DE664922C - Gleiskettenfahrzeug - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
8. SEPTEMBER 1938

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 664922
KLASSE 63c GRUPPE 30

ist als Erfinder benannt worden.

Mitteldeutsche Stahlwerke Akt.-Ges. in Riesa
Gleiskettenfahrzeug

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. März 1937 ab

Die Erfindung bezieht sich auf Gleiskettenfahrzeuge mit mindestens zwei Gleisketten, die an ihren einen Enden um eine gemeinsame feste Achse schwingbar und an ihren anderen Enden zwangsläufig entgegengesetzt in der Höhe verstellbar sind.

Gegenüber den bekannten Einrichtungen dieser Art mit einer Dreipunktabstützung wird gemäß der Erfindung die Anordnung so getroffen, daß an den Innenseiten der Gluiskettenträger einander zugekehrte, quer zur Längsrichtung des Fahrzeugs liegende Schienen befestigt sind, auf denen sich das Fahrgestell abstützt, und die entsprechend der Schwingbewegung der Gleisketten gegenüber dem Fahrgestell höhenverstellbar geiührt sind.

Hierdurch ist eine einwandfreie Vierpunktabstützung für Gleiskettenfahrzeuge mit zwei

-■ο um eine gemeinsame waagerechte Achse schwingbaren Gleisketten möglich, die gegenüber einer Dreipunktabstützung den Vorteil größerer Standsicherheit und geringerer Einzeldrücke aufweist. Ferner werden durch die an den Gleiskettenträgern befestigten Querschienen die seitlichen Schubkräfte der Gleisketten aufgenommen. Außerdem wird auch eine Parallelführung der schwingenden Gleiskettenenden gewährleistet.

Bei einem Gleiskettenfahrzeug, bei dem zwecks Abstützung des Fahrgestelles auf den Querschienen Winkelhebel vorgesehen sind, die im Scheitelpunkt schwingbar in am Fahrgestell befestigten Stützlagern gelagert sind, und von denen die einen gewöhnlich nach unten gerichteten Schenkel an eine gemeinsame Lenkerstange angelenkt sind, werden nach einem weiteren Erfindungsmerkmal die anderen Schenkel der Winkelhebel durch Lenker mit den Querschienen verbunden, die' durch an ihren Enden angreifende Lenker mit dem Querbalken eines T-förmigen Hebels in Verbindung stellen, der schwingbar am Fahrgestell gelagert und mit seinem nach unten ragenden Hebelarm an die gemeinsame Lenkerstange der Winkelhebel angelenkt ist..

Hierdurch wird erreicht, daß die bei Höhenverstellungen wirksamen Kräfte an zwei auseinanderliegenden Stellen der Schienen, zweckmäßig an den äußeren Enden derselben, angreifen, wodurch auch Verwindungsbeanspfuchungen ausgeschaltet sind. Die konstruktive Durchbildung des Lenkgestänges gestaltet sich äußerst einfach, da die Querschienen an sich hohe Belastungen trotz verhältnismäßig schwacher und leichter Ausbildung ohne weiteres aufnehmen können. Schließlich kann die gesamte Lenkhebelverbindung zwischen den Gleisketten und dem Fahrgestell in ihren Abmessungen so gehalten sein, daß ein Unterbringen derselben auch unter einem sehr tief liegenden Fahrgestell möglich ist.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch darge-

stellt. Es zeigen: '

Abb. ι eine Vorderansicht der Gleiskettenlenkvorrichtung bei Fahrt auf ebenem Gelände und

Abb. 2 die gleiche Ansicht bei Fahrt auf unebenem Gelände.

Die beiden Gleisketten 1 sind an einem Ende um eine fest unter dem Fahrgestell 2 angeordnete, auf der Zeichnung nicht dargestellte gemeinsame waagerechte Achse schwingbar gelagert. An dem anderen Ende einer jeden Gleiskette ist auf der Innenseite des Gleiskettenträgers 3 eine quer zur Längsrichtung des Fahrzeuges liegende Schiene 4 fest angeordnet. Die einander zugekehrten Enden dieser Schienen sind mittels Gleitführungen 5 auf einen am Fahrgestell 2 angeordneten Zapfen 6 höhenverstellbar geführt, und zwar derart, daß die Schienen 4 sich den Schwingbewegungen der Gleisketten ohne

4.0 weiteres anpassen können. Es geschieht dies z. B. dadurch, daß gleichachsig mit dem Zapfen 6 auf einer Achse 7 ein T-förmiger Hebel 8 schwingbar gelagert ist, dessen Querbalken durch Lenker 12' mit den Enden der Schienen 4 verbunden ist.

Die Abstützung der schwingenden Gleiskettenenden am Fahrgestell 2 erfolgt in zwei Lagern 9, die je einen im Scheitelpunkt schwingbar gelagerten Winkelhebel 10 tragen.

Der eine gewöhnlich nach tmiten ragende Schenkel eines jeden Winkelhebels ist an einer Lenkerstange 11 angelenkt, während der andere Schenkel eines jeden Winkelhebels 10 unter Zwischenschaltung eines Lenkers 12 mit der entsprechenden Querschine4 in Verbindung steht. ·

Der zwischen den Lagern 9 angeordnete T-fönnige Hebel S entspricht in seinen Abmessungen den Winkelhebeln ι ο und ist mit seinem senkrechten Schenkel an der Lenkerstange 11 angelenkt.

Die Gelenkverbindungen der Querschienen 4 mit dem Fahrgestell 2 können auch als Kugelbzw: Kreuzgelenke ausgebildet sein, um der kreisförmigen Schwingbewegung der Gleis- 6g ketten Rechnung zu tragen.

Sobald die eine oder die andere Gleiskette infolge Bodenunebenheiten gehoben oder gesenkt wird, erfolgt durch entsprechende Verstellung des Lenkergestänges, wie aus Abb. 2 ersichtlich, zwangsläufig eine entsprechend entgegengesetzte Höhenverstellung der zweiten Gleiskette, so daß die Stützdrücke in den Lagern 9 immer gleichbleiben.

τ-,

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Gleiskettenfahrzeug mit mindestens zwei Gleisketten, die an ihren einen Enden um eine gemeinsame feste Achse schwingbar und an ihren anderen Enden zwangsläufig entgegengesetzt in der Höhe verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß an den Innenseiten der Gleiskettenträger

(3) einander zugekehrte, quer zur Längs-, richtung des Fahrzeuges liegende Schienen

(4) befestigt sind, auf denen sich das Fahrgestell (2) abstützt, und die entsp'rechend der Schwingbewegung der Gleisketten (1) gegenüber dem Fahrgestell, höhenverstellbar geführt sind.

2. Gleiskettenfahrzeug nach Anspruch 1, bei dem zwecks Abstützung des Fahrgestelles auf den Querschienen Winkelhebel vorgesehen sind, die im Scheitelpunkt schwingbar in am Fahrgestell befestigten Stützlagern gelagert sind, und von denen die einen gewöhnlich nach unten gerichteten Schenkel" an eine gemeinsame Lenkerstange angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die anderen Schenkel der Winkelhebel (10) durch Lenker (12) mit den Querschienen (4) verbunden sind, die durch an ihren Enden angreifende Lenker (12') mit dem Querbalken eines T-förmigen Hebels '(S) in Verbindung stehen, der schwingbar am Fahrgestell (2) gelagert ist und mit seinem nach unten ragenden Hebelarm an die gemeinsame Lenkerstange (11) der Winkelhebel (10) angelenkt ist. no

3. Gleiskettenfahrzeug nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der Gelenkverbindungen der Querschienen (4) mit dem Fahrgestell (2) als Kugel- oder Kreuzgelenk ausgebildet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen