DE67182C - Apparat zum Verdampfen oder Trocknen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

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Der vorliegende Apparat zum Verdampfen oder Trocknen kann zur Gewinnung von Salz aus Salz- oder Seewasser, ferner bei Herstellung von Zucker, zur Behandlung von Getreide und in Verbindung mit einem Condensator zu Destillationszwecken, wie auch endlich bei der Herstellung von Firnissen und Farben und Behandlung von Abwässern, sowie für ähnliche Zwecke Anwendung finden.
_: Zu diesem Zwecke wird das zu behandelnde Gut einer mit Ein- und Auslafsöffnung versehenen cylindrischen Kammer zugeführt, in welche ein gewöhnlicher, getrockneter oder erhitzter Luftstrom oben eingeführt wird, um die in der Kammer befindliche Feuchtigkeit oder Flüssigkeit zu verdunsten, während eine in der Kammer liegende Welle, die eine Schnecke mit fortlaufender Schraubenfläche trägt oder mit einer Anzahl von winkelförmig angeordneten, eine Schraube bildenden Flügeln besetzt ist, in Umdrehung versetzt wird. Von dem zu behandelnden Gut wird dabei ein Theil mit hochgeführt und durch den Luftstrom verdunstet, während das zurückbleibende feste, flüssige oder halbflüssige Gut in der Kammer eine Umlauf bewegung macht, um alle Theile des Gutes der Einwirkung der Schraube zuzuführen.

Fig. ι der Zeichnungen zeigt eine solche Einrichtung in Endansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht, Fig. 3 einen Längsschnitt nach Linie 1-1, Fig. i, Fig. 4 den Längsschnitt einer Abart nach 2-2, Fig. 5, und Fig. 5 einen Längsschnitt nach 3-3, Fig. 4.

Die feststehende cylindrische Kammer α aus Kupferblech oder anderem geeigneten Material wird von unten mittelst einer geeigneten, auf der Zeichnung nicht dargestellten Vorrichtung erhitzt. Das zu behandelnde Gut wird der Kammer durch eine Oeffnung a¹ mittelst einer geeigneten Einrichtung, welche sich nach der Beschaffenheit des zu behandelnden Gutes richtet, zugeführt. Das Gut selbst kann in kaltem oder in erhitztem Zustand eingeführt werden; dies richtet sich in jedem einzelnen Falle nach der Natur desselben. Wenn die Kammer α ungefähr Y₄ voll ist, wird die Zuführung unterbrochen und ein Luftstrom entweder in natürlichem oder in getrocknetem oder erhitztem Zustand durch die Oeffnung a' in die Kammer eingeleitet. Dieser beständig streichende und durch die Oeffnung d¹ austretende Luftstrom nimmt die in der Kammer enthaltene Flüssigkeit auf und führt sie mit sich fort. Mitten durch die Kammer α geht die in Lagern b'², welche von Trägern b³ getragen wird, liegende Welle b, die mittelst der Schmierleitungen b^l geschmiert wird und ihren Antrieb beispielsweise von einer Dampf- oder anderen Kraftmaschine erhält. Auf dieser Welle ist eine

Schnecke mit fortlaufender Schraubenfläche Z>^] angeordnet, die entweder flach oder gerippt sein kann und einen solchen Durchmesser hat, dafs sie genau in die Kammer α hineinpafst. Statt einer Schnecke mit fortlaufender Schraubenfläche b^l könnte auch eine Anzahl von winkelförmig angeordneten Flügeln in Form einer Schraube auf der Welle b zusammengestellt werden.

Bei Drehung der Welle b geht die Schraube durch das zu behandelnde Gut und nimmt einen Theil davon mit sich, derart, dafs bei¹ fortgesetzter Umdrehung der Welle b die hochgeführte Masse dem durch die Kammer a streichenden Luftstrom ausgesetzt und die Verdunstung der Feuchtigkeit herbeigeführt wird, während das behandelte Gut gleichzeitig vorwärts befördert wird.

Damit das durch die Schraube b^l vorwärts bewegte Gut wieder zurückgeschoben und beständig in Circulation gehalten wird, bis die Behandlung beendet ist, sind aufsen an der Kammer, unterhalb und zu beiden Seiten derselben, Rohre α³ angeordnet, die mittelst der Kanäle α⁴ mit der Kammer a in Verbindung sind. Das durch die Schnecke oder Schraube b¹ vorwärts bewegte Gut kann auf diese Weise durch die Rohre a^s eine Umlaufbewegung machen. Wenn diese Rohre ungefähr in gleicher Höhe mit dem Boden der Kammer angeordnet sind, kann sich kein Theil der Einwirkung der Schraube b^l entziehen.

Manchmal erscheint es zweckmäfsig, in den Rohren a^s Schnecken anzuordnen, welche in einer der Drehrichtung der Schraubet¹ entgegengesetzten Richtung in Drehung versetzt werden, um die Umlaufbewegung des in Behandlung stehenden Gutes zu erleichtern, wenn dasselbe durch Verdampfung oder aus sonstigen Ursachen so eingedickt ist, dafs es nicht schnell genug fliefsen kann. Nachdem das Gut der oben beschriebenen Behandlung ausgesetzt ist, kann es durch die Thür a⁵ entfernt werden. Am anderen Ende der Kammer ist ein Wasserstandszeiger a^a angebracht, um den Höhenstand jederzeit ersehen zu können.

Erforderlichenfalls kann an der Schraube b' eine Hebevorrichtung angebracht werden, um das Material in dem durch Kammer α streichenden Luftstrom aufwärts zu führen, so dafs letzterer unmittelbar auf dasselbe einwirken kann. Auch kann ein Gebläse an einer der Oeffnungen α^Λ und a² angeordnet werden, um den Durchgang des mit Feuchtigkeit beladenen Luftstromes durch die Kammer zu erleichtern. In der in Fig. 4 und 5 dargestellten Abart sind die Rohrleitungen a^s weggelassen, An deren Stelle tritt hier der Cylinder α⁷, dessen unterer Theil an jedem Ende offen ist. In diesem mitten in Kammer α liegenden Cylinder liegt die Schraube b\ sonst ist die Einrichtung der vorigen ähnlich. Bei letzterer Anordnung bewegt sich das Gut durch den Cylinder a¹, geht an den Seiten und unter dem Boden desselben rückwärts und tritt am anderen Ende wieder in, die Kammer ein, wodurch ein beständiger Umlauf unterhalten wird. Auch in diesem Falle kann eine Schnecke angeordnet werden, um die Rückbewegung des Gutes zu erleichtern. ■ ·' : ■ _: '. .
.. Die nach vorliegender Anordnung ausgeführten Vorrichtungen sind ... namentlich für Destillationszwecke geeignet. Die cylindrische Kammer kann von einem Dampf-, OeI- oder Wassermantel umgeben werden, um das zu behandelnde Gut auf gewünschter Temperatur zu erhalten. Wasser oder andere Flüssigkeiten können unter der Siedetemperatur leicht verdunstet werden. Die in Umdrehung versetzte Schraube hat den Zweck, den Durchgang des Luftstromes durch die Kammer zu erleichtern und die Luft während des Durchstreichens innig mit dem zu verdunstenden oder zu trocknenden Gut zu vermischen. Die Vermischung geht sehr rasch vor sich, wobei das betreffende Gut beständig durch die Schraubenfläche hochgehoben und somit eine grofse Verdunstungsfläche erzielt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Apparat zum Verdampfen oder Trocknen, bestehend aus einer geschlossenen, an ihrem oberen Theil mit einer Ein- und Auslafsöffnung versehenen Kammer, während am unteren Theil mit der Kammer durch Kanäle (a*J in Verbindung stehende Rohre (a?) bezw. ein Cylinder (α¹) derart, angeordnet sind, dafs unter Vermittelung einer Schnecke mit fortlaufender Schraubenfläche oder einer aus mehreren Flügeln zusammengesetzten Schraube (b ¹J eine Umlauf bewegung des zu behandeln¹ den Gutes ermöglicht wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.