DE641365C - Peilempfangsgeraet zum Leiten von Flugzeugen nach der Punkt-Strich-Methode - Google Patents
Peilempfangsgeraet zum Leiten von Flugzeugen nach der Punkt-Strich-MethodeInfo
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- DE641365C DE641365C DET44011D DET0044011D DE641365C DE 641365 C DE641365 C DE 641365C DE T44011 D DET44011 D DE T44011D DE T0044011 D DET0044011 D DE T0044011D DE 641365 C DE641365 C DE 641365C
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
25. JANUAR 1937
25. JANUAR 1937
. REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 a 4 GRUPPE 48
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Juni 1934 ab
Die vorliegende Erfindung betrifft einPieilgerät
zur Verwendung in Verfahren, bei denen zur Kennzeichnung einer Leitlinie vorzugsweise
modulierte Signale in einem Winkel zueinander ausgestrahlt werden, insbesondere die Verwendung eines Kreuzspulinstrumentes
zur Sichtanzeige der Signale in dem erfindungsgemäßen Peilgerät.
Zur Sicherung des Flugverkehrs werden auf den Flughäfen und Flugstrecken Richtsender
aufgestellt, die in zwei unter einem bestimmten Winkel zwischen den Hauptstrahlachsen
liegenden Richtungen strahlen. , Die Linie gleicher Feldstärke, die sog. Leitlinie,
wird zur Kennzeichnung des Verkehrsweges benutzt. Um Seitenabweichungen von der Leitlinie erkennen zu können, erhalten
je zwei zusammengehörige Strahlungen verschiedene Kennungen, z. B. komplementäre
Zeichen, die auf der Leitlinie zu einem Dauerstrich verschmelzen.
Zum Empfang derartiger Peilsender hat man früher vorwiegend akustische Anzeigeverfahren
benutzt. Der Nachteil dieser Verfahren liegt darin, daß die Amplitudenunterschiede
der Zeichen als Lautstärkeunterschiede mit dem Ohr wahrgenommen werden müssen. Das Ohr hat aber die Eigenheit,
Lautstärkeunterschiede als solche nur bei relativ großen Amplitudenunterschieden wahrnehmen
zu können.
Man hat deshalb vorgeschlagen, an Stelle des Hörempfanges eine optische Anzeigevorrichtung
treten zu lassen. Zu diesem Zweck muß nach der Gleichrichtung der Empfangshochfrequenz
die niederfrequente Modulation noch einmal gleichgerichtet werden, um die
Signale mit einem Zeigerinstrument sichtbar machen zu können. Zur Lösung dieser Aufgabe
ist vorgeschlagen worden, den Arbeitspunkt des betrefjfenden Gleichrichterrohnes in
das Gebiet des 'unteren Kennlinienknicks zu legen. Auf diese Weise erhält man an einem
direkt im Anodenkreis liegenden Drehspulinstrument 'Zuckausschläge, die der Größe
der verschiedenen Signale entsprechen. Diese Verfahren haben den Nachteil, daß bei Annäherung
an den Sender unter Innehaltung der Leitlinie, d.h. bei Gleichheit der beiden Seitenkennungen, der sich einstellende Dauer- 50
ausschlag mit abnehmender Entfernung Sender—-Empfänger
wächst und umgekehrt.' Mit anderen Worten, der die Leitlinie kennzeichnende
Da'uerausschlag ist nicht konstant, und der Pilot muß das Instrument längere Zeit
beobachten, um feststellen zu können, ob der größere Ausschlag von einem überwiegenden
Seitenzeichen oder von der zunehmenden Empfangsfeldstärke herrührt.
Die vorliegende Erfindung bezweckt einerseits, daß bei Innehaltung der Leitlinie auf
der Skala des Alizeigeinstrumentes immer ein konstanter Wert, z. B. der in der Mitte der
Skala liegende Nullpunkt (bei negativer und positiver Skaleneinteilung), angezeigt wird, unabhängig
davon, ob die Gesamtfeldstärke am Ort des Fahrzeuges groß oder klein ist.
Anderseits soll durch die vorliegende Erfin-
*) Von dein Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Rudolf Weher in Berlin.
dung erreicht werden, daß bei Abweichung von der Leitlinie der Zeiger des Anzeigeinstrumentes
immer nur nach einer Seite aus; schlägt und dabei einen möglichst kräfi
Ausschlag nach der der Seite der Abweichi zugeordneten Skalenhälfte ausführt. 1
dem Abklingen eines Zeichens soll der Zeiger" des Instrumentes auf Null zurückkehren, ohne
vorher auf die andere Skalenseite zu pendeln. ίο Durch das erfindungsgemäße Peilgerät,
welches vorwiegend zur Verwendung in einem Punkt-Strich-Verfahren entwickelt wurde, werden
alle an ein Sichtanzeigegerät zu stellenden Forderungen erfüllt. Das erfindungsgemäße
Peilempfangsgerät mit Sichtanzeigeinstrument, bei dem nach der Gleichrichtung der Empfangsschwingungen
pulsierende Gleichspannungen entstehen bzw. bei dem im Falle modulierter Signale die Modulationsschwingungen
in einer weiteren Richtstufe gleichgerichtet werden, ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleichstrommittelwert des Gleichrichterausganges ausgesiebt wird und die im
Takt der Signale auftretenden Pulsationen (Wechselstromimpulse) einem Kreuzspulinstrument
zugeführt werden, dessen beiden Spulen je ein Gleichrichter, aber mit entgegengesetzten
Durchlaßrichtungen, vorgeschaltet ist.
Die Aussiebung des Gleichstrommittelwertes vom Gleichrichterausgang geschieht dabei
durch eine Widerstandskapazitätskombination, und zwar in der Form, daß die gleichgerichteten
Spannungen einer Kombination, bestehend aus Kondensator C1 und Widerstand
R1, zugeführt xmd die am Widerstand^
im Takte de.r Signale auftretenden Pulsationen über einen großen Kondensator C2
dem Anzeigeinstrument zugeführt werden.
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Peilgerätes soll an Hand der beispielsweisen
Abb. ι bis 3 erläutert werden, unter der Voraussetzung, daß von dem Leitsender modulierte
Zeichen nach dem e/t-Verfahren (Punkt-Strich) ausgesandt werden.
+5 In Abb. ι ist Mf das Niederfrequenzausgangsrohr
eines beliebigen Peilempfängers. Im Anodenkreis dieses Rohres liegt der Ausgangstransformator
Tn der die Anodengleichspannung von der nachfolgenden Anordnung
fernhalten soll und gleichzeitig zur Widerstandsanpassung der angeschalteten Elemente
dienen kann. Die an den Klemmen A> B des Transformators auftretende Wechselspannung
UNf. (s. Abb. 2a bzw. 3a) wird durch einen Gleichrichter Q0 gleichgerichtet 'und einer
Kombination aus Widerstand ^1 und Kondensator
C1 zugeführt. Diese Kombination soll eine Zeitkonstante besitzen, die klein ist
gegenüber der Dauer des kürzesten auftretenden Zeichens, damit keine Verwischung der
kurzen Zeichen auftreten kann. An den Klem
men des Widerstandes ^1 treten Spannungen
auf, etwa von der Form entsprechend .bb. 2b 'und 3b. Eliminiert man nun den
ichstromanteil dieser pulsierenden Spanigen durch einen großen Kondensator C2,
treten an einem nachfolgenden Wider-"ständ/?2
Pulsationen UR2 von der in Abb. 2c
und 3c gezeigten Form auf. Diese Pulsationen werden erfindungsgemäß einem Kreuzspulinstrument
zugeführt. Die Eliminierung des Gleichstromanteils kann auch durch einen geeigneten
Transformator geschehen, jedoch würde dieser bei den langsamen, zu übertragenden
Pulsationen sehr groß und damit schwer und kostspielig ausfallen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Ausbildung und die Schaltung eines Kreuzspulinstrumentes
Ιζ. Das Kreuzspulinstrument K, besitzt zwei Spulen S1 und S2, die
unter einem geeigneten Winkel zueinander gekreuzt sind und vorzugsweise zur Vermeidung
einer gegenseitigen Induktionswirkung auf einer Achse übereinander angeordnet sind.
Der Nullpunkt O liegt in der Mitte der Skala P. Der Magnet M ist so ausgebildet,
daß der auf die einzelnen Spulen wirkende Kraftfluß nicht für alle Spulenstellungen
homogen ist. Der Magnet M kann also z. B. einen besonders großen Luftspalt besitzen
bzw. kann die Bohrung, innerhalb der sich die Spulen drehen, einen elliptischen Querschnitt haben. Diese Ausbildung des
Magnetfeldes hat den Zweck, daß einerseits die jeweils stromführende Spule in ein mögliehst
starkes homogenes Feld gezogen wird und dann ein entsprechendes Drehmoment ausüben kann, und daß anderseits die stromlose
Spule in ein möglichst schwaches Feld gedreht wird, damit sie keine wesentlichen
Gegen-EMK an ihren Enden entwickeln kann. Auf diese Weise wird eine äußerst geringe
Einstelldämpfung erreicht.
Die Spulen S1 und S2 des Kreuzspulinstrumentes
K. sind auf der einen Seite mit dem Zusammenschlußpunkt der Widerstände R1
und R2 und auf der anderen Seite unter Zwi- '
schenschaltung je eines Gleichrichters G1
und G2 mit untereinander entgegengesetzter
Durchlaßrichtung mit dem Zusammenschlußpunkt des Widerstandes R12 und des Kondensators
C2 verbunden.
Um die Wirkungsweise dieser Anordnung zu verstehen, denkt man sich wiederum die
in Abb. 2c dargestellte Wechselspannung. Die dem Punktzeichen entsprechend hohe positive Spannung fließt über den Gleichrichter
G1 und erteilt der Spule S1 einen starken
Ausschlag. Diese soll sich dabei so drehen, daß sie im starken homogenen Feld bleibt, etwa derart, daß der Zeiger entsprechend
Abb. ι nach links ausschlägt.
Gleichzeitig wird dabei die Spule S2 aus dem
starben Feld herausgedreht. Beim Wechsel auf das Strichzeichen (negative Spannung)
fließt der Strom über G2 und damit durch die^
sich zur Zeit in einem relativ schwachen Fejld*
befindliche SpuleS2. Das von S2 entwickelte
Drehmoment ist gering. Als Rückstellkraft wirkt fast nur die Feder. Um nun bei der
Rückdrehung zusätzlich eine hohe Dämpfung
ίο zu erzeugen, legt man zur jeweils stromlos
rückgedrehten Spule je einen weiteren Gleichrichter G3 bzw. G4 mit entsprechenden Einstellwiderständen
r3 und /*4 parallel. Es wird
somit erreicht, daß die an den Enden der rijckgedrehten SpUIeS1 auftretende EMK sich
über den Kreis S1, G3 und rr je nach Größe
der Kreiskonstanten ausgleicht und die Rückkehrdämpf ung erheblich vergrößert. Die
Rückkehrdämpfung kann · durch die Widerstände r3 und ^4 beliebig eingestellt werden.
Durch die erfindungsgemäße Schaltung
wird erreicht, daß die Einstelldämpfung für das überwiegende Zeichen gering und die
Rückstelldämpfung groß ist. Mit dem erfindungsgemäßen Peilgerät ist es möglich, die
Seitenabweichung eines Flugzeuges von der 1 Leitlinie durch einen exakten einseitigen Ausschlag
zur Anzeige zu bringen.
In einem ausgeführten Gerät haben sich Sperrschichtgleichrichter besonders bewährt.
In demselben Gerät wurden Schaltelemente in folgenden Größen verwendet:
C1 = 4 fiF,
R1 = ίο·' Olim,
C2 = 300 (aF.
R1 = ίο·' Olim,
C2 = 300 (aF.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Peilgerätes ist ohne weiteres auch in solchen
Fällen möglich, in denen vom Leitsender unmodulierte Zeichen ausgesandt werden. Ein
diesbezüglicher Empfänger würde beispielsweise folgendermaßen aufgebaut sein: An das
Empfangs- bzw. Mischrohr würde sich ein Zwischenfrequenzverstärker anreihen, dessen
Ausgangsenergie in einem nachfolgenden Hochfrequenzdetektor gleichgerichtet würde.
Die Richtspannung dieses Hochfrequenzdetektors würde dann einer Kombination, bestehend
aus Kondensator C1 und Widerstand R1, und die am Widerstand ^1 auftretenden
Bulsationen über einen großen Kondensator Cz dem Kreuzspulinstrument zugeführt.
Ein Niederfrequenzverstärker und 'ein weiterer
Gleichrichter für die Modulationsfrequenz würde dabei in Wegfall kommen.
Claims (8)
1. Peilempfangsgerät zum Leiten von Flugzeugen nach der Punkt-Strich-Methode 6b
mit Sichtanzeigeinstrument, bei dem nach einer Gleichrichtung der Empfangsschwingungen
pulsierende Gleichspannungen entstehen bzw. bei dem im Falle modulierter Signale die Modulationsschwingungen in
einer weiteren Richtstufe gleichgerichtet werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erhaltung von Zuckausschlägen des Anzeigeinstrumentes der Gleichstrommittelwert des Gleichrichterausganges ausgesiebt
wird und die im Takte der Signale auftretenden Pulsationen einem Kreuzspulinstrument
zugeführt werden, dessen beiden Spulen je 'ein Gleichrichter, aber mit entgegengesetzten
Durchlaßrichtungen, vorgeschaltet ist.
2. Peügerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Spulen
des Kreuzspulinstrumentes weitere Gleichrichter parallel geschaltet sind.
3. Peügerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeicKnet, daß in Reihe mit den parallel
geschalteten1 Gleichrichtern je ein veränderlicher Widerstand liegt.
4. Peilgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Gleichrichter Sperrschichtgleichrichter
verwendet werden.
5. Kreuzspulinstrument zur Verwendung in einem Peügerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das die Spulen durchdringende Magnetfeld durch passende Formgebung des Luftspaltes nicht
in allen Spulenstellungen konstant ist.
6. Kreuzspulinstrument zur Verwendung
in einem Peügerät nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch "gekennzeichnet, daß
der Nullpunkt der Skala auf der Mitte der Anzeigevorrichtung liegt.
7. Peüempfangsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleich-Strommittelwert
des Gleichrichterausganges durch eine Widerstandskapazitätskombination ausgesiebt wird, derart, daß
die gleichgerichteten Spannungen einer Kombination, bestehend aus Kondensator
(C1) 'und Widerstand (^1), zugeführt und
die am Widerstand im Takte der Signale auftretenden Pulsationen über einen großen Kondensator (C2) dem Anzeigegerät
zugeführt werden.
8. Peügerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstante der
Kombination (C1, R1) klein ist gegenüber
der Dauer des kürzesten Signals.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET44011D DE641365C (de) | 1934-06-05 | 1934-06-05 | Peilempfangsgeraet zum Leiten von Flugzeugen nach der Punkt-Strich-Methode |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET44011D DE641365C (de) | 1934-06-05 | 1934-06-05 | Peilempfangsgeraet zum Leiten von Flugzeugen nach der Punkt-Strich-Methode |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE641365C true DE641365C (de) | 1937-01-29 |
Family
ID=7561640
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET44011D Expired DE641365C (de) | 1934-06-05 | 1934-06-05 | Peilempfangsgeraet zum Leiten von Flugzeugen nach der Punkt-Strich-Methode |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE641365C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE752950C (de) * | 1939-02-28 | 1954-05-03 | Universum Film A G | Anordnung zur UEberwachung der Symmetrie bei der Wiedergabe von Gegentakttonaufzeichnungen |
-
1934
- 1934-06-05 DE DET44011D patent/DE641365C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE752950C (de) * | 1939-02-28 | 1954-05-03 | Universum Film A G | Anordnung zur UEberwachung der Symmetrie bei der Wiedergabe von Gegentakttonaufzeichnungen |
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