DE662718C - Scheibenwischer - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
20.JUL11938

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63 c GRUPPE 82-

Walter Bock in Berlin-Schöneberg Scheibenwischer

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. November 1934 ab

Die Erfindung betrifft Scheibenwischer für Kraftwagen und andere schnell bewegte Fahrzeuge, wie Kraftwagen, Eisenbahntriebwagen, Flugzeuge, Luftschiffe und Motorboote, und bezweckt, im Sinne der neuzeitlichen Bestrebungen, die Form der Fahrzeuge und damit auch der Windschutzscheiben möglichst weitgehend der Stromlinienform anzupassen, einen Scheibenwischer zu schaffen, der in bezug auf seine Wirkungsweise von der Wölbung der Scheibe unabhängig ist Und der sich, daher für die sowohl in einer wie auch in mehreren Richtungen gewölbten Scheiben eignet.

Dieser Erfolg wird dadurch erzielt, daß der Wischer, der in bekannter Weise durch hin und her gehende endlose Seilzüge über die ganze oder einen Teil der Fläche der Windschutzscheibe bewegt wird, a,us einem über die Scheibenfläche gespannten und dieser anliegenden nachgiebigen Körper, beispielsweise einem Band aus Gummi o. dgl., besteht.

Scheibenwischer, die mit einem elastischen Band als Wischorgan arbeiten, sind an sich für Planwindschutzscheiben bekannt; jedoch wird bei solchen bekannten Anordnungen von dem Gedanken, die Elastizität des Wischorgans dazu auszunutzen, sein Anliegen an der Scheibe zu erzielen, d.h. es unter Spannung an die Scheibe anzulegen, kein Gebrauch gemacht. Dieser Gedanke aber ist es, der erst die Möglichkeit zur Schaffung eines von dem Grade und der Art der Krümmung unabhängigen einwandfrei arbeitenden Scheibenwischers gegeben hat.

Der Wischer kann auch eine gewisse Eigenfederung aufweisen, unter deren Einfluß er sich gegen die Scheibe vorwölbt und so zum flächigen Anliegen auf dieser kommt.

Soll das Wischorgan nur einen Teil der Scheibe bestreichen, so wird lediglich eine entsprechende Änderung des Antriebes erforderlich, ebenso·, wenn beispielsweise statt in Richtung von einer Seite zu der anderen in Richtung von oben nach unten und von unten nach oben gearbeitet werden soll.

Der neue Scheibenwischer bietet den besonderen Vorteil, daß im Falle der Nichtbenutzung das Wischband vollkommen abgenommen werden kann. Die Auswechselbarkeit schont ferner den Wischer, und die Möglichkeit seiner gänzlichen Entfernung läßt den unschönen Eindruck, den ein Scheibenwischer regelmäßig im Rahmen des ganzen Karosserieaufbaues macht, wegfallen.

Der Antrieb des hin und her bewegten elastischen Bandes erfolgt in bekannter Weise mit Hilfe eines endlosen Seilzuges, welcher an den zwei sich entsprechenden Stellen des Seiles Befestigungsmöglichkeiten für das Wischband bietet und beispielsweise mittels eines Uhrwerks elektrisch oder auch durch einen vom Unterdruck des Vergasers oder durch den Druck der Auspuffgase angetriebenen kleinen Motor betätigt werden kann.

In den Abbildungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt:

Abb. ι schematisch in perspektivischer Darstellung eine Stromlinienkarosserie mit einer

stromlinienförmig in zwei Riehtungen gebogenen Scheibe vor dem Führersitz, welche mit dem neuartigen Scheibenwischer ausgerüstet ist;

Abb. 2 im einzelnen den Antrieb und die Führung des Wischers;

Abb. 3a im seitlichen Schnitt eine Ausführungsform der Führungsleiste und

Abb. 3b den Schnitt gemäß Linie I-1 der ίο Abb. 3a.

In Richtung der kurzen Scheibenkanten δ und d ist der als elastisches Gummiband ausgebildete Wischer an den Punkten / und /' an dem endlosen Seil g befestigt. Dieses wird '5 in an sich bekannter Weise über Rollen h, h', h", h'" so geführt, daß eine synchrone Bewegung der Befestigungspunkte f, f für den Wischer auf den beiden einander gegenüberliegenden Seiten erzielt wird. - Wie aus der «ο Abbildung ersichtlich, liegen bei einer doppelt gewölbten Scheibe die beiden Befestigungspunkte / und /' nicht in gleicher Entfernung von der Kante d und b, sondern um das Maß voneinander verschieden, welches sich aus der verschiedenen Länge der oberen Kanten und der unteren Kanter ergibt, so daß ungefähr in der Mitte der Scheibe der Wischer in die Fallinie der Scheibenoberfläche zu liegen kommt, weil ja der Weg, den der Punkt/' längs der unteren Scheibenkante beschreiben muß, dem des Punktes/ auf der an sich kürzeren oberen Scheibenkante entsprechen muß. Es bleiben aus diesem Grunde bei doppelt gewölbten Scheiben relativ kleine Dreiecke an den äußersten Enden unbestrichen, was aber ohne Bedeutung ist. Bei einfach gewölbten Scheiben ist diese Versetzung der Befestigungspuinkte natürlich nicht erforderlich.

Aus Abb. 2 ist ersichtlich, in welcher Weise das Seilg" durch die Rollen h betätigt wird; der Antriebsmotor für das Seil ist in der Abbildung nicht dargestellt.

' In die beiden Haken i, /' sind die beiden Enden des Wischers eingehängt. Sie werden von den in das hin /und her gehende endlose Seil eingeschalteten Rollen k getragen. Diese laufen auf Schienend längs der ■Scheibenränder. Auch für das rücklaufende Seiltrum sind zweckmäßig Führungen, wie angedeutet, vorgesehen. Auch zahlreiche andere Lösungsmöglichkeiten für die Auswechselbarkeit des Wischers sind möglich.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Scheibenwischer an Kraftwagen mit hin und her gehenden endlosen Seilzügen und über die ganze oder einen Teil der Fläche der Windschutzscheibe bewegtem Wischer, dadurch gekennzeichnet, daß der Wischer aus einem über die mindesteais quer zur Wischrichtung gewölbten Scheibe (A) gespannten, dieser anliegenden nach-

• giebigen Körper, beispielsweise einem Band aus Gummi o. dgl., besteht.

2. Scheibenwischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wischer auswechselbar ist, so daß je nach Intensität des Regens oder Schneefalls Wischer

-von verschiedener Ausbildung eingesetzt werden können.

3. Seheibenwischer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wischer in seinem mittleren Teil unter Spannung gegen die Scheibe vorgewölbt ist und sich an sie andrückt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen