DE666291C - UEberlappte Loetnaht fuer Fluessigkeitsbehaelter aus plattierten Blechen, insbesondere kupferplattierten Eisenblechen - Google Patents

Description

Im Behälterbau, insbesondere im Flüssigkeitsbehälterbau, macht sich immer mehr das Bestreben geltend, die bisher aus Reinkupfer hergestellten Behälter aus kupferplattiertem Blech, insbesondere solchem aus Eisen, herzustellen. Da dieses Bestreben auf Preisgründe zurückzuführen ist, ist es eine selbstverständliche Voraussetzung, daß das Grundmetall solcher Bleche aus einem billigen Werkstoff besteht, der in der Regel nicht verrottungsfrei ist 'und auf den das mit der Flüssigkeit in Berührung stehende verrottungsfreie Deckmetall möglichst dünn aufgebracht, vorzugsweise aufgewalzt ist.

Die Herstellung derartiger plattierter Flüssigkeitsbehälter ist aber deshalb mit großen Schwierigkeiten verbunden, weil die Verbindungsnähte nur sehr schwer so ausgeführt werden können, daß die mit der Flüssigkeit in Berührung stehenden Nahtteile von dem verrottungsfreien Metall gebildet werden. Es ist z. B. unmöglich, einen Kesselschuß in der bisher üblichen Weise dadurch herzustellen, daß die Blechränder überlappt und dann verlötet oder verschweißt werden, da sich dabei das Grundmetall des einen Randes mit dem Deckmetall des anderen Randes verbindet, so daß ein solcher Behälter aus Festigkeitsgründen selbst für niedrige Drücke nicht verwendbar ist. Außerdem ist die Deckschicht aus verrottungsfreiem Metall nur sehr dünn; sie schmilzt daher während des Schweißvorganges ab, so daß das Grundmetall bloßgelegt wird, was zu einer schnellen Verrottung der Naht und damit zu einer Zerstörung des Behälters führt.

Man hat aus vorstehenden Gründen bereits vorgeschlagen, die Verbindungsnähte von Behältern aus plattiertem Werkstoff derart herzustellen, daß die zu verbindenden Ränder rechtwinklig 'umgebogen und dann mit den. Deckschichten aufeinandergelegt und vernietet werden. Die Innenseite der Naht ist mit verrottungsfreiem Lot ausgefüllt, um eine Berührung der Flüssigkeit mit den Nietschäften

ίο und die damit verbundenen Ver'rotfungserscheinungen zu verhindern. Diese vorgeschlagene Verbindung der Kesselschüsse ist aber umständlich, teuer und fast ausschließr lich nur für Längsnähte anwendbar, da ein rechtwinkliges Umbiegen der Kanten einer Rundnaht bei der sehr dünnen Deckschicht praktisch nicht möglich ist, weil dabei die Deckschicht über ihre Streckgrenze hinaus beansprucht wird.

Die Erfindung bringt nun eine Verbindungsnaht für Flüssigkeitsbehälter aus Verbundwerkstoff, insbesondere aus kupferplattiertem Grundmetall, die sowohl als Längsnaht als auch als Rundnaht ohne Schwierigkeiten ausgeführt werden kann. Die Erfindung besteht darin, daß die zu verbindenden Ränder des Behälters sich überlappend aufeinandergelegt werden und auf den von der Flüssigkeit benetzten Rand eine vorzugsweise U-förmige Sicke aus verrottungsfreiem Werkstoff aufgeschoben und mit beiden Rändern verlötet wird.

In der Zeichnung ist in. den Abb. 1 und 3 der Erfindungsgedanke beispielsweise in Anwendung auf eine Rundnaht dargestellt, während Abb. 2 wesenhaft die Anwendung des Erfind'ungsgedankens auf eine Längsnaht veranschaulicht.

In den Abb. 1 und 3 ist mit 4 der Behältermantel bezeichnet, auf den die Böden 1 aufgebracht werden. Sowohl die Böden 1 als auch der Mantel 4 bestehen aus plattiertem Werkstoff, beispielsweise aus kupferplattiertem Eisenblech, wobei die Kupferseite an der Innenseite des Behälters liegt. Erfindungsgemäß sind die beiden Rundnähte, mit denen die Böden ϊ an dem Mantel 4 befestigt sind, derart ausgebildet, daß auf den innenliegenden Rand 2 des Bodens 1 eine U-förmige Kupfersicke 3 dichtschHeßend aufgeschoben ist, die von dem freien Rands des Mantels 4 überlappt und sowohl mit diesem als auch mit dem Rand 2 der Böden 1 verlötet wird.

Die in Abb. 2 dargestellte Längsnaht wird ■in !ähnlicher Weise hergestellt. Über den innenliegenden freien Rand 7 des Kesselmantels 6, der wiederum beispielsweise aus kupferplattiertem. Eisenblech besteht, ist eine U-förmige Kupfersicke dichtschließend aufgeschoben, die von dem zweiten freien Rand 9 des Kesselmantels überlappt und mit beiden Rändern/ !und 9 verlötet wird.

Selbstverständlich beschränkt sich der Erfindungsgedanke nicht auf Verbindungsnähte für Behälter aus kupferplattiertem Eisenblech, sondern der Erfindungsgedanke ist auf alle anderen Werkstoffe anwendbar, die aus einem mehtverrottungsfreien Grundmetall bestehen, das mit einem verrottungsfreien Metall plattiert ist. Zweckmäßig besteht die zur Verbindung der beiden Schüsse dienende Sicke aus demselben Werkstoff wie die Plattierung des Grundmetalls.

Versuche haben gezeigt, daß Behälter mit den erfindungsgemäßen Nähten selbst für Drücke bis zu 10 at einwandfrei verwendbar sind. Für den Fall, daß die Behälter für höhere Drücke Verwendung finden sollen, empfiehlt es sich, in bekannter Weise eine zusätzliche Vernietung der Schüsse vorzunehmen, wobei die Niete vorteilhaft aus verrottungsfreiem Metall bestehen.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Überlappte Lötnaht für Flüssigkeitsbehälter aus plattierten Blechen, insbesondere kupferplattierten Eisenblechen, dadurch gekennzeichnet, daß auf den inneren Rand (2) eine U-förmige Sicke (3) aus verrottungsfreiem Werkstoff aufgeschoben und diese mit beiden Rändern mittels eines verrottungsfreien Lotes verlötet wird.

2. Lötnaht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicke (3) aus verrottungsfreiem Metall aus dem gleichen Werkstoff wie die Plattierung des Behälters besteht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen