DE666532C - Verfahren zur Herstellung von Kataplasmenfuellungen aus Pflanzen oder Pflanzenteilen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kataplasmenfuellungen aus Pflanzen oder PflanzenteilenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Kataplasmenfüllungen aus Pflanzen oder Pflanzenteilen Getrocknete Pflanzen oder Pflanzenteile, wie z. B. Heublumen, Kräuter u. dgl. mehr, werden bekanntlich schon seit Jahrhunderten zu therapeutischen Zwecken, insbesondere gegen rheumatische, gichtische oder ähnliche Stoffwechselleiden verwendet, und zwar so, daß man diese getrockneten Pflanzen oder Pflanzenteile in erwärmtem Zustande auf die zu behandelnden Körperteile direkt auflegt oder als Füllung von Textilhüllen verwendet, die dann als Kataplasinen auf die zu behandelnden Körperteile aufgelegt werden.
- Die Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, daß die Wirksamkeit von Pflanzen oder Pflanzenteilen, die ätherische Öle, Alkaloide oder Glucoside in größeren Mengen enthalten, für derartige Behandlungen in überraschendem Maße gesteigert wird, wenn diese Pflanzen oder Pflanzenteile, bevor sie zur Behandlung verwendet werden, der Einwirkung von Ultraviolett- und Röntgenstrahlen, also Strahlen verschiedener Wellenlänge ausgesetzt werden. Die so bestrahlten Pflanzen oder Pflanzenteile können dann genau wie bisher unmittelbar oder als Umschlagfüllung, vorzugsweise in erwärmtem Zustande, auf die zu behandelnden Körperteile aufgelegt werden. Die Pflanzen, Kräuter oder Teile davon können entweder in trockenem Zustande oder in mehr oder weniger naturfeuchtem Zustande der Bestrahlung ausgesetzt werden. Die Bestrahlung kann auch an Pflanzen vorgenommen werden, solange sie noch im Boden wurzelt.
- Es empfiehlt sich, die Pflanzen vor oder nach der Bestrahlung mit Wasser zu erhitzen. Dabei kann man das Wasser, bevor die Pflanzen ihrem therapeutischen Zweck zugeführt werden, auspressen. Das Aufkochen im Wasser und Auspressen kann auch ausgeführt werden, nachdem die Pflanzen in die Textilhüllen gefüllt worden sind, so daß also die gefüllten Umschläge als Ganzes im Wasser erhitzt und ausgepreßt werden.
- Als Pflanzen kommen für das Verfahren gemäß der Erfindung z. B. Arnica, Kamillen, Fichtennadeln, Lindenblüten, Hollunderblüten ui. dgl. mehr in Betracht. Für die Wahl der jeweils anzuwendenden Pflanzen können alle seit altersher gemachten Erfahrungen ausgenützt werden, wobei gewöhnlich Mischungen verschiedener Pflanzen in verschiedenen Mengenverhältnissen angewendet werden.
- In der Regel genügt eine Bestrahlungsdauer von etwa io Minuten, um die therapeutische Wirkung der Pflanzen oder Pflanzenteile in einem sehr hohen Grad zu steigern. Die Erfahrung hat auch gezeigt, daß der auf diese Weise erreichte Steigerungsgrad sehr lange anhält, so daß es durchaus nicht nötig ist, die Bestrahlung immer erst, kurz bevor die Pflanzen zu einer Heilbehandlung verwendet wey--, den, vorzunehmen. ` ".
- Die Erfahrung hat gezeigt, daß rheumätische oder ähnliche Krankheiten, die anderen' Behandlungsarten trotzen, durch die. im Sinne der vorliegenden Erfindung zubereiteten Pflanzen oder Pflanzenteile geheilt werden können. Überdies wurde auch die andauernde Herabsetzung eines erhöhten Blutdruckes beobachtet.
- Es ist vorteilhaft, den Pflanzen oder Pflanzenteilen vor oder nach der Bestrahlung radioaktive oder zu einer Sekundärstrahlung fähige Stoffe zuzusetzen. Diese Stoffe können in Form von Lösungen, Suspensionen o. dgl. verwendet werden, weil hierdurch das Zumischen und gleichmäßige Verteilen von verhältnismäßig geringen Mengen möglich wird. Die Strahlung dieser Zusatzstoffe hat den Zweck, die bei dem Heilverfahren wirksamen Stoffe der Pflanzen, insbesondere die ätherischen Öle, ins Innere der. zu behandelnden Körperteile hineinzuführen, wie dies etwa bei den bekannten Erscheinungen der Iontophorese geschieht. Hierdurch wird also die therapeutische Wirksamkeit der bestrahlten Pflanzen oder Pflanzenteile noch weiter gesteigert.
- Da die Strahlungswirkung der meisten Metalle, insbesondere der Alkalimetalle, sowohl für sich als auch in ihren Verbindungen bekannt ist, so können alle Metalle oder Metallverbindungen, die nicht schädlich sind, als Zusatzstoffe verwendet werden.
- Es wurde bereits -vorgeschlagen, Pflanzen, .aus denen Nährpräparate. oder andere, für -den inneren Gebrauch bestimmte Präparate hergestellt werden sollen, mit ultraviolettem Licht zu bestrahlen, um sie vitaminreicher zu machen. Davon unterscheidet sich das Verfahren gemäß der Erfindung dadurch, daß es sich um eine Aktivierung ganz anderer Art handelt und auch ein ganz anderer therapeutischer Mechanismus angestrebt wird. Ferner wurde auch vorgeschlagen, die therapeutische 'irkung von Pflanzenextrakten durch Be-:@krahlung mit Ultraviolettstrahlen zu erhöhen, Wobei die Extrakte dann hauptsächlich zur Zubereitung von Salben dienen sollten. Dies hat- aber mit der therapeutischen Verwendung von bestrahlten Pflanzen an sich nichts zu tun. Schließlich wurde auch vorgeschlagen, die therapeutische Wirksamkeit von Moor durch Behandlung mit kurzwelligen Strahlen zu erhöhen. Dieses Moor sollte dann als Zusatz zu Bädern oder zur,Herstellung von Salben oder anderen pharmazeutischen Präparaten verwendet werden. Da aber Moor keine ätherischen Öle enthält, auf die es bei dem Verfahren gemäß der Erfindung besonders ankommt, hat auch dieses Verfahren mit der Erfindung nichts zu tun. Bei allen diesen bekannten Verfahren wurde überdies immer nur eine Strahlenart verwendet, nicht aber ein Gemisch von Strahlen -verschiedener Wellenlänge.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE,: i. Verfahren zur Herstellung von Kataplasmenfüllungen aus Pflanzen oder Pflanzenteilen, dadurch gekennzeichnet, daß Pflanzen oder Pflanzenteile, die ätherische Öle, Alkaloide oder Glucoside enthalten, in trockenem oder in natursaftigem Zustande mit einem Gemisch von -Ultraviolett- und Röntgenstrahlen bestrahlt werden. z. Verfahren nach Anspruch i, -dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanzen bestrahlt -werden, solange sie noch im Boden wurzeln. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß den Pflanzen oder Pflanzenteilen vor oder nach der Bestrahlung radioaktive oder .zu einer Sekundärstrählung fähige Stoffe zugesetzt werden.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT666532X | 1934-01-29 | ||
AT455914X | 1934-01-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE666532C true DE666532C (de) | 1938-10-22 |
Family
ID=25608330
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA75158D Expired DE666532C (de) | 1934-01-29 | 1935-01-29 | Verfahren zur Herstellung von Kataplasmenfuellungen aus Pflanzen oder Pflanzenteilen |
Country Status (3)
Country | Link |
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BE (1) | BE407541A (de) |
DE (1) | DE666532C (de) |
GB (1) | GB455914A (de) |
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0
- BE BE407541D patent/BE407541A/xx unknown
-
1935
- 1935-01-29 DE DEA75158D patent/DE666532C/de not_active Expired
- 1935-01-29 GB GB2910/35A patent/GB455914A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB455914A (en) | 1936-10-29 |
BE407541A (de) |
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