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Verfahren und Vorrichtung zum Scheiden von magnetisierbarem Gut Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Scheiden von magnetisierbarem
Gut, insbesondere von Erzen, gemäß Patent 653246, wobei außer. dem Magneten
auch ein Gas- oder Flüssigkeitsstrom zur Einwirkung auf das zu schei; dende Gut
gebracht wird. Das Verfahren nach diesem Patent besteht darin, das von dem Magneten
angezogene Gut nach erfolgtem Ablösen von der Scheidefläche der Einwirkung eines
Gas- oder Flüssigkeitsstromes in der Weise zu unterwerfen, daß die magnetischen
Teilchen entgegen dem Strom nach unten sinken und gewonnen Zverden, während eingeschlossene
oder anhaftende unmagnetische Teilchen sowie gegebenenfalls feine magnetische Teilchen
vom Strom mitgenommen und zwecks Nachscheidung nochmals durch ein magnetisches Feld
hindurchgeführt werden. Zweckmäßig werden hierbei die von dein aufwärts bewegten
Strom mitgeführten Teilchen durch das gleiche Magnetfeld zurückgeführt, in dem die
Hauptscheidung erfolgt.
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Bei dieser Vorrichtung wird die die Scheidefläche bildende Magnettrommel
oder -walze so gedreht, daß sich ihre jeweils untenliegende Umfläche und das unter
die Trommel oder Walze geleitete Scheidegut in gleicher Richtung bewegen. Dabei
wird aus dem Gutstrom das Magnetische herausgezogen, von der Trommel oder Walze
mitgenommen und jenseits .einer überlaufwand in einen Behälter geworfen. In diesem
Behälter wird ein aufwärts
gerichteter Strom erzeugt, der mitgeführtes
urmagnetisches Gut über die Cberlaufwand zurückführt. Etwa mit diesem Str in den
Durchgangsspalt zwischen überla wand und Scheidefläche gelangende mag@,e' tische
Teilchen werden von der Scheidefläche erneut angezogen und wieder in den Behälter
für das magnetische Gut geworfen.
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Diese Arbeitsweise hat noch einige Nachteile, die erfindungsgemäß
vtrmieden werden. Die Magnettrommel oder -walze muß verhältnismäßig langsam umlaufen,
weil sonst leicht eine zu starke Strömung im Durchgangsspalt entsteht, die sowohl
ein Mitreißen urmagnetischen Gutes in den Behälter für das Magnetische begünstigt
als auch eine Rückführung von Gut zur Nachscheidung erschwert oder gar unmöglich
macht. Eine Vergrößerung des Durchgangsspaltes zur Vermeidung einer gegenseitigen
Behinderung der gegeneinander gerichteten Ströme ist hierbei nicht angängig, da
dann die Oberkante der Oberlaufwand zu weit von der Scheidefläche entfernt liegen
und infolgedessen die Nachscheidewirkung wesentlich herabgesetzt würde. Je kleiner
aber die Umlaufzahl der Magnettrommel oder -walze ist, um so geringer ist auch die
Leistung der Vorrichtung.
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Erfindungsgemäß werden die genannten Nachteile in einfacher Weise
dadurch vermieden, daß die Magnettrommel öder -walze mit einem solchen Drehsinn
wird, daß die Bewegung der Scheidefläche im Bereiche der Gutzuführung entgegengesetzt
zu dem zugeführten Gutstrom gerichtet ist. Im Vergleich zu der Vorrichtung nach
dem Hauptpatent ist somit der Drehsinn der Magnettrommel oder -walze entgegengesetzt.
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Es sind bereits Vorrichtungen zum magnetischen Scheiden bekannt, bei
denen ebenfalls die Bewegung der Scheidefläche im Bereiche der Gutzuführung entgegengesetzt
zu denn zugeführten Gutstrom gerichtet ist. Bei diesen Vorrichtungen wird das Gut
auf einem endlosen Förderband, das über zwei Trommeln oder Rollen mit waagerechten
Achsen umläuft, der Scheidestelle des Magnetscheiders zugeführt. Es ist auch bekannt,
diese Vorrichtungen für Naßscheidung - einzurichten. In diesem Falle wird die an
der Abwurfseite liegende Trommel in ein durch Spitzkästen gebildetes Wasserbad eingetaucht,
wobei in dein für die Abscheidung der magnetischen Bestandteile bestimmten Spitzkasten
ein die ummagnetischen Bestandteile noch einmal durch das Magnetfeld führender Flüssigkeitsstrom
erzeugt wird. Hierbei wird die in den Spitzkasten eintauchende Trommel wie bei der
Vorrichtung nach dem Hauptpatent so gedreht, daß sich ihre jeweils untenlie'.-gende
Umfläche und das Scheidegut in gleieher Richtung bewegen. Infolgedessen treten bei
dieser Vorrichtung ebenfalls die Nachteile auf, die erfindungsgemäß vermieden werden.
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Aus vorstehendem ergibt sich, daß die Erfindung als weitere Ausbildung
des Gegenstandes des Hauptpatents zu betrachten ist, @la nur in Verbindung mit diesem
die nachstehend näher angegebene Vervollkommnung erreichbar ist.
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Die angetriebene Trommel oder Walze kann wesentlich schneller umlaufen,
wodurch die Leistung entsprechend gesteigert wird. Gleichzeitig wird eine bessere
und reinere Scheidung erreicht, da der ganze Durchgangsquerschnitt zwischen der
Scheidefläche und der TJberlaufwand allein der Nachscheidung zur Verfügung steht
und eine gegenseitige Behinderung der Ströme fortfällt. Ferner wird erreicht, daß
sieh die schwächer magnetischen, beim Nachscheiden angezogenen Teilchen zuerst,
also unmittelbar auf die Scheidefläche setzen, während die stärker magnetischen
Teilchen, die auch im schwächeren Feld angezogen werden, sich auf die bereits auf
der Scheidefläche befindlichen schwächer magnetischen Teilchen aufsetzen. Es wird
also gerade auf die schwächer magnetischen Teile die stärkste Anziehungskraft ausgeübt
und dadurch eine überaus günstige Scheidewirkung erreicht. Hierdurch wird es weiterhin
möglich, mit einem Scheider gemäß der Erfindung auch schnvach magnetisches Gut erfolgreich
zu scheiden.
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Bei der Ausführung gemäß der Erfindung ist man auch in der Lage, durch
eine Brause oberhalb der aufwärts laufenden Trommelseite das an dieser anhaftende
Gut auszuwaschen. Das ausgewaschene Gut fällt dabei wieder in das Magnetfeld zurück,
so daß etwa mitausgewaschene magnetische Teilchen nochmals angezogen werden können.
Hierdurch wird die Reinheit des gewonnenen Gutes ebenfalls .erheblich gesteigert.
Im Behälter für das magnetische Gut genügt ein verhältnismäßig schwacher aufwärts
gerichteter Strom, da dieser keinem durch die Trommel oder Walze. erzeugten Strom
entgegenzuwirken braucht.
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Auf der Zeichnung sind beispielsweise zwei zur Ausführung des Verfahrens
geeignete Trommelnaßscheider im Querschnitt dargestellt.
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Bei dem Scheider nach Abb. i taucht eine drehbare Trommel i etwa bis
zur Höhe ihrer Mittelachse in - die Flüssigkeit eines Spitzkastens 2 ein. Die Trommel
umschließt einen einstellbar gelagerten, beim Umlauf der Trommel feststehenden Magnet
3. Das zu scheidende Gut wird der unteren Umfläche der Trommel durch eine Aufgabeschurre
¢ zugeleitet, die unter einem Aufgabekasten 5 liegt,
mit dem sie
verbunden ist. Die Aufgabeschurre ist zusammen mit dem Aufgabekasten in der Höhenrichtung
zur Regelung des Abstandes zwischen Schurre und Trommel bzw. Walze verstellbar angeordnet.
Unterhalb der Trommel ist im Bereich des Magnetfeldes eine überlaufwand 6 in der
Höhenrichtung verstellbar gelagert. Über der aufwärts laufenden Seite der Trommel
i befindet sich eine Brause ;, deren Strahlen nach unten hin gegen die Trommel gerichtet
sind.
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Die Flüssigkeit zur Erzeugung eines in dem für die Aufnahme des magnetischen
Gutes bestinunten Teil des Spitzkastens z wird durch die Rohrleitung 8 zugeführt.
Die Abführung des magnetischen Gutes geschieht durch das Abflußrohr 9, die der Berge
durch das Rohr i o.
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Die Trommel läuft ,im Sinne des Pfeiles X (Abb. i) um. Das aus dem
Aufgahestrom nach oben. hin herausgezogene Gut wird infolgedessen nicht durch den
Durchgangsspalt i i hindurchgeführt, sondern von der Trommel nach oben mitgenommen
und auf der anderen Seite der Trommel abgeworfen, wo es in dem Behälter für die
magnetischen Bestandteile nach unten sinkt. Die mitgerissenen urimagnetischen Teilchen
werden durch den Aufwärtsstrom in diesem Behälter nach oben und durch den Spalt
i i geführt. Beim Durchgang durch diesen Spalt werden mitgeführte magnetische Teilchen
von der Trommel wieder angezogen. Da die Trommel an dieser Stelle noch völlig frei
ist, werden auch schwächer magnetische Teilchen mit Sicherheit angezogen, um so
mehr, als die Oberkante der überlaufwand 6 sehr nahe an die Trommel herangeführt
werden kann, da der Spalt i i vom Durchgang des Hauptstromes magnetischen Gutes
entlastet ist.
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Soll statt der Trommel eine Walze verwendet werden, so wird, wie aus
Abb.2 zu ersehen ist, zur Ablösung des magnetischen Gutes ein endloses Band 12 benutzt,
das noch über eine Rolle 13 geleitet ist. Diese Rolle liegt oberhalb des Behälters
für das magnetische Gut. Ein endloses Band kann natürlich auch bei einem feststehenden
Magneten mit umlaufender Magnettrommel gemäß Abb. i Anwendung finden.
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Die Magnetfelder können so ausgebildet sein, daß ihre Stärke, etwa
vom Durchgangsspalt ausgehend, in Richtung des Drehsinnes der Trommel oder Walze
allmählich abnimmt, so daß also das zugeführte Rohgut zunächst an einem schwächeren
Feld vorbeigleitet. Hierdurch wird erreicht, daß in der schwächer magnetischen Zone
zunächst nur die stärker magnetischen Teilchen angezogen werden. Die schwächer magnetischen
Teilchen werden erst beim Vorbeigleiten des Stromes an dem stärkeren Magnetfeld
aus dem Gutstrom herausgezogen. Dies hat zur Folge, daß nicht so viel urimagnetisches
Gut eingeschlossen wird, als wenn das gesamte Rohgut unmittelbar in den Bereich
der stark magnetischen Zone gebracht wurde.
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Die Verstellbarkeit der Aufgabeschurre in der Höhenrichtung, die Anordnung
einer gegen die Scheidefläche gerichteten Brause sowie die Zunahme der Stärke des
Magnetfeldes sind zwar an sich bekannt, stellen aber weitere wichtige Maßnahmen
zur Vervollkommnung des Erfindungsgegenstandes dar.