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Maschine zur mechanischen Bearbeitung faserhaltiger Blätter mittels
einer Schlagtrommel Die Erfindung betrifft eine Maschine zur mechanischen Bearbeitung
faserhaltiger Blätter, wie Agaven u. dgl., mittels einer Schlag' trommel. Für die
Bearbeitung solcher Pflanzenteile werden im allgemeinen nur zwei Maschinentypen
benutzt, und zwar für kleinere Leistungen die sogenannten Raspadore und für große
Leistungen und hohe Faserausbeute Entfleischungsmaschinen.
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Die einfachste Maschine zur Gewinnung von Sisalhanffasern ist der
Eintrommelraspador. Der Raspador wird von Hand gespeist und verarbeitet in der Stunde
etwa bei zwei Bedienungsle-uten i 2oo Blatt. Das Blatt wird init der Spitze in die
Maschine hineingeschoben und, nachdem die eine Hälfte des Blattes entfleischt worden
ist, wieder aus der Ma7 schine herausgezogen. Dann wird das Blatt umgedreht und
nun mit dem dickeren Ende in die Maschine eingeführt und dieses entfleischt. Diese
Arbeitsweise ist trotz Schutzvorrichtungen nicht ungefährlich, weil bei Unachtsamkeit
des Bedienungsmannes dessen Hand in die Maschine geraten kann. Die an-Z, Cregebene
Leistung ist bei dem Eintrominelraspador als Höchstleistung zu bezeichnen. Demgegenüber
verarbeitet eine Entfleischungsiliaschine etwa 30ooo Blatt in der Stunde. Die Arbeitsweise
einer solchen Maschine ist insofern eine andere als die der Handraspa.doren, als
die Blätter quer zur Förderrichtung in die Maschine aufgegeben und an zwei Bearbeitungsstellen
vorbeigeführt werden. An der einen Bearbeitungsstelle wird das eine Blattende und
an der anderen Bearbeitungsstelle das andere Blattende bearbeitet. Die Maschine
ist aber verhältnismäßig lang. Dies liegt in erster Linie an der Verwendung von
Seileii als Fördermittel für das Gut, die Seil- (Förder-) Scheiben von verhältnismäßig
großem Durchmesser erfordern. Auch hat die Maschine zum Tragen der Seilscheiben
und der beiden Entfleischungstromnieln entsprechend hohe Ständer. Die Maschine ist
dementsprechend teuer, zumal auch bei der Maschine viel Bronze verwendet werden
muß.
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Eine Maschine für eine mittlere Leistung, etwa ioooo bis i5ooo Blatt
in der Stunde, gibt es bisher nicht, was insbesondere von kleinen Pflanzunggen unliebsam
empfunden wurde. Solche Pflanzungen waren daher gezwungen, mehrere Hatidraspad(>re
zu verwenden. Eine solche Anlage erfordert aber zur Bedienung dieser Raspadore viele.
Bedienungslente und viel Platz.
Durch die Erfindung soll nun die
bisher bestehende Lücke dadurch ausgefüllt werden, daß eine einzige mit einem Bruststück
-zusammenarbeitende Schlagtrommel Verwen-, dung findet, die mit einem das Fasergut
durcl#, den zwischen dem Bruststück und der Schlq , 'g», trommel gebildeten
SpaIt hindurchführendei,. mit einer in senkrechter Ebene angeordneten Förderscheibe
zusammenarbeitenden endlosen Förderer (Kette, Seil, Riem'en) ausgestattet ist, der
zwei obere, seitlich der Farderscheibe angeordnete Leitrollen und eine untere Umleitrolle
umläuft. Der Antrieb der unteren Rolle wird dabei von der Antriebsrolle für die
Schlagtrommel abgeleitet. Die Maschine ist in ihrem Aufbau sehr einfach, bedarf
.wenig Bedienung und ist daher für kleinere Pflanzungen mit geringer Tagesleistung
(etwa ioooo Blatt in der Stunde) geeignet. Die Maschine kann schnell abgebaut und
an anderer Stelle verwendet werden, zu welchem Zweck sie auch in bekannter Weise
fahrbar gemacht werden kann. Da die Maschine nur eine Bearbeitungsstelle hat, ist
sie 'billig in der Herstellung und hat auch nur eine kurze Baulänge.
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An sich ist eine Maschine bekannt, die mit zwei -Vorbrechwalzen und
zwei Schlagtrommeln ausgestattet ist, denen durch endlose, mit Pörderscheiben zusammenarbeitende
Fördermittel das zu bearbeitende Gut zugeführt wird, das dann zwischen Schlagtrornmel
und Bruststück bearbeitet wird. Der Antrieb der Fördermittel wird vom Antrieb der
Schlag" trommeln abgeleitet. Die Maschine dient je-
doch zum Entholzen von
Ranliestengeln. Sie eignet sich nicht zum Entfleischen faserhaltiger Blätter im
Sinne der Erfindung, insbesondere nicht wegen der besonderen Ausbildung der Bruststücke
der bekannten Maschine.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. i zeigt die Maschine in Seitenansicht; Abb. 2 in Stirnansicht
und Abb, 3 in Draufsicht.
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Die Maschine besteht aus der auf der Welle i gelagerten Schlagtrommel:2
(Abb. 2-), die mit dem Bruststück 3 zusammenarbeitet. Zur Durchführung des
zu bearbeitenden Fa,-sergutes, z. B. Blättern. von Agaven, durch den zwischen Trommel:2
und Bruststück 3 ge-
bildeten Spalt dient ein endloses Fördermittel (Seil,
Kette oder Riemen 4, Abb. 1), das mit einer Förder- bzw. Klemmscheibe
5 zusammenarbeitet. Das Förderrnittel 4 umläuft die Leitscheiben
6, 7 und 8. Die Scheibe 8 ist auf der Welle 8' (Abh.
2) gelagert, die mittels Schneckengetriebes 9 und der auf der Schne-kkenwelle
io sitzenden Scheibe i i angetrieben wird. Letztere erhält ihren Antrieb von der
",LI d Tragwelle i der Schlagtrommel d Scheibe 13 (Abb.
3). Die Welle i #rä;l di Antriebsscheibe 14, die mittels Rie mens angetrieben
sein mag. Der Antrieb des endlosen Fördermittels 4 wird vom Antrieb der Schlagtrommel
2 abgeleitet. Die Leitscheiben 6,7 werden von einem am Maschinengestell 12
befestigten Arm 15 getragen. Auf das Fördermittel 4 wirkt eine Spannrolle 16 ein,
deren unter der WirImn- einer Druckfeder 17 stehender Träger iS ebenfalls am Maschinengestell
12 gelagert ist.
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Das zu bearbeitende Fasergut wird bei a etwa mit seinem mittleren
Teil auf den Förderer 4 gelegt, zwischen diesen und dem Förderrad 5 eingespannt
und so mit dem einen Ende durch den Be#arbeitungsspalt hindurchgeführt. Bei
b verläßt das Fasergut die Maschine. Zum Bearbeiten des anderen Endes des
Fasergutes wird dieses dann nochmals bei a in die Maschine gegeben, jedoch so, daß
nun das noch nicht bearbeitete Ende des Gutes durch den Bear"beitungsspalt hindurch-#vandert.
Beim Verlassen der Maschine bei b
ist das Gut dann feitigbearbeitet, und die
Fasern sind aus dem Gut freigelegt.
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An Stelle eines «endlosen Fördermittels können auch mehrere nebeneinanderliegtende
verwendet werden.
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Soll die Maschine mit einer Fahreinrichtung versehen werden, so empfiehlt
es sich, Mittel vorzusehen, die ein Feststellen der Maschine jeweils am Arbeitsplatz
ermög" lichen.