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Abmeßvorrichtung für Flüssigkeiten mit verstellbarem Kolben Die Erfindung
betrifft eine Abmeßvorrichtung für Flüssigkeiten; mit verstellbarem Kolben und ist
insbesondere für Vorrichtungen zur Abmessung des Wassers für Betonmischmaschinen
bestimmt. Bei diesen Einrichtungen wird durch Einstellung des Kolbens die jeweils
abzumessende Flüssigkeitsmenge bestimmt. Da sie nicht nur in Verbindung mit einer
einzigen Mischmaschine benutzt werden, sondern häufig abwechselnd zur Abmessung
des Wassers für Mischmaschinen verschiedener Größe Verwendung finden, muß der Kolben
öfter verstellt werden. Um die Abmessung mit der wünschenswerten Genauigkeit vornehmen
zu können, ist eine vollkommene Abdichtung zwischen dem Kolben und der Wandung des
Meßgefäßes erforderlich. Die Dichtung muß also überall fest an der Zylinderwandung
anliegen. Nun sind jedoch diese Meßvorrichtungen oft einer rauhen Behandlung ausgesetzt,
so daß mindestens nach längerem Gebrauch die Innenwandung des Meßzylinders nicht
mehr vollkommen glatt ist. Außerdem sind die hauptsächlich in Frage kommenden Flüssigkeiten,
insbesondere das abzumessende Wasser, nicht immer frei von festen Bestandteilen,
die sich zwischen die Dichtung und die Zylinderwandung legen können. Um trotzdem
eine vollkommene Abdichtung zu erreichen, muß die Packung des Kolbens mit großer
Kraft gegen die Wandung des Zylinders gepreßt werden. Dadurch wird jedoch das Verstellen
des Kolbens erschwert, und außerdem findet beim Verstellen, besonders wenn sich
etwa Sandteilchen zwischen der Dichtung und der Zylinderwand befinden, eine starke
Abnutzung der Dichtung .stalt, wodurch die Abdichtung selbst wieder verschlechtert
wird.
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Um den zuletzt erwähnten Nachteil zu beseitigen, hat man vorgeschlagen,
den verstellbaren Kolben aus Lederscheiben zusammenzusetzen, die durch gegeneinander
verstellbare Platten zusammen- und seitlich herausgedrückt werden. Durch Nachstellung
des Preßdruckes kann die Abnutzung der Kolbenpackung bis zu einem gewissen Grad
ausgeglichen werden. Bei dieser Einrichtung wird jedoch der Nachteil der schweren
Verstellbarkeit des Kolbens nicht behoben. Außerdem ist infolge der - verhältnismäßig
geringen Elastizität der Lederpackung die Abdichtung nur im Fall einer vollkommen
glatten Zylinderinnenfläche ausreichend. ' Gemäß der Erfindung werden die Nachteile
der bekannten Einrichtung dadurch beseitigt, daß vor jeder Verstellung des Kolbens
der Druck, mit dem die Dichtung gegen die Wandung während des Betriebes anliegt,
durch eine von außen leicht zu handhabende Einstellvorrichtung aufhebbar und nach
der Verstellung wieder herstellbar ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Dichtung aus mit einem
gasförmigen oder flüssigen Druckmittel gefüllten Schlauch gebildet, der aus einem
federnd nachgiebigen . Stoff hergestellt ist. Dieser Schlauch ist zweckmäßig durch
eine Leitung mit einem
federnd nachgiebigen Ball verbunden, der
als Druckregelvorrichtung dient. Dieser Ball kann in einem kastenartigen Gehäuse
untergebracht und mittels einer Schraubenspindel zusammengepreßt sein.
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Federnd nachgiebige Schläuche, die mii , einem Druckmittel gefüllt
sind, zur Abdichtung zu verwenden, ist allerdings schon bei Pumpen und Stopfbüchsenpackungen
vorgeschlagen worden. Bei diesen Einrichtungen muß jedoch die Dichtung dauernd vorhanden
sein; eine leicht zu handhabende Einstellvorrichtung, durch die der Druck aufgehoben
wird, ist daher nicht vorgesehen.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungen der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch eine Meßvorrichtung, bei welcher
am Umfang des Kolbens ein geschlossener, federnd nachgiebiger Schlauch vorgesehen
ist, der durch Luft oder Wasser unter Druck gesetzt wird.
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Abb. 2 -zeigt eine Ausführung, bei welcher das am Umfang des Kolbens
mit ihm dicht verbundene federnde Mittel mechanisch in radialer Richtung gegen die
umgebende Wandung des Gehäuses gepreßt wird.
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Abb.3 zeigt eine Ansicht senkrecht zu Abb. 2.
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Auf der Zeichnung bedeutet i das Gehäuse der lIeßvorrichtung mit Entlüftungsventil
e und Einlaß- oder Auslaßvorrichtung 3 für die zu messende Flüssigkeit. Mit d. ist
die mit Schraubengewinde versehene Spindel bezeichnet, die durch Handrad 5 bewegt
wird und dadurch den Kolben 6 einstellt. Die Spindel ist in einem Armkreuz 7 fest
aber drehbar gelagert. An dem nach außen herausragenden Ende der Spindel ist eine
Anzeigevorrichtung 8 vorgesehen. Am Umfang des Kolbens 6 ist eine ringsherum laufende
Nut 9 vorgesehen, in der ein federnder Schlauch aus Gummi oder ähnlichem Stoff io
gelagert ist. Das Innere dieses Schlauches steht durch eine Schlauchleitung i i
in Verbindung mit einer ball- oder ballonartigen Erweiterung 12, die ebenfalls aus
federnd nachgiebigem Stoff hergestellt ist. Diese ball- oder ballonartige Erweiterung
ist angeordnet in einem geschlossenen kastenartigen Raum 13. Dieses kastenartige
Gehäuse ist durch einen Deckel 14 abgeschlossen, in welchem eine mit Schraubengewinde
versehene Spindel 15 gelagert ist, deren äußeres Ende mit einem Handrad 16 versehen
ist, während das innere Ende in Verbindung steht mit einem verschiebbaren Kolben
17, der durch die Schraubenspindel 15 mittels des Handrades 16 gegen die ballonartige
Erweiterung i2 gepreßt werden kann, iLiln dadurch den Druck im Innern in beliebiger
"'eise zu erhöhen, der sich dann durch die Verbindungsleitung i i in den Dichtungsschlauch
io fortpflanzt. In der Verbindungsleitung i i ist eine Muffenverbindung 18 vorgesehen,
um in bequemer Weise den 'Schlauch und den Ballon 12 mittels einer Tjüssigkeit füllen
zu können. Der Schlauch :iö und der Ballon 12 können mit einer Flüs-@.sigkeit, beispielsweise
Wasser oder auch mit Luft oder Gas, gefüllt sein. Für die Wirkung ist dies völlig
unerheblich.
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Die Wirkungsweise ist kurz folgende: Sobald der Kolben 6 neu eingestellt
werden soll, wird zunächst der Druckkolben 17 mittels der Spindel 15 und des Handrades
16 so verstellt, daß der Ballon oder Ball 12 völlig vom Druck entlastet wird. Entsprechend
sinkt auch der Druck im Schlauch io, der sich dabei so weit zusammenzieht, daß er
völlig außer Berührung mit der Gehäusewandung kommt. Der Kolben 6 kann nunmehr mittels
des Handrades 5 und der Spindel 4. verstellt werden, ohne daß eine Reibung am Umfange
stattfindet. Sobald der Kolben in die gewünschte Stellung gebracht ist, was an der
Anzeigevorrichtung 9 ohne weiteres abzulesen ist, wird der Kolben 17 mittels der
Spindel 15 und des Handrades 16 gegen den Ballon i2 gepreßt, so daß sich infolge
des entstehenden Druckes der Schlauch io wieder ausdehnt und sich fest gegen die
Gehäusewandung und die Wandung der Schlauchbettung im Kolben legt und eine vollkommene
Abdichtung schafft.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ist am Umfang des Kolbens an Stelle
des Schlauches io ein ringsum laufender geschlossener Ring io, aus Leder oder aus
einem andern nachgiebigen Stoff vorgesehen. In diesem Falle sind besondere Befestigungsmittel
in Gestalt herumgelegter Drähte i9 o. dgl. an der einen Seite des Ringes io" vorgesehen,
die den Ring dicht mit dem Kolben verbinden. Die gleichmäßige Anpressung des federnden
Ringes ioü an die Gehäusewandung erfolgt durch ein ringsherum laufendes Band 2o
aus Stahl o. dgl. An den Enden des Bandes, die sich zweckmäßig übergreifen, sind
Winkelstücke 21 und 21" so befestigt, daß zwischen den Enden ein keilförmiger Spalt
entsteht, in «-elchen ein Keil 22 hineinragt. Dieser Keil 22 sitzt auf dem einen
Ende einer mit Schraubengewinde versehenen Spindel 23, auf der ein Kettenrad 24
von außen durch eine Kette verstellt werden kann. Die Spindel 23 ist an der Nabe
25 des Kolbens durch einen Bolzen oder Stift 26 befestigt. Das Kettenrad wird je
nach der Zugrichtung der Kette gegen den Keil gedrückt oder von ihm entfernt. Im
ersteren Falle wird der Keil 22 in den keilförmigen Zwischenraum zwischen den Enden
21 und 21Q des Stahlbandes hineingedrückt, so daß sich dieses Band spreizt
und
nunmehr sich ringsherum gegen den federnden Ring ioa anlegt und diesen gegen die
Gehäusewand preßt und dadurch eine völlige Abdichtung bewirkt. Wenn das Kettenrad
in der andern Richtung bewegt wird, wird der Keil herausgezogen, so daß der Ring
2o sich zusammenzieht und den Dichtungsring io" entlastet.