DE642949C - Verfahren zum Herstellen von vulkanisiertem Kautschuk durch Heissluftvulkanisation - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von vulkanisiertem Kautschuk durch HeissluftvulkanisationInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Trok-
kenheißvulkanisierung von Kautschuk und ähnlichen vulkanisierbaren Stoffen, die einen
organischen Viulkanisationsbeschleuniger enthalten.
Es ist bekannt, Kautschuk, der keinen organischen Beschleuniger enthält, in einer
Atmosphäre von Ammoniakgas zu vulkanisieren, wobei sich das Ammoniak mit im Kautschuk während der Vulkanisierung gebildeten
Schwefelverbindungen verbindet, um den schädlichen Einfluß dieser Schwefelverbindungen
auf den Kautschuk zu neutralisieren. In solchen Fällen ist die Vulkanisation schwach, und die Anwendung der Vulkanisation
an der Luft soll durch die Anwendung von Ammoniak ersetzt oder in üblicher Weise
nach einer begrenzten Vulkanisierungsdauer ausgeführt werden. Seit der Einführung
organischer Beschleuniger und der damit verbundenen Verminderung1 der im Kautschuk
anwesenden Schwefelmengen ist die schädliche Wirkung des Schwefels auf den Kautschuk
entweder beseitigt ader doch in solchem
Maße herabgesetzt worden, daß die Vulkanisation mit Ammoniakgas, das mit den für Kautschuk schädlichen Schwefelverbindungen reagieren soll, verschwunden ist.
Indessen haben neue Aufgaben, die infolge der im Kautschuk durch die Verwendung besonderer
organischer Beschleunigungsmittel hinsichtlich ihrer chemischen Natur und ihres Verhaltens während der Vulkanisation eingetretenen
Wirkungen aufgetreten sind, ,die Entwicklung von Vulkanisierverfahren erfo>rdert,
die sich mit der Anwendung solcher Beschleuniger vereinigen lassen. Im allgemeinen
wirken alle Beschleuniger in solcher Ware, die nach dem Heißluftvulkanisierverfahren
behandelt worden ist, nicht gut; die mit Luft vulkanisierte Ware ist etwas klebrig.
Die Luftvulkanisierung bringt eine Oxydation der Kautschukoberfläche mit sich, und diese
tritt um so mehr auf, je dünner die Ware ist.
In jüngerer Zeit ist Ammoniak als Mittel zur Umwandlung gewisser organischer Beschleuniger,
die in den Kautschuk eingeführt waren, in schnellere Beschleuniger angegeben
worden, wodurch die direkte Einführung der kräftigeren Beschleuniger und die daherrührende
Gefahr einer Vorvulkanisation und eines Verbrennens auf den Walzen vermieden werden kann. In dem letzteren Fall sind die
Mengen der zu verwendenden besonderen organischen Beschleuniger die vollen Mengen
gewesen, wie sie gewöhnlich für Trockenheiß-
' vulkanisation erforderlich sind. Der Zweck der Verwendung von Ammoniak war nur, in
dem Kautschuk nach dem Walzen oder Mischen im wesentlichen die gleichen Mengep;
eines besonderen schnelleren Beschleunige^!
durch ein chemisches Umsetzungsverfahre^i'
zu erzeugen. "·**·''
Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines wirtschaftlichen und verbesserten Verfahrens
zur Trockenheißvulkanisation von Kautschukwaren mit organischen Vulkanisationsbeschleunigern,
wodurch die Qualität und das Aussehen der genannten Waren verbessert werden.
'5 Es wurde nun gefunden, daß Kautschuk,
der organische Beschleuniger enthält, die nicht durch Ammoniak inaktiviert werden
und in einer für die gewöhnliche Heißluftvulkanisation nicht ausreichenden Menge an-2(1
gewandt werden, bei der Vulkanisation in Gegenwart .von Luft und Ammoniak höhere
Dehnungsfestigkeiten, eine bessere Alterung und im allgemeinen bessere Eigenschaften ergibt,
als wenn Luft allein benutzt wird. Eine Oberflächenoxydation wird im wesentlichen
ausgeschlossen, und der Kautschuk zeigt eine nicht klebrige, schöne, harte und glänzende
Oberfläche, selbst in der Wärme, besonders wenn der Gasdruck während der Vulkanisation
größer als der Atmosphärendruck ist. Die Wirksamkeit des Beschleunigers, die Vulkanisationsdauer
und das Aussehen des fertigen Gegenstands sind sämtlich befriedigender, wenn man in Gegenwart von Ammoniak
3^ vulkanisiert, als wenn in Luft allein vulkanisiert
wird. Die angewandte Menge des Ammoniaks kann verändert werden, um verschiedene Ergebnisse zu erhalten. In verschiedenem
Maße können vorteilhafte Wirkungen erzielt werden, wenn das Ammoniakgas mit indifferenten
Gasen, z. B. Kohlendioxyd oder Dampf, gemischt wird.
Bisher hat die Vulkanisation von Kautschukwaren im Trockenheißverfahren die
Verwendung von organischen Beschleunigern in Mengen erfordert, die zwei- bis fünfmal
größer als die für Formvulkanisation erforderlichen sind. Bei dem vorliegenden Verfahren
werden die Mengen der angewendeten organischen Beschleuniger erheblich unter diejenigen herabgesetzt wrerden, die gewöhnlich
für Trockenheißvulkanisationen erforderlich sind, so daß sie gewöhnlich nicht größer
als die bei einer Formvulkanisation üblichen Mengen sind.
Gemäß der Erfindung wird daher ein Verfahren vorgesehen, das durch Einführung
eines Vulkanisationsmittels und eines organischen Beschleunigers, der durch Ammoniak
nicht inaktiviert wird, in den Kautschuk und Vulkanisieren des Kautschuks in einem Ammoniak
enthaltenden gasförmigen Medium gekennzeichnet ist, wobei der organische Beschleuniger in einer Menge verwendet wird,
die ungenügend ist, um eine richtige Vulkanifetion
in Abwesenheit des Ammoniaks zu be-'-wirken.
Bei der vorliegenden Erfindung sind aber diejenigen Beschleuniger ausgenommen, deren
Verwendung in dem Patent 617 318 geschützt ist, ferner auch solche Dithiocarbamat- oder
Mercaptothiazolbeschleuniger, bei denen der Wasserstoff der SH-Gruppe durch eine Arylgruppe
ersetzt ist, die mindestens einen sauren Substituenten enthält, und zwar nur solche, die mit Natriumhydroxyd in wäßrigem
Alkohol mit derselben Geschwindigkeit wie Diphenylmethyldimethyldithiocarbamat unter den gleichen Bedingungen verseift
werden.
Gemäß der Erfindung wird das Ammoniak als ein wirklicher Vulkanisationsbestandteil
verwendet und nicht etwa der Masse zu irgendwelcher Zeit vor dem eigentlichen Vulkanisation
svorgang einverleibt. Es bringt dabei über die bloß wahrscheinliche Reaktion mit dem Beschleuniger an sich Vorteile mit
sich und übt seine bestimmte Wirkung zum wirklichen Zeitpunkt der Vulkanisation aus,
also wenn die Vulkanisationstemperatur sich oberhalb ioo° befindet. Das Verfahren gemäß
der Erfindung kann daher nicht in eine Reihe mit solchen bekannten Verfahren gestellt
werden, die sich ausschließlich mit der Behandlung von Kautschukmassen vor der eigentlichen Vulkanisation der Masse beschäftigen.
Nachstehend werden einige typische Beispiele von geeigneten Beschleunigern angegeben
:
a) Aldehydamine. Triäthyltrimethylentriamin,
Heptaldehydanilin, Äthylidenanilin, Butyraldehydanilin, Aldehydderivate von Aldehydaminen, z. B. das Formaldehydderivat
des Äthylidenanilins und die Acetaldehydderivate des Äthylidenanilins.
Soweit es sich bei der Erfindung also um Aldehydaminkondensationsprodukte handelt,
sind hierunter nicht nur die Kondensationsprodukte von Aldehyd und Amin, sondern
auch die Aldehydderivate solcher Kondensationsprodukte zu verstehen.
b) Arylsubstituierte Guanidine, z. B. Diphenylguanidin, Pheriol-o-tolylguanidin,
Di-o-tolylguanidin.
c) Polyalkylenpolyamine, ihre Aldehydreaktionsprodukte und Aldehydderivate
solcher Aldehydreaktionsprodukte, die beschleunigende Eigenschaften haben, z. B. PoIyäthylenpolyamin,
Polypropylenpolyamin, Poly- iao amylenpolvamin, Polystyrylpolyamin; Aldehydderivate
von Polyalkylenpolyaminen,
G42949
wie Formaldehyd-Palyäthylenpolyamin-Kondensationspradukt,
Acetaldehyd-Pölyäthylenpolyamin-Kondensationspradukt, Butyraldehyd
-Polyäthylenpolyamin -Kondensationsprodukt, Propianaldehyd-Polyäthylenpalyamin-Kondensationsprodukt,
Heptaldehyd-Polyäthylenpolyamin-Kondensationsprodukt
und die Aldehydderivate dieser Kondensationsprodukte. Unter Polyalkylenpolyaminen sind
die höher siedenden aliphatischen Basen zu verstehen, die man durch die Reaktion zwischen
einem Alkylendihalogenid und Ammoniak erhält.
d) Thiazole, wie Mercaptobenzothiazole.
e) Thiuramsulfide, wie Tetramethylthiiuramdisulnd
und Tetramethylthiurammonosuliid.
Das gasförmige Medium kann Luft und Ammoniak enthalten. Es kann sich ferner
unter einem größeren Druck als Atmosphärendruck befinden.
Die Erfindung sieht auch vor, daß in eine Kautschukmischung der in der Tabelle I genannten
Art außerdem noch als saurer VuI-kanisationsverzögerer Monochloressigsäure
eingeführt wird, bevor der Kautschuk in^dem ammoniakhaltigen gasförmigen Medium vulkanisiert
wird.
Die nachfolgenden Vergleichsversuche erläutern die Wirkungen der Vulkanisierung
einer Mischung, die keine organischen Beschleuniger enthält, in Gegenwart von Ammoniak
und die kombinierte Wirkung eines organischen Beschleunigers und der Ammoniakvulkanisierung.
Die Vulkanisierung wird mit Mischung von geringer Dicke unter technischen Bedingungen bei Vulkanisationstemperaturen oberhalb ioo° ausgeführt.
A B
Heller Krepp
Zinkoxyd ίο
Schwefel
Ruß —
Vergolderschlämmkreidc '. —
Paraffinöl —
Triäthyltrimethylentriamm —
Monochloressigsäure —
Dehnungsfestigkeiten (kg/qcm)
I. Vulkanisierung in Luft
II. Vulkanisierung in einer Mischung von
Luft und Ammoniak 46,62 93,10
Differenzen zwischen I und II 27,86 65,45
39
4°
2,9
41,4
3
o,35
o,35
2,9 4i>4
3
o,75
o,75
39 4
2,9 4M-3
i,5 o,5
110,95
59.85
59.85
126,35 40,60
96,60 49-35
39
2.9
4M 3 1,5
18,76 27,65 58,10 85,75 47,25 96,60
137-20 40,60
Heller Krepp
Zinkoxyd
Schwefel
Ruß
Schlämmkreide
Paraffinöl
Triäthyltrimethylentriamin.
39
4
ι
4
ι
2,9
41.4
3
41.4
3
2,9
41,4
3
0,15
0,15
39 40
2,9 4M 3 o,35
39
2,9
4M 3
Vulkanisierung Nr. 1 0,28 kg, qcm Ammoniakdruck 30'Temperatursteigerung bis 1210 60' bei 1210
50 Vulkanisierung Nr. 2 0,28 kg/qcm Luftdruck 30'Temperatursteigerung bis 1210 6o'beii2i°
Versuche über Dehnungsfestigkeit (kg qcm) in frischem Zustand.
Nr. 2 Infolge mangelhafter Vulkanisierung nicht untersuchbar
Differenzen zwischen Nr. 1 und Nr. 2
A
49-35
49-35
B
130,90
130,90
47-11
83.79
83.79
C 163,10
108,71 54-39
129,85
116,97 12,88
60 Bei handelsüblichen Massen soll mindestens reicht werden, um brauchbare Gegenstände
eine Zugfestigkeit von etwa 96.6 kg/qcm er- herzustellen. In allen oben angeführten Fäl-
len, bei denen ein organischer Beschleuniger in geringer Menge verwendet worden ist, die
nicht genügt, um mit Luft allein eine Zugfestigkeit von 96,6 kg/qcm zu ergeben, ist zu
ersehen, daß die gemeinsame Wirkung des organischen Beschleunigers und des Ammoniaks
größer ist als diejenige, die der Wirkung des Ammoniaks und des Beschleunigers je für sich zugeschrieben werden kann. Die
Erfindung ermöglicht daher auch eine erhebliche Verminderung der Menge des Beschleunigers
unter die gewöhnlich erforderliche, und die Neigung der Masse, in der Mischmühle
zu verbrennen und beim Lagern hart zu werden, wird entsprechend vermindert, ohne daß
die Zugfestigkeit oder irgendeine andere physikalische Eigenschaft des Produkts beeinträchtigt
wird.
Die folgenden Vorteile ergeben sich aus der Anwendung der Erfindung.
i. Durch Vulkanisierung in Gegenwart von Ammoniak kann der Gehalt an organischen
Beschleunigungsmitteln in manchen Fällen um 80 oder 90% vermindert werden.
2. Infolge der verringerten Menge des organischen Beschlounigungsmittels haben die
Massen weniger Neigung, in der Mischmühle zu verbrennen oder beim Lagern hart zu
werden.
3. Die Anwendung von Ammoniakmengen, deren Kosten geringer sind als diejenigen der
ersparten Mengen des Beschleunigers, ermöglicht eine erhebliche Kostenersparnis bei befriedigender
Vulkanisierung.
4. Beim Vulkanisieren von Kautschuk in Luft allein wird an der Oberfläche eine Kautschukschicht
von etwa 0,25 mm Dicke oxydiert. Massen für Schuhoberteile sind etwa 0,75 mm dick, und es wird daher bei dem
alten Luftvulkanisierverfahren annähernd ein Drittel des Kautschuks angegriffen. Die
Vulkanisierung einer Masse mit organischem Beschleuniger in Ammoniak beseitigt diese
Oxydation im wesentlichen und erspart dem Verbraucher etwa ein Drittel der Massen für
obere Schuhteile.
5. Massen mit organischem Beschleuniger, die in Ammoniak vulkanisiert sind, zeigen
eine harte, trockene Oberfläche, die nicht beschädigt wird, selbst wenn man sie in warmem
Zustande handhabt.
6. Massen mit organischem Beschleuniger, die in Ammoniak vulkanisiert sind, zeigen
einen etwa 100 °/0 besseren Widerstand gegen
Bruch bei mechanischem Biegen.
7. Massen mit organischem Beschleuniger, die in Ammoniak vulkanisiert sind, zeigen
eine ausgesprochen verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen Schädigung beim Lagern,
d. h. eine bessere Alterung.
8. Schuhwerk aus Mischungen mit organischem Beschleuniger, die in Ammoniak vulkanisiert
sind, ist ausgesprochen haltbarer als Schuhwerk aus in Luft nach dem alten Verfahren
vulkanisierter Mischung.
Die Erfindung wird durch folgendes Beispiel erläutert. Eine Mischung folgender Zusammensetzung:
Geräuchertes Fell 100 Teile,
Zinkoxyd 20
Ruß 7 -
Schlämmkreide 100
Spindelöl 10
Schwefel 21J2- J5
Nichtbeschleunigendes Acetaldehyd - Kondensationsprodukt 3
und 1,25 Teile Heptaldehydanilin-Kondensationsprodukt,
das mit Spindelöl verdünnt und unter der Bezeichnung »Hepten« im Handel ist, wird in üblicher Weise auf den Walzen
gemischt. Die Masse wird bis zu einer Dicke von ι mm kalandert und auf eine Stahlfläche
gelegt und dann in eine Druckvulkanisiervorrichtung gebracht, die darauf geschlossen
wird. Es wird dann gasförmiges Ammoniak eingeleitet, bis ein Druck von 0,4218 kg/qcm
erreicht ist. Dann wird Luft bis zur Erreichung eines Druckes von 2,1092 kg/qcm eingeleitet.
Dann wird erhitzt, so daß die Temperatur innerhalb der Vulkanisiervorrichtung im Laufe von 35 Minuten auf 115,5° steigt.
Die Temperatur wird bei der Vulkanisierung Nr. ι 45 Minuten und bei der VuI-kanisierung
Nr. 2 90 Minuten auf 115,5° gehalten.
Die Zugfestigkeit in der Masse betrug nach der Vulkanisierung Nr. 1 147,42 kg/qcm
und nach der Vulkanisierung Nr. 2 148,26 kg/qcm. Dieselbe Behandlung wurde unter
Fortlassung des Ammoniaks wiederholt, und die Dehnungsfestigkeit nach der Vulkanisierung
Nr. ι betrug 11,06 kg/qcm und nach der Vulkanisierung Nr. 2 11,34 kg/qcm.
Der Gehalt an Beschleuniger der in der Luft vulkanisierten Masse wurde um ioo°/o
gesteigert, und die Zugfestigkeit nach der Vulkanisierung Nr. 1 betrug 31,01 kg/qcm
und nach der Vulkanisierung Nr. 2 31,64 kg/qcm.
Die in Ammoniak vulkanisierte Masse zeigt eine harte, trockene Oberfläche, selbst in
der Wärme. Sie altert außerordentlich gut und zeigt einen hohen Widerstand gegen 1x5
Bruch beim Liegen.
Eine Mischung aus 100 Teilen Kautschuk, 10 Teilen Zinkoxyd, 3 Teilen Schwefel und
0,35 Teilen poIymerisiertemTriäthyltrimethylentriamin wird in üblicher Weise auf den iao
Walzen gemischt. Es wird eine ähnliche Mischung hergestellt, in der 0,7 Teile von
polymerisiertem Triäthyltrimethylentriamin an Stelle der 0,35 Teile treten. Diese Mischungen
werden getrennt kalandert und in eine mit Heizmantel versehene Erhitzungsvorrichtung
gebracht. Die Vorrichtung wird geschlossen und Ammoniak bis zu einem Druck von annähernd 0,2812 kg/qcm eingeleitet.
Der Druck kann mehr oder weniger verändert werden, von etwa 0,0703 bis 0,7031 kg/qcm. Man kann Druckluft einleiten
oder dies auch unterlassen. In dem beschriebenen Falle wurde keine Luft außer der
ursprünglich vorhandenen eingeleitet. Darauf wurde in den Heizmantel Dampf in solcher
Menge eingelassen, daß die Temperatur im Inneren der Vorrichtung in 30 Minuten auf
115,5° un(i dann in 60 Minuten von 115,5 auI
1320 steigt. Die Vulkanisierung wird λόΙΙ-endet,
indem man in dem einen Fall 20 Minuten und im anderen 80 Minuten auf 1320
erhitzt.
In gleicher Weise wurde mit 0,2812 kg/qcm Luftdruck vulkanisiert, ohne daß Ammoniakgas
in die Vulkanisiervorrichtung eingeleitet wurde. Die bei diesen Versuchen erhaltenen
Daten waren folgende:
Heller Krepp 100 100
Zinkoxyd 10 10
Schwefel 3 3
Triäthyltrimethylentriamin 0,35 0,70
Vulkanisierung
Nr. ι
Nr. ι
Vulkanisierung
Nr. 2
Dehnungsfestigkeiten (kg/qcm)
30' Steigerung auf 115,5°
60' Steigerung von 115,5 aur τ32°
20' bei 1320
Luft 66,50 (klebrig)
Ammoniak und Luft 179,20 (nicht klebrig)
30' Steigerung auf 115,5°
60' Steigerung von 115,5 auf τ32°
8o' bei 1320
Luft 5,56 (klebrig)
Ammoniak und Luft 120,05 (nicht klebrig)
Als weiteres Beispiel der Vorteile der Behandlung vulkanisierbarer Kautschukmassen
mit organischen Beschleunigern in einer Mischung von Luft und Ammoniak wurden typische Mischungen für schwarze Schuhe
mit verschiedenen Mengen von Triäthyltrimethylentriamin als Beschleuniger gemischt,
kalandert und in ähnlicher Weise wie bei der vorher beschriebenen Arbeitsweise vulkanisiert.
In diesem Falle war das Aussehen der Muster besser, wenn sie in Luft und Ammoniak
vulkanisiert waren als in Luft allein. Die Zahlen für die Dehnungsfestigkeiten
waren folgende:
75,95 (klebrig) 175,70 (nicht klebrig)
20,58 (klebrig) 145,18 (nicht klebrig)
Typische Masse für schwarze Schuh Oberteile
Teile auf ioo Teile Kautschuk Triäthyltrimethylentriamin 0,15 0,35 0,75 1,5
Vulkanisierung Dehnungsfestigkeiten (kg.'qcm)
30' Steigerung auf 115,5°
60' Steigerung von 1x5,5 auf !32°
15' bei 132°
Luft 27,65 58,10 85,75 96>6°
Ammoniak und Luft 93,10 110,95 126,35
Es ist aus den vorstehenden Angaben über
die Zugfestigkeiten ersichtlich, daß 0,15· Teile
Triäthyltrimethylentriamin bei Anwendung einer Mischung von Luft und Ammoniak der
zehnfachen Menge dieses Beschleunigers bei Anwendung von Luft allein gleichwertig sind.
Weitere Beispiele sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Claims (4)
- Tabelle VHeller Krepp ioo iooZinkoxyd ioSchwefel 3Heptaldehydanilin 0,1Heptaldehydanilin mit Spindelöl verdünnt — ■■ 0,5Äthylidenanilin —Butyraldehydanilin --""Triäthyltrimethylentriamin mit Stearinsäure gemischtButyraldehydbutvlaminDehnungsfestigkeiten (kg.qcm)Vulkanisierung in Luft 34.3" i'>.i5Vulkanisierung in Luft und Ammoniak... 59,04 77,7"
IOO 100 100 IOO 10 K) IO ro 3 3 3 3 ".I".75• /.1tj/15
74··)·'14,21 36,12 17,43 73.15 100,40 <)7,o()Die Ammoniakvulkanisierung wirkt nicht so gut mit Oxynormalbutylthiocarbonsäuredisulfid oder mit Beschleunigern, die die GruppeO-C-S-S-C-OoderX XC-C-S-S-C-Centhalten, worin X z. B. ein zweiwertige* Element wie S oder O bedeutet. Diese Stoffe scheinen durch Ammoniak inaktiviert oder in ihrer Wirksamkeit herabgesetzt zu werden.Deshalb ist bei der Verwendung solcher Stoffe für das Ammoniakvulkanisationsverfahren gemäß der Erfindung besondere Sorgfalt anzuwenden. Die Erfahrung hat gelehrt, daß hohe Ammoniakkonzentrationen eine gegenteilige Wirkung auf die Vulkanisierwirkung dieser Beschleuniger haben, während niedrige Ammoniakkonzentrationen, wie sie bei dem Verfahren gemäß der Erfindung gewöhnlich verwendet werden, die Möglichkeit geben, die Ammoniakvulkanisierung gemäß der Erfindung sogar unter Benutzung dieser Beschleuniger auszuführen.Sämtliche organischen Beschleuniger innerhalb des Rahmens der Erfindung sind indessen von solcher Art, daß Ammoniak während der Vulkanisation mit ihnen zusammenwirkt oder ihre Aktivierung ermöglicht, so daß man eine vollständige Vulkanisation erhält.Im allgemeinen können die Mengen der verschiedenen organischen Beschleuniger, die für eine erfolgreiche Ausführung der vorliegenden Erfindung erforderlich sind, ungefähr 10 bis 60% der Mengen der gleichen bei den üblichen Verfahren zur Trockenheißvulkanisation erforderlichen Beschleuniger betragen.Die Erfindung kann angewendet werden.um die Heißluftvulkanisationen bei allen Arten von vulkanisierten Waren zu ersetzen. bei denen man bisher diese Art der Vulkanisation anwendete. Bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden vorzugsweise Ammoniakdrucke von ungefähr 0,07 bis 0.7 kg/qcm mit oder ohne Anwendung eines zusätzlichen Luftdrucks verwendet, obwohl gegebenenfalls auch höhere Drucke angewendet werden können. An Stelle von Luft können indifferente Gase, wie Kohlendioxyd '"K/r Dampf, mit dem Ammoniak gemischt verwendet werden. Gegenstände, die gemäß der Erfindung vulkanisiert werden können, umfassen alle Arten von Gummischuhen. Regenmänteln, getauchten Waren, Schläuchen, Badekappen, Gummiteppichen, Wasserflaschen, Wasserspielzeugen usw.P Λ T E X T AXS I· K Ü C H E : :i. Verfahren zum Herstellen von vulkanisiertem Kautschuk durch Heißluftvulkanisation, dadurch gekennzeichnet, daß in die Kautschukmischung ein organischer Beschleuniger, der nicht durch Ammoniak inaktiviert wird, mit Ausnahme derjenigen Beschleuniger, deren Verwendung in dem Patent 617 318 geschützt ist, eingeführt wird und der Kautschuk in einem gasförmigen Medium vulkanisiert wird, das Ammoniak enthält, wobei der organische Beschleuniger nur in solcher Menge verwendet wird, die ungenügend sein würde, um eine vollständige Vulkanisation in Abwesenheit von Ammoniak zu bewirken. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Medium aus Luft und Ammoniak besteht.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas sich untereinem größeren Druck als Atmosphärendruck befindet.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kautschuk-· mischung aus 39 Teilen heller Krepp, 4 Teilen Zinkoxyd, 1 Teil Schwefel, 2,9 Teilen Ruß, 41,4 Teilen Schlämmkreide, 3 Teilen Paraffinöl, 1,5 Teilen Triäthyltrimethylentriarnin und 0,5 Teilen Monochloressigsäure verwendet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US642949XA | 1930-01-03 | 1930-01-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE642949C true DE642949C (de) | 1937-03-31 |
Family
ID=22054934
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN31369D Expired DE642949C (de) | 1930-01-03 | 1931-01-03 | Verfahren zum Herstellen von vulkanisiertem Kautschuk durch Heissluftvulkanisation |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE642949C (de) |
-
1931
- 1931-01-03 DE DEN31369D patent/DE642949C/de not_active Expired
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