DE658146C - Verfahren zur Herstellung von Trockenkartoffeln - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Trockenkartoffeln Es ist ein altes Problem, die Verluste, welche bei der Lagerung der Kartoffeln entstehen und etwa r o o(o der Gesamternte betragen, durch Überführung der frischen Kartoffel in .eine Dauerware zu beseitigen.
• Die Herstellung von Trockenkartoffeln zum Zwecke menschlicher Ernährung konnte bisher deswegen nicht in großem Umfange durchgeführt werden, weil bei der Verarbeitung mit Maschine und Hand bis q.0 ojö der Kartoffeln, bei manchen Kartoffelarten mehr als 5o %, als Nebenerzeugnis abfielen, das bisher nur als Futtermittel, z. B. als Schweinefutter, Verwendung-finden konnte.
• Nach der Erfindung gelingt -es diesen Nachteil. dadurch zu beseitigen, daß nicht nur die Innenteile der Kartoffel nach einem an sich bekannten Verfahren zu getrockneten Speisekartoffeln verarbeitet, sondern auch die bei der Verarbeitung abfallleiden äußeren Teile , in haltbare Erzeugnisse übergeführt werden. Dabei geschieht das letztere nach einem Verfahren, das bisher lediglich für die Verarbeitung von Rohkartoffeln zu einem Trockenfuttermittel verwandt worden ist. Erst die gleichzeitige Anwendung dieser beiden Verfahren ermöglicht einen wirtschaftlichen Betrieb. In dieser gleichzeitigen Anwendung ist daher die Erfindung zu sehen.
• Während die von Schallen und Augen befreiten inneren Teile bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen durch Einwirkung von Heißluft in Trockeneinrichtungen bekannter Art, z. B. in einem Kanal- oder Bandtrockner, getrocknet werden, müssen die äußeren Teile, wenn man wirtschaftlich arbeiten will, nach Zerkleinerung und Abpressung bei höheren Temperaturen als denen, bei denen die inneren Teile getrocknet werden, in ein Trockengut übergeführt - werden, z. B. auf Walzentrocknern.
• Die für die Herstellung der Speisekartoffeln dienenden inneren Teile werden zwecks Erhaltung der Farbe, d. h. Zerstörung der oxydierenden Fermente, einer Hitzebehandlung unter Luftabschluß unterworfen, z. B. in gesalzenem, kochendem Wasser vorbehandelt, während bei dem äußeren, als Futter dienenden Gut die Erhaltung der hellen Farbe ohne Bedeutung ist. Um aber die äußeren Teile restlos nutzbar zu machen, werden .auch die wertvollen Bestandteile des beim Pressen der zerriebenen Schalen und Augen abfallenden Saftes gewonnen und mit dem übrigen Preßgut zusammen getrocknet.
• So ist es nach dem Verfahren gemäß der Erfindung möglich, ein für die menschliche Ernährung sehr wichtiges Trockenerzeugnis in großem Umfange herzustellen, weil die restlose Überführung der Abfälle in :ein Trokkenfutter für das Vieh - auch die Verarbeitung z. B. in Stärkefahriken oder Brennereien ist möglich - Unabhängigkeit von ider Schweinehaltung schafft und die Unkosten für die Trocknung der Speisekartoffel so herabsetzt, daß sie in den letzten Monaten vor der neuen Kartoffelernte mit den gelagerten Kartoffeln in Wettbewerb treten kann. Daneben bringt die Speisekartoffel den großen Vorteil der sehr einfachen und schnellen Zubereitung, der Lagerbeständigkeit und der Gewichtsersparung bei der Beförderung; denn @es ist das Mehrfache, min-

  Bestens das Siebenfache, des Gewichtes

  Rohkartoffeln .erforderlich, um die gleieug

  Menge eines speisefertigen Erzeugnisses zu

  halten wie mit der Trockenkartoffel, die na

  dem Verfahren gemäß der Erfindung gewonnen wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Trockenkartoffeln, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits die von Schalen und Augen befreiten inneren Teile nach einer Hitzebehandlung zwecks Fermentzerstörung in gesalzenem, kochendem Wasser durch Einwirkung von Heißluft in Trockensinrich-;'tungen bekannter Art getrocknet werden ünd daß andererseits die bei der mechanisch oder von Hand erfolgenden Vorbereitung anfallenden Rückstände (Schalen, Reibsel und Augen) nach Zerkleinererung unter Wiedergewinnung der wertvollen Bestandteile des Preßsäftes abgepreßt werden und das Preßgut weiterverarbeitet wird, z. B. auf Walzentrocknern getrocknet wird: