DE650399C - Schaltung fuer selbsttaetige elektrische Weichenstellvorrichtungen - Google Patents

Description

Die elektrischen Weichenstellvorrichtungen für Ablaufanlagen müssen selbsttätig geschaltet werden, indem jeweils beim Heranrollen eines Fahrzeugs eine Kontaktvorrichtung am Gleis mittels eines Magnetschalters den Stellstrom zum Umstellen der Weiche bei falscher Lage einschaltet oder auch nicht bei richtiger Lage. Dabei müssen die Magnetschalter den Stellungen der Weichen für die aufeinanderfolgenden Wagenläufe entsprechend vorgeschaltet werden. Im allgemeinen werden hierfür sogenannte Schaltspeicher für jede Weiche verwendet, die bei jedem Wagenlauf den Hauptmagnetschalter des Weichenantriebs entsprechend beeinflussen. Um diese Schaltspeicher mit ihren verhältnismäßig kostspieligen Einrichtungen bei einfachen Verschiebeverhältnisseii zu vermeiden, kann man den Hauptmagnetschalter für die Umstellvorrichtung durch das heranrollende Fahrzeug selbst vorbereiten, indem erfindungsgemäß ein Kontakt am Gleis für die Umstellvorrichtung der Weiche durch das Fahrzeug geschlossen wird, nachdem die Weichenumstellkontakte von dem Hauptmagnetschalter vorgeschaltet sind. Die Einrichtung ist dabei so getroffen, daß vor Befahren der Weiche von dem heranrollenden Fahrzeug ein Kontakt am Gleis für einen Steuermagneten geschlossen wird, der bei geschlossenem Handkontakt im Stellwerk seinen Anker anzieht (für Minuslage der Weiche) und bei unterbrochenem Handkontakt abgefallen bleibt (für Pluslage der Weiche). Kurz darauf wird durch das Fahrzeug ein Kontakt am Gleis für die Umstellung der Weiche geschlossen, so daß Stellstrom, abhängig von der Lage des Steuermagneten, zu fließen vermag.

In den Abb. 1 bis 6 ist als Kontakt für die Vorschaltung beliebiger Art nur ein einfacher Tastenkontakt 13 bezeichnet. Vor jeder Weiche sind eine lange, 5, und eine kürzere, 6, Stromschiene vorgesehen. An die Schiene 5 ist die Leitung 3 des Magneten 14 und an die Schiene 6 die Motorrückleitung angeschlossen. In der Zuleitung zum Magneten 14 ist ein Tastenkontakt 13 vorgesehen. Wird der Kontakt 13 betätigt, d. h. geschlossen, so soll die Weiche bei Befahren der Stromschiene auf Ablenkung umlaufen; bei geöffnetem Kontakt 13 dagegen soll die Weiche auf gerade Fahrt gestellt werden.

Diese Wirkungsweise geht aus den Abbildungen hervor. Abb. 1 zeigt die Schaltung in Ruhestellung. Der Anker des Magneten 14 ist abgefallen. Wird der Kontakt 13 geschlossen, d. h. ein ankommendes Fahrzeug soll die Umstellung der Weiche auf Ablenkung einleiten, so schließt das Fahrzeug bei Befahren der Stromschiene 5 (Abb. 2) den Stromkreis: Stromquelle, Sicherung4, Tastenkontakt 13, Magnet 14, Leitung 3, Erde 12. Der Magnet zieht seinen Anker an, so daß die beiden Relaiskontakte 10 und 11 ihre Lage wechseln. Beim Weiterfahren (Abb. 3) wird dann durch das Fahrzeug auch der Strom-

kreis·: Stromquelle, Sicherung 4, Relaiskontakt ii, -Leitung-2, Motorkontakt 8, Motor 9, Stromschiene 6, Erde 12 geschlossen, so daß der Motor umläuft und die Weiche auf Ablenkung stellt. Sofort nach seinem Anlaufen schaltet der Motor seinen Kontakt 7 um; nach Umstellung der Weiche " schaltet sich der Motor selbsttätig durch seinen Kontakt 8 von der Stromquelle ab. Nachdem das Fahrzeug die beiden Stromschienen verlassen hat (Abb. 4), fällt der Magnet ab und bringt dadurch die Relaiskontakte 10 und il in Grundstellung.

Soll die Weiche auf gerade Fahrt gebracht werden, so wird der Tastenkontakt 13 nicht betätigt. Abb. 5 zeigt die Schaltung wieder, bevor ein Fahrzeug die Stromschiene befahren hat. In Abb. 6 befindet sich gerade ein Fahrzeug auf beiden Stromschienen. Der Stromkreis des Relais kann wegen des geöffneten Tastenkontakts 13 nicht geschlossen werden, so daß das Relais 14 abgefallen bleibt und die Relaiskontakte 10 und 11 ihre Stellung beibehalten. Durch Befahren der kürzeren Schiene 6 dagegen wird der Motorstromkreis: Stromquelle, Sicherung 4, Relaiskontakt 10, Zuleitung 1, Motorkontakt 7, Motor 9, Stromschiene 6, Erde 12 geschlossen, so daß der Motor umläuft und die Weiche auf gerade Fahrt bringt.

Ist bereits die Weiche in der Lage, für die der Magnet schaltet, umgestellt, so fließt wegen der Unterbrechung am Antriebsschalter kein Strom.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Schaltung für selbsttätige elektrische Weichenstellvorrichtungen mit Schaltspeicher für Ablauf anlagen, wobei vor dem Befahren der Weiche von dem heranrollenden Fahrzeug ein Kontakt am Gleis für tinen S teuer magnet en geschlossen wird, der bei geschlossenem Kontakt am Schaltspeicher seinen Anker für die Minuslage der Weiche anzieht und bei unterbrochenem Kontakt für die Pluslage der Weiche abgefallen bleibt, dadurch gekennzeichnet, daß" erst nach dieser Vorschaltung im Stellwerk und außerdem abhängig von der Lage des Antriebsschalters Stellstrom fließen kann, wenn durch das Fahrzeug ein weiterer Kontakt (6) am Gleis für die Umstellvorrichtung der Weiche geschlossen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen