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Gleichzeitig als Arbeitstisch dienender Aufbewahrungsschrank für schwere
Büro- oder Haushaltsmaschinen oder -geräte Die Erfindung betrifft einen gleichzeitig
als Arbeitstisch dienenden Aufbewahrungsschrank für schwere Büro- oder Haushaltsmaschinen
oder -geräte und bezweckt, den Schrank so auszubilden, daß die in dem Schrank aufzubewahrende
Maschine auf bequemstem und einfachstem Wege sowohl in ihre Arbeitsstellung als
auch in ihre Ruhestellung gebracht werden kann.
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Aufbewahrungsschränke für schwere Büro-oder Haushaltsmaschinen oder
-geräte, z. B. Vervielfältigungsmaschinen, Schreibmaschinen usw., sind an sich bekannt.
Dabei sind auch Ausbildungen bekannt, bei denen der Aufbewahrungsschrank gleichzeitig
als Arbeitstisch dient. Die bekannten Ausführungen sind jedoch durchweg in ihrem
Aufbau und ihrer Handhabung zu umständlich, so daß eine allgemeinere Verwendung,
die insbesondere zum Schutz der Maschinen und Geräte gegen Verschmutzen und Beschädigungen
erwünscht ist, nicht in Frage kommt.
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Es sind auch gleichzeitig als Arbeitstisch dienende Aufbewahrungsschränke
bekannt, bei denen in dem Schrank ein Versenktisch zur Aufnahme der aufzubewahrenden
Gegenstände vorgesehen ist, dessen durch eine Nürnberger Schere gebildeter Antrieb
mit dem den Schrank verschließenden, aufgeklappt als Ablegetisch dienenden Deckel
derart in zwangläufiger Verbindung steht, daß bei geschlossenem Deckel der Tisch
in das Innere des Schrankes versenkt, bei geöffnetem Deckel in seine Arbeitsstellung
gehoben wird. Diese bekannten Aufbewahrungsschränke sind jedoch für schwere Büro-
oder Haushaltsmaschinen nicht anwendbar, da die erforderliche günstige Hebelwirkung
nicht zu erzielen ist. Dieses hat seinen Grund darin, daß die Hebel bei den bekannten
Vorrichtungen unmittelbar vom Deckel auf den Einsatz wirken.
Infolgedessen
sind solche Aufbewahrungsschränke nur zum Heben und Senken leichter Gegenstände,
-wie Fernsprechapparate, Gläser und Flaschen in einer Hausbar usw:,-verwendbar.
Soweit Nürnberger Scheren verwendet werden, dienen diese nicht zur Erzielung der
Hubbewegung des Versenktisches, sondern lediglich zur waagerechten Führung des senkrecht
auf und nieder gleitenden Versenktisches. Da das Heben des Versenktisches durch
Zugstangen vom Deckel aus unmittelbar erfolgt, so ist auch nur ein verhältnismäßig
kleiner Hub erzielbar, der für Maschinen mit größerer Höhe, -wie z. B. Vervielfältigungsmaschinen,
nicht ausreichend ist.
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Es wurde nun gefunden, daß eine äußerst einfache, billige und in der
Handhabung vorteilhafte Anordnung es ermöglicht, auch die schwersten und größten
vorkommenden Büro-oder Haushaltsmaschinen in einem Aüfbewahrungsschrank heb- und
senkbar unterzubringen. Erreicht wird dieses dadurch, daß die mit dem Deckel verbundenen
Antriebsstangen an senkrecht auf und ab beweglichen Schlitten angreifen, die mit
waagerechten Längsschlitzen versehen sind; in denen an dem einen Hebelpaar der Nürnberge
Schere sitzende Verlängerungen mit Hilfe von Rollen. geführt sind.
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Durch diese Anordnung wird eine äußerst günstige Hebelwirkung erzielt,
die es gestattet, auch die schwersten Gegenstände leicht und sicher zu heben und
zu senken. Außerdem ist ein großer Hub erreichbar, der auch für die höchsten vorkommenden
Maschinen genügt.
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Da gerade bei schweren Maschinen die Verriegelung des Versenktisches
in seiner höchsten Stellung von größter Wichtigkeit ist, kann in Verbindung mit
der Erfindung gleichzeitig eine solche selbsttätige Verriegelung in einfachster
und sicherster Weise dadurch erzielt werden, daß die Antriebsstangen durch an dem
Deckel angeordnete lange Winkelhebel bedient werden, wobei die Gelenkverbindung
zwischen den Winkelhebeln und den Antriebsstangen so außerhalb des Deckelgelenkes
angeordnet ist, daß bei waagerechter Lage des ausgeklappten Deckels die Gelenkverbindung
weit über den höchsten Punkt der Drehbewegung herübeigeschwenkt ist und dadurch
den Tisch mit der Maschine gegen Zurückfällen verriegelt.
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Wichtig ist es auch, bei schweren Maschinen deren Gewicht zur Entlastung
der Versenkvorrchtung auszugleichen. Dieses kann in vorteilhafter Weise durch die
Einwirkung von zwei sich gegenüberstehenden Gelenkhebelanordnungen erfolgen, die
unter der Spannung von zwei Federn stehen, die einen Druck auf den Tisch von unten
nach oben hervorrufen.
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In den" Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt;
es zeigen Abb. i einen senkrechten Schnitt nach der Linie I-I der Abb. 2, Abb.2
einen Grundriß unter teilweiser Wegnahme der Tischplatte, Abb. 3 einen senkrechten
Schnitt nach der Linie II-II der Abb, 2, Abb. q. einen senkrechten Schnitt nach
der Linie II-II der Abb. 2 bei geschlossenem Schrank, Abb. 5 einen senkrechten Schnitt
nach der Linie I-I der Abb. 2 bei geschlossenem Schrank.
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Gemäß der Erfindung besteht der Schränk aus einem Gehäuse z, dessen
oberer Teil mittels der Deckel 2 und 3 geschlossen werden kann, wobei der Deckel
2 über den Deckel 3, der gleichzeitig als Steuermittel für die Versenkvorrichtung
benutzt wird, greift. Im Gehäuse i ist ein flacher Versenktisch q. zur Aufnähme
der Vervielfältigungsmaschine 5 vorgesehen, die mittels einer Anzahl Rollen an den
Gehäusewänden auf und ab gleiten kann. An zwei gegenüberliegenden Innenseiten des
Gehäuses i befinden sich zwei gleichartige Vorrichtungen zum Senken und Heben des
Tisches 4., bestellend aus je einem doppelten Scherengelenk mit den Hebelpaaren
6, 7 und 8, je einer Führungsschiene 9 und einem Schlitten io. Das obere Hebelpaar
6 ist in Punkt i i gelenkig mit dem beweglichen Tisch 4 verbunden, während das untere
Hebelpaar 8 im Punkt 12- mit einem festen Teil des Gehäusebodens gelenkig verbunden
ist. Die Hebel 8 haben über ihrem oberen Gelenkpunkt hinaus Verlängerungen 13, welche
in Rollen 1q. auslaufen, die in Schlitzen 15 der ,auf- und abwärts beweglichen
Schlitten io laufen.
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Die Schlitten io werden im Punkt 16 durch Antriebsstangen 17
bewegt, deren unterer Teil mit einem Schlitz 18 versehen ist, während der obere
Teil der Antriebsstangen im Punkt i9 gelenkig mit einem Winkelhebelpaar 2o, das
mit dem Verschlußdeckel 3 in fester Verbindung steht, verbunden ist.
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Die Gelenkverbindung i9 ist im Vergleich zum Deckelgelenk 2 r um so
viel ,außerhalb ,gelagert, daß bei waagerechter Lage des Dekkels 3 die Gelenkverbindung
i 9 weit über den höchsten Punkt der Drehbewegung herüberschwenkt, wobei dann das
Eigengewicht des Vervielfältigers 5 die selbsttätige Verriegelung der gesamten Einrichtung
in der Arbeitsstellung bewirkt.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Beim Senkvorgang wird
zunächst durch Hochschwenken des Deckels 3 der
untere Teil der Antriebsstange
17 im Vergleich zum Gelenk 16 gesenkt, bis das Ende des Schlitzes 18 mit
dem Gelenk in Berührung kommt. Die Fortsetzung der Deckelbewegung bewirkt durch
die Antriebsstangen 17 das Senken des Schlittens io, welcher seinerseits ein Senken
der Rollen 14 hervorruft, die in den Schlitzen 15 laufen. Das damit geschehene Herunterschwenken
des unteren Hebelpaares 8 bewirkt seinerseits das Zusammensinken der Hebelpaare
6 und 7, d. h. das Senken des Gelenkpunktes i i und damit das Herabsinken des Tisches
4 mit der Maschine 5. Das Herabsinken des Tisches 4 geschieht gleichzeitig mit dem
Schließen des Deckels 3. Es genügt hierauf, den Deckel 2 herüberzuklappen, um das
vollkommene Verschließen des Schrankes zu erreichen, in dem jetzt die Vervielfältigungsmaschine
5 versenkt ist.
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Um die Vervielfältigungsmaschine 5 wieder aus dem Schrank heraus in
die Arbeitslage zu heben, öffnet man mittels Schlüssel zuerst den Deckel 2 und klappt
diesen bis zur waagerechten Lage herum, ergreift dann die Griffstange 22 des Deckels
3 und hebt vorerst so hoch, bis der Rücken des Schlitzes 18 mit dem Gelenk 16 in
Berührung kommt; hierauf zieht man den Deckel 3 ohne Pause ganz herum, bis der Tisch
4 mit der Maschine 5 vollständig hochgehoben ist. Dabei ist das Gelenk i9 wieder
über den höchsten Punkt der Drehbewegung herübergeschwenkt und der Tisch 4. mit
der Maschine 5 in der Arbeitsstellung selbsttätig verriegelt.
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Ein wesentlicher Vorteil der waagerecht aufgeklappten Deckel 2 und
3 besteht darin, daß sie durch ihre Lage zur Vervielfältigungsmaschine in handlicher
Weise als Ablagetisch benutzt werden können. .
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Die Schlitze 18 in den Antriebsstangen 17 lassen ein bestimmtes Voröffnen
des Deckels 3 gegenüber der Hubwirkung zu, wodurch verhindert wird, daß der durch
die Übersetzung des Scherengelenkes 6, 7 und 8 schneller emporsteigende Tisch ¢
den Deckel 3 berührt.
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Um zur Entlastung der Versenkvorrichtung das Gewicht der Vervielfältigungsmaschine
auszugleichen, ist, wie in Abb. z, und 5 dargestellt, ein doppeltes Hebelgestänge
23 bis 24 vorgesehen. Die Hebel sind unter sich gelenkig angeordnet. Der untere
Hebel 24 ist gelenkartig mit einem festen Punkt 25 des Schrankes verbunden, während
der .obere, 23, in gleicher Weise im Punkt 26 mit dem beweglichen Tisch 4
verbunden ist. Jeder der vier Hebel ist der Spannung einer Feder 27 ausgesetzt,
welche bestrebt ist, die einzelnen Hebel 23 bis 24 des Ausgleichsgestänges in .aufwärts
gerichtete Lage zurückzuführen. Unten auf dem Boden des Schrankes ist eine Schublade
28 zur Aufnahme von Gegenständen für die Vervielfältigungsarbeit eingebaut, die
bei geschlossenem Schrank durch das Eingreifen eines Ansatzes 29 an der Unterseite
des Tisches ¢ selbsttätig mitverschlossen wird.
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Es versteht sich von selbst, daß der auf den Zeichnungen wiedergegebene
Versenkschrank nur eine beispielsweise Ausführungsform darstellt, und daß der Schrank
in seinen Einzelheiten geändert werden kann, ohne dadurch von dem Grundgedanken
der Erfindung abzuweichen.