DE647136C

DE647136C - Visiergeraet fuer Geschuetze

Info

Publication number: DE647136C
Application number: DER93445D
Authority: DE
Original assignee: Rheinmetall Borsig AG
Current assignee: Rheinmetall AG
Publication date: 1937-06-29

Description

Visiergefät `für. Geschütze Die Erfindung betrifft ein Sonderzielgerät zur Verwendung bei Geschützen. Es soll Prüfungszwecken dienen und so einmal, wie die bekannten Ziellinienprüfer es tun, feststellen lassen, ob die Visiexlinie der zum Geschütz gehörenden Zieleinrichtung in ihrer Nullage der Seelenachse des Rohrs genau parallel ist. Dazu besitzt das neue Gerät in bekannter Weise zwar auch ein Fernrohr mit seitlichem Einblick auf einem Haltestab, der von der Rohrmündung her in die Rohrseele eingesteckt wird, aber erfindungsgemäß ist das Fernrohr gegenüber seinem Halber außerdem noch aufsatzmäßig verstellbar gemacht.
Damit ist die Einrichtung zum andern befähigt, die Aufsatzteilung der Geschützzielmittel auf die Genauigkeit ihrer Einzelwerte nachzuprüfen, und man kann mit ihr Schußtafel.n erschießen, ohne daß es dazu besonderer Vorbereitung am benutzten Rohr bedarf.
Mit einem justierbaren Fadenkreuz als Zielmarke, wie es bekannte Ziellinienprüfer mit starrer Verbindung des Fernrohrs am Halter besitzen, lassen sich keine Aufsatzwerte behandeln. Allenfalls läßt ein justierbares Fadenkreuz geringe Abweichungen der Zielliniennullage von der Seelenachse größenmäßig bestimmen.
Am neuen Zielgerät sind ferner Mittel zur Horizontierung der Aufsatzschwenkachse vorhanden, zweckmäßig ein Libellensystem, und an einer Skala kann der dann eingestellte Aufsatzwinkel abgelesen werden. Somit wird beim Gerät nach der Erfindung die Ziellinie unmittelbar mit der Richtung der Rohrseele. verglichen.
Die Handhabung sei in Verbindung mit dem gezeichneten Ausführungsbeispiel erläutert. Fig. i zeigt das Gerät in Seitenansicht, Fig.2 in der Draufsicht.
Zum Gebrauch wird die Zieleinrichtung mit ihrem stabförmiggn Halter b in die Bohrung des Geschützrohrs a von der Mündungsseite her eingesetzt; kugelige Lagerflächen b, gewährleisten dabei den genau zentrischen Sitz. In dem aus der Rohrmündung vorragenden, gabelartig geschlitzten Halterende ist das mit einem seitlichen Einblick versehene Prismenfernrohr c um einen waagerechten Bolzen b2 schwenkbar gelagert. Zur Höhenverstellung dient die mit einem Zahnkranz cl des Fernrohrs zusammenarbeitende Richtschraabe bg. Der Winkel, den sodann die Ziellinie mit der Seelenachse des Rohrs einschließt, ist an einer Richtkreisteilung e ablesbar. Ein Libellensystem f, a macht kenntlich, ob die Aufsatzachse b., die für den Gebrauch der Einrichtung erforderliche waagerechte Einstellung erhalten hat; ebenso läßt sich danach die Ziellinie in eine Horizöntallage bringen.
Das neue Gerät gestattet z. B. das Ablesen des Geländewinkels und hernach das Einstellen des Aufsatzwinkels. Zu diesem Zweck wird zuerst die Skala e auf Null gestellt, worauf die Ziellinie in Verlängerung der Rohrseele verläuft, und die Waffe wird so gerichtet, daß die Libellen/ und g beide auf Null einspielen. Dann wird das Fernrohr um sein Gelenk so weit geschwenkt, bis das Ziel im Fadenkreuz erscheint. jetzt läßt sich unmittelbar an der Skala e der Geländewinkel ablesen. Dann wird an der Skala der aus der Schußtafel ersichtliche Aufsatzwinkel eingestellt und die Waffe so gerichtet, daß wiederum beim Durchblick das Ziel im Fadenkreuz erscheint. Man hat nun die sichere Gewähr, daß das Rohr genau auf den gewünschten Aufsatzwinkel eingestellt ist. An Hand dieser Maßnahme kann das zur Waffe gehörende und an ihr oder an der Lafette sitzende Visier auf seine richtige justierung und auf die Richtigkeit seiner Teilung geprüft werden, ebenso lassen sich danach Schußtafelwerte kontrollieren oder neu erschießen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vornehmlich als Ziellinienprüfer von Geschützen verwendbares Zielgerät mit seitlichem Einblick und einem in die Rohrseele einsteckbaren Fernrohrhalter, dadurch gekennzeichnet, daß das Fernrohr (c) mit seinem Halter (b) aufsatzmäßig verstellbar verbunden ist.