DE652051C - Verfahren zur Herstellung von Polyazofarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyazofarbstoffenInfo
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Description
In der Patentschrift 499 744 sind eine Reihe von wertvollen Polyazofarbstoffen beschrieben
worden, die dadurch erhalten werden, daß man in beliebiger Reihenfolge auf ι Mol. i, 3-Dioxybenzol ι Mol. diazotierte
2-(4'-Aminophenyl)-6-methylbenzothiazolsulfonsäure und 1 Mol. eines diazotierten
p-Aminoazofarbstoffes von der allgemeinen Formel R1—N=N—R2—NH2, in welcher
R1 und R2 gleiche oder verschiedene hydroxylgruppenfreie
aromatische Kerne bedeuten, einwirken läßt.
Die nach diesem Verfahren erhältlichen Farbstoffe färben Baumwolle in wertvollen
Tönen, die sich durch gute Echtheitseigenschaften auszeichnen. Hingegen ist ihre
Affinität zur pflanzlichen Faser nicht ganz befriedigend.
Es wurde nun gefunden, daß man zu Farb-Stoffen von ähnlicher Zusammensetzung, die
sich bei gleich gutem Egalisierungsvermögen durch eine wesentlich erhöhte Affinität zur
pflanzlichen Faser sowie durch die wertvollen neutralen Brauntöne ihrer Baumwollfärbungen
auszeichnen, gelangen kann, wenn man auf ι Mol. i, 3-Dioxybenzol in beliebiger
Reihenfolge 1 Mol. diazotiertes Primulin und ι Mol. eines diazotierten p-Aminoazofarbstoffes
von der allgemeinen Formel R1-N=N-R2-NH2, in welcher R1 und
R2 gleiche oder verschiedene aromatische Kerne bedeuten, einwirken läßt.
Der Aminoazofarbstoff aus 19,5 Teilen diazotiertem i-aminobenzol-4-sulfonsaurem
Natrium und 24,5 Teilen des Natriumsalzes der i-Aminonaphthalin-6- oder -"-sulfonsäure
wird in üblicher Weise diazotiert, und die Diazoverbindung wird in Gegenwart von
Natriumcarbonat mit dem Monoazofarbstoff aus diazotiertem Primulin und 1,3-Dioxybenzol
vereinigt. Dieser Monoazofarbstoff entsteht, wenn man 58,6 Teile Primulin (sulfonierte
Primulinbase, Mol.-Gewicht = 586) diazotiert, die Diazoverbindung einer wässerigen
Lösung von 11 Teilen 1, 3-Dioxybenzol zusetzt und die Mineralsäure nach längerem
Rühren mit verdünnter Natriumcarbonatlösung neutralisiert. Nach vollendeter Kupplung
wird der Monoazofarbstoff in üblicher Weise mit Natriumchlorid ausgefällt, abfiltriert
und wieder mit Wasser angerührt. Die Kupplung zum Trisazofarbstoff ist nach
kurzer Zeit beendet. Der entstandene Farbstoff wird ausgesalzen, abfiltriert und getrocknet.
Er stellt ein schwarzbraunes Pulver dar, das sich in Wasser mit brauner Farbe
löst. Die Lösung in konzentrierter Schwefelsäure ist graugrün. Der Farbstoff färbt
Baumwolle braun.
Der gleiche Farbstoff entsteht auch, wenn man die Diazoverbindung aus obigem
ίο Aminoazofarbstoff aus diazotierter i-Aminobenzol-4-sulfonsäure
und i-Aminonaphthalin-6-
oder -7-sulfonsäure auf 1, 3-Dioxybenzol in Gegenwart von Natriumcarbonat einwirken
läßt und den entstandenen Diazofarbstoff in üblicher Weise mit diazotiertem Primulin
vereinigt.
Ähnliche Farbstoffe werden erhalten, wenn man die i-Aminobenzol-4-sulfonsäure durch
i-Aminobenzol-3-sulfonsäure oder i-Amino-
zo benzol-2-sulfonsäure durch eine Aminomethylbenzolsulfonsäure
oder eine Amihomethoxybenzolsulfonsäure ersetzt. Es können als Anfangskomponenten auch Aminobenzoldisulfonsäuren
und als Mittelkomponente auch i-Aminonaphthalin verwendet werden.
30 Teile amlnoazobenzolsulfonsaures Natrium
werden in üblicher Weise diazotiert.
Die Diazoverbindung läßt man alsdann auf den im Beispiel 1 beschriebenen Monoazofarbstoff
aus 58,6 Teilen diazotiertem Primulin und 1.1 Teilen 1, 3-Dioxybenzol in
sodaalkalischer Lösung einwirken. Nach vollendeter Kupplung wird der entstandene
Trisazofarbstoff ausgesalzen, abfiltriert und getrocknet. Er stellt ein dunkles Pulver dar,
das sich in Wasser mit gelbbrauner Farbe löst. In konzentrierter Schwefelsäure löst er
4o- sich mit rotvioletter Farbe. Die Färbung
auf Baumwolle ist orangebraun.
Ähnliche Farbstoffe erhält man bei Verwendung der p-Aminoazofarbstofte, die in bekannter
Weise durch Kuppeln der Diazoverbindungen aus Aminobenzole Aminomethylbenzol-,
Aminochlorbenzol-, Aminomethylchlorbenzol-, Aminonitrobenzol- oder Aminophenoläthersulfonsäuren
und Aminen, wie Anilin, i-Amino-2-niethylbenzol, i-Amino-2,
5-dimethylbenzol, i-Aniino-2-methoxybenzol,
i-Amino-2-äthoxybenzol oder i-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol,
erhalten werden. p-Aminoazofarbstoffe, die in beiden Kernen sulfoniert sind, wie Ammoazomethylbenzoldisulfonsäuren,
können auch verwendet werden.
30,3 Teile 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure
werden wie üblich diazotiert und mit 1-3,7 Teilen i-Amino-2-methoxy-S-methylbenzol
gekuppelt. Nach vollendeter Kupplung wird der erhaltene Aminoazofarbstoff
wie üblich mit Natriumnitrit und Salzsäure ,'!weiter diazotiert und mit einer sodaalka-•"''lischen
Lösung des im Beispiel 1 beschrie- * benen Monoazofarbstoffe aus 58,6 Teilen
diazotiertem Primulin und 11 Teilen i, 3~Di-·
oxybenzol vereinigt. Die Kupplung ist nach kurzer Zeit beendet. Der entstandene
Trisazofarbstoff wird bei 60 bis 700 C ausgesalzert,
abfiltriert und getrocknet. Er stellt ein schwarzbraunes Pulver dar, das sich in
Wasser rotbr.aun löst. In konzentrierter Schwefelsäure löst es sich mit violetter
Farbe. Die Färbung auf Baumwolle ist rotbraun.
Die 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure
kann auch durch andere Mono- und Disulfonsäuren, die sich vom 1- oder 2-Aminonaphthalin
ableiten, und das i-Ammo-2-methoxy-5-methylbenzol
auch durch andere primäre Amine mit unbesetzter 4-S teilung, wie i-Amino-2, 5-dimethylbenzol, i-Amino-3-methylbenzol,
i-Amino-2-methoxybenzol, 1-Amino-2-methylbenzol
oder Anilin, ersetzt werden.
Der Aminoazofarbstoff aus 30,3 Teilen 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure und
14,3 Teilen i-Aminonaphthalin wird in üblicher Weise diazotiert. Die Diazoverbindung
läßt man alsdann auf den im Beispiel 1 beschriebenen Monoazofarbstoff aus 58,6 Teilen
diazotiertem Primulin und 11 Teilen i, 3-Dioxybenzol in sodaalkalischer Lösung
einwirken. Nach vollendeter Kupplung wird der erhaltene Trisazofarbstoff abfiltriert und
getrocknet. Er stellt ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser braun und in konzentrierter
Schwefelsäure oliv löst. Die Färbung auf Baumwolle ist ein violettstichiges Braun,
An Stelle der 2-Aminönaphthalin-4, 8-disulfonsäure
können auch andere Aminonaphthalinmonosulfonsäuren, wie 2hAminonaphthalin-6-sulfonsäure
oder i-Aminonaphthalin-2- oder -3- oder -4- oder -5- oder -6- oder -7-sulfonsäure,
oder auch Aminonaphthalindisulfonsäuren, wie i-Aminonaphthalin-3,6- oder
-4,6-disulfonsäure, verwendet werden. Das i-Aminonaphthalin kann auch durch dessen in
4-Stellung ' kuppelnden Substitutionsprodukte ersetzt werden. So bildet z. B. der Farbstoff
i-Aminonaphthalin-6- oder -7-sulfonsäure —^
i-Arninonaphthalin-6- oder -7-sulfonsäure —ν
ι, 3-Dioxybenzol ■<— Primulin ein schwarzbraunes
Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner und in Wasser auf Zusatz von Natriumcarbonatlösung mit violettbrauner
Farbe löst und das Baunnvolle ebenfalls violettbraun färbt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Polyazofarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daßman auf ι Mol. i, 3-Dioxybenzol in beliebiger Reihenfolge ι Mol. diazotiertes Primulin und ι Mol. eines diazotierten p-Aminoazofarbstoffes von der allgemeinen Formel R1-N = N-R2-NH2, in welcher R1 und R2 gleiche oder verschiedene aromatische Kerne bedeuten, einwirken läßt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH469646X | 1936-01-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE652051C true DE652051C (de) | 1937-10-23 |
Family
ID=4515965
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country | Link |
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- 1936-01-09 CH CH191157D patent/CH191157A/de unknown
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- 1936-01-09 CH CH191156D patent/CH191156A/de unknown
- 1936-01-09 CH CH191155D patent/CH191155A/de unknown
- 1936-01-09 CH CH191158D patent/CH191158A/de unknown
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1937
- 1937-01-11 GB GB791/37A patent/GB469646A/en not_active Expired
Also Published As
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CH191158A (de) | 1937-05-31 |
CH191155A (de) | 1937-05-31 |
CH189139A (de) | 1937-02-15 |
GB469646A (en) | 1937-07-29 |
CH191156A (de) | 1937-05-31 |
CH191157A (de) | 1937-05-31 |
US2156597A (en) | 1939-05-02 |
FR815510A (fr) | 1937-07-13 |
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