DE649267C

DE649267C - Spritzvorrichtung, insbesondere fuer Fahrzeuge

Info

Publication number: DE649267C
Application number: DEP72030D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-10-24
Filing date: 1935-10-25
Publication date: 1937-08-20

Description

und. Eigendom

13 SEE 1937

AUSGEGEBEN AM
20. AUGUST 1937

Die Erfindung betrifft· eine Spritzvorrichtung, insbesondere zum Aufbringen von Farbe oder zum Lackieren von Eisenbahnwagen oder? anderen großen Fahrzeugen. Die Vorrichtung kann auch zum Reinigen, Waschen, Desinfizieren o. dgl. verwendet werden. Spritzvorrichtungen mit einer Mehrzahl von Spritzdüsen sind auf verschiedenen Gebieten der Technik bekannt. Beispielsweise werden solche Spritzvorrichtungen zum Niederschlagen einer druckfähigen Schicht) mittels Düsen auf Metallplatten benutzt. Auch bei Spritzdruckmaschinen zum Bedrucken von Stoffbahnen wird eine Mehrzahl von Spritzdüsen verwendet. Weiterhin ist eine Vorrichtung zum Bespritzen von Fässern bekannt, bei der die Fässer durch Lagerrollen um ihre Achse drehbar und oberhalb und seitlich eines Fasses mechanisch bewegbare, waagerecht bzw. senkrecht verschiebbare Spritzmalapparate vorgesehen sind. Solche Vorrichtungen sind nur für das Bespritzen von runden Gegenständen geeignet, die während der Behandlung um sich selbst gedreht werden.

Es ist auch* bekannt, zum Auftragen von Lacken auf Eisenbahnwagen seitlich eines Wagens eine Spritzpistole vorzusehen, welche

• von einem Arbeiter bedient wird. Um beim Bespritzen eines Eisenbahnwagens eine gleichmäßige'Bearbeitung der Flächen zu erreichen, wird bei einer anderen bekannten Spritzvorrichtung die Arbeitsbühne mit einer Spritzvorrichtung gegenüber dem auf einer Drehscheibe befindlichen Gegenstande so angeordnet, daß in jeder Stellung der Drehscheibe die Spritzvorrichtung die gleiche Richtung zu dem zu bespritzenden Gegenstand einnimmt."

Die Erfindung erweitert das Anwendungsgebiet von Spritzvorrichtungen; durch sie können die einleitend geschilderten Arbeitsvorgänge des Bespritzens, Lackierens usw. in kürzester Zeit und mit einem Geringstmaß an Arbeitsaufwand durchgeführt werden.

Gemäß der Erfindung wird an einem brückenartigen Gebilde, an dessen Seitenteilen Vorrichtungen zum Bespritzen der Seiten eines Gegenstandes und an dessen oberen Teil eine Vorrichtung zum Bespritzen der Oberseite des Gegenstandes angeordnet ist, die Spritzvorrichtung für die Oberseite räumlich parallel zu den Stirnseiten, des zu bespritzenden Gegenstandes bewegbar angeordnet, so daß sie nicht nur die Oberseite des Gegen- · Standes, sondern auch seine Stirnseiten bespritzen kann. ·

Bei der Spritzvorrichtung gemäß der Erfindung können die einzelnen Spritzdüsen auch in einer Mehrzahl gegenüber anderen Düsen der gleichen Spritzvorrichtung unter sich räumlich einstellbar sein, um so beim Be-

spritzen der Oberseite sich dem oberen Profil des Gegenstandes, z. B. dem Dach eines Eisenbahnwagens, anzupassen.

Gemäß der Erfindung sind die einzelnen Spritzdüsen gemeinsam schwenkbar ausgebildet, -z. B. zum Bespritzen der Stirnseite eines Gegenstandes, um durch einfaches Verschwenken um i8o° unmittelbar anschließend die Stirnseite des nächsten Gegenstandes bespritzen zu können.

.Bei einer Ausführungsforni der Erfindung sind die Spritzvorrichtungen für die Oberseite eines Gegenstandes einstellbar an einem Querbalken des brückenartigen Gerüstes auf- »5 gehängt, wobei diese Spritzvorrichtung aus zwei Düsen tragenden Seitenteilen besteht, die an einem mittleren Teile verschwenkbar angeordnet sind.

Zum Steuern der Spritzvorrichtung sind gemäß der Erfindung Steuervorrichtungen vorgesehen, welche die Einstellung der einzelnen Spritzdüsen für die Oberseite eines Gegenstandes entsprechend seinem Profil und dem Profil seiner Stirnseite selbsttätig vornehmen.

Eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt; es zeigen:

Fig. ι einen Gesamtaufriß der Vorrichtung, Fig. 2 einen Aufriß des oberen Teils in größerem Maßstabe, . -

Fig. 3 einen Grundriß der Vorrichtung, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie V-V der

Fig.2,

Fig. 5 eine der Fig. 4 ähnliche Ansicht mit anderer Lage der Düsen.

Bei der dargestellten Ausführungsform, die insbesondere zum Streichen von Eisenbahnwagen dient, besteht die Vorrichtung aus einem brückenartigen, aus einem ein Eisenbahngleis ι überbrückenden Gerüst, welches an seinen Säulen 2 von H-förmigem Querschnitt zwei senkrecht und quer einstellbare Sätze von in Abstand voneinander angeordneten Düsen- zum Bespritzen der Seiten 4 eines Fahrzeuges aufweist. An seinem balkenartigen Querstück 5 ist ein drehbar und senkrecht einstellbarer Satz von in Abstand voneinander angeordneten Düsen 6 zum Bespritzen des Daches 7 und der Enden des Fahrzeuges angebracht. In Verbindung mit dieser Vorrichtung sind nicht dargestellte Vorrichtungen zum Abmessen des Fahrzeuges vor seinem Eintritt in die Spritzvorrichtung und ferner Vorrichtungen, beispielsweise ein endloses Seil, zum stetigen Führen eines Fahrzeuges durch die Spritzvorrichtung.vorgesehen.

Der Spritzdüsensatz 6 wird .von einem BaI-ken 8 getragen, der mittels rechtwinklig zueinander in den Kanälen der Säulen 2 angeordneter Rollen 9 senkrecht beweglich geführt ist: Die mittleren Düsen 6 sind unmittelbar an dem Balken 8 befestigt, während die Düsen 6 an den Seiten an zwei winklig, beispielsweise um etwa 20⁰ einstellbaren, bei 11 an dem Balken 8 angelenkten Trägern 10 befestigt sind. Die Düsen 6 können auf diese Weise in eine etwa konkave Form gebracht werden, welche angenähert der Gestalt des zu bespritzenden Daches 7 entspricht. Die Einstellung der Träger 10 kann mittels Stahlseile 12 erfolgen, die über Scheiben 13 (Fig. 2) zu einer Trommel 14 laufen, welche von einer senkrechten Welle 15 angetrieben wird, das ein auf der Welle 15 verkeiltes und in einem Gehäuse 16 eingeschlossenes Getrieberad enthält.

Um den Balken 8 in die Lage zu bringen, die zum Bespritzen der Fahrzeugenden erforderlich ist, kann der Balken 8 als ganzes um seine eigene Längsachse (Fig. 4 und 5) um i8o° gedreht werden, und zwar um 90⁰ in jeder Richtung von der zum Spritzen senkrecht nach unten erforderlichen Stellung aus. Zu diesem Zweck ist der Balken 8 an einem Ende in einer Lagerhülse 18 und am anderen Ende in dem Getriebekasten 16* angeordnet, durch welches dem Balken von einer weiteren senkrechten Welle 20 eine Drehung erteilt go wird. Die senkrechten Wellen 15, 20 sind durch Kegelradgetriebe 21 mit waagerechten Wellen 22, 23 verbunden. Die Welle 23 ist mit einem Motor ständig verbunden, während die Welle 22 nur angetrieben wird, wenn eine Kupplung eingelegt wird. Da eine etwa konkave Reihe von Düsen 6 für das Dach und eine gerade Düsenreihe für die Fahrzeugenden erforderlich sind, werden die Wellen 22, 23 beide angetrieben, wenn der Balken 8 aus der Stellung nach Fig. 4 in die nach Fig. 5 um seine eigene Achse zu drehen ist. Damit der Spritzdüsensatz 6 hinter dem Ende eines Fahrzeuges auf und ab bewegt werden kann, ist der Balken 8 an Seilen 29 aufgehängt, die auf Trommeln 30 auf einer Querwelle 31 aufgewickelt werden können. Diese Welle ist zusammen mit einem Elektromotor 32 und einem Schneckenraduntersetzungsgetriebe 33 auf dem Querstück 5 des Gerüstes angeordnet. Das Gewicht des Balkens und der von ihm getragenen Teile wird weitgehend ausgeglichen durch ein Gewicht 34, welches an einer Trommel 35 mittels eines Seils 36 aufgehängt ist, das auf diese Trommel entgegengesetzt zu den Seilen 29 aufgewickelt ist.

Jeder Spritzdüsensatz 3 wird von einem bestell 37 getragen, das durch ein Parallelo- ;rammgestänge getragen wird. Die Gestelle mit Düsen 3 können entsprechend verschiedenen Breiten der Fahrzeuge mittels einer

Querwelle 39 einwärts oder auswärts verstellt werden, die an ihren Enden mit Rechtsund Linksgewinde versehen ist, wobei die Enden in Muttern 40 eingreifen, die an Plattformen 41 an den oberen Enden der Gestelle 37 befestigt sind. Die Welle 39 kann von einem auf der rechten Plattform 41 getragenen Elektromotor mit Untersetzungsgetriebe 43 angetrieben werden. Die Parallelogrammführung gewährleistet, daß die wirksamen Spritzdüsen 3 während dieser Einstellung den gleichen Winkel, üblicherweise 90⁰, zur Fahrzeugseitenfläche 4 beibehalten. Die Düsen 3 sind auch senkrecht einstellbar, damit eine Anpassung an verschiedene Fahrzeughöhen möglich ist; die wirkliche Einstellung kann mittels einer Schraubvorrichtung vorgenommen werden.

Die Spritzdüsen 3 besitzen Ventile, die entsprechend der Höhe einer Fahrzeugseite einzeln und nacheinander geöffnet und geschlossen werden können, und zwar mittels flacher Nockenschienen, die in den Gestellen 2,7 senkrecht verschiebbar sind.

Farbe unter Luftdruck und verdichtete Luft werden durch Rohrleitungen 66 zugeführt, die mit den einstellbaren Seitengestel-IeiT37 durch biegsame Rohre 67 und mit dem einstellbaren Balken 8 durch biegsame Rohre 68 verbunden sind. Die biegsamen Rohre 68 sind über eine Scheibe 69 geführt, weiche durch ein Seil 70 mit einem Gegengewicht 71 verbunden ist, so daß die Leitungen in allen Einstellagen des Balkens straff gehalten werden.

Die Farbbehälter, die Luftverdichtungs- oder sonstige Anlagen für den Spritzvorgang, die die Zuführung von Farbe und Luft zu der Vorrichtung steuernden Ventile und die sonstigen Steuermittel der Vorrichtung oder einer Anzahl von Spritzvorrichtungen sind vorzugsweise in einer. Kabine vereinigt, die so angeordnet ist, daß eine Überwachung des Spritzvorganges ermöglicht wird. Die ver.-schiedenen Motoren sind sämtlich mit magnetischen oder sonstigen selbsttätigen Bremsvorrichtungen ausgerüstet und werden durch elektrische Druckknopfsteuerung von der Ka-• bine aus gesteuert. In der Kabine können auch elektrische Anzeigevorrichtungen vorgesehen sein, die beispielsweise anzeigen, welche Düsen in Betrieb sind und insbesondere wieviel der nockengesteuerten Düsen 3 in Betrieb sind. Ein Vorratsbehälter für Reinigungslösung zum Gebrauch vor oder nach, dem Bespritzen o. dgl. kann ebenfalls an der Kabine vorgesehen sein.

Mit der beschriebenen Vorrichtung ist es möglich, das Bespritzen des Daches, der Seitenflächen und der Enden eines großen Güterwagens in kürzester Zeit durchzuführen.

Mehrere Vorrichtungen der beschriebenen Art können an einem einzigen Gerüst vereinigt werden, z. B. um eine Mehrzahl von Bespritzungen der Fahrzeugflächen zu ermöglichen.

Wenn die Vorrichtung für Wasch- oder Reinigungszwecke ausgebildet ist, kann ein zusätzliches Spritzorgan zum Spritzen von unten her gegen das Fahrgestell des Fahrzeugs vorgesehen sein.

Bei der dargestellten Ausführungsform wird die Vorrichtung elektrisch betätigt und gesteuert. Sie kann 'jedoch leicht für Betätigung mit Druckluft, Druckflüssigkeit o. dgl. eingerichtet sein.

Claims

Patentansprüche:

1. Spritzvorrichtung, insbesondere für Fahrzeuge, mit einem" brückenartigen Oberbau, an dessen Seitenteilen Vorrichtungen zum Bespritzen der Seiten eines Gegenstandes und an dessen oberem Teile eine Vorrichtung zum Bespritzen der Oberfläche des Gegenstandes angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß neben den seitlich angeordneten Spritzeinrichtungen (3) zum Bespritzen, Lackieren

o. dgl. eines Gegenstandes (4) z. B. ein · quer im Oberbau angeordneter Satz von Spritzdüsen (6) vorgesehen ist, die auch zum Bespritzen o. dgl. der Stirnseite des Gegenstandes parallel zu dieser Stirnseite beweglich einstellbar sind.

2. Spritzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrich- · tung zum Bespritzen des Fahrzeugdaches (7) aus Teilen besteht, die, an einem Querbalken (5) des brückenartigen Oberbaues aufgehängt, zwecks Anpassung an die Dachform zueinander beliebig einstellbar sind.

3· Spritzvorrichtung nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bespritzen des Daches (7) und der Stirnwände des Fahrzeuges zum Erzeugen von nach unten oder waagerecht, gerichteten Strahlen der Träger (8) drehbar gelagert ist.

4. Spritzvorrichtung nach den An-Sprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (8) aus zwei mit einem mittleren Teil -um (r 1) drehbar verbundenen Seitenteilen (10) 'und einer getnein-'· samen Einstellvorrichtung für beide Seitenteile (10) besteht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen