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Luftsetzverfahren Die Erfindung betriffi ein Luftsetzverfahren zur
Aufbereitung trockner, mittel- und feinkörniger Gemische von Stoffen verschiedener
physikalischer Eigenschaften, z. B. verschiedenen spezifischen Gewichts, verschiedener
Korngröße oder Gestaltungsform.
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Diese Stoffe, beispielsweise sandige Braunkohle, werden auf Luftherden
oder Luftsetzmaschinen geschieden. Bei den Luftherden erfolgt die Trennung der verschiedenen
Gutarten durch ihre Bewegung in verschiedenen Richtungen etwa in derselben Ebene,
während die Luftsetzmaschine die einzelnen Bestandteile in senkrechter Richtung
schichtet und die so gebildeten übereinanderliegenden getrennten Schichten als überlauf
und Unteraustrag abgezogen werden.
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Die Erfindung betrifft nun eine Verbesserung dieser Aufbereitung auf
Luftsetzmaschinen durch Anwendung eines neuartigen Verfahrens. Es ist bekannt, bei
den Luftsetzmaschinen das Gut einem aufsteigenden gleichmäßigen Luftstrom auszusetzen
und ihm gleichzeitig eine hin und her gehende Bewegung in Richtung der Setzfläche
zu erteilen.
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Gemäß dem neuen Verfahren wird das Gut auf der Setzfläche nicht einem
gleichmäßigen, sondern einem pulsierenden Luftstrom ausgesetzt, wodurch das Gut
nach dem spezifischen Gewicht in verschiedene Schichten getrennt wird, und außerdem
wird die rechteckige Setzfläche durch eine entsprechend geformte Nockenscheibe langsam
vorwärts und ruckartig rückwärts bewegt. Beide Maßnahmen sind einzeln schon bei
Luftsetzmaschinen verwendet worden. Die vorliegende Erfindung beruht also in der
gleichzeitigen Anwendung des pulsierenden Luftstromes und der Bewegung der Setzfläche
derart, daß sie eine langsameVorwärts-und eine ruckartige Rückwärtsbewegung ausführt;
denn es hat sich gezeigt, daß hierdurch besonders bei mittel- und feinkörnigen Gemischen
eine schnelle Trennung der verschiedenen Gutarten möglich wird. Der Vorgang vollzieht
sich dabei folgendermaßen: Der pulsierendeLuftstrom ist infolgeseines Staudruckes
in der Lage, die einzelnen Teilchen des Haufwerks etwas anzuheben, und zwar die
leichteren Teilchen stärker als die schwereren Teilchen; denn diese folgen infolge
ihrer Trägheit den einzelnen Luftströmen nur in geringem Maße. Diese Trägheit würde
nun an sich dadurch verstärkt werden, wenn im Setzbett die Teilchen sich gegeneinander
abstützen, so daß also der Bewegung der einzelnen Teilchen durch den Luftstoß ein
Reibungswiderstand entgegenwirkt. Daher wird neben dem pulsierenden Luftstrom das
Gut noch einer langsamen Vorwärtsbewegung und einer ruckartigen Rückwärtsbewegung
durch eine Nockenscheibe unterworfen, so daß durch die ständigen Erschütterungen
der Teilchen die Reibung zwischen ihnen zeitweise aufgehoben wird. Somit können
die leichteren Teilchen nunmehr unter dem Einfluß des pulsierenden Luftstromes besser
und schneller als bisher an die höheren Schichten der Setzbettengelangen, während
die schwererenTeilchen
in den tieferen Schichten verbleiben. Daneben
tritt durch die ruckartige Bewegung der Setzfläche noch eine unmittelbare Förderwirkung
des Gutes auf der Setzfläche ein.
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Durch die langsam vorwärts und ruckartig. rückwärts gehende Bewegung
der Setzfläche wird das aufgelockerte Setzbett ständig ganz besonders gearteten
Erschütterungen ausgesetzt, die wesentlich kräftiger als die. Stöße durch die gewöhnliche
Exzenterbewegung sind. -Die ruckartige Bewegung bewirkt daneben noch, daß die auf
der porigen Setzfläche liegenden schwereren Bestandteile, die durch die aufsteigende
Luftbewegung infolge ihrer Schwere nicht so stark aufgehoben werden, nunmehr durch
die Reibungswirkung auf der Unterlage schneller nach dem Austragsende zu bewegt
werden. Auf diese Weise wird also eine schnellere Durchbeförderung der schwereren
Teile durch die Setzmaschine und damit eine wesentliche Erhöhung der Leistung bzw.
eine Verbesserung der Arbeitsweise der Maschine erreicht.
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Das Verfahren nach der Erfindung hat noch den Vorteil, daß das Gut
nur einen verhältnismäßig kurzen Weg auf der Setzfläche zurückzulegen hat. Infolgedessen
kann auch die Länge der Fläche sehr kurz gewählt werden.
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Ferner erfolgt die Aufgabe des Gutes in voller Breite der Setzfläche,
die nunmehr wesentlich größer gewählt werden kann als die Länge. Das Gut wandert
also gleichmäßig über die ganze Breite und wird auf der Austragsseite in voller
Setzbreite abgezogen. Die luftdurchlässige Setzfläche mit den Luftz uführungskammern
ruht dabei auf Blattfedern, welche nach der Aufgabenseite zu unter einem Winkel
von 6o bis 8o' zur Waagerechten geneigt sind. Durch eine verstellbare Gegenfeder
kann die Federkraft der Blattfedern geändert werden.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Luftsetzmaschine
`zur Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt die Luftsetzmaschine in Seitenansicht, Fig.2 in Aufsicht.
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Die mechanische Bewegung der rechteckigen Setzfläche i, die mit einer
Siebbespannung oder einer porigen Setzfläche versehen ist, erfolgt mittels Nockenscheiben
2 o. dgl. so, daß der Vorschub gleichförmig langsam und der Rückschub ruckartig
erfolgt. Zur Unterstützung der Förderbewegung erhalten die vier Blattfedern 3 aus
Eschenholz o. dgl., auf denen die Maschine abgestützt ist, eine Neigung von 6o bis
8o ° zur Waagerechten hin. Mittels einer verstellbaren Spiralfeder aus Stahl kann
die Federkraft der Blattfedern in bekannter Weise geändert werden. Die Hubweite
und Hubzahl solo ie die Federkraft sind so zu verstellen, daß die Haufwerkschicht
sich gleichmäßig vorwärts bewegt und daß insbesondere die Trennungsebene zwischen
den spezifisch leichteren und schwereren Bestandteilen sich regelmäßig und gleichlaufend
zur Setzfläche ohne Stauchungserscheinungen ausbildet.
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Die Luftkammer unter der luftdurchlässigen Setzfläche ist mehrfach
quer zur Förderrichtung unterteilt. Die Luftleitungen 4 zu jeder dieser Abteilungen
müssen Regelvorrichtungen 5 aufweisen. Da sich die Widerstände der Haufwerkschicht
mit zunehmender Trennung während der Förderung über die Setzfläche ändern, kann
auf diese Weise die Wirkung der Luftströme auf der ganzen Setzfläche gleichmäßig
gehalten werden.
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In die Luftleitungen wird in bekannter Weise ein angetriebenes Pulsventil
6 eingebaut. Es zeigt sich, daß mit zunehmender Kornfeinheit des Haufwerks die Pulszahl
zweckmäßig zu erhöhen ist.
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Die Aufgabe des Haufwerks geschieht aus einer aufgesetzten Schurre
7 durch einen einstellbaren Schlitz 8 auf die volle Setzflächenbreite. DerAustrag
der leichten und schweren Bestandteile und u. a. von Zwischengut erfolgt an der
gegenüberliegenden Seite in bekannter Weise durch waagerechte Schlitze 9 ebenfalls
in der vollen Setzbettbreite, nachdem die Gutsschichten vorher durch die einstellbare
Schneide io getrennt sind, so daß die schweren Teile durch den unteren Austrag g
austreten und die leichteren Teile über die Schneideiohinwegwandern. Särntliche5chlitze
können sowohl in der Höhe über der luftdurchlässigen Setzfläche als auch in der
Schlitzweite verstellt werden.