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Schere Die Erfindung betrifft Scheren und hat die Anordnung einer
Hartchrornschicht auf der Hohlseite der Scherenschenkel zum Gegenstand, welche es
ermöglicht, die Wate der Schneidkante zu schärfen, ohne ein Heraustreten des Grundwerkstoffes
des Schenkels an der Schneidkante befürchten zu müssen. Es ist an sich bekannt,
Gegenstände zu v erchrornen, um sie entweder rostbeständiger oder gegen Verschleiß
widerstandsfähiger zu machen. Auch bei Schneidwerkzeugen, wie Messer, Sägen, Bohrer,
Feilen usw., hat man die Härtewirkung der V erchromung angewendet, indem man auf
das gehärtete Werkzeug eine Chromschicht galvanisch aufbrachte, um die Schnittfähigkeit
zu steigern. Hierbei konnten infolge der an den scharfen Kanten und Spitzen verstärkt
erfolgenden Chi-omabscheidung und die damit an diesen Stellen sich bildenden Knötchen
nur äußerst dünne Chromauftragschichten Nutzanwendung finden. Bei Messern beispielsweise
verlor die Schneide mit zunehmender Chromschichtdicke ihre Schärfe. Die Messer mußten
nachgeschliffen werden, wobei die Schneide selbst die Chromschicht wieder einbüßte.
Man verchromte daher diese Werkzeuge nur so stark, daß die Schneide erhalten blieb
und die hauchdünne Verchromung. lediglich einen Rostschutz bildete.
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Anders liegen die Verhältnisse bei der Schere. Hier gleiten die beiden
Scherenschenkel mit bogenförmiger Bewegung übereinander, wobei die miteinander in
Berührung kommenden Schneidenteile durch die Formgebung der Schere gegeneinander
gedrückt gehalten werden. Aus dieser Erwägung entwickelte sich die der Erfindung
zugrunde liegende Erkenntnis, daß hier mit Vorteil dickere Hartchromschichten zur
Anwendung gebracht werden können und daß man in diese hinein die Schneide verlegen
kann, so daß der Schenkel selbst nur das Traggerüst für diese zu bilden braucht.
Man ist dadurch .in der Lage, beispielsweise aus gewöhnlichem weichem Eisen
ohne jegliche Härtung Qualitätsscheren herzustellen, welche an Schneidfähigkeit
und Schneidhaltigkeit die aus den besten gehärteten Werkstoffen hergestellten Scheren
noch übertreffen und dabei in der Herstellung wesentlich einfacher und billiger
sind als die in üblicher Weise hergestellten Scheren mit gehärtetem Schenkel oder
auf dein Schenkel aufgeschweißten oder genieteten gehärteten Stahlplättchen.
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Als Ausführungsbeispiel wurde auf der Zeichnung eine Schneiderschere
veranschaulicht, welche die erfindungsgemäße Schneidschenkelanordnung besitzt. Es
zeigt Abb. i eine Ansicht und Abb.2 in vergrößertem Maßstabe einen Querschnitt nach
der Linie II-II der Abb. r. Die beiden Scherenschenkel a und b bestehen aus gewöhnlichem
Eisen und sind im Gesenk in die benötigte Form geschlagen. Auf den übereinandergleitenden
Flächen der Scherenschenkel ist ein Hartchrombelag c galvanisch in einer Stärke
und einer innigen Verbindung mit dem Grundmetall aufgebracht, die es ermöglicht,
die Wate d der Schneidfläche zu schärfen, ohne ein Abspringen des Belags und ein
Heraustreten des Grundmetalls, an der Schneidkante e befiirchten zu müssen. Der
Hartchrombelag ist in dem Eisengefüge des Schenkels, das an der Oberfläche der Auftragstelle
zunächst im galvanischen Bade mit umgepolter Stromrichtung aufgelockert ist, innig
mit dem Grundmetall verankert.
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Die so aufgetragene .hoch schneidfähige und schneidhaltige Schicht
schmiegt sich der im Gesenk geschlagenen Schenkelform ohne weiteres innig und gleichmäßig
an und verleiht infolge ihrer hohen Verschleißfestigkeit der Schere auf einfache
und billige Weise eine lange Gebrauchsdauer.
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Die erfindungsgemäße Anordnung kann auch mit den gleichen Vorteilen
bei den scherenartig wirkenden, kammartig angeordneten Schneidschenkeln von Haarschneidemaschinen
Anwendung finden.