DE634897C - Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus Metallsulfiden oder verbrauchter Gasreinigunsmasse - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus Metallsulfiden oder verbrauchter GasreinigunsmasseInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
7.SEPTEMBER1936
7.SEPTEMBER1936
REICHSPm-ENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 i GRUPPE
Louis Frederick William Leese in London
Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus Metallsulfiden oder verbrauchter Gasreinigungsmasse
Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. November 1932 ab
Gegenstand, der vorliegenden Erfindung ist
ein Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus Metallsulfiden, Schwefel enthaltenden Erzen,
verbrauchter Gasreinigungsmasse u. dgl. Es besteht darin, daß die Metallsulfide 0. dgl. der
Einwirkung von Wasserdampf in einer Reaktionskammer, z. B. einer Retorte oder einem
Generator, bei Temperaturen zwischen 440 ° und etwa 10000C unterworfen werden, wobei eine
doppelte Umsetzung zwischen Wasserdampf und Sulfiden stattfindet unter Bildung von Metalloxyden,
Schwefelwasserstoff und freiem Wasserstoff. Nun ist es zwar schon bekannt, durch
Behandeln von Sulfiden oder anderer schwefelhaltiger Massen mit überhitztem Wasserdampf
Schwefel zu gewinnen. Ebenso ist die Maßnahme, hierbei die erforderliche Reaktionstemperatur
durch die Temperatur des Wasserdampfes selbst sowie durch Regelung der zuzuführenden Wasserdampfmenge
aufrechtzuerhalten, so daß der überhitzte Wasserdampf gleichzeitig als Heiz- und Reaktionsmittel dient, bekannt.
Demgegenüber besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin, daß die dabei erzeugten
Schwefelwasserstoff enthaltenden Gase nach Ausscheidung des elementaren Schwefels wieder
in die Reaktionskammer zurückgeleitet werden, um dort durch die Wärme in Schwefel und
freien Wasserstoff umgewandelt zu werden. Auf diese Weise gelingt es, die Ausbeute an elementarem
Schwefel wesentlich zu steigern.
Man hat experimentell gefunden, daß, wenn Schwefelwasserstoffgas für sich allein auf 900 0C
bei Atmosphärendruck erhitzt wird, es nur in einem Ausmaße von etwa 12% dissoziiert wird,
es liegt dann ein Gleichgewicht vor zwischen Schwefelwasserstoff und dem Wasserstoff und
Schwefeldampf aus dem teilweisen Zerfall. Wenn jedoch der Druck verringert wird, schreitet der
Zerfall weiter fort und erreicht bei beispielsweise nur 500 mm Druck annähernd 40%. Nach dem
Gesetz über den Partialdruck von Gasen ergibt sich bei einem Gemisch von Schwefelwasserstoff
mit Dampf bei Atmosphärendruck, daß der Schwefelwasserstoff in dieser Mischung unter
vermindertem Teildruck vorliegt, entsprechend den relativen Anteilen der einzelnen gemischten
Gase.
Wie bereits angegeben wurde, werden bei der Zersetzung von Pyriten mit Dampf, entsprechend
der Endreaktion
3 FeS2 + 4 H2O = Fe3O1 + 6 S + 4 H2
8 Gewichtsteile Wasserstoff auf 192 Teile des Gesamtschwefels oder 8 kg Wasserstoff auf
192 kg Schwefel erzeugt. Es ist bereits auch schon darauf hingewiesen worden, daß ein großer
Überschuß an Dampf über die bei der vorstehend
genannten -Gleichung benötigte Menge hinaus zur Anwendung gelängt, beispielsweise (
4 kg Dantpf-von 900 °C auf I kg Schwefel. Dig|s
5 relativen Gewichte von Wasserstoff und Dampfe :|'är|eitet man so, daß die ganze Charge des SuI-
anderer Form vorliegende Schwefel als elementarer Schwefel gewonnen wird unter gleichzeitiger
Bildung von Wasserstoff, während als Rückwand Metalloxyd zurückbleibt. In der Regel
verhalten sich also-wie 1 : 24 X 4, also wie 1 : cß.
Bei normalen Arbeitsbedingungen wurde fest*-; gestellt, daß der Wasserstoff, welcher den Dampf-»"
kondensator verläßt, bis zu 5% seines Volumens Schwefelwasserstoff enthält. Es ergibt sich also
auf ι cbm der Mischung 0,0765 kg Schwefelwasserstoff und 0,0855 kg Wasserstoff, so daß
also ι kg gebundenes Gas, das durch den Dampf aus den Pyriten befreit wird, aus dem Dampf-
- 15 kondensator zum Teil als freier Wasserstoff und zum Teil als Schwefelwasserstoff in dem Gewichtsverhältnis
von 0,0855 : 0,0765 oder 0,528 kg als freier Wasserstoff und 0,472 kg als
Schwefelwasserstoff wieder austritt. Da die Gesamtmenge an Wasserstoff sich, wie
vorstehend angegeben, zu dem Dampf wie 1 : 96 verhält, beläuft sich das anteilige Gewicht des
dem Prozeß wieder zugeführten Schwefelwasserstoffes zu dem Dampf wie 0,472 : 96 oder I : 203.
Die Molekulargewichte von H2S und H2O verhalten
sich wie 34 :18. Das Volumenverhältnis von H2S : H2O beträgt jedoch 1 :107. Der
Schwefelwasserstoff befindet sich somit in der Mischung mit Dampf bei Atmosphärendruck
unter einem Drück von nur 1/107 ata. Dieser geringe Druck begünstigt in starkem Maße die
Dissoziation, welche darüber hinaus noch durch die katalytisch^ Wirkung der anwesenden glühenden
Oxyde verstärkt wird. Es erfolgt also praktisch eine völlige Dissoziation des dem
Prozeß wieder zurückgeführten H2S und die Gewinnung des in ihm enthaltenen Schwefels,
ohne daß wie in anderen Verfahren die Zuführung von Sauerstoff, Luft oder Schwefeldioxyd
erforderlich ist.
Bei diesem Verfahren wird die erforderliche
Reaktionstemperatur im übrigen in an sich bekannter Weise lediglich durch Regelung der
Temperatur des verwendeten Wasserdampfes und bzw. oder durch Regelung der Menge oder
Geschwindigkeit der Wasserdampfzufuhr zum Reaktionsraum aufrechterhalten., Der durch
die doppelte Umsetzung erhaltene Schwefelwasserstoff wird durch die Wärme in Schwefel-
und freien Wasserstoff umgewandelt. Bei höheren Temperatüren kann sich etwas Schwefeldioxyd
bilden. Diese reagiert jedoch seinerseits in bekannter Weise mit Schwefelwasserstoff
unter Bildung von Schwefel und Wasserdampf. Ein Teil des Schwefels der als Äusgangsmaterial
verwendeten Metallsulfide 0. dgl, kann durch Sublimation abgetrieben werden, ohne daß er
in der oben beschriebenen Weise reagiert. Das Ergebnis aller geschilderten Reaktionen beim
Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß der ursprünglich als Metallsulfid oder in
S; oder des Erzes, das erfindungsgemäß in
rtionskammer behandelt werden soll, durch überhitzten Dampf auf die erforderliche
Reaktionstemperatur gebracht wird. Man kann aber natürlich die Reaktionskammer auch indirekt oder direkt beheizen, um die erforderliche
Reaktionstemperatur zu erhalten, worauf der für die Durchführung der Reaktion und ihre Aufrechterhaltung erforderliche Wasserdampf
zugeführt wird.
Die Sulfide o. dgl., die beim Verfahren gemäß der Erfindung als Ausgangsmaterial angewendet
werden, können zweckmäßig in Form eines Pulvers oder in Form eines Mehles Anwendung
finden, in welchem Falle sie in die Reaktionskammer eingeblasen und durch den überhitzten
Wasserdampf durch die Kammer hindurchgeführt werden. Infolge der innigen Vermischung
des Wasserdampfes mit dem schwefelhaltigen Ausgangsmaterial in Form eines feinen
Staubes und infolge der verhältnismäßig langen Einwirkung des hoch überhitzten Wasserdampfes
auf die kleinen Teilchen des schwefelhaltigen Ausgangsmaterials finden die geschilderten Reaktionen
während des" Durchganges der Reaktionskomponenten durch die Reaktionskammer statt.
In den die Reaktionskammer verlassenden Gasen und Dämpfen befindet sich der Schwefel
in feiner Verteilung oder in Dampfform, und diese schwefelhaltigen Gase und Dämpfe werden
nach dem Verlassen der Reaktionskammer entweder durch einen Kondensator oder einen Abscheider
oder beide hindurchgeführt. Wenn man mit einem Abscheider arbeitet, werden die aus der Reaktionskammer austretenden Gase
und Dämpfe zunächst gekühlt. Der in der Dampfphase oder in der festen Phase in den aus
der Reaktionskammer austretenden Produkten vorliegende Schwefel kann mit Alkali oder Erdalkaii,
wie Kalk, Soda oder ihren Sulfiden, oder anderen Mitteln in Berührung gebracht werden,
um Verunreinigungen, beispielsweise Arsenik, zu entfernen.
Der den Kondensator öder Abscheider verlassende Schwefelwasserstoff wird wieder in die
Reaktionskammer zurückgeleitet, um ihn in Schwefel und Wasserstoff zu spalten. Durch die
Reaktion zwischen dem Wasserstoff und Schwefei werden wechselnde Mengen von Schwefelwasserstoff
gebildet, die die Reaktionskammer gemeinsam mit den anderen Reaktionsprodukten verlassen oder vor der Kondensation des Schwefels
nach Austritt der gas- und dampfförmigen Reaktionsprodukte aus der Reaktionskammer
gebildet werden, können. Die relative Menge
Schwefelwasserstoff, die gebildet wird, hängt von den herrschenden Temperaturverhältnissen
ab.
Wenn, wie oben beschrieben, Wasser durch Kondensation entstanden ist, wird der Schwefelwasserstoff
in der. bereits angegebenen Weise entfernt. Wenn jedoch ein elektrostatischer Abscheider zur Entfernung des Schwefels aus
den Reaktionsprodukten verwendet wird, ίο braucht eine Kondensation des Wasserdampfes
nicht stattzufinden. Es empfiehlt sich dann, den Wasserdampf zu komprimieren und wieder zu
erhitzen und gemeinsam mit dem Schwefelwasserstoff der Reaktionskammer wieder zuzuführen.
In dieser Weise gelingt es, die latente Verdampfungswärme des Wasserdampfes auszunutzen
und Ersparnisse zu erzielen.
Bei Temperaturen oberhalb 9000C in der Reaktionskammer
wird eine gewisse Menge Schwefeldioxyd gebildet. Dieses Schwefeldioxyd reagiert mit dem Schwefelwasserstoff unter Bildung
von Schwefel und Wasserdampf. Dabei können sich auch Polythionsäuren bilden, die entweder
direkt der Reaktionskammer wieder zugeführt oder durch das Wasser im Kondensator absorbiert
werden und durch weiteren Schwefelwasserstoff allmählich unter Bildung von Schwefel
und Wasser zersetzt werden. Die Menge dieser Säuren, die sich im kondensierten Wasser
gelöst befindet, übersteigt deshalb niemals eine gewisse niedrige Konzentration, die gewöhnlich
nur einen Bruchteil eines Prozentes ausmacht.
Der bei der Reaktion entstehende Wasserstoff
kann unter gewissen Temperaturbedingungen das Metalloxyd zu Metall reduzieren. Das kann
besonders dann eintreten, wenn der Wasserdampf und die erhaltenen Gase unkondensiert
der Reaktionskammer wieder zugeführt werden, weil dann mit ihnen auch freier Wasserstoff in
die Reaktionskammer zurückgelangt.
Die Reaktion ist endothermisch, und aus diesem Grunde muß zur Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur
ein beträchtlicher Überschuß an Wasserdampf über die in Reaktion tretenden Mengen Wasserdampf der Reaktionskammer
zugeführt werden und bzw. oder Wasserdampf mit höherer Temperatur als zur Durchführung
der Reaktion an sich erforderlich ist.
Die Art und. Abmessungen der Reaktionskammer hängen von der Art der verwendeten
Charge von Metallsulfiden 0. dgl. ab. Beträgt z. B. die Reaktionstemperatur 9000C, so geben
Pyrite, die so weit zerkleinert sind.daß sie durch ein Sieb von 9,5 mm Maschenweite hindurchgehen,
aber auf kleineren Sieben liegenbleiben, ihren Schwefel in etwa 12 Stunden ab, während
bis zu einem festen Staub oder Pulver so weit zerkleinerte Pyrite, daß sie von Luft oder Wasserdampf
getragen und mitgenommen werden können, in einigen wenigen Sekunden vollständig umgewandelt werden. Die Art und Abmessungen
der Reaktionskammer und Geschwindigkeiten des Durchganges der Reaktionskomponenten
müssen deshalb so geregelt werden, daß eine der physikalischen Beschaffenheit des zu. verarbei-,
tendöi=,Metällsulndes o. dgl. entsprechende Reaktfbisdauer
erzielt wird. Die Reaktion geht langsamer vor sich, je niedriger die Reaktionstemperatur ist, und infolgedessen muß man die
Reaktionsbedingungen der Temperatur anpassen, bei der die Reaktion durchgeführt wird.
Nachstehend werden zwei Ausführungsformen zur Erläuterung der Erfindung beschrieben.
Als Ausgangsmaterial wurde in beiden Fällen Eisenkies mit einem Schwefelgehalt von 49,0% in zerkleinerter Form verwendet:
Die Größe der einzelnen Teilchen schwankte zwischen 9,5 mm und 6,3 mm. Das ,zerkleinerte Erz wird' in einem feuerfesten
Schacht, der in einer Stahlkammer angeordnet ist, bis zu einer Schicht in Höhe von 50 cm
eingefüllt und durch diese der überhitzte Wasserdampf von unten nach oben hindurchgeblasen.
Die Geschwindigkeit des Dampfes betrug bei leerem Schacht etwa 0,9 m in der Sekunde.
Zwischen den einzelnen Teilchen der Beschickung darf die tatsächliche Strömung als etwa zehnmal
so groß berechnet werden. Die Strömungsgeschwindigkeit wurde mit Hilfe einer vor dem
Überhitzer eingeschaltenen Meßvörrichtung gemessen. Ebenso wurde die Geschwindigkeit des
Dampfes nach dem Durchgang durch die Retorte und nach der Kondensation des Schwefels
kontrolliert. In dem einen Fall wurde die Temperatur des überhitzten Dampfes durch
Regelung der Beheizung des Überhitzers auf 7500C gehalten. Unter diesen Bedingungen
wurden 92% des gesamten, in der Charge enthaltenen Schwefels freigemacht und nach 18-stündiger
Behandlung in dem Kondensator gewonnen. Der Schwefel wurde dabei durch einfaches
Absitzenlassen aus dem durch Kondensation des Dampfes entstandenen Kondenswasser
in einem Sammelbehälter erhalten. Ein Teil des Schwefels, der sich an den Wänden des
Kondensators abgelagert hatte, wurde durch Waschen und Bürsten gewonnen. Die Menge
der in dem Kondenswasser enthaltenen Polythionsäuren entsprach dem Säuregehalt nach
0,01% Schwefelsäure. Die aus dem kühleren no
Ende des Kondensators austretenden Gase wurden auf Wasserstoff und Schwefelwasserstoff
untersucht, und es ergab sich dabei, daß der Gehalt an Schwefelwasserstoff zu verschiedenen
Zeiten zwischen 3% und io°/0 schwankt, und
zwar treten die höheren Prozente stets dann auf, wenn die Erzbeschickung neu und noch relativ
kühl ist. Der Schwefelwasserstoff wurde von dem Wasserstoff durch Waschen mit Wasser in
einem Skrubber getrennt, aus dem Wasser durch Evakuieren entfernt und in die Reaktionskammer wieder eingeführt. Dabei hat sich ge-
zeigt, daß eine Zunahme der Schwefelwasserstoffmenge
im Laufe des Verfahrens nicht "eintritt was beweist, daß er beim Durchgang durch den
untersten heißesten Teil der Beschickmi;
ä wird. Das vom Schwefelwasserstoffe Waschwasser wird immer aufs neue zu:
neuer Mengen Mischgas verwendet. Iichkeit, die Zwischenreaktionen, welche sich
innerhalb der heißen Reaktionskammer abspielen, genau zu verfolgen, besteht nicht und
nur die Endprodukte sind bekannt. Als solche treten auf; elementarer Schwefel in Mengen von
92% des in der ursprünglichen Beschickung enthaltenen Gesamtschwefels, Wasserstoff in einer
Menge, die etwa 1Z24 des Gewichtes des gewonnenen
Schwefels beträgt, unerhebliche Mengen von Polythionsäuren, Eisenoxyd mit einem Gehalt
von 3,4% Schwefeleisen und schließlich natürlich alle nicht flüchtigen Beimengungen des angewandten
rohen Eisenerzes, wie Sand, andere Metalloxyde, wie Eisenoxyd, usw.
Bei der anderen Ausführung des Verfahrens wurde die Temperatur des in die Reaktionskammer eintretenden Dampfes auf 900° C gehalten.
Der Erfolg war in diesem Falle, daß in 8 Stunden 90,2% des in der Beschickung enthaltenen
Schwefels ausgeschieden und gesammelt waren und 95% nach 16 Stunden. Der
Rückstand enthielt -nur noch 1,42% Schwefel, und der Prozentgehalt des Schwefelwasserstoffes
in den Abgasen Überstiegniemals 5 Volumprozent. Die Menge des Dampfes betrug im ersten Fall
etwas weniger als 40 kg pro Kilogramm des gewonnenen Schwefels, im zweiten Fall nur
9,6 kg pro Kilogramm Schwefel.
Der vom Schwefelwasserstoff befreite Wasserstoff wird zweckmäßig als Brennstoff zur Überhitzung
des Wasserdampfes verwendet, der beim. Verfahren Anwendung findet. Man kann aber
diesen Wasserstoff auch in anderer Weise nutzbar machen. Vor Benutzung der Kammer zur
Umsetzung der Sulfide wird diese zweckmäßig durch heiße Heizgase oder Feuerungsgase auf
die Reaktionstemperatur von etwa 9000C gebracht.
Wenn das Ausgangsmaterial zu einem so feinen Staub oder Mehl zerkleinert ist, daß
es vom Wasserdampf getragen werden kann, wird es in der Nähe des Bodens der Reaktionskammer mit dem Wasserdampf zugeführt.
Zweckmäßig wird nur ein Teil des erforderlichen Wasserdampfes zur Einführung der Pyrite verwendet,
da es auf diese Weise leichter möglich ist, die relativen Mengen und Geschwindigkeiten
von sulfidischem. Ausgangsmaterial zum Wasserg5
dampf einzustehen. Wenn die als Ausgangsmaterial zu verarbeitenden Teilchen gröber sind,
kann man das Ausgangsmaterial in Form eines Staubregens von oben in die Reaktionskammer
und den Wasserdampf von unten einführen.
Wenn Pyrite o. dgl. in Form eines Staubes oder Mehles der obigen Beschaffenheit verarbeitet
werden, wird das gebildete Eisenoxyd zu einem großen Teil mit dem Wasserdampf, Schwefel
und anderen Reaktionsprodukten aus der Kammer abgeführt. Dieses Gemisch gelangt 6g
dann in eine größere Kammer, in der die Geschwindigkeit herabgesetzt wird und das Eisenoxyd
niederfällt. Eine derartige Absetzkammer kann man mit Vorteil auch dann verwenden,
wenn man mit einem gröberen Ausgangsmaterial arbeitet. Die Dämpfe und Gase werden dann
aus der Absetzkammer abgeführt.
Die Eisenoxydteilchen, die mit den gas- und dampfförmigen Reaktionsprodukten aus der
Reaktionskammer abgehen, werden jedoch vorteilhaft aus dem heißen Gasdampfgemisch durch
elektrostatische Abscheidung bei einer Temperatur, bei der Schwefel sich in dieser Weise nicht
abscheiden läßt, d. h. oberhalb des Siedepunktes des Schwefels^ abgeschieden. Der Schwefel wird
dann in einem zweiten elektrostatischen Abscheider bei einer geeigneten Temperatur oder
in einem Kühler, wie beschrieben, abgeschieden. Die Reaktionen, die in der Reaktionskammer
und zwischen dieser und dem Schwefelkondensator bzw. -abscheider vor sich gehen, sind zum
Teil umkehrbar und wahrscheinlich viel komplizierter, als aus den Reaktionsprodukten im
Sinne der obigen Ausführungen zu entnehmen ist. Das Endprodukt der Reaktionen entspricht
aber den obigen Ausführungen. Man erhält also als Reaktionsprodukte, die aus der Reaktionskammer austreten, zur Hauptsache Schwefel,
Wasserstoff, Schwefelwasserstoff und Wasserdampf, von welchen der Schwefelwasserstoff
wieder durch die Reaktionskammer hindurchgeleitet und dabei in Schwefel und Wasserstoff
umgewandelt wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus Metallsulfiden oder verbrauchter Gasreinigungsmasse
durch Umsetzung mit hocherhitztem Wasserdampf bei Temperaturen von 440 bis 1000°, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Regelung der Wasserdampfmenge in Verbindung mit der Temperatur Schwefel
und Schwefelwasserstoff enthaltende Gase erzeugt werden, die nach anschließender
Ausscheidung des elementaren Schwefels wieder in den Ofen zurückgeleitet werden.
2. Verfahren-nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwefelwasserstoff aus den gebildeten Gasen durch Auswaschen
entfernt und hierauf durch Druckverminderung aus der Waschflüssigkeit wieder freigemacht
und unter erhöhtem Druck wieder in die Reaktionskammer eingeführt wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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