DE67248C - Selbstthätige Schutzvorrichtung für Maschinen mit rückläufig arbeitendem Werkzeug - Google Patents
Selbstthätige Schutzvorrichtung für Maschinen mit rückläufig arbeitendem WerkzeugInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16P—SAFETY DEVICES IN GENERAL; SAFETY DEVICES FOR PRESSES
- F16P3/00—Safety devices acting in conjunction with the control or operation of a machine; Control arrangements requiring the simultaneous use of two or more parts of the body
- F16P3/02—Screens or other safety members moving in synchronism with members which move to and fro
- F16P3/04—Screens or other safety members moving in synchronism with members which move to and fro for machines with parts which approach one another during operation, e.g. for stamping presses
- F16P3/06—Screens or other safety members moving in synchronism with members which move to and fro for machines with parts which approach one another during operation, e.g. for stamping presses in which body parts of the operator are removed from the danger zone on approach of the machine parts
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die im Folgenden beschriebene Schutzvorrichtung dient hauptsächlich dem Zwecke, bei
solchen Pressen, welche zwecks schneller Herstellung kleinerer Gegenstände, wie Knöpfe
u. dergl., eine schnelle Bewegung des Werkzeuges erfordern, dem die Maschine beschickenden
Arbeiter einen sicheren Schutz gegen Verletzung seiner Hände zu gewähren. Indefs
kann diese Vorrichtung auch bei sämmtlichen Werkzeugmaschinen, die mit rückläufig arbeitendem
Werkzeug versehen sind und von Hand beschickt werden, mit geringen Aenderungen Anwendung finden. Insbesondere dürfte
dieselbe bei Schneidemaschinen mit Schrägführung des Messers am Platze sein.
Die Schutzvorrichtung ist in Fig. 1 bis 6 veranschaulicht. Der wesentliche Theil derselben
ist ein Riegel a, welcher von der Presse aus selbstthätig in dem Moment vorgeschoben
wird und somit ein Zurückschlagen der Hand des Arbeiters bewirkt, wenn der Stempel den
höchsten Punkt des Aufganges erreicht hat und seinen Niedergang antreten will, so dafs jede
Gefahr für den Arbeiter ausgeschlossen ist. In Fig. 4 ist die Gesammtanordnung der Presse
mit ■ Schutzvorrichtung in der Vorderansicht dargestellt, während in Fig. 1 bis 3 die für
die Schutzvorrichtung selbst wesentlichen Theile in gröfserem Mafsstabe herausgezeichnet sind.
Der Riegel α steht unter dem Einflufs einer
Feder b, welche das Bestreben hat, den Riegel beständig derart vor den Unterstempel der
Maschine zu schieben, dafs ein Einführen der Hand von Seiten des Arbeiters unmöglich ist.
Die Bewegung dieses Riegels erfolgt durch eine Nase c, welche gegen eine Nase d des
Riegels α stöfst bezw. auf letzterer schleift. Die Nase c sitzt beweglich an einem hohlen
Hebel e, welch letzterer eine rechtwinklige Fortsetzung/" besitzt. Dieses Hebelstück f wird
von dem Prefsstempel aus unmittelbar durch eine Stange g in Schwingung versetzt. Die
Nase c ist derart beweglich gegenüber dem Hebel e angeordnet, dafs sie durch eine Spiralfeder
beständig das Bestreben erhält, nach aufsen zu treten, während durch Muttern i ein
Feststellen der Nase in beliebiger Stellung ermöglicht ist. In sämmtlichen Figuren ist diejenige
Stellung des Riegels α dargestellt, in welcher er sich während der Thä'tigkeit seines
Schutzes, d. h. also, wenn der Stempel heruntergesunken ist, befindet. Es liegt dann die
Nase c vor der Nase d des Riegels, a. Geht nun der Prefsstempel in die Höhe, so wird
die Nase c den Nocken d und somit auch den Riegel α zurückbewegen und die Feder b
spannen. Es tritt dann ein Punkt ein, bei welchem die Nase c von der verticalen Fläche
der Nase d auf die annähernd horizontale Fläche derselben gleitet. Diese letztere obere
Fläche der Nase d ist nun derart gestaltet, dafs sie den Theil eines Hohlcylinders bildet, dessen
Radius die Entfernung der Drehungsachse der Hebel e und f von der Oberkante der Nase d
in der eben angedeuteten Stellung darstellt. Durch diese Gestaltung der .Nasenoberfläche
wird erzielt, dafs, sobald die Nase c auf diese Oberfläche der Nase d gleitet, der Riegel a in
Ruhe bleibt, und zwar so lange, als die Nase c auf der Oberfläche der Nase d gleitet. Die
Abmessungen sämmtlicher Theile sind nun so gestaltet, dafs am Schlufs des Stempelaufganges
die Nase c an der Endkante der Oberfläche der Nase d angelangt ist und nun hinter die
Nase d springt. In diesem Augenblick wird der Hebel α durch die Feder b vorgeschnellt
und die etwa noch vor dem Stempel befindliche Hand des Arbeiters zurückgeschlagen.
Selbstverständlich darf die Feder b nicht so stark sein, dafs sie eine Verletzung des Arbeiters
herbeiführen würde. Ueberhaupt wird ja diese Bewegung des Riegels nur dann ein Rückschlagen
der Hand des Arbeiters vornehmen, wenn letzterer sich zufällig vergifst, während
für gewöhnlich der Arbeiter den Moment, in dem er die Hand zurückzuziehen hat, kennt
und sich danach richtet. Ist der Riegel a vorgeschoben, so kann der Arbeiter die Hand
nicht mehr unter den Stempel oder in gefährliche Nähe desselben bringen. Der Prefsstempel
sinkt dann und schwingt die Nase c wieder zurück. Letztere stöfst mit ihrer hohlcylindrisch
geformten Seite gegen die gewölbten Hinterflächen des Nockens d und gleitet infolge der Gestaltung dieser Flächen
und der durch die Spiralfeder der Nase c hergestellten Nachgiebigkeit der letzteren auf die
Oberfläche des Nockens d und springt schliefslich wieder vor den letzteren, so dafs bei einem
Aufgang des Prefsstempels dieselbe Bewegung sa'mmtlicher Theile der Schutzvorrichtung von
neuem, beginnen kann. Wie bereits erwähnt, ist die Nase c durch die Muttern i und die
Schraubspindel h verstellbar. Auch die Geschwindigkeit ihrer Schwingung kann mittelst
der Stellschraube k geändert werden, welche an dem unteren Ende des Hebels g befestigt
ist und in einem Schlitz / des Hebels f gleitet. Ferner kann die Stellung der Nase c durch
Anziehen des Spannschlosses m geändert werden, so dafs sich die Länge der Stange g verkürzen
und verlängern und somit eine verschiedene Stellung des Hebels ermöglichen läfst. Durch die beschriebene Zusammenstellung
kann ein dem vorliegenden Fall angepafstes Wirken der Schutzvorrichtung und Eintreten
des Vorschnellens des Riegels α erzielt werden. Es ist nun häufig von Vortheil, dafs der
Arbeiter seine Hand möglichst lange an der Bearbeitungsstelle lassen kann. Letzteres ist
bei der eben beschriebenen Vorrichtung nur so lange möglich, als der Stempel in die
Höhe geht, hingegen mufs er bei dem Rückgang des Stempels sofort die Hand zurückziehen.
Um nun zu ermöglichen, dafs der Arbeiter seine Hand sowohl kurz nach' Aufgang des Stempels einführen kann, als auch
kurz vor dem unmittelbaren Pressen erst seine Hand zurückzuziehen braucht, ist die in Fig. ι
punktirte Gestaltung des Nockens d vorgesehen. Es empfiehlt sich diese Anordnung für besonders
schnell arbeitende Pressen. Es hat hier die Oberfläche des Nockens d eine besonders
grofse Ausdehnung erhalten, während für diese Anordnung die Mutter k in ihre äufserste
Linksstellung gebracht werden mufs, um ein schnelles Schwingen der Nase c herbeizuführen:
Die Wirkung des schützenden Riegels α ist in diesem Fall die folgende. Geht
der Stempel in die Höhe, so schlägt die Nase c sehr schnell den Riegel α zurück und schleift
dann, ohne eine weitere Rückwärtsbewegung des Riegels α zu veranlassen, auf der oberen
Fläche der Nase d. Die Nase c springt aber nicht, wie bei der vorhin beschriebenen Construction,
am Schlufs des Stempelaufganges hinter die Nase d, sondern bleibt beständig
auf der Oberfläche. Infolge dessen wird auch der Riegel α nicht nach Beendigung des
Stempelaufganges vorgeschnellt, sondern er bleibt so lange in seiner zurückgeschobenen
Ruhelage, bis die bei dem Niedergang des Stempels wieder zurückschwingende Nase c
auf der Oberfläche der Nase d gleitet. ' Erst
wenn die Nase c bei ihrem Rückwärtsschwingen wieder vor die Nase d fällt, wird der Riegel a
durch die Feder b in demselben Mafse vorgeschoben, als die Nase c weiter schwingt. Da
nun aber infolge der äufsersten Linksstellung der Stellmutter k die Schwingung der Nase c
eine sehr schnelle ist, wird auch der Riegel a sehr schnell vorgeschoben. Es ist augenscheinlich,
dafs durch diese Anordnung in beliebiger Weise der Eintritt des Vorschnellens des Riegels α verspätet werden kann, so dafs
also der Arbeiter seine Hand möglichst lange an der Bearbeitungsstelle lassen kann, ohne
befürchten zu müssen, dafs dieselbe verletzt wird. ;
In Fig. 6 ist eine weitere Aenderung dargestellt, bei welcher die Nase c starr mit dem
Hebel e verbunden ist, während die am Riegel α sitzende Nase d durch eine Blattfeder
nachgiebig gestaltet ist und nur mit ihrer Vorderfläche, aber nicht mit ihrer oberen
Fläche wirkt. Es treibt hier die Nase c den Riegel α schnell zurück und springt dann
hinter die federnde Nase d, so dafs der Riegel a infolge der Wirkung der Feder b vorschnellt.
Natürlich hat diese Abänderung gegenüber der vorigen den Nachtheil, dafs überhaupt keine
Ruhelage des Riegels a in seiner zurückgeschobenen Stellung während des Arbeitens der
Maschine stattfindet, doch mag diese Anordnung für besondere Zwecke eine vortheilhafte
sein.
In Fig. 5 ist die beschriebene Schutzvorrichtung bei einer grofsen, durch Excenter bewegten
Presse mit doppelter Einführung dargestellt. Dieser entsprechend ist die Schutzvorrichtung
ebenfalls doppelt angebracht, ohne dafs im Uebrigen die Theile derselben dadurch
umgeändert zu werden brauchen.. Die gerad-
linige Bewegung könnte mit Leichtigkeit durch eine oscillirende ersetzt werden.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine selbstthätige Schutzvorrichtung für von der Hand beschickte Maschinen mit rückläufig arbeitendem Werkzeug, welche dadurch bethätigt wird, dafs beim Hoch- und Niedergehen der Stange g, welche mit dem Werkzeug in Verbindung steht, die federnd nachgiebig gestaltete Nase c durch den Winkelhebel ef in schwingende Bewegung versetzt wird, wodurch der Schutzriegel a zwangläufig zurückgezogen wird, und zwar so lange, bis die Nase c auf die kreisförmig gekrümmte Bahn der an dem Schutzriegel α befestigten Nase d aufgleitet, so dafs infolge dessen der Schutzriegel a so lange in seiner äufsersten Ruhelage bleibt, als die schwingende Nase c auf der oberen Fläche der Riegelnase d gleitet.
- 2. Eine selbstthätige Schutzvorrichtung der durch Anspruch i. geschützten Art, gekennzeichnet durch die Anordnung, dafs sowohl die schwingende Nase als auch sämmtliche Theile der die Bewegung dieser Nase vermittelnden Hebelübersetzung verstellbar angeordnet sind, so dafs der Weg und die Geschwindigkeit der schwingenden Nase beliebig geändert werden können.
Eine selbstthätige Schutzvorrichtung der durch Anspruch i. geschützten Art, gekennzeichnet durch die Anordnung, dafs ein Vorschieben des Schutzriegels durch Kraftschlufs, und zwar gemäfs der Geschwindigkeit der schwingenden Nase erst dann erfolgen kann, wenn die vorwärtsschwingende Nase wieder vor die Riegelnase tritt, zum Zwecke, ein möglichst langes Verweilen der Hand an der Arbeitsstelle zu gestatten.Eine selbstthätige Schutzvorrichtung der durch Anspruch i. geschützten Art, gekennzeichnet durch eine solche Anordnung, dafs die schwingende Nase vor dem Schlufs ihrer Rückwärtsbewegung hinter die Riegelnase fällt, so dafs der Riegel durch Kraftschlufs, ohne von der schwingenden Nase beeinflufst zu werden, vorgeschoben wird, worauf die wieder vorschwingende Nase, über die Riegelnase gleitend, sich wieder vor letztere legt.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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