DE65064C

DE65064C - Schiffsschraube mit während des Ganges verstellbaren Flügeln

Info

Publication number: DE65064C
Application number: DENDAT65064D
Authority: DE
Original assignee: M. WEIHE, Capitän-Lieutenant a. D., in Hamburg, Alsterdamm 10
Anticipated expiration: 1911-12-19

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 6S: Schiffbau und Schiffsbetrieb.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. December 1891 ab.

Vorliegende Erfindung besteht in der Herstellung einer Schiffsschraube, deren Flügel drehbar eingerichtet sind, zum Zweck, durch Drehen der Flügel die Fahrtrichtung des Schiffes wechseln zu können, ohne die Drehrichtung des Schaftes verändern bezw. die Maschine umsteuern zu müssen.

Mittelst einer durch den hohlen Schaft bis in die Nabe der Schraube geführten Stange, welche durch einen geeigneten Mechanismus verschoben werden kann, wird die Drehung der Schraubenflügel bewirkt, indem dieselbe am Ende mit einer Verzahnung versehen ist, welche in die Zähne der Drehzapfen der Flügel eingreift.

In der Zeichnung ist die Erfindung dargestellt, und zwar in Fig. 1 bis 3 an einer zweiflügeligen und in Fig. 4 an einer dreiflügeligen Schraube. Fig. 5 und 6 sind Detaildarstellungen im verjüngten Mafsstab. Fig. 1 und 2 sind bezw. Aufrifs und Grundrifs im Schnitt und Fig. 3 und 4 Endansichten im Schnitt. -.

A ist die hohle Schraubennabe, B der Schaft und C sind die Flügel. D ist eine in dem hohlen Schaft B verschiebbar gelagerte Stange, welche an dem gabelförmigen Ende mit Zähnen \ versehen ist, die mit Zähnen ^¹ der Drehzapfen m der Schraubenflügel C in Eingriff stehen. Die Drehzapfen m sind nicht cylindrisch, sondern haben die Form eines doppelten Konus, zwecks Erzielung guter Dichtungsflächen, und werden durch zweitheilige Schraubenringe r in der Nabe A festgehalten. Die Zähne ^ befinden sich an gegenüberliegenden Seiten des inneren Theiles der Gabel g und drehen infolge dessen den Flügel C (s. Fig. 2) beim Vorschub der Stange D in der Richtung der Linie y-y, während der obere weggeschnittene Flügel, der die Richtung y-y einnahm, in die Richtung x-x gedreht wird.
. Bei mehr als zwei Flügeln wird die Form der Gabel g entsprechend modifkirt, wie z. B. Fig. 4 zeigt, wo drei Flügel angeordnet sind.

Aus Fig. 5 und 6 ist eine Art der Construction des Bewegungsmechanismus der Stange D ersichtlich. W ist ein über die durch Schlitze e des Schaftes B nach aufsen hindurchtretenden Zapfen i fassender Ring, welcher mittelst des gegabelten, um t drehbaren Hebels h bewegt werden kann. Wie ersichtlich, bedingt ein Verschieben nach links oder rechts (Fig. 5) ein Drehen der Flügel C in die eine oder andere, in Fig. 2 angedeutete Lage.

Werden die Flügel zum Schafte quer gestellt, so dient dieses zum Stoppen, und jede andere beliebig einstellbare Neigung der Flügel bedingt eine schnellere oder langsamere Fahrt des Schiffes, so dafs man es in der Hand hat, ohne Umsteuerung der Maschine alle Schraubenmanöver ausführen zu können.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Schiffsschraube mit während des Ganges verstellbaren Flügeln, bei welcher durch die hohle Welle eine Stange (D) geht, deren in der Nabe der Schiffsschraube geführte Gabelarme gezahnt sind und in Zahnsectoren der Flügelzapfen derart eingreifen, dafs bei Verschiebung der Stange/D,) alle Flügel in gleicher Richtung sich drehen.

2. Eine Ausführungsform der durch Patent-Anspruch ι .gekennzeichneten Schiffsschraube, bei welcher die Flügel in der Nabe mittelst doppelt konischer Zapfen, welche durch zweitheilige Schraubenringe (r) an der Nabe gehalten und abgedichtet werden, gelagert sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER RSICHSDRUCKEREI