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DE661552C - Verfahren zur Gewinnung von Schwefeldioxyd aus Gasen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Schwefeldioxyd aus Gasen

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Publication number
DE661552C
DE661552C DEI53352D DEI0053352D DE661552C DE 661552 C DE661552 C DE 661552C DE I53352 D DEI53352 D DE I53352D DE I0053352 D DEI0053352 D DE I0053352D DE 661552 C DE661552 C DE 661552C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
absorbent
sulfur dioxide
basicity
aluminum
solution
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI53352D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Chemical Industries Ltd
Original Assignee
Imperial Chemical Industries Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Imperial Chemical Industries Ltd filed Critical Imperial Chemical Industries Ltd
Application granted granted Critical
Publication of DE661552C publication Critical patent/DE661552C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/48Sulfur dioxide; Sulfurous acid
    • C01B17/50Preparation of sulfur dioxide
    • C01B17/60Isolation of sulfur dioxide from gases

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Schwefeldioxyd aus Gasen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Schwefeldioxyd aus Gasen durch Absorption mittels Salzlösungen und Austreiben aus diesen, bei welchem die Gase z. B. beim Rösten sulfidischer Erze anfallende Gase mit geringem Gehalt an Schwefeldioxyd der Einwirkung einer Ab- sorptionsflüssigkeit ausgesetzt werden, der man dann durch Erhitzung und bzw. oder Druckverminderung das Schwefeldio-xyd entzieht, um das regenerierte Absorptionsmittel zum Behandeln neuer Gasmengen zu benutzen (Regenerationsabsorptionsverfahren).
  • Als Absorptionsmittel hat man in solchen Verfahren bereits Lösungen verwendet, die Aluminiutnehlorid oder auch Aluminiumsulfit enthalten. Alutniniumchlorid reagiert jedoch so sauer, daß seine Lösung nur zur Absorption kleiner Mengen von Schwefeldioxyd fähig ist, und andererseits greift die Aluminiumchloridlösung die Wandungen der Apparate stark an. Behandelt man Schwefeldioxyd mit einer Aluminiumsulfitlösung, so wird sofort Aluminiumhydroxyd niedergeschlagen, wenn man eine erträgliche Menge des ab#sorbierten Schwefeldioxyds aus der Lösung zurückgewinneii*-,N,ill. Falls man das Schwefeldioxyd aus der Altiminiumsulfitlösung nur so weit austreibt, daß kein Altiminiumhydroxyd niedergeschlagen wird, hat die (in den Kreislauf zurückführende) regenerierte Flüssigkeit nur ein sehr geringes Absorptionsvermögen.
  • Gemäß der Erfindung werden die Mängel dadurch vermieden, daß als Absorptionsmittel eine Lösung verwendet wird, die basisches Aluminiumsulfat enthält. Eine solche Lösung hat für Schwefeldioxyd ein überlegen hohes Absorptionsvermögen, und sie gibt beim Austreiben das absorbierte Schwefeldioxyd in einer sehr hohen Menge wieder ab.
  • Gemäß der Erfindung wurde z. B. ein Gas mit 8 Vo#lumprozent Schwefeldioxyd bei 20' C mit einem wässerigen Absorbens gewaschen, das je Liter go g Tonerde und i o 5 g Schwefeltrioxyd enthielt. Die Absorption betrug je Liter ioo g Schwefeldioxyd, die beim Kochen im wesentlichen vollständig gewonnen wurden, während eine Waschflüssigkeit zurückblieb, die ohne weiteres zum Behandeln neuer Gase benutzt werden konnte.
  • Unter Lösungen basischer Aluminiumsulfate sind solche Lösungen zu verstehen, die Aluminiumoxyd (A1,0,) und Schwefelsäureanhydrid (SO,) enthalten, wobei das Aluminiumoxyd im Überschuß über die zur Ent-
    stehung normalen Aluminiumstilfats, ala.',
    AI2(SO4)3, nÖtige Menge vorhanden ist.
    Überschuß an freiem Aluminiumoxyd 'ef
    das als neutrales Salz gebundene Alumini 1-
    oxyd wird hier als Basizität und die M
    an überschüssigem Aluminiumoxyd, in Hundertteilen des gesamten Aluminiumoxydgehaltes ausgedrückt, als Basizitätsgrad bezeichnet werden. Enthält die Lösung beispielsweise Aluminiumoxyd und Schwefelsäureanhydrid im Molverhältnis :2 - 3, SO ist eine 5o0i,ige Basizität vorhanden.
  • Vorzugsweise werden Lösungen benutzt, die nur bmisches Aluminiumsulfat enthalten, doch können auch neutrale Salze, z. B. Magnesiumsulfat oder kleine Mengen Schwermetallsalze, ohne wesentliche Beeinträchtigung der Absorptions- und Regenerationsfähigkeit in der Lösung vorhanden sein.
  • Gemäß der Erfindung soll der Basizitätsgrad der Lösung 35 bis 5o'/, betragen. je niedriger die Basizität, um so geringer ist bei einem gegebenen Gas die Löslichkeit des Schwefeldioxyds, und als geringste Basizität kommt die in Betracht, bei der gerade noch eine entsprechend befriedigende Schwefeldioxydlöslichkeit besteht. je höher die Basizität, um so geringer ist die Beständigkeit der Lösung. Eine Basizität von etwa 660/0 ist zwar erreichbar, aber wegen der Unbeständigkeit der hochbasischen Lösungen empfiehlt sich für das Verfahren eine Höchstbasizität von etwa So0/" Zwecks Herstellung des Absorptionsmittels kann man einer Aluminiumsulfatlösung Kalk, Kreide oder Calciumsulfit zusetzen und den ausgefällten Gips entfernen. Statt dessen kann man andere Verbindungen, die unlösliche Sulfate bilden und keine nichtflüchtigen Säurereste in Lösung lassen, zusetzen. Oder aber man kann Aluminiumsulfat rösten, einen Teil des Schwefeltrioxyds entfernen und den Rückstand in Wasser auflösen. Gemäß der Erfindung wird jedoch das Absorptionsmittel vorzugsweise durch Lösen metallischen Aluminiums in verdünnter Schwefelsäure hergestellt. Damit ist der Vorteil der erreichbar bequemsten Handhabung und eines sehr raschen Verlaufes des Lösungsvorganges verbunden. Das Lösen des Aluminiums erfolgt z. B. zweckmäßig in 15- bis 2o'/,iger Schwefelsäure, und es wurde gefunden, daß die Gegenwart einer kleinen, mit dem Aluminium amalgamierten Menge Quecksilbers, das man nachher unverändert wiedergewinnt, den Vorteil bietet, in der verdünnten Schwefelsäure das Aluminium bis zu einem den Bedarf an Aluminiumsulfat weit übersteigenden Grade lösen zu können. Beim Lösen metallischen Aluminiums vermeidet man die im käuflichen Aluminiumsulfat häufig vorhandenen Alkalimetallsalze, die nach längerem Gebrauch des
    ey##,bsorptionsmittels ein unerwünschtes Aus-
    len unlöslicher basischer Al- um iniurnsulfate
    ikünstigen.
    ,'P. Wenn das zu behandelnde Gas Sauerstoff oder Schwefeltrioxyd enthält, verursacht das Oxydieren gelösten Schwefeldioxyds oder das Lösen gasförmigen Schwefeltrioxyds ein allmähliches Anwachsen des Sulfatgehaltes des Absorptionsmittels, also ein Sinken seiner Basizität. Gemäß der Erfindung wird zwecks Wiederauffrischung (Wiederherstellung des gewünschten Basizitätsgrades) des Absorptionsmittels diesem ein zur Bildung eines unlöslichen Sulfats geeigneter Stoff, z. B. Kalk, Kreide oder Calciumsulfit, zugesetzt, und das entstehende unlösliche Sulfat (Gips) wird abgetrennt. Man kann dazu auch Bariumverbindungen, z. B. Bariumcarbonat, benutzen, aber das ausgefällte Bariumsulfat läßt sich weniger leicht als Gips entfernen.
  • Gemäß der Erfindung kann man vorteilhaft das Absorptionsmittel durch Auflösen metallischen Aluminiums in der Flüssigkeit wieder auffrischen und auch dabei dem Aluminium eine kleine Menge Quecksilber zusetzen. Das Lösen von Aluminiummetall in der mit Sulfat angereicherten Flüssigkeit ist besonders zweckmäßig, wenn während des Arbeitsganges, z. B, durch Verlust von Ab- sorptionsmittel durch Undichtigkeiten oder durch Ausfällen unlöslicher aluminiumhaltiger Stoffe, basisches Aluminiumsulfat verlorengegangen ist. Um die Gesamtflüssigkeit mit der gewünschten Zusammensetzung dauernd in Umlauf halten zu können, empfiehlt sich auch die Vereinigung beider Maßnahmen, d. h. des Ausfällens von Gips und des Lösens metallischen Aluminiums.
  • Um das Anhäufen von Sulfat im Absorptionsmittel zu verhindern, also dessen Basizität möglichst genau auf rechtzuerhalten, geht man gemäß der Erfindung vorteilhaft so vor, daß die Wiederauffrischung nur an einem Teile der Umlaufflüssigkeit in einem Grade vorgenommen wird, bei dem der Basizitätsgrad der behandelten Teilmenge etwa 550/, nicht überschreitet, jedoch mit dem Zusetzen der aufgefrischten Teilmenge zur Gesamtumlaufflüssigkeit der Basizitätsgrad der letzteren wieder auf 35 bis 5o0/, gelangt. Der behandelten Teilmenge setzt man beispielsweise so viel Calciumcarbonat o. dgl. zu, wie zum Ausfällen der aus der Gesamtmenge zu beseitigenden Sulfatmenge ausreicht, und führt dann die Teilmenge zur Hauptmenge zurück. Das Calciumcarbonat o. dgl. kann als solches oder als wässerige Suspension oder gegebenenfalls als Lösung zugesetzt werden, in der Teilmenge wird ein Basizitätsgrad von mehr als 5504 vermieden, um dem Ausfällen eines unlöslichen basischen Sulfates vorzubeugen.
  • An sich ist das Abzweigen eines Teiles der Umlaufflüssigkeit zwecks Wiederauffrischung bekannt, aber es gibt in der chemischen Technik viele Fälle, in denen die ganze, im ununterbrochenen Arbeitsgange umlaufende Flüssigkeit beispielsweise durch Filtration behandelt wird. Hierzu kommt, daß gemäß der Erfindung in der Teilmenge die Beseitigung von Sulfat und die Anreicherung mit Aluminium den gewünschten Basizitätsgrad übersteigt, und damit ist der Vorteil verbunden, daß bei der Wiedereinleitung der Teilmenge in die Hauptmenge letztere sich augenblicklich wieder auf die gewünschte Basizität einstellt.
  • Bei längerem Gebrauch des Absorptionsmittels, namentlich während erheblicher Zeit unter erhöhter Temperatur, z. B. über 70' (Abtreiben des Schwefeldioxyds), kann ein Ausfällen unlöslicher basischer Aluminiumsulfate eintreten, und zwar mit einer durch Spuren von als Keime wirkenden ausgefällten Stoffen erhöhten Geschwindigkeit. Ferner kann ein solcher Niederschlag durch kleine Mengen Alkalimetallsalze, die man deshalb in der Lösung vermeiden soll, verursacht werden. Das Ausfällen unlöslicher basischer Sulfate unter den Betriebsbedingungen läßt sich jedoch gemäß der Erfindung dadurch verhindern, daß dem Absorptionsinittel Phosphorsäure oder Phosphorsäure und Glycerin oder eine Verbindung von Phosphorsäure mit Glycerin zugesetzt wird, beispielsweise o,5 Volumprozent Phosphorsäure und o,5 Voluniprozent Glycerin oder etwa i bis 21/, Glycelylphosphat.
  • Störende Niederschlagsbildungen können ferner gemäß der Erfindung dadurch vermieden werden, daß solche feste. Teilchen, die als Kristallisationskeime zu wirken vermögen, zeitweilig oder dauernd durch Filtrieren, Absitzenlassen oder Schleudern aus dem Ab- sorptionsmittel entfernt werden. Zu dem Zweck kann in den Umlauf ein Filter eingebaut werden, um einen Teil oder vorzugsweise die ganze Flüssigkeit zu behandeln, oder man entfernt in Zeitabständen einen Teil der Lösung zwecks Behandlung, oder man arbeitet mit mehreren Flüssigkeitsbeschicktingen, die abwechselnd zur Absorption benutzt und der Behandlung unterworfen werden. Bei letzterer handelt es sich also nicht um das gewöhnliche Beseitigen fester Teilchen aus Lösungen.
  • Da die Niederschlagsgeschwindigkeit unlöslichen basischen Aluminiumsulfats bei erhöhten Temperaturen und namentlich in Ab- wesenheit von Schwefeldioxyd zunimmt, wird gemäß der Erfindung vorzugsweise das Austreiben des Schwefeldioxyds aus dem Ab- sorptionsmittel entweder durch Erhitzen, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, oder aber durch Hindurchblasen eines Stromes vou Luft oder inertem Gas bei Temperaturen von nicht mehr als 8o' vorgenommen. Es ist dann nicht wesentlich, wenn die Lösung kleine ausgefällte Teilchen enthält.
  • Dagegen muß man bei höheren Temperaturen vermeiden, daß derartige kleine Teilchen lange in der Lösung bleiben, weil sie dann die Ausfällung beschleunigen können. Rasches Erhitzen der Lösung mit anschließendem raschem Kühkn. kann hiergegen schon schützen, wenn die feinen Festteilchen häufig entfernt werden. Vorteilhaft wird jedoch gemäß der Erfindung das Austreiben des Schwefeldioxyds durch Abdampfen des Ab- sorptionsmittels in einer stetig fließenden dünnen Schicht vorgenommen. Die ununterbrochene Bewegung des Flüssigkeitsfilms läßt dann ein Festsetzen fester Teilchen nicht aufkommen, denn in der Vorrichtung werden scharfe Kanten, rauhe Flächen, vor- oder rückspringende Teile u. dgl., die ein Festsetzen verursachen kannten, vermieden.
  • Zur vollständigen Sicherung eines günstigen Vorlauf s des Austreibens des Schwefeldioxyds wird gemäß der Erfindung das Ab- sorptionsmittel unmittelbar nach dem Ab- dampfen des Gases rasch gekühlt, und zwar auf etwa 85' C oder tiefer, z. B. durch Beimischen einer pa-ssenden Menge kalter Flüssigkeit. Das Austreiben des Schwefeldioxyds kann ferner dadurch geschehen, daß man die Lösung im Gegenstrom mit Dampf oder einem anderen gasförmigen Heizmittel, beispielsweise in einem Turm, abwärts f-ührt. Zweckmäßig schaltet man diese Maßnahme als Vorbehandlung dem Abdampfen in stetig fließender dünner Schicht vor.
  • Ein Beispiel einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Zeichnung dargestellt.
  • Das schwefeldioxydhaltige Gas tritt bei i in den unteren Teil eines Skrubbers 2 und verläßt diesen oben bei 3, um bei 5 in einen Skrubber 4 einzutreten, den es im wesentlichen frei von Schwefeldioxyd verläßt, um bei 6 in die Außenluft zu entweichen.
  • Das frische Absorptionsmittel wird zuerst bei 7 oben in den Skrubber4 geleitet, von dessen Boden bei 8 abgezogen, durch einen Kühler 9 geschickt und dann bei io in den Skrubber 2 eingeführt. Die Flüssigkeit verläßt den Skrubber 2 bei i i, wird mittels einer Pumpe 12 durch einen Wärmeaustauscher 13 und von dort durch ein Rohr 14 in einen Regenerationsturm 15 gedrückt. In diesem wird sie durch eine Düse2S zerstäubt und trifft auf ein Gemisch aus Dampf- und Schwefeldioxyd, das,# aus dem Kessel 16 kommt und durch das Rohr 2o in den Turm 15 tritt. Die Lösung fließt aus letzterem bei 17 ab und in den Kessel 16 hinein, der durch einen Dampfmantel 18 beheizt wird. In dem z. B. mit einer überlaufrinne ausgestatteten Kessel 16 fließt dieLösung an dampfgeheizten Flächen oder Elementen in einer stetigen dünnen Schicht (Fil*m) abwärts in den Kegelsumpf ig, während die entstehenden Dämpfe bei 2-o abströmen. Sie dienen zur Vorbehandlung des Absorptionsmittels im Turm 15, aus dem konzentriertes Schwefeldioxyd mit etwas Dampf gemischt bei 21 abzieht.
  • Die Lösung wird unmittelbar nach dem Verlassen des Sumpfes ig durch Beimischen kalter Flüssigkeit aus dem Rohre 22, (mit einem Regelventil 23) gekühlt und gelangt dann durch ein Rohr 24 zum Wärmeaustauscher 13, aus dem sie bei 25 austritt, um durch eine Pumpe:26 in einen Kühler:27 und von hier bei 7 in den Turm 4 gebracht zu werden.
  • Ein Beispiel für die erfindungsgemäße Arbeitsweise ist im nachstehenden angegeben. Beispiel Ein Gas mit 7 Volumpro7ent Schwefeldioxyd und 20/, Sauerstoff wurde mit einer Geschwindigkeit von 5ooo cbm je Stunde durch zwei hintereinandergeschaltete Skrubber geschickt.
  • Eine Lösung basischen Aluminiumsulfats mit ioo kg Aluminiumoxyd und 118 kg Schwefeltrioxyd je cbm (5o0/Dige Basizität), der o,5 Volumprozent Glycerin und o,5 Volumprozent Phosphorsäure zugesetzt waren, wurde mit einer Geschwindigkeit von 9,5 cbm je Stunde im Gegenstrom zum Gase durch die Skrubber geschickt. Zwischen beiden Skrubbern wurde die Flüssigkeit zwecks Beseitigung der beim hörsen des Schwefeldioxyds entstandenen Wärme gekühlt.
  • Beim Verlassen des zweiten Skrubbers 2 enthielt die Lösung je cbm 94,5 kg Schwefeldioxyd, und das Abgas des ersten Skrubbers 4 enthielt o,2 Violumprozent schweflige Säure; es wurde in die Außenluft abgelassen.
  • Das schwefeldioxydhaltige Al:>sorptionsmittel wurde in einem Wärmeaustauscher auf 75' erhitzt und nun in den Regenerationsturm gedrückt, hier zerstäubt und vom Boden des Turmes in einen Kessel mit dampfbeheizten glatten Heizelementen geleitet, um sofort nach dem überfließen über diese Elemente in stetiger dünner Schicht vom Kegelboden des Kessels abgezogen zu werden. Beim Rieseln über die Heizelemente kam die Lösung zum Kochen, und der freigesetzte Dampf stieg zum Regenerationsturm auf, der beim Beseitigen des Schwefeldioxyds aus der Lösung mitwirkt. Das Gas verließ den Turm mit 8o' und bestand aus einem Gemisch von 45 Volumteilen Wasserdampf mit 55 Teilen schwefliger Säure sowie mit einer vernachlässigbaren Menge in der Flüssigkeit gelöster inerter Gase. Durch Kühlen auf 30' wurde der größte Teil des Dampfes verdichtet und als Kondensat zur Hauptinenge der Lösung zurückgeleitet, um deren Konzentration auf dem erforderlichen Wert zu halten. Das üBrig. bleibende Gas bestand aus mit Wasserdampf (bei 30') gesättigtem, praktisch reinem Schwefeldioxyd.
  • Das den Film- oder Rieselkessel mit ioo' verlassende Absorptionsmittel wurde durch Beimischen eines Teiles bereits gekühlter Lösung auf 85' abgekühlt und dann im Gegenstrom zu der dem Regenerationsturm zufließenden schwefeldioxydhaltigen Lösung durch den Wärmeaustauscher geschickt. Nach dem Verlassen,des Austauschers wurde das Absorptionsmittel in einem Rieselkühler endgültig gekühlt und in die Vorratsbehälter befördert. Unter den angegebenen Arbeitsbedingungen war ungefähr i0/, des absorbierten Schwefeldioxyds zu Schwefeltrioxyd, das in der Lösung verblieb, oxydiert worden.
  • Nach 24 Stunden ununterbrochenen Arbeitsganges wurden in den 30 cbm Vorratslösung i oo kg Alum.iniumoxyd und 127 9 Schwefeltrioxyd je cbm gefunden; die Basizität war also auf etwa 47"/, gesunken. Um sie (5o01(,) wiederherzustellen, wurden 15 cbm der Lösung in einem besonderen Kessel unter Umführen mit Kalkmilch behandelt, die :2 11 kg Löschkalk, Ca.(011)2, enthielt.
  • Nach 3 Stunden wurde die Flüssigkeit fil- triert, um den durch die Reaktion mit der Kalkmilch gebildeten Gips zu entfernen. Die filtrierte Flüssigkeit enthielt ioo kg Aluminiumoxyd und IIO,4kg Schwefeltrioxyd, entsprechend einer Basizität von 53/,. Sie wurde in die Vorratsbehälter geleitet und mit der übrigen Lösung gemischt, wobei die Gesamtmenge eine Basizität von 5o 0/0 erhielt. Es entstand kein Niederschlag von unlöslichem basischen Aluminiumsulfat, jedoch wurde die Lösung nach einiger Zeit leicht trübe. Deshalb wurde die ganze Flüssigkeit filtriert, um suspendierende Teilchen zu entfernen, und dann in die Anlage zurückgebracht.
  • Der Gehalt des Absorptionsmittels an Aluminiumoxyd wurde durchschnittlich auf ioo kg je cbm gehalten, und zwar z. B. durch Ableiten von Kondensat aus der Kühlung des den Turm verlassenden Gases oder, falls die Konzentration stieg, durch Zusatz frischen Wassers. Verminderte sich die gesamte Vorratsmenge durch Undichtigkeiten oder durch Verluste beim Abfiltrieren des Gipses während der Sulfatbeseitigung, so unterblieb die Sulfatbeseitigung durch Zusatz von Kalkmilch, und statt dessen wurde ein Teil der Lösung mit niedriger Basizität durch einen mit Aluminiumdrehspänen gefüllten Turm geschickt, um darin Aluminium zu lösen. Es erfolgte Wasserzusatz, der die Konzentration von iookg Aluminiumoxyd je cbm wiederherstellte, und wenn die Basizität der Teilmenge auf 55'/, gestiegen war, wurde ihr Umlauf unterbrochen und die Teilmenge zur Hauptmenge zurückgebracht. Deren Basizität war auf diese Weise wieder auf 50'/o eingestellt, und die Verluste waren ausgeglichen. Hatte die Gesamtflüssigkeitsmenge sich vermehrt, so wurde dieses Verfahren unterbrochen und die Sulfatbeseitigung mit Kalkinilch fortgesetzt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Schwefeldioxyd aus Gasen durch Absorption mittels Salzlösungen und Austreiben aus diesen, dadurch gekennzeichnet, daß als Absorptionsmittel eine Lösung verwendet wird, die basisches Aluminiumsulfat enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Basizitätsgrad, der Lösung 35 bis 5o0/, beträgt. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Absorptionsmittel durch Lösen metallischen Aluminiums in verdünnter Schwefelsäure hergestellt wird. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösen des Altiininiums in der Schwefelsäure durch den Zusatz einer kleinen Menge Quecksilber unterstützt wird. 5. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Wiederauffrischung, d. h. zur Wiederherstellung des gewünschten Basizitätsgrades, dem Absorptionsmittel ein zur Bildung eines unlöslichen Sulfats geeigneter Stoff, z. B. Kalk, Kreide oder Calciumsulfit, zugesetzt und das entstehende unlösliche Sulfat entfernt wird. 6. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Absorptionsinittel durch Auflösen metallischen Aluminiums in der Flüssigkeit wieder aufgefrischt wird. 7- Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Wiederauffrischung des Absorptionsmittels dem Aluminium eine kleine Menge Quecksilber zugesetzt wird. 8. Verfahren nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wiederauffrischung nur an einem Teile der Umlaufflüssigkeit in einem Grade vorgenommen wird, bei dem der Basizitätsgrad der behandelten Teilmenge etwa 5511, nicht überschreitet, jedoch mit dem Zusetzen der Teilmenge zur Gesamtumlaufflüssigkeit der Basizitätsgrad der letzteren wieder auf 35 bis Sol/o gelangt. g. Verfahren nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Absorptionsmittel Phosphorsäure oder Phosphorsäure und Glycerin oder eine Verbindung von Phosphorsäure mit Glycerin zugesetzt wird, beispielsweise (in Volumprozenten) o,5"/, Phosphorsäure und o,51/0 Glycerin oder etwa, i. bis 2% Glycerylphosphat. io. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß solche feste Teilchen, die als Kristallisationskeime zu wirken vermögen, zeitweilig oder dauernd ,durch Filtrieren, Absitzenlassen ioder Schleudern aus dem Absorptionsmittel entfernt werden. i i. Verfahren nach Anspruch i bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Austreiben des Schwefeldioxyds axis dem Ab- sorptionsmittel entweder durch Erhitzen, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, oder aber durch Hindurchblasen eines Stromes von Luft oder inertern Gas, beides bei Temperaturen von nicht mehr als 8o', vorgenommen wird. 12. Verfahren nach Anspruch i bis io, dadurch gekennnzeichnet, daß das Austreiben des Schwefeldioxyds durch Ab- dampfen des Absorptionsmittels in einer stetig fließenden dünnen Schicht vorgenommen wird. 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Absorptionsmittel unmittelbar nach dem Abdarnpfen des Schwefeldioxyds rasch gekühlt wird.
DEI53352D 1934-10-16 1935-10-06 Verfahren zur Gewinnung von Schwefeldioxyd aus Gasen Expired DE661552C (de)

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