DE673400C - Verfahren zum Schneiden von Globoidschneckengetrieben - Google Patents
Verfahren zum Schneiden von GloboidschneckengetriebenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schneiden von
Globoidschneckengetrieben.
Theoretisch und praktisch sind Globoidschneckengetriebe in den Eingriffsverhältnissen
gewöhnlichen Schneckengetrieben überlegen. Sie wurden aber bisher nur selten benutzt,
weil es an einem ausreichenden Herstellungsverfahren fehlte. Die bisherigen Herstellungsverfahren
waren nicht nur sehr teuer, sondern führten auch zu Getrieben mit schlechtem
Eingriff, weil sie von falschen Voraussetzungen ausgingen. Man arbeitete so, daß
das Werkzeug, insbesondere ein Fräser, auf das Werkstück zu vorgeschoben wurde, d. h.
daß der Abstand der Achsen des Werkzeuges und des Werkstückes während der Erzeugung
der Getriebe verändert wurde und infolgedessen die Eingriffsverhältnisse bei der Erzeugung
der Getriebeteile nicht der Wirklichkeit entsprachen. Insbesondere wurden in den
ersten Arbeitsstadien infolge der mangelhaften Eingriffsverhältnisse zwischen Werkzeug
und Werkstück erhebliche Materialteile fortgeschnitten, welche nicht entfernt werden
sollten.
Durch das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung werden die den Globoidschneckengetrieben
bisher anhaftenden Mängel beseitigt. Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Zähne des Schneckenrades und die Gänge der Schnecke zunächst nach beliebigen Verfahren
bis zur vollen Tiefe vorgeschnitten und dann unter Einhaltung des endgültigen, für den Gebrauch
des fertigen Getriebes richtigen Achsenabstandes lediglich unter relativem Winkelvorschub
zwischen Werkstück und Werkzeug fertiggeschnitten werden.
Bei einem bekannten Verfahren zum Schneiden von Globoidschnecken wird das
Werkzeug zur Herstellung kugeliger Flanken in das Werkstück radial bewegt. Dieses
Verfahren hat den Nachteil, daß der Schnekkengang schwer und dick und der Schneckenradzahn
wesentlich dünner wird.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren zum Schneiden von Globoidschnecken mit
einem um die Achse des zugehörigen Schnekkenrades schwenkbaren Werkzeug wird das
geradflankige Werkzeug etwa geradlinig in Richtung der mittleren Steigung bei gleichzeitiger
Drehung der Schnecke um die eigene Achse hin und her geführt. Hier ergibt sich der Übelstand, daß nicht genau ineinandergreifende
Flanken entstehen.
Schließlich ist noch ein drittes Verfahren zur Herstellung von Schneckengetrieben
bekannt, bei dem beim Schneiden der Abstand zwischen den Achsen des Werk-Stückes
und Werkzeuges gleich bleibt und das Schneiden durch radiale Verschiebung
des Werkzeuges relativ zu seinem Träger erfolgt. Hierbei ist es praktisch kaum
möglich, an dem Werkzeug die große Zahl von Schneidkanten, die seitlich und am Umfang erforderlich sind, herzustellen, und
das bekannte Verfahren läßt sich bestenfalls zum Schneiden einer eingängigen Schnecke
mit schwacher Steigung benutzen.
Beim Fertigschneiden kann man je nach ίο der Art des verwendeten Werkzeuges verschieden
vorgehen. Schneidet man Schnecke und Schneckenrad mittels Werkzeuge, deren
Schneidzähne nach Form und Lage unveränderlich sind, z. B. mittels Fräser/ so kann
xs man die Fräser bis zum richtigen Achsenabstand zunächst, ohne daß sie schneiden, in
das vorgeschnittene Werkstück einführen und dann das Werkstück lediglich unter relativem
Winkelvorschub der Schnecke oder des Schneckenrades fertigschneiden. Dieser Winkelvorschub
überlagert sich der Wälzbewegung von Schnecke und Schneckenrad positiv
oder negativ, je nachdem, welche Zahnnanken zu erzeugen sind.
Man kann insbesondere zum Vorschneiden Fräser _ verwenden, deren Zahnbreite etwas
geringer ist als die Breite der Zahnlücken des fertigen Werkstückes und kann dann mit
dem gleichen Fräser vorschneiden, indem man die Achsabstände von Werkzeug und Werkstück
verringert, bis der richtige Achsabstand erreicht ist, worauf der Winkelvorschub angeschlossen
wird. Der Winkelvorschub kann für die Erzeugung der rechten und linken
Flanke nacheinander in gleicher Richtung erfolgen oder hin und her schwingend.
Verwendet man Schneidwerkzeuge mit
radial verschiebbaren Zähnen, so kann der Vorschub beim Fertigschneiden lediglich
durch radialen Vorschub der Zahnt bewirkt werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung, insbesondere der benutzten Werkzeuge, ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung der Erfindung.
Es dürfte auf der Hand liegen, daß bei dem Verfahren nach der Erfindung beim Fertigschneiden
der Verzahnungen in dem Augenblick, wo der letzte Schnitt erfolgt, genau die
gleichen Verhältnisse herrschen wie beim Gebrauch der Getriebe. Es handelt sich also um
eine Anwendung des Abwälzverfahrens auf die Herstellung von Globoidschneckenverzahnungen,
bei der durch Einhaltung des richtigen Achsabstandes für das Fertigschneiden der Verzahnungen und geeignete Vorschubform
eine den wirklichen Betriebsverhältnissen genau entsprechende Verzahnung herstellbar
ist. Diese Sonderform des Abwälz-Verfahrens gestattet es, Verzahnungen zu erzeugen,
welche den denkbar besten Eingriff ergeben und sio- eine Höchstbelastung gestatten.
In gewissem Grade findet zwischen Schnecke und Schneckenrad eine Flächenberührung
statt, was bisher niemals erreichbar war.
Auf der Zeichnung ist das Verfahren nach der Erfindung an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele,
die verschiedene Vorrichtungen zur Ausübung des Verfahrens darstellen,
erläutert.
Fig. ι zeigt im Grundriß eine Drehbank
mit einer Vorrichtung zum Erzeugen von Globoidrädern mittels einer Messerwelle.
Fig. 2 ist ein Aufriß der Vorrichtung nach Fig. i.
Fig. 3 zeigt im Querschnitt die Bahn des
Schneidmessers zu Beginn der Schneidarbeit, Fig. 4 in gleicher Weise die Bahn des
Schneidmessers zu1 Beginn der Schneidarbeit,
Fig. 5 ist ein Grundriß und zeigt die Herstellung einer Globoidschnecke mittels eines
Messerrades.
Fig. 6 ist ein senkrechter Schnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 5. ■
Fig. 7 ist ein Aufriß und zeigt eine Schnecke im Eingriff auf dem zugehörigen Schneckenrad,
das gemäß der Erfindung durch Fräsen erzeugt ist. Der Schnitt ist nach der Mittelebene
gelegt.
Fig. 8 zeigt einen Teilschnitt durch das Schneckenrad und eine Aufsicht auf den
Schneckenfräser.
Fig. 9 ist ein vergrößerter Schnitt nach der Linie 9-9 der Fig. 7, radial von außen
gesehen, und zeigt den Eingriff der Radzähne und der Schneckengänge.
Fig. 10 ist ein Schnitt durch einen Schnekkengang
nach der Linie 10-10 der Fig. 7.
Fig. 11 ist ein Aufriß und zeigt, teilweise
im Schnitt, einen Fräser im Eingriff mit einem zu erzeugenden Schneckenrad, wobei
der: Schnitt durch die Mittelebene gelegt ist. Fig. 12 ist eine Aufsicht auf das Ende des
Fräsers.
Fig. 13 zeigt eine Einzelheit des Fräsers. Fig. 14 zeigt im Schnitt das rohe Vorschneiden
des Schneckenrades,
Fig. 15 im Schnitt die Fertigbearbeitung
der rechten Zahnflanken des Rades und
Fig. 16 ebenfalls im Schnitt die Fertigbearbeitung
der linken Zahnflanken.
Erzeugung der Schneckenräder mittels geradf lankiger Messer
Die Vorrichtung zum Erzeugen der Schneckenräder mittels gradflankiger Schneidwerkzeuge
ist beispielsweise als Zusatzvorrichtung für eine gewöhnliche Drehbank gezeigt, kann aber auch in anderer Weise ausgebildet
sein.
Bei der Darstellung in Fig. 1 und 2 bezeichnen
die Nummern S, 6 und 7 das Bett,
den Vorder- und Hinterteil einer üblichen Drehbank. Mit dem Bezugszeichen 8 ist eine
Grundplatte bezeichnet, die in geeigneter Weise am Bett der Drehbank nach Fortnahme
des üblichen Schlittens befestigt ist. Mit dem Bezugszeichen g ist ein Sonderschlitten bezeichnet,
der gleitbar auf der Platte 8 angeordnet ist und sich rechtwinklig zur Mittellinie
der Schneidvorrichtung bewegen kann.
ίο Der Schlitten g ist mit einem Drehtisch io
ausgerüstet, auf dem das Werkstück A befestigt ist. Der Tisch io wird mittels einer
Schnecke 11 gedreht, die mit einem Schneckenrad 12 in Eingriff steht, das am unteren Teil
•5 des Tisches io vorgesehen ist. Die Schnecke
sitzt auf einer Welle 13, die in Lagern 14 des
Schlittens g' ruht, und kann mit der Welle in ihrer Längsrichtung gleitend in den Lagern
14 verschoben werden, so daß mittels dieser Bewegung eine Änderung in der Winkelstellung
des Tisches 10 um seine Achse bewirkt werden kann. Das wird erreicht mittels eines
Handrades 15 auf einer hohlen Welle 16, die auf die Welle 13 paßt und mittels Gewinde
mit einem der Lager in Eingriff steht. Auf diese Weise kann eine Änderung in der Winkelstellung
des Tisches und damit des Werkstückes herbeigeführt werden. Natürlich kann dort, wo die Verhältnisse es wünschenswert
erscheinen lassen, der Handvorschub ersetzt werden durch einen automatischen Vorschub,
ohne daß dadurch die Erfindung beeinflußt wird. Weiter ist es naturgemäß möglich, geeignete
Mittel entweder für hand- oder selbsttätigen Betrieb an der Welle 13 oder deren
Äquivalent anzuordnen, um den erforderlichen Wechsel in der Winkelstellung zu bewirken.
Vorzugsweise wird der Wechsel in der Winkelstellung, wie es in der Zeichnung dargestellt
ist, durch die andere Drehachse erreicht, indessen kann es auch umgekehrt sein.
Die Antriebswelle 13 wird durch einen Satz Räder angetrieben, die zusammen mit
dem Bezugszeichen 17 bezeichnet sind. Die Räder 17 werden mittels eines Zahnrades am
Drehbankfutter 18 angetrieben, und das auf der Antriebswelle 13 sitzende Rad ist mit
dieser durch Nut und Feder verbunden, um die Längsverschiebung der Welle 13 zu ermöglichen,
die für die Einstellung der richtigen Winkelstellung des Tisches 10 nötig ist.
Der Schlitten 9 kann in Richtung auf oder von der Schneidvorrichtung fort mittels eines
Handrades 20 und einer Schraubenspindel 21, die auf der Bettplatte 8 gelagert ist, bewegt
werden. Diese Einstellung des Schlittens und der damit verbundenen Teile gehört zur Einrichtungsarbeit
und ist während des Schneidens weder erwünscht noch möglich.
Eine Messerwelle 22 ist mit ihrem Ende in Führungsblöcken 23 gelagert, die so angeordnet sind, daß sie in Schlitzen 24 gleiten können, die in' den Naben von in Gehäusen untergebrachten Zahnrädern 25 vorgesehen sind. Die Zahnräder 25 sind an dem Spindelkasten 6 und dem Reitstock 7 der Drehbank angeordnet. Das Zahnrad am Spindelkasten 6 wird zwangsläufig angetrieben, und dieselbe Bewegung wird gleichzeitig dem anderen Zahnrad 25 am Reitstock 7 erteilt, wozu eine Querwelle 26 dient, die in den Gehäusen 27 gelagert ist und Ritzel 28 hat, die mit den Zahnrädern 25 in Eingriff stehen.
Eine Messerwelle 22 ist mit ihrem Ende in Führungsblöcken 23 gelagert, die so angeordnet sind, daß sie in Schlitzen 24 gleiten können, die in' den Naben von in Gehäusen untergebrachten Zahnrädern 25 vorgesehen sind. Die Zahnräder 25 sind an dem Spindelkasten 6 und dem Reitstock 7 der Drehbank angeordnet. Das Zahnrad am Spindelkasten 6 wird zwangsläufig angetrieben, und dieselbe Bewegung wird gleichzeitig dem anderen Zahnrad 25 am Reitstock 7 erteilt, wozu eine Querwelle 26 dient, die in den Gehäusen 27 gelagert ist und Ritzel 28 hat, die mit den Zahnrädern 25 in Eingriff stehen.
Die Führungsblöcke 23 stehen einander genau gegenüber, so daß die Messerstange 22
stets parallel zu oder zusammenfallend mit der Drehachse der Schneidvorrichtung verläuft.
Der Vorschub der Messerwelle wird durch Schrauben 29 bewirkt, die durch die Naben der Zahnräder 25 gehen und mit Gewinde
in den Blöcken 23 gepaart sind. An ihrem Außenende tragen die Schrauben 29 Klinkenräder 30. Sperrklinken 31 sind in den
Gehäusen 27 in der Weise angeordnet, daß sie gleichzeitig in die Bahn der Klinkenräder
gebracht werden können. Auf die Messerstange 22 wirkt dauernd ein nach hinten gerichteter
Druck ein, der durch Federn 32 erzeugt wird, die in Büchsen in den Führungsblöcken angeordnet sind und die die Vor-
schubschrauben 29 umgeben.
Die Messerwelle hat zwei Endmesser 33, die einander gegenüberliegende und parallel
verlaufende Schneidkanten haben, die zu einer Ebene äquidistant verlaufen, die durch die
Achse des Tisches· 10 geht und in einem rechten Winkel zur Drehachse der Messerwelle
verläuft. Obwohl zwei Endmesser dargestellt sind, kann naturgemäß eines fortgelassen
werden, indem zunächst ein Satz Flanken bearbeitet wird und die entgegengesetzen
Flanken später entweder durch Umkehren des Werkzeuges oder durch Versetzen des Messers an das andere Ende der Messerwelle
hin bearbeitet werden. J
Zu Beginn der Arbeit werden die Endmesser 33 auf den kürzesten erforderlichen
Radius eingestellt, - und ihre Schneidkanten liegen stets im Winkel von 900 zur Mittellinie
der Messerwelle. Beim Fortschreiten der Schneidarbeit werden die Messer in einer
geraden Linie vorgeschoben. Augenscheinlich muß jedes Endmesser beim Hindurchbewegen
durch das Werkstück nach einer geraden Linie schneiden, die radial von der Mittellinie der Messerwelle ausgeht, und muß
so einen bestimmten Flankenwinkel an dem zu bildenden Zahn erzeugen. Dieser Winkel
hängt ab von der Stellung des Messers in bezug auf eine Ebene, die im Winkel von 900
zu der Mittellinie der Messerwelle liegt und die Mitte des Werkstückrades schneidet. Mit
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anderen Worten, der Abstand ist gleich dem Radius eines Kreises, dessen Mitte mit der
Achse des Zahnrades zusammenfällt und der von der Messerkante tangiert wird. Dieser
Kreis wird durch den in der Mittelebene gemessenen Zahnwinkel festgelegt. Sein Radius
bestimmt die halbe Länge der Schnecke, mit . der das Schneckenrad zusammenarbeiten soll.
Wenn all diese Faktoren festgelegt sind und " ίο ein genaues Verhältnis zwischen der Umlaufgeschwindigkeit
des Werkstückes und der Geschwindigkeit der Endmesser für das beschriebene
Zahnsystem festgelegt sind, ergibt sich, daß die Messer keinen falschen und vorläufigen
Schnitt machen können, sondern endgültig und genau Zähne von vorbestimmtem Winkel
und von vorbestimmter Form erzeugen müssen. Dies geht deutlich aus Fig. 3 und 4
hervor, welche die Stellung eines Endmessers zu Beginn und gegen Ende der Schneidarbeit
zeigen, wobei die von gestrichelten Linien eingeschlossenen Teile die vom Messer beschriebenen
Flächen darstellen. Es sei hervorgehoben, daß die Drehachse der Messer
as mit der Achse der Schnecke, für die das Zahnrad bestimmt ist, während aller Stadien des
Schneidens der Zähne zusammenfällt, d. h. während des Schneidens bleibt die Messerachse
unbewegt.
30;, Die alleinige Verwendung der Endmesser
33 ergibt zufriedenstellende Ergebnisse in Fällen, in denen die Ganghöhe der Schneckengänge
nicht sehr groß ist, aber bei vergrößerten Schrauben- und Druckwinkeln ist es von
Vorteil, zusätzliche »Messer zu benutzen. Aus diesem Grunde werden vorzugsweise Hilfsmesser
33' benutzt, um an be'stimmten Zähnen Werkstoff oberhalb und unterhalb der Mittelebene
zu entfernen, der durch die sogenannten Endmesser nicht entfernt werden kann. Wenn
dieser Werkstoff nicht fortgenommen würde, wurden sich Störungen ergeben, die im Mittelteil
der Schnecke am größten wären. Die Kanten der Hilfsmesser sind nicht in rechten
Winkeln zur Achse der Messerwelle angeordnet, sondern in einem solchen Winkel zu ihr,
wie er durch Rechnung bestimmt werden kann, um die Kanten zum Zusammenfallen
t mit den verlangten Zahnflanken am Ende des
Vorschubes der Messerstange zu bringen.
Das Schneiden der Schnecke
Diese Arbeit erfolgt grundsätzlich nach denselben Arbeitsverfahren bei gleichbleibender
Entfernung der Mitten.
Wie in Fig. 5 und 6 dargestellt ist, ist das zur Erzeugung der Schnecke dienende Werkstück
B so angeordnet, daß es von einer Reihe von Messern 45 bearbeitet werden kann, die
in einem besonderen Halter angeordnet sind, der mit einer Geschwindigkeit gedreht werden
kann, die im verlangten Verhältnis zu der Geschwindigkeit des Werkstückes steht.
Die Messer sind radial in einem runden Halter 46 auf einem drehbaren Tisch 47 befestigt
und werden in der erforderlichen Weise durch einen Vorschubkegel 48 vorgeschoben, der
durch eine Schraube 49 angetrieben wird. Eine andere Schraube 50 wirkt auf den Halter
in der Weise ein, daß sie die Messer festklemmt. Die Schraube 50 wird natürlich gelockert,
wenn der Vorschubkegel angezogen wird. Wie sich erkennen läßt, ist die Erzeugung
der Schnecke nicht auf die oben beschriebenen Mittel beschränkt, sondern die
Schnecke kann auch erzeugt werden durch Ändern der gegenseitigen Stellungen des
Messers und des Schneckenwerkstückes. Beispielsweise
könnte das Messer an Stelle des Radwerkstückes der Fig. 1 angeordnet werden,
und 'die zwischen dem Spindelkasten und
Reitstock der Drehbank nach Fig. 1 dargestellte
Vorrichtung könnte durch ein Schnekkenwerkstück ersetzt werden, dessen Ganglücken
schon vorher durch geeignete Mittel 8S roh auf die ungefähren Maße vorbearbeitet
wären. Der zum Erweitern der Ganglücken und zum Fertigarbeiten der Flanken erforderliche
Vorschub würde dann dadurch erzeugt, daß der die Messer tragende Tisch mittels des Handrades 15 (Fig. 1), wie oben beschrieben,
im Winkel vorgeschoben oder zurückgestellt wird. Mit einem Wort, die Erfindung besteht in der Erzeugung eines jeden
Elements durch die beschriebene Art der Bearbeitung bei Gleichhaltung der Abstände
der Mitten. Der Vorschub dient dazu, das Ende der Schneidarbeit oder dieFormung der
Flanken zu bewirken.
100 Erzeugen durch Fräsen
Da der Fräser ein Schnellschneidwerkzeug ist infolge der Vielzahl seiner Schneidkanten,
ist die Verwendung eines Fräsers für schnelle und Massenfertigung sehr erwünscht, wenn
es möglich wäre, die Nachteile und die Mangel zu vermeiden, die sich beim gewöhnlichen
Fräsen ergeben. Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke führt von selbst zur vorteilhaften
Anwendung des Fräsers, wie sich deutlich an Hand der Fig. 7, 8 und 9 ergibt.
Gemäß der Darstellung in diesen Figuren verlaufen die Flanken sowohl der Schneckengänge
als auch der Schneckenradzähne in der Mittelebene geradlinig und tangieren, wenn
sie nach der Mitte des Rades zu projiziert werden, den Kreis W. Der Kreis W ist konzentrisch
mit dem Schneckenrad, und sein Durchmesser hängt vom Zahnwinkel Y ab.
Der Durchmesser des Kreises ist so groß wie die Arbeitslänge der Schnecke B', die zu
verringern oder zu vergrößern unerwünscht
ist wegen bestimmter Störungen und Klemmungen, die an den Enden der Schnecke auftreten
würden. Ein Werkzeug oder Werkzeuge mit Schneidkanten, die mit den Zahnflanken zusammenfallen und die in der Mittelebene
schneiden, können dazu dienen, bei einer Bewegung von Werkzeug und Werkstück im endgültigen Übersetzungsverhältnis
und bei Aufrechterhaltung gleichbleibender ίο Mittenabstände die gewünschte Form der
Gangfianken zu erzeugen, und es bedeutet nur eine Umkehrung dieses Verfahrens, die Flanken
am Schneckenrade mittels Schneidkanten zu erzeugen, die nach schraubenförmigen Flächen angeordnet sind, die mit den Flanken
der Schneckengänge zusammenfallen. Eine derartige Anordnung von Schneidkanten hat
z. B. der gebräuchliche Fräser, der die gleiche Form hat wie die fertige Schnecke, aber seine
Anwendung ist nicht zu empfehlen wegen der unbefriedigenden Ergebnisse infolge seines
Vorschubes in Richtung auf das Radwerkstück.
Aus diesem Grunde besteht die Lösung darin, Fräser zu benutzen, die im Querschnitt
verhältnismäßig dünne Gänge haben, und in zwei Stufen zu schneiden. Die erste der
beiden Stufen ist ein Vorschneiden, während welcher der Fräser mit Schneidkanten gemäß
Fig. 13 so weit in das Radwerkstück vorgeschoben wird, bis die für das Vorschneiden
gewünschte Tiefe erreicht ist. Die zweite Stufe besteht in der Fertigbearbeitung der
Flanken, während der der Abstand der Mitten des Fräsers und des Schneckenrades stets
gleich dem der fertigen Schnecke und des fertigen Schneckenrades ist. Die Fertigbearbeitung
erfolgt unter Vorschub des Radwerkstückes oder des Fräsers im Sinne oder entgegen dem Sinne der Drehung des Rades.
Dabei kann ein Fräser mit Schneidkanten benutzt werden, wie sie in Fig. 11 oder 13
dargestellt sind.
Nach der Erfindung ist z. B. der Fräser 51 (Fig. 11) so gestaltet, daß er Zähne schneidet,
die zu der Schnecke B1 (Fig. 7) passen und hat verhältnismäßig dünne Gänge 52.
Die Schnittansicht der Mittelebene zeigt den Eingriff der Flanken der Schneckenradzähne
und der Gänge des Fräsers zu Beginn der zweiten Stufe der Fertigbearbeitung, die die
Entfernung des Werkstoffes zwischen den das Ende des Vor- und Fertigschnittes bezeichnenden
Linien a, b an den Zahnflanken bewirkt. Die Abständet? der Mitten (Fig.i5)
sind bei beiden Stufen gleich, ebenso die Kopf- und Fußkreise e und /.
Bei der Entwicklung der Flanken der dünnen Fräsergänge kann das Verfahren für jede
Flanke dasselbe sein wie das für die entsprechende Flanke der Schnecke, die später mit
dem Rad arbeiten soll. Der Unterschied liegt dabei in der Winkellage zum Kern oder
inneren Teil des Fräsers. Diese geänderten Stellungen der Flanken der Fräsergänge
sind mit punktierten Linien g (Fig. 7) angedeutet; die Winkelverschiebung ist mit h bezeichnet
(Fig. 10). Der Winkel h zeigt den Wert des Winkelvorschubs, der während der
Fertigbearbeitung nötig ist. Das Verschieben der Flanken der Fräsergänge ergibt im
Mittelschnitt einen Flankenwinkel i (Fig. 11),
der abweicht von dem Flankenwinkel k der fertigen Zähne. Trotzdem tangieren die verlängerten
Zahnflanken beidemal den gleichen Grundkreis W.
Wie in Fig. 9 dargestellt ist, erweitert sich von i?5 ab die Berührungsfläche der Flanke
des Schneckenganges mit den Flanken eines jeden nachfolgenden Schneckenradzahnes in
zunehmendem Maße bis zur Berührungsstellei?1.
Demgemäß bestreichen die Schneidkanten, die entlang der Flanke eines jeden entsprechenden Fräserganges angeordnet sind,
von links nach rechts in Fig. 9 einen zunehmenden Teil der Zahnflanke. Die Endkante
bestreicht bei R1 die größte Fläche und vollendet auf diese Weise den Zahn.
Wie in Fig. 13 dargestellt ist, sind die Gänge des Fräsers mit Zahnlücken 53 versehen,
wodurch Zähne 54 entstehen. Die die Flanken schneidenden Kanten 55 und die Kopfschneidkanten 56 sind dadurch erzeugt,
daß die Zähne an den Flächen 57 hinterdreht sind. Ein Fräser dieser Form wird während
des ersten Teiles der Arbeit, d. h. während des Vorschneidens (Fig. 14) benutzt. Während
dieser Arbeit wird der Fräser in Richtung auf das Werkstück und in das Werkstück
hinein vorgeschoben. Am Ende des Vorschneidens, d. h. nach dem Vorschieben des Fräsers in das Werkstück oder nachdem
der Fräser in das Werkstück um den notwendigen Betrag in die in Fig. 11 gezeigte
Stellung vorgeschoben ist, ist es unmittelbar möglich, mit der Fertigbearbeitung zu beginnen,
und zwar mit dem gleichen Fräser. Indessen ist es nicht immer gut, denselben Fräser sowohl für das Vor- als auch für das
Fertigschneiden zu benutzen, weil die Schneidkanten des Fräsers dann so angeordnet
sind, daß er nur in einer Drehrichtung arbeiten kann, die günstig sein kann für die
Fertigbearbeitung der Zahnflanken auf einer Zahnseite, aber ungünstig für die Fertigbearbeitung
der Zahnflanken auf der anderen Seite. Wenn z. B. der Fräser an Stelle der Schnecke B1 in Fig. 9 gesetzt wird und wenn
die Schneidarbeit des Fräsers in Richtung des Pfeiles M erfolgt und der Winkelvorschub
so erfolgt, daß der Schneiddruck entlang der mit den Bezugszeichen R1, R2, R3
usw. versehenen Flanken angreift, würde die daraus sich ergebende Schnittfolge der Fräserzähne
ungünstig sein, weil die Kanten in Richtung auf das vorangehende Ende des
Fräsers die meiste Arbeit verrichten müßten. Wenn der Winkelvorschub umgekehrt wird,
wirkt der Schneiddruck gegen die gegenüberliegende Flanke der Zahnradzähne oder entlang
der mit den Bezugszeichen S1, S2, 6"3
ίο usw. bezeichneten Flächen, woraus- sich eine
Umkehrung der Schnittfolge ergibt, bei der in dem Maße, wie die Arbeit fortschreitet,
jede Schneidkante einen mehr gleichbleibenden Teil Werkstoff entfernt.
Die jetzt verlangte Genauigkeit der Arbeit kann nur dadurch erreicht werden, daß der
für das Vorschneiden benutzte Fräser beim
Fertigschneiden durch einen Fräser ersetzt wird, der eine geringere Menge Werkstoff
fortnimmt. Dieser zweite oder Fertigfräser, der in Fig. 11 dargestellt ist, hat nur Schneidkanten
58, die an den Flanken der Fräser-' zähne gleichsam diagonal gegenüberliegen
und in entgegengesetzten Richtungen schnei-2S
den, wie durch Pfeile angedeutet ist. Auf diese Weise wird, wenn der Fräser in Richtungdes
Pfeiles M (Fig. 9) ,arbeitet, der Vorschub einen Druck an den Flächen S1, S2, Ss
usw. erzeugen, und die günstige Schnittfolge ergibt sich entlang der linken Flanken der
Zähne. In ähnlicher Weise wird, wenn sowohl die Drehrichtung als auch die Richtung
des Vorschubes umgekehrt wird, sich eine günstige Schneidwirkung entlang den entgegengesetzt
liegenden Zahnflankenflächen Er, Er, E? usw. ergeben.
Naturgemäß berühren in allen Stadien der Arbeit die Erzeugenden der Gang- und der
Zahnflanken in -der Mittelebene in ihrer Verlängerung den Grundkreis W. Diese Beziehung
bleibt aufrechterhalten zwischen den miteinander in Eingriff stehenden Gang- und
Zahnflanken während der ganzen Lebens1 dauer des Getriebes, unabhängig vom Ver-4S
schleiß und vom entstandenen Spielraum.
Beim Vorschneiden (Fig. 14) wird das Werkstück in Richtung auf die Welle des
Fräsers verschoben. Während der Fertigbearbeitung gemäß Fig. 15 und 16 erfolgt keine
Veränderung der gegenseitigen Lage der Achsen des Fräsers und des Zahnradwerkstückes.
Naturgemäß kann die Vorrichtung nach Fig. ι auch zum Erzeugen von Zahnrädern
mittels geschwächten Fräsers in der beschriebenen Weise benutzt werden. Dann wird
mittels des Handrades 15 der notwendige Vorschub bewirkt, um die Zahnlücken des
Schneckenrades zu erweitern und die Zahnflanken fertig zu bearbeiten. Will man die
Vor- und Fertigbearbeitung in einem Arbeitsgange vornehmen, dann muß das Handrad 20
(Fig. 1) naturgemäß dazu benutzt werden,
den nötigen Vorschub bei der Vorbearbeitung zu erzeugen, und das Rad 15 muß für
die Fertigbearbeitung jeden Teiles benutzt werden.
Die Enden der Gänge der Schnecke sind praktisch ein wenig verlängert und haben die
mit 59 bezeichnete Form, um eine richtige Schmierung zu ermöglichen.
Claims (11)
1. Verfahren zum Schneiden von GIoboidschneckengetrieben,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne des Schneckenrades
und die Gänge der Schnecke zunächst nach beliebigen Verfahren bis zur
vollen Tiefe vorgeschnitten und dann unter Einhaltung des endgültigen für den
Gebrauch des fertigen Getriebes richtigen Achsenabstandes lediglich unter relativem
Winkelvorschub zwischen Werkstück und Werkzeug fertiggeschnitten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schneiden des
Schneckenrades oder der Schnecke der relative Winkelvorschub durch eine zu
der dem Übersetzungsverhältnis des fer- go tigen Getriebes entsprechenden Drehbewegung
zusätzliche Drehung des Schnekkenrades bewirkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schneiden des
Schneckenrades oder der Schnecke der relative Winkelvorschub durch eine zu der dem Übersetzungsverhältnis des fertigen
Getriebes entsprechenden Drehbewegung zusätzliche Drehung der Schnecke bewirkt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorschneiden
des Schneckenrades mit einem Schneckenfräser unter Annäherung der Achse von Werkzeug und Werkstück erfolgt,
dessen Zahnprofil schmaler als das Zahnprofil der fertigen Schnecke beziehungsweise
der Zahnlücken des fertigen Rades ist, bis die volle Tiefe der Zahnlücken
erreicht ist, und daß sich dann der Winkelvorschub anschließt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Benutzung
von Werkzeugen mit eingesetzten Messern das Vorschneiden des Werkstückes bei gleichbleibendem Achsenabstand
zwischen Werkstück und Werkzeug durch radiales Vorschieben der Schneidniesser
gegenüber ihrem Träger erfolgt, bis die volle Zahntiefe erreicht ist, worauf sich der Winkelvorschub anschließt.
6. Verfahren nach Anspruch ι bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelvorschub
zum Fertigschneiden der Verzahnung hin und her schwingend erfolgt.
7. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet
durch ein Vorschubgetriebe, mittels dessen dem Werkzeug oder Werkstück außer der normalen Winkeldrehung
eine bemessene weitere Winkeldrehung gegeben werden kann.
8. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach -Anspruch 7 unter Verwendung
eines Schneckengetriebes zum Drehen des Schneckenradwerkstückes, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsschnecke
(11) axial verschiebbar ist.
9. Werkzeug zum Erzeugen des Schnekkenrades nach Anspruch 1 und 6, gekennzeichnet
durch einen Träger (23) mit eingesetzten Schlagmessern (33, 33'), der
parallel zu sich selbst und zu seiner Drehachse radial verschiebbar ist.
10. Schneckenfräser zum Schneiden von Schneckenrädern nach Anspruch 1 bis 5,
dessen Zahnprofil schmaler ist als das der fertigen Schnecke, die mit dem zu schneidenden
Rade arbeiten soll.
11. Schneckenfräser nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidzähne
eine vordere und eine hintere Schneidbrust mit je einer Schneidkante für die Erzeugung der rechten oder linken
Zahnflanke des Schneckenrades haben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC46014D DE673400C (de) | 1932-02-11 | 1932-02-11 | Verfahren zum Schneiden von Globoidschneckengetrieben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC46014D DE673400C (de) | 1932-02-11 | 1932-02-11 | Verfahren zum Schneiden von Globoidschneckengetrieben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE673400C true DE673400C (de) | 1939-03-22 |
Family
ID=7026245
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC46014D Expired DE673400C (de) | 1932-02-11 | 1932-02-11 | Verfahren zum Schneiden von Globoidschneckengetrieben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE673400C (de) |
-
1932
- 1932-02-11 DE DEC46014D patent/DE673400C/de not_active Expired
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