. Insbesondere wird, da freier Sauerstoff nicht vorhanden ist, ein zweckloser Verbrauch von Koks vermieden. Auch wird die Temperatur des Kokses in der Reduktionskammer ohne Zufuhr von Wärme von außen auf der für die Reduktion erforderlichen Höhe gehalten. Die Durchführung dieses Verfahrens in gesonderten Kammern ist deswegen wesentlich, weil das Schwefeldioxyd mit Hilfe von Koks nicht in derselben Kammer reduziert werden kann, in der die Oxydation am wirtschaftlichsten durchgeführt wird, nämlich in den Kammer, in der sich das Erz in geschmolzenem Zustand befindet.
Die Zeichnung veranschaulicht eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens, in der das
Schwefeldioxyd bei verhältnismäßig niedrigerer Temperatur gewonnen wird. Die in
der Zeichnung dargestellte Anlage enthält einen mehrherdigen Röstofen 10 üblicher Bauart
mit Füllrohr 11 und Austrittsrohr 12 für
das Gas. Das Füllrohr 11 steht mit einem Rohr 13 in Verbindung, in dem sich eine Förderschnecke
9 mit Riemenscheibe 14 befindet. Die Förderschnecke 9 und die Verbindung
zwischen den Rohren 11 und 13 sind derart
ausgeführt, daß der Röstofen 10 gegenüber dem Austritt von Gas durch das Füllrohr 11
hindurch abgeschlossen ist, selbst wenn der Rohstoff in den Röstofen gebracht wird. Der
Gasauslaß 12 verbindet den oberen Teil des
Röstofens mit einer Wärmeaustauschkammer 15, welche nach Art eines Siederohrkessels
gebaut ist. Der Wasserraum dieser Wärmeaustauschkammer 15 enthält einen Wassereinlaß
16 und einen Dampfauslaß 17. Ein Rohr .18 verbindet den Gasraum der Kammer 15
mit dem unteren Ende des Turmes 20, der oberhalb eines Rostes 21 "mit neutralem Füllstoff,
beispielsweise Koks oder Ziegelbruch, gefüllt ist. Oberhalb der Füllung des Turmes
20 befindet sich eine an ein Wasserrohr 23t angeschlossene Brause 22. Ferner ist an den
Turm ein Gasaustrittsrohr 24 angeschlossen, durch das mittels eines Ventilators 25 Gase
durch den Röstofen 10, die Wärmeaustauschkammer 15 und den Turm 20 gesaugt werden.
Die durch den Füllstoff nach unten rieselnde Flüssigkeit wird am Boden des Turmes
gesammelt und wird mittels einer Pumpe 27 durch ein Rohr 26 entfernt. Diese Flüssigkeit
wird einem Gasabscheider 28 zugeleitet, der eine Heizschlange 30 enthält, die mit dem
Dampf auslaßrohr 17 der Wärmeaustauschkammer 15 in Verbindung steht. Vom Boden
des Gasabscheiders 28 wird die Flüssigkeit durch eine Rohrschlange 3 i eines Kühlers 32
geleitet. Die Kühlschlange 31 ist mit dem Rohr 23 verbunden, das zur Brause 22 führt,
und die vom Boden des Gasabscheiders 28 abfließende Flüssigkeit wird nach Kühlung als
Sprühregen in den Turm 20 befördert. Der Kühler 32 enthält einen Wasserein- und -auslaß
33 und 34. In den Flüssigkeits- und Gasleitungen befinden sich an geeigneten Stellen
Regelventile. An den oberen Teil des Gasabscheiders 28 ist ein Gasaustrittsrohr 35 angeschlossen,
welches mit dem oberen Teil des Reduzierofens 36 in Verbindung steht. An
das Rohr 315 ist ein Lufteinlaßrohr 37 mit
Regelventil 38 an der. Übergangsstelle zum
Reduzierofen 36 angeschlossen. In dem Reduzierofen befindet sich auf einem Rost 40 eine 1 on
durchlässige Koksschicht. Der Koks wird durch einen Trichter 41 und ein mit Schiebern
43 und 44 versehenes Rohr 42 eingebracht. Die Schieber können wechselweise geöffnet werden, um beim Einfüllen des Kokses
den Zutritt von Luft zu verhindern. Am Boden steht der Reduzierofen mit einer Förderschnecke
45 in Verbindung, mittels deren feste Bestandteile aus dem Reduzierofen einem Auslaß 46 zugeführt werden, ohne daß no
an dieser Stelle Luft eintritt.
Unterhalb des Rostes 40 ist an den Reduzierofen ein Gasaustrittsrohr 47 angeschlossen,
durch das die Gase einem Wärmeaustauscher 48 zugeleitet werden, der etwa die Form
eines Siederohrkessels besitzt und einen Wassereinlaß 50 und einen Dampfauslaß 51
enthält. Die in dem Gasabscheider 28 frei werdenden Gase werden durch den Reduzierofen
36 und den Wärmeaustauscher 48 durch einen in einem Rohr 52 befindlichen Ventilator
abgesaugt. Diese Gase gelangen dann in ein
Verteilrohr 54, welches um eine Destillationskammer SS gelegt ist und mit dieser durch
Düsen 56 verbunden ist.
Oberhalb der Destillationskammer befindet sich ein Fülltrichter 57 mit Förderschnecke
58. Am Boden steht die Destillationskammer durch ein Rohr 60 mit der Förderschnecke
9, 13 in Verbindung, so daß die festen Bestandteile aus der Destillationskammer 55 in
den Röstofen 10 gelangen. Nahe dem Boden der Destillationskammer befindet sich ein
Rost 61, auf dem zu dicke Stücke abgefangen werden, welche nicht gut durch die Förderschnecke
9, 13 befördert werden können. Im allgemeinen ist die Öffnung 62 durch einen
Deckel verschlossen. Die durch den Destillationsraum nach oben strömenden Gase werden
durch einen Auslaß 63 einem Staubsammler 64 zugeführt. Ein Rohr 65 verbindet den
Staubsammler mit einem Kondensator 66, der nach Art eines Siederohrkessels gebaut ist.
Der Kondensator enthält einen Wassereinlaß 67 und einen Dampfauslaß 68. Durch ein mit
Ventil versehenes Auslaßrohr 70 wird das am Boden des Kondensators gesammelte Kondensat
abgeleitet. Die Gase werden aus dem Kondensator durch ein Rohr 71 einem elektrischen
Abscheider 72 zugeführt, in dem im wesentlichen der gesamte Rest von Schwefel gewonnen wird, welcher noch in den aus dem
Kondensator kommenden Gasen enthalten ist.
Bei der Anwendung der Anlage nach der
Zeichnung werden zweckmäßig die Pyrite in fein verteilter Form, zweckmäßig weniger als
40 Maschen, verarbeitet. Sie gelangen aus clem Trichter 57 durch die Förderschnecke 58
in die Destillationskammer 58. Die durch die Kammer 55 fallenden fein verteilten Pyrite
bewegen sich entgegen einem aufwärts gerichteten Gasstrom, der eine Anfangstemperatur
von etwa 9000 C besitzt. Die Abwärtsbewegung der Pyrite wird durch die Aufwärtsbewegung
der Gase verzögert, und auf ihrem . Wege werden die Pyrite so weit erhitzt, daß der flüchtige Schwefel frei wird und aus der
Destillationskammer durch das Rohr 63 mit dem Gasstrom austritt.
Durch die Abscheidung des flüchtigen Schwefels aus den Pyriten entsteht ein Produkt,
das im wesentlichen aus Eisenmonosulfid be'steht. Dieses Gut gelangt in den Röstofen
10 durch die Rohre 11, 16 und die Förderschnecke
6. Bei dem Durchtritt durch den Röstofen 10 wird das Eisenmonosulfid oxydiert,
so daß Schwefeldioxyd und Eisenoxyd entstehen. Das Eisenoxyd wird am Boden des Röstofens entfernt, und das Schwefeldioxyd
gelangt zusammen mit den neutralen Gasen, beispielsweise Stickstoff, der in der beim
Rösten verwendeten Luft enthalten war, durch das Ausläßrohr 12 in die Wärmeübertragungsvorrichtung
15 und aus dieser in den Absorptionsturm 20. Während des Durchtritts
des aus dem Röstofen kommenden heißen Gases durch die Wärmeübertragungsvorrichtung
15 wird den Gasen ein Teil ihrer Wärme durch das in der Vorrichtung 15 befindliche
Wasser unter Dampfbildung entzogen. Die in den unteren Teil des Absorptionsturmes
gelangenden Gase strömen nach oben und gelangen dabei in Berührung mit dem nach unten rieselnden, aus der Brause 22
austretenden Wasser. Das Schwefeldioxyd der Gase wird von dem Wasser aufgenommen,
und die schweflige Säure wird im unteren Teil des Absorptionsturmes gesammelt. Die
aus dem Absorptionsturm austretende schweflige Säure gelangt in den Abscheider 28, in
dem das absorbierte Schwefeldioxyd durch die Wärme der aus dem Röstofen kommenden
Gase wieder frei wird. Erforderlichenfalls kann Dampf aus den Wärmeausgleichern 48
und 66 zu Hilfe genommen werden. Das Wasser, aus dem das Schwefeldioxyd abgeschieden
ist, wird in der Kühlschlange 31 ge kühlt und durch die Brause 22 in den Absorptionsturm
gebracht, wo es wieder zur Absorption benutzt wird.
Das Schwefeldioxyd, das in dem Abscheider 28 frei geworden ist, gelangt in den Re- go
duzierofen und die Wärmeausgleichskammer 48. Gleichzeitig damit wird so viel Luft angesaugt,
wie erforderlich, um den Koks im Reduzierofen 36 in Glut zu erhalten. Die Asche wird aus dem Reduzierofen mittels der
Förderschnecke 45 durch den Auslaß 46 abgezogen. Die Reduktion wird so durchgeführt,
daß im wesentlichen das gesamte Schwefeldioxyd in den Gasen in dem Reduktionsofen
reduziert wird und die abströmenden Gase im wesentlichen frei von Sauerstoff sind und
eine Temperatur von etwa 1000 bis 12000 C
besitzen. Der Wärmeaustauscher 48 und die Strömungsgeschwindigkeit der heißen Gase
wurden so geregelt, daß die Temperatur der aus dem Reduzierofen 36 abströmenden Gase
bis auf höchstens 9000 C abfällt.
Die aus dem Wärmeausgleicher 48 abströmenden Gase gelangen in die Destillationskammer 55>
in der die Wärme der Gase für die Destillation des flüchtigen Schwefels des
Pyrits nutzbar gemacht wird. Steigt die Temperatur über 9000 C, so können die Pyrite
in merklichem Maße zusammensintern, und aus diesem Grunde empfiehlt es sich, derart
hohe Temperaturen zu vermeiden. Am günstigsten ist eine Gastemperatur von etwa 55°
bis 9000 C. Die aus der Destillationskammer ' durch das Rohr 63 austretenden Gase enthal-»
ten freien Schwefel, der durch die Reduktion des aus dem Röster 10 abströmenden Schwefeldioxyds entstanden ist, sowie solchen
Schwefel, der aus den Pyriten durch Destillation
gewonnen ist. Durch richtigen Betrieb des Staubabscheiders 64 können fast alle
festen Bestandteile aus den Gasen ausgeschieden werden, so daß ein ziemlich reines
Gas in den Kondensator 66 gelangt. In diesem wird eine Temperatur von etwa 115 bis
1500 C aufrechterhalten, zweckmäßig durch
Regelung des Dampfdruckes, und der Schwefeidampf der abströmenden Gase kann leicht
kondensiert und von den Gasen getrennt werden. Am Boden des Kondensators sammelt
sich flüssiger Schwefel, der durch den Auslaß 70 abgezogen werden kann. Der elektrische
Abscheider 72 dient zur Abscheidung des restlichen Schwefels, der noch in den von dem
Kondensator abströmenden Gasen enthalten ist.
In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Pyrit bei verhältnismäßig
niedriger Temperatur geröstet. Eine vollkommene Ausbeute macht ein Arbeiten
mit einem erheblichen Luftüberschuß erforderlich. Wird dagegen der Pyrit bei sehr
hoher Temperatur geröstet, und zwar bei einer Temperatur von mehr als 10000, zweckmäßig
etwa 12000 C3 so gelingt es, ohne wesentlichen
Luftüberschuß fast den gesamten Schwefel zu gewinnen.
Ein solches Verfahren läßt sich in der Weise durchführen, daß durch den geschmolzenen
Pyrit heiße Luft geblasen wird. Da das gewonnene Schwefeldioxyd fast frei von
Sauerstoff ist, ist ein Konzentrieren vor der Reduktion nicht erforderlich. Mithin fallen die
Wärmeaustauschvorrichtung 15, der Absorptionsturm
20, der Gasabscheider 28 und der Kühler 32 fort. Vielmehr werden die heißen Gase unmittelbar durch die Reduktionsvorrichtung
geleitet. Die Temperatur der Gase ist so hoch, nämlich über ioooc und zweckmäßig
über 12000 G, um den in der Reduziervorrichtung
befindlichen Koks ohne Beheizung oder Sauerstoffzuleitung glühend zu halten. Bei dieser Temperatur tritt der Kohlenstoff
des Kokses mit dem Schwefeldioxyd in Reaktion, so daß dieses zu Schwefel reduziert
wird. Anschließend ist die Behandlung des gewonnenen Schwefels der beschriebenen ähnlieh.
Der Schwefel wird demgemäß zunächst gekühlt, entstaubt und niedergeschlagen. Zum
Kühlen dient zweckmäßig Luft, die den der
Oxydation des Pyrits dienenden Schmelzkammern zugeführt wird.
Bei der Durchführung des Verfahrens empfiehlt es sich, mehrere Schmelzkammern für
die Oxydation des Pyrits vorzusehen. Diese «verden zweckmäßig nacheinander eingeschaltet,
so daß nach Erschöpfung des Pyrits in einer Kammer keine Unterbrechung des Betriebes
stattzufinden braucht. Auch empfiehlt es sich, die Schmelzkammern in Reihe zu
schalten, so daß die bei fortschreitender Erschöpfung des Pyrits entstehenden verhältnismäßig sauerstoffreichen Schwefeldioxydgase
einem noch nicht erschöpften Pyrit zugeführt werden, ehe sie als im wesentlichen sauerstofffreie
Schwefeldioxydgase dem Redüktionsturm zugeleitet werden.
Den Schmelzräumen kann Pyrit zugeführt werden, aus dem in der beschriebenen Weise
zunächst ein Teil des Schwefels durch Destillation abgeschieden ist.
Die Gewinnung des Schwefeldioxyds aus dem Pyrit läßt sich auch in einer der Destillationsvorrichtung
55 ähnlichen Einrichtung in der Weise durchführen, daß der fein gemahlene Pyrit durch einen Strom heißer Luft
fällt. Auch hierbei erreicht man Temperaturen
von mehr als iooo0, die eine Reduktion mit Kohlenstoff ohne äußere Beheizung oder
Zuleitung von Verbrennungsluft zum Reduktionsraum ermöglichen. Es empfiehlt sich,
zwischen die Röstvorrichtung, in der der gemahlene Pyrit in suspendiertem Zustande geröstet
wird, und der Reduktionsvorrichtung einen Staubabscheider einzuschalten.
Wird dieser Röstvorrichtung der Pyrit zugeleitet, nachdem er zuvor in Suspension in
heißen Schwefel dämp fen der Destillation
unterworfen ist, so empfiehlt es sich, zwischen dieser Destillationsvorrichtung und der Röstvorrichtung
eine Mühle einzuschalten, durch die der der Destillation unterworfene Pyrit gemahlen wird.
In allen diesen Fällen werden die einzelnen Vorrichtungen, soweit erforderlich, durch
Luftschleusen, beispielsweise Förderschnecken oder Ventile, nach Art der Schieber 43, 44
vor einem Entweichen von Gasen geschützt. Wenn die Pyrite in Suspension behandelt werden,
werden sie zweckmäßig so fein gemahlen, wie einem Sieb von 40 Maschen pro Zoll entspricht.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Verfahren .zur Gewinnung von Schwefel durch Destillation, Oxydation und anschließende Reduktion, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Destillation des flüchtigen Schwefels aus Pyriten verbleibenden, im wesentlichen aus Eisenmonosulfid bestehenden Rückstände in einer getrennten Kammer zwecks Gewinnung von Schwefeldioxyd und Eisenoxyd geröstet werden, daß das so gewonnene ' Schwefeldioxyd in einer gesonderten Kammer zu Schwefel reduziert wird und daß dieWiärme der bei der Reduktion entstehenden Gase zur Destillation des flüchtigen Schwefels der Pyrite ausgenutzt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Eisenmonosulfid bei verhältnismäßig niedriger Temperatur geröstet und das so gewonnene Schwefeldioxyd vor Einleitung der Reduktion konzentriert wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Eisenmonosulfid bei verhältnismäßig hoher Temperatur in geschmolzenem Zustande oder in Gas suspendiert geröstet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Reduktion entstehenden Gase vor der Zuleitung zur Destillationskammer auf etwa 500 bis 9000 C abgekühlt werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das schwefeldioxydhaltigeGas bei einer Temperatur, die nicht wesentlich unter der Erzeugungstemperatur liegt, mit dem reduzierenden Mittel in Berührung gebracht wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US748946A US2087889A (en) | 1934-10-18 | 1934-10-18 | Recovery of sulphur |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE674099C true DE674099C (de) | 1939-04-04 |
Family
ID=25011573
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB171455D Expired DE674099C (de) | 1934-10-18 | 1935-10-18 | Verfahren und Einrichtung zur Gewinnung von Schwefel |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2087889A (de) |
DE (1) | DE674099C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1034597B (de) * | 1953-03-24 | 1958-07-24 | Inst Nac De Ind | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Schwefel oder von Schwefel zusammen mit Schwefeldioxyd aus Eisenkieserzen |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3125417A (en) * | 1964-03-17 | Preparation of carbonyl sulfide | ||
US2707676A (en) * | 1952-02-06 | 1955-05-03 | Saint Gobain | Manufacture of phosphonitrite fertilizers |
DE2253806C3 (de) * | 1972-11-03 | 1978-06-15 | Metallgesellschaft Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zur Umsetzung des in Gasgemischen enthaltenen Schwefelwasserstoffs mit Schwefeldioxid nach dem Claus-Prozess |
-
1934
- 1934-10-18 US US748946A patent/US2087889A/en not_active Expired - Lifetime
-
1935
- 1935-10-18 DE DEB171455D patent/DE674099C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1034597B (de) * | 1953-03-24 | 1958-07-24 | Inst Nac De Ind | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Schwefel oder von Schwefel zusammen mit Schwefeldioxyd aus Eisenkieserzen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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US2087889A (en) | 1937-07-27 |
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