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Scheibenwischvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenwischvorrichtung,
insbesondere für gewölbte Windschutzscheiben, bei der ein im wesentlichen horizontal
über die volle Scheibenbreite verlaufendes, strangförmiges Wischelement gleichzeitig
eine Auf- und Abbewegung und eine axiale Gleitbewegung ausführt und eine Einrichtung
zum wechselseitigen axialen Antrieb des Stranges vorgesehen ist.
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Bei bekannten Scheibenwischeranordnungen sind ein oder mehrere schwenkbare
Wischarme vorgesehen, so daß lediglich Ringausschnitte gewischt werden und somit
kein vollständig freies Gesichtsfeld erzielt wird. Es sind aber auch Scheibenwischer
bekannt, bei welchen ein Wischblatt über die Fläche der Scheibe entlang mit Hilfe
eines an der Seite der Scheibe geführten Schlittens arbeitet, welcher durch Zahnstangen
oder Seiltriebe hin- und herbewegt wird. Es ist dabei auch bekannt, das Wischorgan
gegebenenfalls in Form eines elastischen Bandes über die Scheibe zwischen zwei seitlichen,
parallelbeweb liehen Haltern anzuordnen. Bei einer anderen Ausführungsform verläuft
zwischen zwei seitlichen Schwenkarmen ein strangartiges elastisches Gebilde, vorzugsweise
von Profilausbildung, zusätzlich mit axialer Längsbewegung zu der Schwenkbewegung.
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Solche Einrichtungen arbeiten zwar im wesentlichen über die gesamte
Scheibe und das gesamte Gesichtsfeld. Das Gesichtsfeld wird jedoch durch darüber
arbeitende Organe von nicht unerheblicher Ausdehnung beeinträchtigt. Solche Organe
werden andererseits auch bei starkem Winddruck oder hoher Geschwindigkeit angehoben,
so daß eine einwandfreie Reinigung in Frage gestellt ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun die Ausbildung einer solchen
Scheibenwischvorrichturg, welche alle diese Nachteile im wesentlichen vermeidet.
Die Reinigung kann, auch bei gewölbten Scheiben, praktisch auf der gesamten Fläche
erfolgen, wobei das Gesichtsfeld im wesentlichen nicht gestört oder behindert wird.
Die Einrichtung bewirkt auch bei ungünstigen Windverhältnissen und bei schneller
Fahrt eine einwandfreie Reinigung. Weiterhin ist die Einrichtung verhältnismäßig
einfach und kann auch an den Trägern oder Haltern der Scheibe angebracht werden.
Die Ausbildung ermöglicht ein Arbeiten mit sicräuscharmer Bewegung und geräuscharmem
Antrieb.
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Zu diesem Zweck ist eine Scheibenwischvorrichtung, insbesondere für
gewölbte Windschutzscheiben, bei der ein im wesentlichen horizontal über die volle
Scheibenbreite verlaufendes strangförmiges Wischelement gleichzeitig eine Auf- und
Abbewegung und eine axiale Gleitbewegung ausführt und eine Einrichtung zum wechselseitigen
axialen Antrieb des Stranges vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Scheibenwischelement
aus zwei parallelgeführten Abschnitten eines dünnen Fadens besteht, deren axiale
Gleitbewegung in entgegengesetzten Richtun-Qen erfolgt, und daß zwei entlang der
etwa parallel verlaufenden Seitenfassungen der Windschutzscheibe auf- und abbewegliche
Halter mit Seilrollen angeordnet sind, wobei der Faden von der Antriebseinrichtung
ausgehend über die Seilrolle des einen Halters quer über die Windschutzscheibe auf
den zweiten Halter und über dessen Seilrolle zurück über die Windschutzscheibe und
die erste Seilrolle zur Antriebseinrichtung geführt ist.
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Die Verwendung eines dünnen, vorzugsweise durchsichtigen Fadens als
Wischelement auf der Scheibe ergibt nun praktisch keine Störung des gesamten Gesichtsfeldes,
wobei die gegenläufige Bewegung der beiden über der Scheibe verlaufenden Stränge
eine besonders, gute Reinigung bewirkt.
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An Hand der Zeichnung soll der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
erläutert werden.
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Die Zeichnung zeigt schematisch und teilweise abgebrochen die zusammengehörigen
Seitenteile I und 1I einer Windschutzscheibe mit Wischeinrichtung.
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In der Zeichnung ist 1 die Windschutzscheibe, welche zwischen
zwei Seitenfassungen 2 und 3 gehaltert ist.
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Der Faden 4 bildet mit seinen Strängen in Berührung mit der Windschutzscheibe
1 das Wischelement.
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Der Faden 4 verläuft über Seilscheiben und Führungen, die in geeigneter
Weise in senkrecht auf-und abgehenden und schwenkbaren spindelartigen
Haltern
5 und 6 angeordnet sind, und eine Umlenkseilrolle, wie noch erläutert wird. Die
Halter 5 und 6 bilden Laufkatzen rechts und links der Seitenfassungen oder der Säulen
der Windschutzscheibe.
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Der die antreibende linke Laufkatze darstellende Halter 5 weist eine
drehbar gelagerte Welle 7 mit den folgenden, darauf aufgekeilten Teilen auf, nämlich
a) eine Seilrolle 8 aus Gummi mit zwei Rillen; b) ein Ritzel 9 aus Kunststoff und
c) zwei Laufrollen 10 und 11, welche nach dem äußeren Durchmesser
des Ritzels 9 bemessen sind. Die Führung zur senkrechten Verschiebung der Halter
umfaßt eine Zahnstange 12 aus Messing oder rostfreiem Stahl zum Eingriff des Ritzels
9 und zwei Führungsleisten 13 aus Stahl, auf deren Führungsflächen in der Ebene
der Zahnspitzenhöhe der Zahnstange sich die Laufrollen 10 und 11 abrollend bewegen.
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Die zugehörigen Teile (Zahnstange 12 und Führungsleiste 13) einer
jeden Laufkatze werden an Winkelprofilen oder hohlen Trägern 131, 132 gehalten,
welche die Seitenfassung der Windschutzscheibe umschließen. .
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Die mitlaufende, getriebene Laufkatze bzw. der Halter 6 umfaßt die
gleichen Teile wie der antreibende Halter 5, jedoch weist die Seilrolle 8' nur eine
Rille auf.
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Der Faden, welcher aus der Karosserie durch eine Öffnung 14 durch
einen abdichtenden Gleitverschluß austritt, verläuft den Pfeilen der Darstellung
entsprechend. Ober eine Rille der Seilrolle 8 verläuft er über die Windschutzscheibe
1 zur Seilrolle 8' der mitlaufenden Laufkatze und zurück wiederum über die Fläche
der Windschutzscheibe zur zweiten Rille der Seilrolle 8 der antreibenden Laufkatze,
steigt zu der Umlenksenlrolle 15, welche an einem geeigneten Punkt oberhalb der
Karosserie angeordnet ist, und geht dann wieder herab, um durch die Öffnung 16 mit
Gleitverschluß wieder in die Karosserie einzulaufen.
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Der durch die Öffnung 14 in Pfeilrichtung gezogene Faden gibt seine
Spannung an das ganze System weiter, während sich der Faden an allen Punkten nach
den Pfeilen bewegt. Die Halter oder Laufkatzen werden gegen die Mitte der Windschutzscheibe
gezogen, so daß die Laufrollen auf den Laufflächen der Führungsleisten 13 anliegen
und das Ritzel 9 im Eingriff mit der Zahnstange 12 ist. Um ein Ausrasten des Ritzels
aus der Zahnstange zu vermeiden, können die schwenkbaren Halter oder die auf- und
abgehenden Laufkatzen mit ihrem rückwärtigen Teil gegen Flanken der Winkelprofile
oder hohlen Träger 131, 132 anliegen, wie man rechts an dem Träger 132 erkennen
kann.
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Die schwenkbaren Halter 5 und 6 haben in Richtung auf die Fläche der
Windschutzscheibe Fadenführungen 17 und 18. Die Fadenführung des Halters 5 ergibt
die Überkreuzung und Veränderung der Fadenebene zum Leiten des Fadens auf die Rillen
der Seilrolle.
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Die Halter stellen sich nach der Zugresultante ohne Reibung im Inneren
der hohlen Säulen ein. Der mechanische Wirkungsgrad ist daher sehr gut, da ja nur
Abrollbewegungen vorkommen, mit Ausnahme einer Reibung zur seitlichen Führung der
Laufebene, welche jedoch durch Einstellung auf ein Minimum verringert werden kann.
Die Arbeitsweise ist leicht verständlich. Ein( elektrische oder mechanische Haspel
oder Aufspul einrichtung in bekannter Art nimmt das durch di( Öffnung 14 verlaufende
Fadenende auf, während da: durch die Öffnung 16 verlaufende Fadenende durcl ein
Federwerk unter Spannung gehalten wird. De Faden gleitet auf der Windschutzscheibe,
und zwar jeder Strang in seiner Richtung, während das Ganz( auf der Scheibe nach
unten entsprechend den Pfeiler verschoben wird. Die Reinigung wird daher durcl Reiben
und Abscheren bewirkt.
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Der Wiederaufstieg zum Scheitel der Windschutzscheibe erfolgt durch
selbsttätige Umkehrung de Fadenaufrollung in der Spuleinrichtung.
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Die Zugwirkung des Stranges, welcher von de Spuleinrichtung oder dem
Federwerk aufgenommen wird, liegt in der Bewegungsrichtung der antreibenden Laufkatze.
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Wenn die zwei schabenden Fäden nicht parallel sind - und dies ist
gewöhnlich der Fall - dreht sich die aufnehmende Seilscheibe weniger als das antreibende
Seilrad für den gleichen Verlauf. Die Zahnstange der angetriebenen Laufkatze ist
daher zweckmäßig von größerem Durchmesser als diejenige der antreibenden Laufkatzen
auszubilden, obwohl sich solche Abweichungen bei der Hin- und Herbewegung ausgleichen.
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Das Innere der Gleitführungen braucht nicht gegen Eintritt von Wasser
geschützt zu sein. Die drehbaren Teile sind durch die Flanken der Gummirollen mit
dichten Fugen geschützt. Die Führungen und die Zahnstange sind gegen Korrosion und
Oxydation behandelt und bestehen aus entsprechendem Werkstoff. Weiterhin ist auch
eine Ablaßöffnung für Wasser unten an den Führungsträgern vorgesehen.
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Der Faden ist, abgesehen von der Fadenführung mit Gleitreibung, bei
seiner Bewegung auf Seilrollen geführt. Wenn die Abnutzung an dieser Stelle zu stark
sein sollte, können auch hier in dem Fadenverlauf besondere Fadenrollen angeordnet
sein.
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Die Aufspuleinrichtung arbeitet durch Zug auf einem Faden, dessen
Verschiebung in der Größenordnung von 500 mm liegt. Die Untersetzung des elektrischen
Antriebsmotors ist daher viel geringer als die für einen üblichen Scheibenwischer
benötigte, bei dem hohe Drehmomente an den Achsen der Wischblätter erforderlich
sind.
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Das die Glasfläche reinigende Organ ist ein mechanisch haltbarer Faden
(Kunststoff, Kunstseide, Spezialseide) von geringem Durchmesser, beispielsweise
von 1 mm, welcher zwischen den beiden Seiten der Windschutzscheibe gespannt wird.
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Bei der beschriebenen Darstellung sind die Führungsteile des Fadens
verdeckt in der Karosserie der Fahrzeuge selbst angeordnet, jedoch ist dies nur
ein Ausführungsbeispiel. Die Führungsträger und die Laufkatzen wurden verhältnismäßig
groß zum Zweck der guten Erläuterung dargestellt.