DE644643C - Verfahren zum Kaltpilgern von Rohren ueber einem kegeligen Dorn - Google Patents

Description

• Verfahren zum Kaltpilgern von Rohren über einem kegeligen Dorn Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Walzwerkzeuge zum Kaltpilgern von Rohren. Dem Hauptpatent gemäß werden die Rohre in kaltem Zustand aus metallischen Werkstoften, die beim Kaltziehen Ausglühungen erfordern, in der Weise ausgewalzt, daß die Werkstücke in kaltem Zustand durch Pilgerschrittwalzwerke verarbeitet werden. Bim Pilgern von Rohren ist auch schon vorgeschlagen worden, das Profil der exzentrischen Arbeitsflächen der Walzwerkzeuge an beiden Seiten mit je einer Erweiterung zu versehen, deren Größe gegen das Ende des Walzwerkzeugs mit dem größeren Radius hin allmählich bis auf Null abnalun. Bei Verwendung solcher Walzsektoren wurde dem Werkstoff die Möglichkeit gegeben, beim Vorwärtsgang der Walzwerkzeuge im Bereiche der Erweiterungen auszuweichen, wodurch der Rohrquerschnitt eine quergerichtete oblonge Formerhielt, indem sich der Werkstoff im Bereiche der Erweiterungen des Walzenprofils von dem Dorn ablöste, ohne daß sich aber dabei die Wandstärke des Rohres an diesen Stellen änderte. Beim Beginn des Rückwärtsganges der Walzen wurde das Werkstück um seine Achse um 9o° gedreht, so daß dann beim Rückwärtsgang die ausgebauchten Stellen wieder gegen dien Dorn hin zurückgedrängt wurden. Diese Arbeitsweise hatte den Zweck, in dem Gefüge des Werkstoffies, der im allgemeinen aus Längsfasern besteht, leinen die mechanische Widerstandsfähigkeit vergrößernden Querverband zu erzeugen.
• Gemäß der Erfindung wird .nun so verfahren, da.ß bei dem beim Vorwärtsgang stattfindenden Ausweichen des Werkstückes an zwei gegenüberliegenden Stellen des Werkstüekquerschnittes eine beträchtliche Verdikkung der Rohrwand bewirkt wird, die beim Rückwärtsgang bei gedrehtem Werkstück wieder in den Werkstoff hineingewalzt wird. Durch dieses abwechselnde Stauchen und Wiedereinwalzen der durch das Stauchen erzeugten Verdickung wird, wie die Erfahrung gezeigt hat, das Gefüge des Werkstoffes noch erheblich weiter verbessert.
• Es empfiehlt: sich, dieses vorübergehende Verdicken des Werkstückes an zwei gegenüberliegenden Seiten so auszuführen, daß@ das Werkstück dabei sich entweder gar nicht oder nur in ganz geringfügiger Weise an den betreffenden Stellen von dem kegeligen Dorn ablöst. Zu dem Zweck sind die seitlichen Erweiterungen des Walzenprofils so zu bemessen und zu gestalten, daß. bei dem b:estehenden Walzdruck der Werkstoff gezwungen wird, die Erweiterung vollkommen oder mindestens nahezu vollkommen auszufüllen,, daß sich also an jenen Stellen an dem keg Ligen Dorn entweder gar kein Hohlraum ocnur ein ganz geringfügiger Hohlraum biId kann.
• Es empfiehlt sich ferner, den Werkstoff in solche Erweiterungen zu drän-2n, deren Profil nach einem Kreisbogen gekrümmt ist, der an der angrenzenden zylindrischen Ringfläche der Walzen im rechten Winkel endet und dort mit der Ringfläche eine scharfe, also nicht abgerundete Kante bildet. Die seitlichen Erweiterungen nehmen in bekannter Weise mit dem Radius des Walzenprofils entlang der exzentrischen Arbeitsfläche an Größe fortschreitend ab, und das Ende der Walzenprofile hat einen vollständig kreisförmigen Querschnitt.
• Das Verfahren und die Walzwerkzeuge seien an Hand der Zeichnung erläutert, in der eine Ausführungsform mit Walzwerkzeugen in Form von Walzsektoren angenommen ist. Abb. i zeigt zwei Walzsektoren a' und a2 mit den exzentrischen Arbeitsflächen b' bzw. b=. Der zwischen den beiden Walzsektoren befindliche kegelige Dorn, auf dem das Rohr ausgewalzt wird, ist mit c bezeichnet. Die Walzsektorenai und a2 sind in einem nicht dargestellten hin und her gehenden Schlitten gelagert, so daß sie das schrittweise vorgeschobene Werkstück schrittweise, im Pilgerschritt, auswalzen, wobei der jeweilige reduzierende Walzvorgang stattfindet, während das Werkstück mit dem Dorn c stillsteht. Das ist an sich bekannt.
• Abb. a zeigt in größerem Maßstab einen Schnitt nach der Linie A-A der Abb. i. Die seitlichen Begrenzungen der im übrigen kreisbogenförmigen Profile bi, b2 der Walzsektoren weisen Erweiterungen auf, die rechtwinklig an den zu beiden Seiten des Profils befindlichen Ringflächen anschließen und dort eine scharfe Kante bilden, so daß sich die beiden Profile bi, b2 dicht aneinanderfügen.
• Der Werkstoff d wird an der Oberfläche beim Vorwärtsgang an den Stellen der Erweiterungen so herausgedrängt, daß es diese Erweiterungen voll ausfüllt, ohne sich dabei an jenen Stellen von dem Dorn abzulösen, so daß also die Wandung des Rohrwerkstückes hier verdickt wird. Praktisch würde es aber nichts ausmachen, wenn auch eine gering-Ablösung von -dem Dorn stattfinden @":"vuürde. Am Ende des Vorwärtsganges wird %iläs- Werkstück um die Dornachse um 9o° gedreht, wie dies Abb. 3 zeigt, worauf beim Rückwärtsgang der Walzsektoren das vorspringende Material wieder in das Grundmaterial zurückgedrückt wird. Das Rohrwerkstück braucht vor Beginn des Rückwärtsgangs nicht gerade um 9o" gewendet zu wend; man kann es z. B. auch um etwa 6o° und beliebig oft während jedes Pilgerschrittes wenden. Das geschilderte Verfahren wiederholt sich bei jedem Pilgerschritt. Nach dem vollständigen Durchwalken ergibt sich der Querschnitt gemäß Abb.4.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Kaltpilgern von Rohren über einem kegeligen Dorn nach Patent 634870, wobei das rohrförmige Werkstück absatzweise um seine Längsachse gedreht und seine Wand abwechselnd in zwei gegenüberliegende seitliche Erweiterungen des Profils der Arbeittsflächen hinein #zum Ausweichen gebracht und wieder zurückgedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Ausweichen der Rohrwand in die Erweiterungen an den betroffenen Stellen eine Verdickung der Wand bewirkt und diese Verdickung nach dem Drehen des Werkstücks um seine Längsachse wieder in den Werkstoff hineingewalzt wird. z. Walzsektoren zur Ausübung des Ver= fahrens nach Anspruch i, bei dem das bogenförmige Profil der exzentrischen Arbeitsflächen an den Seiten Erweiterungen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß Größe und Gestalt des Querschnittes der Erweiterungen so gewählt sind, daß die Erweiterungen von dem ausweichendku Werkstoff vollkommen oder nahezu v:)11-kommen ausgefüllt werden. 3. Walzsektoren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil der Erweiterungen durch Bögen gebildet wird, die an den Ringflächen der Walzsektoren unter rechtem Winkel scharfkantig enden.