DE660816C - Schrittschaltwerk - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 3. JUNI 1938

REICHS

TAMT

PATENTSCHRIFT

JKi 660816 KLASSE 21a³ GRUPPE.20os

Siemens &Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)

Schrittschaltwerk

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Juni 1931 ab

Der Gegenstand der Erfindung ist ein Schrittschaltwerk mit einem Klinkenantriebswerk, das während der Einstellung des Wählers dauernd in gleichen Schritten weitergesteuert wird, jedoch die von ihm bewegten Kontaktarme in Schritten verschiedener Größe über die zugehörigen Kontakte zu schalten gestattet, insbesondere für Wähler in Selbstanschlußfernsprechanlagen. Die Erfindung bezweckt eine neue Ausbildung eines solchen Antriebswerkes.

Ein derartiger Antrieb wird z. B. in Selbstanschlußfernsprechanlagen bei Leitungswählern benötigt, die in Kontaktgruppen unterteilt sind. Die bisher bekannten Wähler dieser Art besitzen entweder zwei Antriebsmagnete oder einen Antriebsmagneten und einen Fremdantrieb, wie z. B. Federwerk oder Motorantrieb. Dadurch wird der Aufbau derartiger Wähler kompliziert und teuer.

Auch ist schon vorgeschlagen worden, für die verschiedenen Schrittlängen nur einen Antriebsmagneten zu verwenden, der dann auf mehrere die Bewegung übertragende Teile einwirkt, die, je nachdem ob lange oder kurze Schritte durch die Stromstöße erzeugt werden sollen, miteinander gekuppelt oder voneinander entkuppelt werden. Auch diese Ausführungen weisen einen sehr komplizierten Aufbau und damit eine Vermehrung der Fehlerquellen auf, abgesehen davon, daß die Justierung derartiger komplizierter Mechanismen schwierig ist.

Die Verwendung eines einzigen Antriebsmittels für Schrittschaltwerke mit verschieden großen Schaltschritten hat man auch weiter dadurch zu ermöglichen versucht, daß man in den für den großen Schritt berechneten Weg des Ankers einen elektromagnet!- sehen Anschlag einschaltete, was aber den Nachteil hat, daß die Spulen zu groß ausfallen für den kleinen Schritt und daher unwirtschaftlich sind und außerdem starke Abnutzungs- und Prellerscheinungen auftreten. Auch ist die Einstellung einer derartigen Anordnung und die Ausbildung des magnetischen Kreises eines derartigen Antriebsmagnet«! schwierig.

Zur Erzeugung von verschiedenen Schrittlängen wurde auch schon vorgeschlagen, den Wählerarm unter den Einfluß eines Sperrgetriebes zu bringen, welches mit einem Echappement zusammenwirkt und derart ausgebildet ist, daß je nach Stellung des das Sperrgetriebe steuernden Magneten dasselbe eine

*j Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Kurt Baloun in Berlin-Haselhorst.

(»60816

verschiedene Sperrwirkung auf die Bewegung des Sehaltarmes ausübt. Auch hier besteht der Nachteil, daß ein weiteres Einstellmittel hinzukommt, sq daß ein Antriebsmittel zur Aufspeicherung der kinetischen Energie in dem Wählerarm und ein Einstellmittel zur Begrenzung der Bewegung des Wählerarmes bei dessen Auslösung notwendig sind. Bei einer derartigen Anordnung treten Prellungen ίο auf, die ein ungenaues Arbeiten des Wählers verursachen, was namentlich bei schnell laufenden Wählern von großem Nachteil ist. Bei solchen schnell laufenden Wählern ist auch die von der unveränderbaren Fallgeschwindigkeit abhängige Einstellgeschwindigkeit unerwünscht.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß den Trägern der Kontaktarme und dem Antriebswerk ein von einem einzigen Magneten betätigtes Getriebe zugeordnet ist, das je nach seiner Einstellung die Kontaktarme in kurzen oder langen Schritten über die Kontakte weiterschaltet.

Getriebe zum Antrieb von Gleitwählern (Stangenwählern) sind zwar an sich auch schon bekannt. Bei diesen werden aber zwei Magnete verwendet, welche anderer Art sind als die bei schrittweise gesteuerten Einrichtungen mit Klinkenantrieb, welche dem Gegenstand der Erfindung zugrunde liegen. Demgegenüber hat nun der Erfindungsgegenstand den Vorteil, daß er eine solche schrittweise einzustellende Einrichtung unter Beibehaltung des Klinkenaritriebes ermöglicht, bei welcher ein einziges mit gleichen Schritten laufendes Schrittschaltwerk verwendet wird, welches über das von einem Magneten betätigte Getriebe mit verschieden großen Übersetzungen 4.0 die Wählerarme antreibt und dadurch dieselben mit verschieden großen Schritten weiterschaltet. Die erfindungsgemäße Anordnung gestattet daher die Verwendung üblicher Schrittschaltwerke bzw. Klinkenantriebswerke als Antriebsvorrichtung, die bei der Einstellung den gleichen Ankerweg haben, und ermöglicht die Steuerung der gesamten Schalteinrichtung in verschieden großen Schritten über ein verhältnismäßig einfach auszubildendes Getriebe.

Von besonderem Vorteil ist noch die einfache Steuerung dieses Getriebes durch einen einzigen Magneten. Der gesamte Wähler wird durch diese Einrichtung verbilligt, es treten keine größeren Kraftverluste auf, die wenigen Teile des Getriebes bilden nur eine verhältnismäßig geringe Anzahl von Fehlerquellen, die Einstellung des Getriebes ist besonders einfach.

Im folgenden ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung beschrieben und in der beiliegenden Zeichnung schematisch- dargestellt.

In der Zeichnung bedeutet 1 eine Kontaktbank in schematischer Darstellung, welche von einem Wählerarm 2 bestrichen wird. Der .Wählerarm 2 besitzt zwei Zahnräder, ein großes, 3, und ein kleines, 4. Je nach der Stellung des Ankers 5 eines Umschaltemagneten 6 steht entweder das große Zahnrad 3 über ein kleines Kupplungsrad 7 mit einem Schaltrad 8 in Verbindung oder das kleine Zahnrad 4 über ein großes Kupplungsrad 9 mit dem Schaltrad 8. Das Schaltrad 8 wird in an sich bekannter Weise von dem Anker 10 eines Antriebsmagneten 11 über eine Klinke 12 betätigt. Ist der Umschaltemagnet 6 aberregt und wird durch den Antriebsmagneten ir das Schaltrad8 um einen Zahn weitergeschaltet, so wird diese Bewegung über das Kupplungsrad 9 auf das Zahnrad 4 übertragen, und der Schaltarm 2 dreht sich über eine große Anzahl, z. B. über zehn Kontakte, der Kontaktbank 1. Ist dagegen der Umschaltemagnet 6 erregt und wird durch den Antriebsmagneten 11 das Schaltrad 8 um einen Zahn weitergeschaltet, so wird die Bewegung über das Kupplungsrad 7 auf das große Zahnrad 3 übertragen, und der Schaltarm 2 bewegt sich über eine geringe Anzahl, z.B. über einen Kontakt der Kontaktbank 1. In beiden Fällen ist der Weg des Ankers 10 des Antriebsmagneten 11 gleich groß. Die Kupplungsräder 7 und 9 sind an dem Anker 5 des Umschaltemagneten 6 gelagert und werden von diesem mit der Antriebsvorrichtung für den Wähler gekuppelt. Wie die Pfeile in der Figur anzeigen, ist für beide Schrittlängen die Drehrichtung des Wählerarmes 2 die gleiche. In dieser Anordnung kann in einfachster Weise ein Drehwähler z. B. zur Leitungswahl benutzt werden, indem erst bei aberregtem Umschaltemagneten 6 die Gruppenwahl von je zehn Kontakten vorgenommen wird und dann bei erregtem Umschaltemagneten 6 die Einzelwahl innerhalb der voreingestellten Gruppe erfolgt.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Schrittschaltwerk mit einem Klinkenantriebswerk, das während der Einstellung des Wählers dauernd in gleichen Schritten weitergesteuert wird, jedoch die von ihm bewegten Kontaktarme 111115 Schritten verschiedener Größe über die zugehörigen Kontakte zu schalten gestattet, insbesondere für Wähler in Selbstanschlußfernsprechanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß den Trägern der Kontaktarme und dem Antriebswerk (8, 10, H und 12) ein von einem einzigen Ma-

   gneten (6) betätigtes Getriebe (7, 9) zugeordnet ist, das je nach seiner Einstellung die Kontaktarme (2) in kurzen oder langen Schritten über die Kontakte (1) weiterschaltet.
2. 2. Schrittschaltwerk mit Klinkenantriebswerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsglieder (7, 9) des Getriebes am Anker (5) des Umschaltemagneten (6) gelagert sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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