DE658049C - Verfahren zur Regelung von physikalisch-technischen Groessen, die unter dem Einfluss mehrerer Verstellvorrichtungen stehen, insbesondere zur Regelung der Leistungsabgabe mehrerer Stromerzeuger - Google Patents
Verfahren zur Regelung von physikalisch-technischen Groessen, die unter dem Einfluss mehrerer Verstellvorrichtungen stehen, insbesondere zur Regelung der Leistungsabgabe mehrerer StromerzeugerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung" von physikalisch-technischen Größen,
wie Leistungen, Flüssigkeits- oder Gasmengen, Drücke, Temperaturen, elektrische Spannungen und Ströme, die unter dem Einfluß
zweier oder mehrerer Verstellvorrichtungen stehen. Derartige Verfahren werden beispielsweise verwendet, um die Leistungsabgabe
eines Kraftwerkes, in dem mehrere Generatoren, parallel arbeiten, in bestimmter
Weise zu regeln. Jeder Generator bzw. jede Antriebsmaschine ist dabei mit einer Verstellvorrichtung
versehen, durch die ihre Leistung, welche einen Teilwert der gesamten von dem Kraftwerk abgegebenen Leistung
darstellt, beeinflußt wird. Im folgenden wird die von jedem Generator gelieferte Leistung
als Teilwert bezeichnet. In entsprechender Weise wird auch der unter dem Einfluß einer
einzelnen Verstellvorrichtung stehende Teil der gesamten zu regelnden Größe, auch wenn
es sich, nicht um Leistungen, sondern beispielsweise
um Spannungen, Ströme, Flüssigkeitsmengen, Dampfmengen u. dgl. handelt, als Teilwert der zu regelnden Größe bezeichnet.
Bei den bekannten Anordnungen zur Regelung von Größen, z. B. elektrischen Leistungen,
durch Beeinflussung der von einzelnen Aggregaten gelieferten Teilwerte wurde bisher meist von einem Meßgerät für
die zu regelnde Größe beim Über- oder Unterschreiten eines vorgeschriebenen Soll-Wertes
an die Verstellvorrichtungen für die Teilwerte der zu regelnden Größe ein Kommando zur
Veränderung des Teilwertes gegeben. Es ist leicht einzusehen, daß nach kurzer Zeit die
Teilwerte untereinander stark verschieden sind, weil sich praktisch nicht erreichen läßt,
daß bei einem Kommando zur Erhöhung oder Erniedrigung der zu regelnden Größe alle
Verstellvorrichtungen den zugehörigen Teilwert im gleichen Maße verstellen. Zur Behebung
dieses Mangels ist vorgeschlagen worden, die einzelnen Teilwerte untereinander oder mit der zu regelnden Größe selbst zu
vergleichen und die Verstellvorrichtungen für die Teilwerte so zu beeinflussen, daß die Teilwerte untereinander gleichbleiben. Sofern
z. B. bei der Leistungsregelung von Maschinen nicht alle Maschinen gleich groß sind,
so wird unter gleicher Belastung oder Beteiligung der Fall verstanden, daß sich die einzelnen
Maschinen entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit an der Deckung des Gesamtleistungsbedarfes
beteiligen.
Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung gestattet die Regelung von Größen
mit Hilfe von Verstellvorrichtungen, durch
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Karl Eisensapf in Berlin-Wilmersdorf.
die Teil werte der zu regelnden Größen beeinflußt werden, in der Weise, daß die Teilwerte
untereinander ganz oder annähernd gleich oder in einem vorgewählten Verhältnisbleiben,
ohne daß die einzelnen Teilwer-te miteinander oder mit ihrer Summe (d. h. <3ef'
zu regelnden Größe) verglichen zu werden brauchen.
Gemäß der Erfindung läßt man mehrere, ίο vorzugsweise aber alle Verstellvorrichtungen
für die Teilwerte der zu regelnden Größe beim Auf- und Abwärtsregulieren auf zwei
verschiedenen Kurven arbeiten, welche die Regelgeschwindigkeit in Abhängigkeit von
dem jeweiligen durch die Verstellvorrichtungen beeinflußten Teilwert der zu regelnden
Größe darstellen (.Regelgeschwindigkeitscharakteristik),
und sorgt dafür, daß die für das Aufwärtsregulieren gültige Kurve oder
Linie (Aufwärtscharakteristik) mit einer durch den jeweiligen Arbeitspunkt führenden
Senkrechten einen kleineren Winkel einschließt als die für das Abwärtsregulieren
gültige Kurve (Abwärtscharakteristik). Die Winkel sind entgegen dem Uhrzeigersinn, und
zwar beginnend von der durch den Arbeitspunkt führenden Senkrechten, zu rechnen.
Unter Regelgeschwindigkeit wird dabei die zeitliche Änderung des Teilwertes der zu
regelnden Größe verstanden, welche dieser Teilwert unter dem Einfluß der zugehörigen
Verstellvorrichtung erfährt. Bei Reglern, bei welchen beim Abweichen des Ist-Wertes vom
Soll-Wert nur Impulse gegeben werden, welche eine Verstellvorrichtung für die Teilwerte in
Gang setzen, entspricht der Regelgeschwindigkeit der Wert, um welchen sich der Teilwert der zu regelnden Größe bei einem Regelkommandio
ändert. Dieser Wert kann dtirch Beeinflussung
der Laufgeschwindigkeit oder Laufdatier der Verstellvorrichtung für den Teilwert
der zu regelnden Größe verändert werden.
Da die Erfindung besonders vorteilhaft zur
Regelung mehrerer parallel arbeitender Wechselstromerzeuger
angewendet werden kann, ist der Übersichtlichkeit halber im folgenden
hauptsächlich von der Leistungsregelung die Rede. Es wird jedoch ausdrücklich darauf
hingewiesen, daß in der gleichen Weise auch andere Größen geregelt werden können.
Die Wirkung, welche durch die Wahl der Lage der Regelgeschwindigkeitscharakteristiken
gemäß der Erfindung erzielt wird, ist am deutlichsten zu erkennen, wenn man annimmt, daß die Werte der Aufwärtscharakteristik,
d. h. der Charakteristik, welche die Regelgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Leistung für den Fall des Aufwärtsregulierens
darstellt, mit steigender Leistung abnehmen^ dagegen daß die Werte der Abwärtscharakteristik
mit steigender Leistung zunehmen. In Abb. ι sind die Regelcharakteristiken
für diesen Fall dargestellt. In horizontaler Richtung ist die Leistung L, in vertikaler
Richtung die Regelgeschwindigkeit V äff getragen. Die Charakteristik für das Aufwaitsregulieren
(Aufwärtscharakteristik) ist mit i, die für das Abwärtsregulieren (Abwärtscharakteristik) mit 2 bezeichnet. Die
Aufwärtscharakteristik 1 schließt mit der durch den jeweiligen Arbeitspunkt führenden
Senkrechten den Winkel α ein. Die Abwärtscharakteristik
schließt mit der gleichen Senkrechten dagegen den Winkel/? ein. Aus der
Abbildung ist zu erkennen, daß entsprechend der vorstehenden Definition der Erfindung
der Winkel α kleiner ist als der Winkel ß. Aus der Abbildung ist leicht zu erkennen, daß
dies nicht nur zutrifft, wenn der Arbeitspunkt zufällig mit dem Schnittpunkt der Regel-Charakteristiken
übereinstimmt, sondern ganz allgemein. Die Regelgeschwindigkeitscharakteristiken
nach Abb. 1 liegen symmetrisch zu der durch den Schnittpunkt führenden Senkrechten; sie sind so gewählt, daß die Ge-
schwindigkeit, mit der die zu regelnde Größe, z. B. die Leistung, verändert wird, beim Aufwärtsregulieren
mit steigender Leistung abnimmt, während beim Abwärtsregulieren die Regelgeschwindigkeit mit sinkender Leistung go
ebenfalls abnimmt. Wenn beim Zusammenarbeiten mehrerer Verstellvorrichtungen deren
Regelgeschwindigkeitscharakteristiken möglichst gleich und so gewählt werden, wie in
Abb. ι dargestellt ist, so hat dies die Wirkung,
'daß
a) für den Fall des Aufwärtsregulierens die am stärksten belasteten Maschinen weniger
beeinflußt werden als die schwächer belasteten Maschinen und daß
b) für den Fall des Abwärtsregulierens die stark belasteten Maschinen stärker beeinflußt
werden als die schwächer belasteten Maschinen.
Sowohl beim Aufwärts- als beim Abwärtsregulieren werden sich die Maschinen hinsichtlich
ihrer Leistungsabgabe nähern. Nach relativ kurzer Zeit werden sämtliche parallel
geschalteten Maschinen, deren Regelgeschwindigkeitscharakteristiken in der durch
die Abb. 1 dargestellten Weise verlaufen, annähernd die gleiche Leistung abgeben, abgesehen
von geringen Unterschieden, die aber den praktischen Betrieb in keiner Weise beeinträchtigen. Die erwähnten Verhältnisse
gelten nicht nur für zwei, sondern für beliebig
viele Maschinen.
Ein Belastungsausgleich bzw. ein Ausgleich der Größe der Teilwerte findet auch
statt, wenn die Regelgeschwindigkertscharakteristiken unsymmetrisch zu der durch den
Schnittpunkt führenden Senkrechten liegen.
Zwei derartige Fälle sind in den Abb. 2 und 3 dargestellt.
Die mit der Abb. 1 übereinstimmenden Teile tragen die gleichen Bezugszeichen. Bei
dem Diagramm nach Abb. 2 liegt die Abwärtscharakteristik horizontal. Beim Abwärtsregulieren
findet daher kein Belastungsausgleich statt, dagegen nähern sich beim Aufwärtsregulieren die Maschinen hinsicht-Hch
ihrer Belastung, wie dies im. Diagramm 1 für den Fall des Aufwärtsregulierens beschrieben
worden ist. Abb. 3 zeigt die Regelgeschwindigkeitscharakteristiken für den Fall,
daß die Aufwärtscharakteristiken horizontal liegen. In diesem Fall findet ein Belastungsausgleich
nur beim Abwärtsregulieren statt. Je nach den vorliegenden Bedingungen kann es zweckmäßig sein, die Regelgeschwindigkeitscharakteristiken
nach Abb. 2 oder 3 ztt wählen. Für Wasserkraftanlagen kann es beispielsweise zweckmäßig sein, Regelgeschwindigkeitscharakteristiken
gemäß Abb. 3 zu wählen. Hier verläuft die Aufwärtscharakteristik horizontal, so daß es möglich ist, für
das Aufwärtsregulieren dauernd mit der durch die Trägheit der bewegten Wassermassen
begrenzten höchstzulässigen Regelgeschwindigkeit zu arbeiten.
Bei Dampfturbinen dagegen kann man daran interessiert sein, daß beim Aufwärtsregulieren
die Lastzunahme wegen der damit verbundenen Erwärmung nicht zu rasch steigt. Um hier die zulässige Regelgeschwindigkeit
voll auszunutzen, wird es sich empfehlen, die Regelgeschwindigkeiten nach Abb. 3 zu wählen.
Die Diagramme 4 und 5 zeigen Regelgeschwindigkeitscharakteristiken,
bei welchen beide Charakteristiken im gleichen Sinne gegenüber einer Senkrechten geneigt sind.
Man kann diese beiden Diagramme von den Diagrammen nach Abb. 2 und 3 ableiten,
wenn man bei Diagramm 2 die Abwärtscharakteristik im Uhrzeigersinn, bei Diagramm
3 die Aufwärtscharakteristik entgegen dem Uhrzeigersinn dreht. Diese beiden Fälle
sind meist praktisch, von. geringer Bedeutung;
sie können aber wichtig werden, wenn man aus irgendwelchen Gründen beide Charakteristiken
im gleichen Sinne neigen muß.
Bei der Lage der Charakteristik nach Abb. 4 werden zwar beim Abwärtsregulieren
die Maschinen hinsichtlich ihrer Leistungsabgabe entfernt. Beim Aufwärtsregulieren
werden sie dagegen in höherem Maße einander genähert, als sie beim Abwärtsregulieren
entfernt werden. Das Umgekehrte ist bei dem Diagramm nach Abb. 5 der Fall.
In den Abb. 6 und 7 sind Grenzfälle dargestellt, bei welchen die Reglercharakteristiken
gegenüber einer Senkrechten gleich stark geneigt sind. Diese Fälle können aus den Abb. 4 und 5 abgeleitet werden, wenn
man beide Charakteristiken in die gleiche Lage bringt. Damit sich die Maschinen jedoch
beim Regeln in dem einen oder anderen Sinne stärker nähern, als sie sich beim Regeln
in dem anderen Sinne entfernen, muß man dafür sorgen, daß die prozentualen Regelgeschwindigkeitsunterschiede
für den Regelfall, daß sich die Maschinen in ihrer Leistung einander nähern, größer sind als im anderen
Regelfall. Wenn also die Werte der Aufwärtscharakteristik mit steigender Leistung
abnehmen, d. h. wenn sich die Maschinen in ihrer Leistung beim Aufwärtsregulieren
nähern, so muß man, wie in Abb. 6 dargestellt ist, die Aufwärtscharakteristik unter
die Abwärtscharakteristik legen. Abb. 6 läßt erkennen, daß zwischen dem Belastungsfall 3
und dem Belastungsfall 4 für das Aufwärtsregulieren die Regelgeschwindigkeit auf die
Hälfte sinkt. Für den Fall des Abwärtsregulierens nimmt die Regelgeschwindigkeit
zwischen den Grenzen 3 und 4 dagegen nur von 66% auf 100% zu, d. h. beim Aufwärtsregulieren
werden sich zwei verschieden belastete Maschinen in ihrer Leistungsabgabe nur wenig entfernen, beim Abwärtsregulieren
dagegen werden sie sich merklich nähern.
Abb. 7 zeigt den Fall, daß sich die Maschinen beim Abwärtsregulieren nähern. In
der gleichen Weise wie bei Abb. 6 läßt sich zeigen, daß sich die Maschinen beim Abwärtsregulieren
stärker nähern, als sie sich beim Aufwärtsregulieren in ihrer Leistung
voneinander entfernen.
Es ist für die Wirksamkeit des Verfahrens nach der Erfindung gleichgültig, in welchem
Teil der Regelgeschwindigkeitscharakteristiken der Arbeitsbereich liegt. In Abb. 1
sind beispielsweise drei Bereiche, die durch die mit 5, 6, 7 und 8 bezeichneten Linien eingegrenzt
werden, dargestellt. Es ist gleichgültig, ob die Leistung Null beim Schnittpunkt
der Horizontalen mit der Senkrechten 5, 6 oder 7 liegt. Es ist ebenfalls gleichgültig, wo der obere Grenzwert der
Leistung liegt. Wesentlich ist dagegen, daß die Regelgeschwindigkeitscharakteristiken sämtlicher
Verstellvorrichtungen annähernd gleich no sind. Es empfiehlt sich auch, sämtliche Maschinen
in dem gleichen Bereich der Charakteristiken arbeiten zu lassen, weil sonst der Belastungsausgleich verzögert wird. In Sonderfällen
kann es jedoch auch zweckmäßig sein, den Maschinen verschiedene Arbeitsbereiche zuzuweisen, beispielsweise dann,
wenn es darauf ankommt, eine Maschine prozentual stärker zu belasten als eine andere
Maschine. Dies läßt sich auch durch Parallelverschiebung der Reglercharakteristiken
erreichen.
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Zu den Abb. 6 und 7 ist noch zu bemerken, daß ein Ausgleich der Belastungen nicht zu
erreichen ist, wenn beide Regelgeschwindigkeitscharakteristiken genau horizontal liegen.
In den Abb. 8 bis 14 ist an Hand von Ausführungsbeispielen
gezeigt, in welcher Weise man die Regelgeschwindigkeitscharakteristiken so von dem Teil wert der zu regelnden
Größe abhängig machen kann, daß der gewünschte Belastungsausgleich erzielt wird.
Die Ausführungsbeispiele betreffen Anordnungen zur Leistungsregelung von Energieerzeugern.
Wie bereits erwähnt, lassen sich in analoger Weise jedoch auch andere Größen
regeln.
Abb. 8 zeigt zwei auf die gemeinsame Sammelschiene 10 arbeitende Stromerzeuger. 11
ist ein Stromerzeuger, der von der Turbine 12 angetrieben wird. 13 ist das Dampfventil,
mit dessen Hilfe die Leistungszufuhr zur Turbine und damit die Leistungsabgabe des
Generators 11 geregelt werden kann. 14 ist
ein Motor, der auf das Ventil 13 einwirkt. 15 ist ein Drehzahl- oder Frequenzregler, der
beim Über- oder Unterschreiten einer bestimmten Frequenz das Kontaktorgan 16 mit
einem der Kontakte 17 und 18 in Berührung bringt. Der Frequenzregler kann, wenn es
sich um einen elektrischen Frequenzregler handelt, an die Sammelschiene 10 angeschlossen
sein. Er kann aber auch mit der Welle der Turbine gekuppelt sein, so daß er in bekannter
Weise als Drehzahlregler arbeitet. Die Feldwicklung des Verstellmotors 14 ist
an die Klemmen der Batterie 19 angeschlossen. Die eine Bürste des Motors 14 ist mit
dem beweglichen Kontaktorgan 16 des Frequenzreglers verbunden, während die andere
Bürste an den Schalthebel 20 des Schalters 21 angeschlossen ist. Mit Hilfe dieses Schalters
kann die eine Bürste des Motors 14 mit verschiedenen der Mitte der Batterie benachbarten
Zellen verbunden werden. Der Schaltarm 20 wird von der Verstellvorrichtung 22
in Abhängigkeit von der vom Generator 11 abgegebenen Leistung verstellt, derart, daß
jede Stellung des Schalthebels einer bestimmten Leistungsabgabe entspricht. Durch das
bewegliche Kontaktorgan 16 des Reglers 15 So kann der Anker des Motors 14 durch Anschließen an eines der Enden der Batterie 19
wahlweise an zwei Spannungen gelegt werden, die im entgegengesetzten Sinne von der
Leistungsabgabe des Generators 11 abhängig
sind, wie sich aus folgendem ergibt.
Wenn man annimmt, daß sich der Schalthebel 20 mit steigender Leistung im Uhrzeigersinn
bewegt und der Motor 14 das Ventil 13 zu schließen versucht, sobald das Schaltorgan
16 mit dem Kontakt 17 (Abwärtskontakt)
in Berührung bammt, und der Motor 14 das Ventil 13 öffnet, sobald das Schaltorgan
16 mit dem Kontakt 18 (Aufwärtskontakt) in Berührung kommt, so erkennt man, daß die
dem Motor 14 über den Kontakt 18 zügeführte
Spannung mit steigender Leistung im Falle des Aufwärtsregulierens sinkt, dagegen
die über den Kontakt 17 beim Abwärtsregulieren zugeführte Spannung mit sinkender
Leistung abnimmt. Da die Umlauf sgeschwindigkeit des Motors 14 und damit die Geschwindigkeit,
mit der das Ventil 13 verstellt wird, von der dem Anker des Motors
14 zugeführten Spannung abhängt, so erkennt man, daß die Regelgeschwindigkeitscharakteristiken
einer derartigen Anordnung den in Abb. ι dargestellten Verlauf zeigen. Der
zweite dargestellte Maschinensatz stimmt mit dem vorher beschriebenen vollkommen überein. Seine Teile tragen daher die gleichen
Bezugszeichen.
Die Wirkungsweise der Anordnung sei im folgenden unter der Annahme beschrieben,
daß die Maschinen ungleich belastet sind, derart, daß die links dargestellte Maschine nur
Y8 der Maximalleistung, die rechts dargestellte
Maschine dagegen 2/s der Leistung abgibt.
Wenn nun durch eine auftretende Belastungsänderung und die damit verbundene
Frequenzänderung die Regler 15 zum An- go sprechen kommen und (weil die Frequenz absinkt)
die Aufwärtskontakte 18 schließen, so wird das Ventil der links dargestellten Maschine
rascher verstellt als das Ventil 13 der
rechts dargestellten Maschine, weil dem Anker des Verstellmotors 14 der links dargestellten
Maschine eine größere Spannung zugeführt wird als dem Motor 14 der rechts
dargestellten Maschine. Tritt dagegen eine Entlastung auf, so daß die Frequenz ansteigt
und die Regler 16 ihre Abwärtskontakte 17
schließen, so wird das Ventil der rechts dargestellten Maschine rascher geschlossen als
das der links dargestellten Maschine, weil die dem Anker des Verstellmotors der rechts dargestellten
Maschine zugeführte Spannung größer ist als die Spannung, die dem Anker
des Motors der links dargestellten Maschine zugeführt wird. Dadurch findet im Laufe der
Zeit, wie anfangs erwähnt, ein Belastungsausgleich statt. Dies gilt nicht nur für zwei,
sondern für beliebig viele Maschinen.
Die Anordnung nach Abb. 8 setzt, damit sie einwandfrei arbeitet, voraus, daß die Regler
15 etwa zur gleichen Zeit ansprechen oder
daß die Regelkommandos sämtlicher Maschinen von einem gemeinsamen Leistungs- oder
Drehzahlregler gegeben werden. Eine einwandfreie Arbeitsweise wird ferner gewährleistet,
wenn die Drehzahlleistungscharakte- iao
ristik bei sämtlichen Maschinen möglichst im !eichen Maße geneigt ist.
Mit der Anordnung nach Abb. 8 lassen sich auch leicht Regelgeschwindigkeitscharakteristiken
nach den Abb. 2 und 3 erzielen. In diesem Falle braucht man nur für den Fall des Auf- oder Abwärtsregulierens dem Verstellmotor
14 eine konstante Spannung zuführen. Regelgeschwindigkeitscharakteristiken
nach Abb. 4 und 5 kann man auch erhalten, wenn man nicht den Anzapfpunkt der Batterie 19 verschiebt, sondern abhängig von
der Leistung den Verbindungspunkt der Kontakte 17 oder 18 der Batterie verändert.
Abb. 9 zeigt die Schaltung des Verstellmotors 14 mit dem zugehörigen Regler 15
und dem Schaltorgan 20 für den Fall, daß Regelcharakteristiken nach Abb. 6 und 7 erzielt
werden sollen. Der Motor ist mit je einer Feldwicklung für Links-· und Rechtslaufen versehen, deren Enden an die Auf-
bzw. Abwärtskontakte 17 oder 18 angeschlossen
sind. Je nachdem, ob die Regelcharakteristik !nach Abb. 6 oder 7 erzielt werden, soll, ist
in die Verbindungsleitung zwischen einer der Feldwicklungen, des Motors 14 und dem Kontakt
17 oder 18 eine Batterie 23 eingeschaltet. Mit dem Anker ist die Batterie 19 in Reihe
geschaltet, und zwar derart, daß durch das Schaltorgan 20 diese Batterie in Abhängigkeit
von der Leistungsabgabe verändert wird.
Wenn die Regelgeschwindigkeitscharakteristik nach Abb. 6 verlaufen soll, so muß der in dem
Motorstromkreis eingeschaltete Teil der Batterie 19 mit steigender Leistung abnehmen,
soll dagegen ein Verlauf der Regelcharakteristik nach Abb. 7 erreicht werden, so muß
der eingeschaltete Teil der Batterie 19 mit steigender Leistung zunehmen. Im letzteren
Fall liegt die Batterie 23 zwischen dem Kontakt 18 und der rechten Feldwicklung des
Motors 14.
Da es genügt, wenn die Regelgeschwindigkeiten zwischen Null- und Vollast sich nur
wenig unterscheiden (z. B. um io°/0), so genügt
es, die den Verstellmotoren 14 zugeführten Spannungen nur wenig veränderlich zu
machen. Man braucht daher bei der Anordnung nach Abb. 8 nur wenige in der Mitte der
Batterie 19 liegende Zellen an die Schaltanordnung 21 anzuschließen. Bei der Anordnung
nach Abb. 9 kann man beispielsweise die Batterie 19 nur aus wenigen Zellen bestehen
lassein, dagegen die zum Betrieb des Motors notwendige Spannung zwischen je eine Feldwicklung
des Motors 14 und die Kontakte 17, 18 einschalten. Es können dann in beiden
Leitungen Batterien liegen, die sich in ihrer Zellenzahl voneinander unterscheiden.
Die Abb. 8 zeigt einen Regler, bei dem in Abhängigkeit von der Frequenz oder Drehzahl
die Leistungsabgabe der Maschinen beeinflußt wird, um auf diese Weise durch die
Änderung der Leistungsabgabe die Frequenz zu beeinflussen. Da die Leistungsabgabe etwa
der Stellung des Dampfventils 13 entspricht, so kann man auch die Lage des Schalthebels
20 anstatt von der Leistungsabgabe von der Stellung des Dampfventils 13 abhängig
machen. Anstatt das Schaltmesser 20 in Abhängigkeit von der Leistung zu verstellen,
kann man auch eine beliebig andere von der Leistung abhängige Größe, z. B. das Drehmoment,
oder bei der Verwendung von Drehzahlreglern üblicher Bauart die j eweilige Lage des Nullpunktes des Reglergestänges verwenden.
Ein Ausführungsbeispiel dieser Art ist in Abb. 10 dargestellt.
Die mit der Abb. 8 übereinstimmenden Teile tragen die gleichen Bezugszeichen. Die
Maschinen 12 sind mit Drehzahlreglern üblicher Bauart 24 ausgerüstet. 25 ist der in
bekannter Weise angeordnete Tourenverstellmotor, mit dessen Hilfe der Drehpunkt 26 des
Reglergestänges verschoben werden kann. Diese Verschiebung entspricht einer Parallelverschiebung
der Charakteristik des Drehzahlreglers, durch die die Leistungsabgabe in bekannter Weise verändert werden kann.
27 ist ein Relais, welches Kommandos zum Erhöhen oder Erniedrigen der Leistungsabgabe
sämtlicher Maschinen gibt. Es kann entweder ein Frequenzrelais verwendet werden,
welches dafür sorgt, daß die Frequenz des Netzes konstant bleibt. Es kann auch
eine Relaisanordnung verwendet werden, welche die Normalzeit mit der Zeit vergleicht,
welche die an das Netz angeschlossenen Synchronuhren anzeigen. Sobald die beiden Zeiten
voneinander abweichen, werden Kommandos zum Erhöhen oder Vermindern der Leistungsabgabe
gegeben, je nachdem in welchem Sinne die Zeiten voneinander abweichen. Das Relais 27 kann auch den Leistungsübergang
in einer Leitung, z. B. der Kuppelleitung zweier Netze, überwachen und bei Abweichungen
der Übergabeleistung von einem vorgewählten Soll-Wert, der auch noch durch
einen Fahrplan eingestellt werden kann, Kommandos zum Erhöhen oder Vermindern der
Leistungsabgabe geben. Während man bisher beim Eintreffen eines Kommandos zum Erhöhen
oder Vermindern der Leistungsabgabe unter Zwischenschaltung von Relais die Tourenverstellmotoren beeinflußte und ihre
Drehzahl unabhängig von der Leistung machte, wird nach der vorliegenden Erfindung
die den Tourenverstellmotoren zugeführte Spannung abhängig von der Leistung des zugehörigen
Generators (Teilleistung) gemacht. Dies kann dadurch geschehen, daß man die dem Tourenverstellmotor zugeführte Spannung
in der gleichen Weise leistungsabhängig
macht wie bei der Anordnung nach Abb. 8. Bei der Anordnung nach Abb. io ist die
Spannung von der jeweiligen Stellung des Drehpunktes 26 des Reglergestänges abhängig
S gemacht, welche ebenfalls einer bestimmten Leistungsabgabe entspricht. Das Relais 27
beeinflußt das Zwischenrelais 28, das in der gleichen Weise mit der Batterie 19 verbunden
ist wie das Relais 15 nach. Abb. 8. An Stelle
to des SchaltaiTnes 20 (Abb. 8) tritt der Schiebekontakt 29, der mit dem Drehpunkt 26 des
Reglergestänges starr gekuppelt ist. Es ist leicht einzusehen, daß dem Tourenverstellmotor
der am stärksten belasteten Maschine beim Aufwärtsregulieren über den Aufwärtskontakt
30 eine kleinere Spannung zugeführt wird als der schwächer belasteten Maschine,
während dem Tourenverstellmotor der am stärksten belasteten Maschine beim Abwärtsregulieren
eine größere Spannung zugeführt wird als der schwächer belasteten Maschine.
so daß auch hier ein Belastungsausgleich stattfindet. Es ist, wie bereits bei der Anordnung
nach Abb. 8 gezeigt wurde, nicht erforderlich, daß sämtliche Maschinen von einem gemeinsamen
Kommandogeber 27 beeinflußt werden. Die Abb. 11 zeigt einen Regler, bei dem
durch Ventile, die in den Zuleitungen zu dem Servomotorkolben liegen, den Regelgeschwindigkeitscharakteristiken
der gewünschte Verlauf erteilt wird. Der Regler ist in bekannter Weise ausgebildet. 32 ist das Fliehkraftpendel,
33 der Servomotorkolben. DerDruckölzufluß wird durch den Steuerkolben 34 beeinflußt.
35 ist das schematisch angedeutete Dampfventil, das vom Servomotorkolben verstellt
wird. In die ölzuleitungen 36 und 37 sind die Drosselklappen 38, 39 eingeschaltet,
welche durch das Gestänge 40 mit dem Dampfventil 35 verbunden sind. Das Gestänge ist
so angeordnet, daß die eine der Drosselklappen 38, 39 geschlossen wird, während die
andere sich öffnet. Auf diese Weise können Regelgeschwindigkeitscharakteristiken erzielt
werden, wie sie in Abb. 1 dargestellt sind. Wenn man eine der Klappen wegläßt, so kann
man Regel Charakteristiken nach Abb. 2 und 3 erhalten. Die übrigen in den Abb. 4 bis 6
dargestellten Charakteristiken lassen sich leicht durch geeignete Anordnung der Drosselklappen
erzielen.
Die Erfindung ermöglicht es, auch parallel arbeitende Regler zu verwenden, die keinen
bleibenden Ungleichförmigkeitsgrad aufweisen. Hierunter sind Regler, z. B. Isodromregler,
zu verstehen, die. keine geneigte Drehzahlleistungscharakteristik aufweisen und bei
welchen daher bei der gleichen Drehzahl die Maschine verschiedene Leistungen abgeben
kann. Man wird in diesen Fällen allerdings dafür sorgen, daß alle Steuerorgane ein Unempfindlichkeitsbereicli
haben, das um soviel breiter als die Ungenauigkeit des einzuregelnden
Meßwertes jeden Reglers ist, so daß sich eine Überlappung der Unempfindlichkeitsbereiche
aller Regler bei irgendeinem Absolutwert der zu regelnden Größe ergibt. Unter diesen Umständen wird ein Beharrungszustand
in dem gemeinsamen Unempfindlichkeitsbereich aller Regler möglich. Der wesentliehe
Fortschritt der Erfindung besteht darin, daß im Beharrungszustand innerhalb der gemeinsamen
Unempfmdlichkeitszone jede beliebige Lastverteilung möglich ist, daß aber die unvermeidlichen Regulierschwankungen
um dein Soll-Wert im Verlauf längerer Zeit stets die Maschinen auf denjenigen Wert hinführen,
bei dem die zeitliche Leistungsänderung der miteinander parallel regulierten Maschinen
im Falle einer Abweichung des Ist-Wertes vom Soll-Wert einander gleich ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist für einen Isodromregler in Abb. 12 dargestellt.
Derartige Regler sind in dem Buch von Stodola, Dampf- und Gasturbinen, 8s
5. Auflage, 1922, S. 450, beschrieben. Ein einwandfreies Parallelarbeiten derartiger
Regler kann man gemäß der Erfindung erreichen, wenn man die Verstellgeschwindigkeit
der Ventile von der jeweiligen Lastabgabe der zugehörigen Maschine abhängig macht. Dies kann entweder in der Weise geschehen,
daß man die Geschwindigkeit, mit der das Dampfventil verstellt wird, in der
Weise leistungsabhängig macht, wie dies bei den Ausführungsbeispielen nach Abb. 8 bis 10
beschrieben ist. Man kann aber auch die Regelgeschwindigkeitscharakteristiken in der
bei Abb. 11 beschriebenen Weise beeinflussen.
Abb. 12 zeigt diese Art der Beeinflussung der Regelgeschwindigkeitscharakteristiken und
dürfte mit Rücksicht auf Abb. 11 ohne weitere Erklärung verständlich sein,
Abb. 13, zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches dem Ausführungsbeispiel
nach Abb. 10 ähnelt. Die Ähnlichkeit besteht hauptsächlich darin, daß sämtlichen Maschinen
von dem Relais 40 die Impulse zum Erhöhen oder zum Erniedrigen der Leistungsabgabe
gegeben werden. Die mit den Abb. 8 und 10 übereinstimmenden Teile tragen die
gleichen Bezugszeichen. Das Relais 40 kann ein Frequenzrelais oder Leistungsrelais sein,
wie bereits bei der Einrichtung nach Abb. 10 angegeben. Den Verstellmotoren 14 für die
Ventile 13 wird Strom über die Widerstände 41, 42 zugeführt. Die Widerstände werden
von den leistungsabhängigen Verstellvorrichtungen 22 verstellt. Sie sind derart geschaltet,
daß beim Verdrehen der Schaltorgane der eine Widerstand zu-, der andere dagegen abnimmt.
Die Motoren erhalten Strom über
die Kontakte 43, 44 des Relais 40. Wenn man annimmt, daß die Kontakte der Widerstände
mit steigender Leistung im Sinne der Pfeile 45 verdreht werden, so müssen die Motoren
14 und das Relais 40 so geschaltet sein, daß die Ventile im Sinne einer A'ergrößerung der
Leistungsabgabe verstellt werden, wenn die Kontaktzunge des Relais mit dem Aufwärtskontakt
43 in Berührung kommt; denn bei
ίο großer Leistung ist mit dem Kontakt 43 ein
größerer Widerstand in Reihe geschaltet als mit dem Kontakt 44. Unter der Annahme,
daß die linke Maschine schwächer belastet ist als die rechte Maschine, wirkt die Anordnung
in folgender Weise:
Die Kontakte der Widerstände 41, 42 nehmen, wie in der Abbildung dargestellt, eine
solche Lage ein, daß bei der linken Maschine mit dem Abwärtskontakt 44 ein größerer
Widerstand in Reihe geschaltet ist als bei der rechts dargestellten Maschine. Die Abwärtsregelgeschwindigkeit
ist also bei der rechts dargestellten Maschine größer. Der mit dem Kontakt 43 der linken Maschine in Reihe geschaltete
Widerstand 42 ist kleiner als der mit dem Verstellmotor 14 der rechten Maschine
in Reihe geschaltete Widerstand, so daß die Aufwärtsgeschwindigkeit der rechten Maschine
kleiner ist als die der linken Maschine.
Kommt ein Kommando zum Erhöhen der Leistungsabgabe, welches durch Frequenzöder
Leistungsabweichung ausgelöst sein kann, so kommt die Kontaktzunge des Relais 40 mit dem Aufwärtskontakt 43 in Berührung
und gibt ein Kommando zur Erhöhung der Leistungsabgabe. Da der dem linken Verstellmotor
14 vorgeschaltete Widerstand 42 kleiner ist als der dem rechten Motor 14 vorgeschaltete
Widerstand, so wird das linke Dampf ventil 13 rascher geöffnet als das rechte
Dampfventil. Es tritt daher ein Belastungsausgleich ein. Beim Abwärtsregulieren wirkt
die Anordnung in analoger Weise.
Bei der Einrichtung nach Abb. 13 sind besondere Drehzahlregler entbehrlich. Aus
Sicherheitsgründen wird man jedoch Regler verwenden, welche beim Überschreiten einer
bestimmten Drehzahl die Ventile rasch schließen.
Abb. 14 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für den Fall, daß durch die Kommandos
zum Erhöhen oder Erniedrigen der Leistungsabgabe Motoren, die die zu regelnde Leistung verstellen, während einer bestimmten
Zeit in Umlauf gesetzt werden. Es ist dabei gleichgültig, ob diese Motoren unmittelbar,
wie dargestellt, das Dampfventil beeinflussen oder ob sie, wie in Abb. 10 dargestellt,
die Drehzahlleistungscharakteristik verstellen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 14 ist angenommen, daß die Leistungsabgabe der
Aggregate 46 und 47 so beeinflußt werden soll, daß die in der Kuppelleitung 48 fließende
Leistung einem bestimmten Wert entspricht. Die in der Leitung 48 fließende Leistung wird
durch das Meßgerät 49 gemessen und in der Vargleichsanordmmg 50 mit einem vorgeschriebenen
Soll-Wert verglichen. Der Soll-Wert kann konstant sein. Er kann im Laufe
längerer Zeitabschnitte durch einen Fahrplan verändert werden. Er kann aber auch mit
einer weiteren Größe, z. B. der Übergabeleistung, an einer weiteren Stelle des Netzes
verglichen werden. Die Vergleichsanordnung 50 schließt, wenn die Leistungsabgabe erhöht
werden soll, kurzzeitig den Aufwärtskontakt 51, der den Aufwärtsrelais 52 Strom zuführt.
Der Abwärtskiointakt 53 ist mit den Relais 54
in Reihe geschaltet. Die Relais 52 und 54 sind mit Selbsthaltekontakten 55, 56 ausgerüstet,
die mit dem Zeitwerk 57 in Reihe geschaltet sind. Sie besitzen ferner die Kontakte
58, 59, welche das Zeitwerk in Gang setzen. Durch die Kontakte 60 und 61 erhält
der Verstellmotor 14 Strom. Seine Drehrichtung hängt davon ab, welcher von den
Kontakten· 60 und 61 geschlossen wird. Sobald eines der Relais 52 oder 54 angesprochen
hat, hält es sich über den zugehörigen Selbsthaltekontakt. Gleichzeitig wird einer der
Motorkontakte 60, 61 geschlossen, und die Verstellung des Dampfventils beginnt. Die
Verstellung wird vom Zeitwerk unterbrochen, sobald der Schaltarm 62 von der Kontaktschiene
63 abgleitet. Eine Feder 64 sucht den Schaltarm in der Nullage zu halten. Der Schaltarm wird von dem Motor 65 über die
magnetische Kupplung 66 angetrieben. Diese Kupplung erhält eine von dem mit dem Motor
14 in Reihe geschalteten Widerstand 67 abgezweigte Spannung, so daß die Kupplung
nur erregt ist, wenn der VerStellmotor 14 läuft. Beim Lüften der Kupplung geht das
Kontaktorgan 62 in seine Nullage zurück. Die Drehgeschwindigkeit des Motors 65 ist
von der Leistung der zugehörigen Maschine abhängig gemacht. Zu diesem Zweck wird
durch die Verstellvorrichtung 22 die dem Motor zugeführte Spannung in Abhängigkeit
von der Leistung verstellt. Je nachdem, wel- "°
eher der Kontakte 58 und 59 geschlossen wird, erhält der Motor 65 eine größere oder kleinere
Spannung. Die beiden Spannungen sind, wie aus der Abbildung leicht zu erkennen ist, im
entgegengesetzten Sinne von der Leistungs- HS abgabe abhängig. Die Zeitdauer, die der
Kontaktarm 62 benötigt, um das Kontaktsegment 63 zu überstreichen, ist daher für das
Aufwärtsregulieren und das Abwärtsregulieren verschieden und von der Leistungsabgabe
abhängig, und zwar derart, daß beim Aufwärtsregulieren mit steigender Leistung der
Motor 65 rascher läuft, so daß die Selbsthaltestromkreise
schon nach kürzerer Zeit unterbrochen werden als bei geringen Leistungen.
Beim Abwärtsregulieren dagegen nimmt die Laufgeschwindigkeit des Motors
65 mit abnehmender Leistung zu, so daß bei schwach belasteten Maschinenleistungen die
Selbsthaltestromkreise schneller unterbrochen werden als bei stark belasteten Maschinen.
Wenn man die Lauf dauer beim Aufwärtsoder Abwärtsregulieren konstant hält, so kann
man Regelgeschwindigkeitscharakteristiken nach Abb. 2 und 3 erhalten. Anstatt die Laufdauer
leistungsabhängig zu machen, kann man auch die Umlaufsgeschwindigkeiten der Verstellmotoren
leistungsabhängig machen, wie dies beispielsweise in Abb. 13 dargestellt ist.
Gegenüber Abb. 13 besteht dann ein Unterschied lediglich darin, daß die Laufdauer der
Motoren 14 nicht vom Relais 40 abhängt, sondern von einem Zeitwerk.
Das Verfahren nach der Erfindung ist nicht nur zur Regelung mehrerer in einem
Kraftwerk arbeitender Maschinen geeignet, sondern ist auch zur Regelung räumlich weit
entfernter Energieerzeuger anwendbar. Man kann auch die Belastung zwischen mehreren
Kraftwerken, innerhalb welchen die Belastung zwischen den einzelnen Maschinen
durch die Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung ,ausgeglichen wird, mit Hilfe
des Verfahrens nach der Erfindung so regeln, daß sich die Kraftwerke annähernd gleich
stark belasten.
Wie die Abb. 11 und 12 zeigen, lassen sich
die Regelgeschwindigkeitscharakteristiken nicht nur auf elektrischem, sondern auch auf
mechanischem Wege beeinflussen. Man kann daher auch mehrere parallel arbeitende Regler,
bei welchen durch Beeinflussung der Öldruckzu- oder -ableitung sämtliche Regler gemeinsam
zusätzlich vipn irgendeiner anderen
Größe, z. B. der Uhrzeitkiointnolle, beeinflußt
werden, anwenden, wenn man die Ölleitungen jedes einzelnen Reglers gemäß Abb. 11 oder
12 mit Ventilen oder Drosselklappen versieht.
Während in den Abb. 1 bis 7 die Regelgeschwindigkeitscharakteristiken
als gerade Linien dargestellt sind, kann man das Verfahren nach der Erfindung auch benutzen,
wenn die Regelgeschwindigkeitscharakteristiken gekrümmte Linien sind. Wesentlich ist
dabei nur, daß an jedem Punkt die Neigungswinkel den anfangs erwähnten Bedingungen
entsprechen.
Claims (10)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Regelung von physikalisch-technischen Größen, wie Leistungen, Flüssigkeits-oder Gasmengen, Drücke, Temperaturen, elektrische Spannungen und Ströme, die unter dem Einfluß von zwei oder mehreren je einen Teilwert dieser Größen beeinflussenden Verstellvorrichtungen stehen, insbesondere zur Regelung mehrerer parallel arbeitender Wechselstromerzeuger, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, vorzugsweise alle Verstellvorrichtungen für die Teilwerte der zu regelnden Größe beim Auf- und Abwärtsregulieren auf zwei verschiedenen Kurven arbeiten, welche die Regelgeschwindigkeit in Abhängigkeit von dem jeweiligen durch, die Verstellvorrichtung beeinflußten Teilwert der zu regelnden Größe darstellen (Regelgeschwindigkeitscharakteristik), und daß die für das Aufwärtsregulieren gültige Kurve (Aufwärtscharakteristik) mit einer durch den jeweiligen Arbeitspunkt führenden Senkrechten einen kleineren Winkel einsehließt als die für das Abwärtsregulieren gültige Kurve (Abwärtscharakteristik).
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß anstatt verschieden geneigter Regelgeschwindigkeitscharakteristiken bei ganz oder annähernd gleicher Neigung der Regelgeschwindigkeitscharakteristiken diese mit einer durch den jeweiligen Arbeitspunkt führenden Senkrechten einen von 90° abweichenden Winkel einschließen und daß bei einem Winkel unter 900 die Aufwärtscharakteristik unter, bei einem Winkel über 90° über der Abwärtscharakteristik liegt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelgeschwindigkeitscharakteristiken sämtlicher parallel arbeitender Verstellviorrichtungen ganz oder annähernd den gleichen Verlauf zeigen, wobei sämtliche Charakteristiken auf einen gemeinsamen Vergleichswert,z. B. die Maximalleistungsabgabe, zu reduzieren sind.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Werte der Aufwärtscharakteristik mit steigendem Wert der zu regelnden Größe ab- und die 'Werte der Abwärtscharakteristik dagegen zunehmen.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Regelgeschwindigkeitscharakteristiken ganz oder annähernd horizontal liegt.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche ι bis 5 für Regler, die bei einer bestimmten Größe der Abweichung zwischen lsi- und Soll-Wert mehrere Verstellvorrichtungen für die Teilwerte der zu regelnden Größe in Gang setzen, dadurch gekennzeichnet, daß den Regelgeschwin-digkeitscharakteristiken durch Beeinflussung der Laufgeschwindigkeit der Verstellvorrichtungen in Abhängigkeit von dem. zugehörigen Teilwert der zu regelnden Größe der gewünschte Verlauf erteilt wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6 für Regler, die bei bestimmten Abweichungen zwischen Ist- und Soll-Wert mehrere Verstellvorrichtungen für Teilwerte der zu regelnden Größe während einer begrenzten Zeitdauer in Gang setzen, dadurch gekennzeichnet, daß den Regelgeschwindigkeitscharakteristiken dadurch der gewünschte Verlauf erteilt wird, daß die Laufgeschwindigkeit oder Laufdauer der Verstellvorrichtungen von dem zugehörigen Teilwert der zu regelnden Größe abhängig gemacht wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von den Teilwerten der zu regelnden Größe, z. B. der Leistungsabgabe eines Wechselstromerzeugers, zwei im entgegengesetzten Sinne von der Leistungsabgabe abhängige Spannungen erzeugt werden, von welchen dem Verstellmotor für den Teilwert der zu regelnden Größe die eine beim Aufwärtsregulieren, die andere beim Abwärtsregulieren zugeführt wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Spannung über den Aufwärtskontakt, die andere über den Abwärtskontakt des Reglers der Verstellvorrichtung zugeführt wird.
- 10. Verfahren nach. Ansprüchen 1 bis 5 für Drehzahlregler mit Flüssigkeitsservomotor, dadurch gekennzeichnet-, daß in den Zuleitungen zum Servomotor Ventile angeordnet werden, deren Stellung von. der Lage des die Kraftmittelzufuhr beeinflussendien Viesrstellorgans, z. B. Dampf ventils, abhängig gemacht wird.μ. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5 oder 10 zur Regelung der Leistungsabgabe von parallel arbeitenden Stromerzeugern, insbesondere WechselstrOrnerzeugern,- deren. Maschinen mit Drehzahlreglern ausgerüstet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit, mit der die Drehzahlcharakteristiken bei Abweichungen des Ist-Wertes vom Soll-Wert durch den Tourenverstellmotor verschoben werden, von der jeweiligen Leistungsabgabe der betreffenden Maschinen abhängig gemacht wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES99786D DE658049C (de) | 1931-07-15 | 1931-07-15 | Verfahren zur Regelung von physikalisch-technischen Groessen, die unter dem Einfluss mehrerer Verstellvorrichtungen stehen, insbesondere zur Regelung der Leistungsabgabe mehrerer Stromerzeuger |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES99786D DE658049C (de) | 1931-07-15 | 1931-07-15 | Verfahren zur Regelung von physikalisch-technischen Groessen, die unter dem Einfluss mehrerer Verstellvorrichtungen stehen, insbesondere zur Regelung der Leistungsabgabe mehrerer Stromerzeuger |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE658049C true DE658049C (de) | 1938-03-21 |
Family
ID=7522558
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES99786D Expired DE658049C (de) | 1931-07-15 | 1931-07-15 | Verfahren zur Regelung von physikalisch-technischen Groessen, die unter dem Einfluss mehrerer Verstellvorrichtungen stehen, insbesondere zur Regelung der Leistungsabgabe mehrerer Stromerzeuger |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE658049C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US9450413B2 (en) | 2009-08-19 | 2016-09-20 | Skytron Energy Gmbh | Power regulating system for solar power station |
-
1931
- 1931-07-15 DE DES99786D patent/DE658049C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US9450413B2 (en) | 2009-08-19 | 2016-09-20 | Skytron Energy Gmbh | Power regulating system for solar power station |
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