-
Vorrichtung zum Schwächen des Geschosses einer Übungspatrone, bestehend
aus einer vor der Mündung einer Feuerwaffe angeordneten abnehmbaren Hilfsvorrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schwächen des Geschosses einer
Übungspatrone. Es ist eine Vorrichtung bekannt, die dazu dient, das Geschoß einer
Übungspatrone beim Verlassen der Laufmündung einer Feuerwaffe zu zerstören. Diese
bekannte Vorrichtung besteht aus einem an der Mündung einer Feuerwaffe angeordneten
Winkelhaken, der nach Art eines Mündungsschoners auf den Lauf der Feuerwaffe aufgesetzt
werden kann. Dabei ist der freie Schenkel des Winkelhakens vor der Laufmündung angeordnet.
Dies hat den Nachteil, daß ein Geschöß, das durch einen besonderen Umstand beispielsweise
nicht zerstört werden sollte, den Winkelhaken seitlich abbiegt, wodurch-das Geschoß
aus seiner Geschoßbahn abgelenkt werden und Schaden verursachen kann. Diese bekannte
Vorrichtung bietet also keinerlei Gewähr für Zuverlässigkeit.
-
Zweck der Erfindung ist, den erwähnten Nachteil zu beseitigen und
eine Vorrichtung zu schaffen, die den Vorteil bietet, daß das den Feuerwaffenlauf
verlassende Geschoß einer Übungspatrone mit Sicherheit zerstört und bei seinem Zerstören
nicht aus der Geschoßbahn abgelenkt wird. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung bietet
den weiteren Vorteil, daß sie stets nach allen Seiten hin gleichmäßig beansprucht
wird, so daß auch das den Lauf verlassende Geschoß einer scharfen Patrone, die unbeabsichtigt
in Anwendung kommen sollte, seine Schußrichtung stets beibehält.
-
Um dies zu erreichen, besteht das Kennzeichen der Erfindung darin,
daß die Schneidvorrichtung nach Art einer Krone ausgebildet und mit mehreren in
den Weg des Geschosses hineinragenden Schneidmessern versehen ist, deren Schneidkanten
gleichmäßigen Abstand von der Seelenachse des Laufes einer Feuerwaffe haben und
Teile von Armen einer zylindrischen Hülse und die Arme selbst seitliche Öffnungen
zum Durchtritt von Bearbeitungsspänen bilden.
-
Beim Benutzen einer Feuerwaffe mit gezogenem Lauf, durch den dem Geschoß
ein gewisser Drall gegeben wird, ist es zweckmäßig, die Schneidvorrichtung nach
der Erfindung so auszubilden, daß das Geschoß beim Passieren der Schneidvorrichtung
in seiner Drallbewegung nicht gestört wird, sondern diese ungehindert fortsetzen
kann, _ wodurch eine geringere Beanspruchung der Schneidvorrichtung selbst gegeben
ist. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Messer der Schneidvorrichtung
schraubengangartig gekrümmt sind.
-
Um eine unnütze Beanspruchung der neuen Schneidvorrichtung zu vermeiden
und zu erreichen, daß das zu zerstörende Geschoß von ihr sanft erfaßt und ein Stoß
beim Auftreffen des Geschosses auf die Schneidvorrichtung
vermieden
wird, ist letztere erfindungsgemäß so ausgebildet, daß sie einen ziehenden Schnitt
hat.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
-
Fig. i ist eine Seitenansicht, Fig. 2 ist eine Draufsicht der Fig.
i, und Fig. 3 zeigt einen senkrechten Längsschnitt der neuen Vorrichtung in Verbindung
finit dem Lauf einer Feuerwaffe.
-
Die Schneidvorrichtung besteht aus einer zylindrischen Hülse i, die
einen der Breite des Kornträgers a einer Handwafte entsprechenden Schlitz 3 aufweist.
An den Schlitz 3 schließt eine Ausnehmung d. an, deren wirksame Lichtbreite der
Breite des fiornträgers a entspricht und durch einen Haken 5 begrenzt wird. damit
die Schneidvorrichtung nach Art eines Mündungsschoners auf der :Mündung eines Feuerwafenlaufes
angeordnet werden kann. Innerhalb der Schneidvorrichtung ist eine gegen Federkraft
6 verschiebbare Buche; y or-esehen, deren innerer Durchmesser dein Innendurchmesser
des Laufes der benutzten Handfeuerwaffe entspricht oder etwas größer ausgebildet
ist. Das zylindrische Gehäuse i endet an seinem oberen Ende in eine aus mehreren,
beispielsweise aus vier Messern bestehende Schneidvorrichtung, deren Schneidspitzen
in den Weg des aus dem Waffenlauf herausgeschossenen Projektils hineinragen. Bei
der dargestellten Ausführungsform ist die Schneidvorrichtung nach Art einer Krone
ausgebildet, deren Messer, wie aus Fig. a ersichtlich ist, kreuzweise angeordnet
sind. Zwischen den einzelnen :Messern 8 sind seitliche Öffnungen 9 frei gelassen,
durch die Bearbeitungsspäne hindurchtreten und ins Freie fallen können. Die Schneidvorrichtung
wird auf folgende Weise auf den Lauf einer Feuerwaffe aufgesetzt. Der untere Teil
des zylindrischen Gehäuses i wird über die Laufmündung geschoben und der Schlitz
3 mit dein Kornträger -- zur Deckung gebracht. Durch Druck wird das Gehäuse i weiter
über den Kornträger :2 geschoben, wobei die Feder 6 gespannt wird. Durch Drehen
der Schtieidvorrichtung und Aufheben der Druckkraft wird dann die Schneidvorrichtung
in die in Fig. i dargestellte Stellung gebracht.
-
Sofern man :wünscht, eine einseitige Beanspruchung des horntr:igers
durch den auf die Messer 8 und den auf das zylindrische Gehäuse i ausgeübten Druck
zu vermeiden, kann gegenüber dein Kornträger am Waffenlauf eine Warze vorgesehen
sein, über die die 3clineidvorrichtung ebenfalls wie bei dem Kornträger 2 hinweggeführt
und festgelegt wird. Die Schneidvorrichtung wird auf diese Weise nach Art -eines
doppelten Bajonettverschlusses auf dein Lauf einer Feuerwaffe gefestigt. Beien Austreten
eines Geschosses aus dem Lauf stößt der vordere Teil des Geschosses gegen die -Messer
8 der Sclineidvorrichtung, wodurch das Geschoß mehr oder weniger geschlitzt, mit
Nuten versehen oder .tufgespalten wird, so daß es unmittelbar nach Austritt aus
der Sclnieidworriclittuig mit Sicherheit zerplatzt. Zufolge des dem Geschoß durch
die Züge des Laufes erteilten Dralles werden die in das Geschoß hineingearbeiteten
Einschnitte die Form eines mehrgängigen Schraubengewindes annehmen entsprechend
der Anzahl der Schneidinesser und somit durch die Schwächungen auch in ihrer Länge
finit Sicherheit zerspringen.
-
Sofern finit der Vorrichtung besonders geformte Schwächungen in das
Geschoß eingearbeitet werden sollen, werden Schneid- bzw. Fräsinesser mit entsprechend
geformten Profilen gewählt.
-
Es ist zweclzmüßig, die Schneidvorrichtung so auszubilden, daß sie
einen ziehenden Schnitt hat, damit das Geschoß von den Messern sanft erfaßt wird.