DE655305C - Verfahren und Einrichtung zum Beschicken gewoehnlicher Wanderroste mit Grobkohle undzusaetzlich mit backender Feinkohle - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum- Beschicken gewöhnlicher Wanderroste mit Grobkohle und zusätzlich an vorverlegter Stelle mit backender Feinkohle.

Durch die Erfindung soll vermieden werden, daß die zusätzlich eingeführte Feinkohle infolge der dichten Lagerung des Brennstoffes auf dem Wanderrost und der damit verbundenen schlechten Sauerstoffzufuhr bei genügender Leistung der Feuerung nur unzureichend verbrennt. Außerdem soll vermieden werden, daß die Feinkohle durch den natürlichen Zug mitgerissen und infolgedessen unverbrannt in die'Kesselzüge gelangt oder auch zum Teil unverbrannt durch die Roststäbe fällt. Gemäß der Erfindung wird daher die Feinkohle vor Aufgabe auf den Wanderrost durch Wärmestrahlung gesintert und zusammengebacken.

In der Hüttentechnik ist es an sich bekannt, Feingut zu sintern. Ferner ist es bekannt, bei Wanderrostfeuerungsanlagen, bei denen Kohle an vorverlegter Stelle zusätzlich auf den Wanderrost gegeben wird, diese Kohle durch Wärmerückstrahlung aus dem Feuerraum zu trocknen und auf die Zündtemperatur zu bringen.

Das Sintern und Zusammenbacken der Feinkohle erfolgt erfindungsgemäß vorzugsweise durch Wärmerückstrahlung aus dem Feuerraum, kann aber auch durch andere Wärmezufuhr erreicht werden. In vorteilhafter Weise sind für die Feinkohle oberhalb des Wanderrostes ein oder mehrere nach dem Feuerraum zu offene, der Flammenrückstrahlung ausgesetzte Zuführungskanäle vorgesehen. Die unteren Öffnungen der Kanäle sind gegenüber der Aufgabestelle für grobkörnige Kohle vorverlegt. Außerdem ist in jedem Kanal ein Stößel, Kolben, Schubleisten, eine mit einem Schieber versehene Walze, deren Schieber sich an der Fördersitelle aus der Walze herausbewegt, o. dgl. angeordnet. Um das Sintern und Zusammenbacken zu begünstigen, kann insbesondere schlecht backende Feinkohle in bekannter Weise durch Dampf oder Wasser angefeuchtet und darauf an der Mündung des Kanals der Wärmestrahlung ausgesetzt werden.

Auf der Zeichnung ist die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.

Die Anlage ist so durchgebildet, daß es möglich ist, den Kessel mit verschiedenem Brennstoff zu betreiben, und zwar erstens mit gewöhnlicher Staubkohle allein, zweitens mit Koksgrus als Unterlage auf dem Wanderrost und einer Decklage gewöhnlicher Staubkohle für die Förderung der Zündung und drittens gemäß der Erfindung mit ausgesiebter Kohle von etwa 3 bis 15 mm Korngröße als Unterlage und Staubkohle von kleinster bis etwa

Claims (4)

1. 3 mm Körnung als Zusatzbrennstoff. Die für ' die letztgenannte Feuerungsart erforderliche. J Beschickungsvorrichtung ist in der Zeichnung^ Stark ausgezogen eingetragen. Von der lenrutsche α führt der Abzweigkanal b in ' Feuerungsraum c. Das Einbringen des lenstaubes in den Abzweigkanal b erfolgt mit-i tels des in die Walzet eingesetzten Schiebers^, welcher an der Förderstelfe· sich aus

   ίο* der Walze herausbewegt und dadurch das Brenngut mitnimmt. Der Antrieb der Walze erfolgt durch den Motor L über das Zahnvorgelege tn. Der feine Kohlenstaub gelangt durch diese Einrichtung in den Abzweigkanal b, wo er in an sich bekannter Weise mittels Wasser oder gespanntem Sattdampf oder auch durch überhitzten Dampf bei / gleichmäßig befeuchtet wird. Diese Befeuchtung kann auch schon im Kanal α bei /_t erfolgen. Nachdem der feuchte Brennstoff zur Eintrittsmündung in den - Feuerraum c vorgeschoben ist, tritt durch Wärmerückstrahlung aus dem Feuerraum c ein Sintern und Zusammenbacken der Kohle zu kleinen Brennstoffwülsten ein. Auf dem Wanderrost Λ ist durch die Kohlenrutsche/ Kohle von 3 bis 15 mm Körnung mit geringer Schichthöhe aufgegeben, die bis zur Stellet sich bereits entzündet hat. Bei k fällt nun der gesinterte und zusammengebackene Kohlenstaub stückweise auf die entzündete Brennstoffschicht. Die Verbrennungsluft kann durch die Wanderroststäbe und durch die entzündete gröbere Brennstoffschicht gut an die stückige, zusammengebackene Feinkohle gelangen, so daß eine vollkommene Verbrennung auf dem Rost erzielt wird.

   Der Antrieb der Brennstoffzuführungswalze «i kann auch unmittelbar vom Antrieb des WanderroSites erfolgen, wodurch das Einbringen des Brennstoffes in Abhängigkeit von der Rostgeschwindigkeit erfolgt, so daß bei Belastungsänderungen das einmal gewählte Verhältnis gewahrt bleibt.

   sSä&: .PATENTANSPUf CIIE-:

   * I. Verfahren zum Beschicken gewöhnlicher Wanderroste mit Grobkohle und zusätzlich an vorverlegter Stelle mit backender Feinkohle, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinkohle vor Aufgabe auf den Wanderrost durch Wärmestrahlung gesintert und zusammengebacken wird.
2. 2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickungseinrichtung derart angeordnet und ausgebildet ist, daß die Feinkohle vor ihrer Aufgabe auf den Wanderrost durch* Wärmerückstrahlung aus dem Feuerraum gesintert und zusammengebacken wird.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Feinkohle oberhalb des Wanderrastes (Ji) ein oder mehrere nach dem Feuerraum zu offene, der Flammenrückstrahlung ausgesetzte Zuführungskanäle (b) vorgesehen sind, deren unteren Öffnungen gegenüber der Aufgabestelle für die grobkörnige Kohle vorverlegt sind, und daß in jedem Kanal (b) ein Stößel, Kolben, Schubleisten, eine mit einem Schieber versehene Walze (ioQ, deren Schieber sich an der Förderstelle aus der Walze herausbewegt, o. dgl. angeordnet ist.
4. 4. Einrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zuführungskanälen (b bzw. <?) Mittel zum Anfeuchten schlecht backender Feinkohle mittels gespanntem Sattdampf, überhitztem Dampf oder Wasser vorgesehen sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen