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DE639900C - Verfahren zur Reduktion von Eisenerzen im Drehofen - Google Patents

Verfahren zur Reduktion von Eisenerzen im Drehofen

Info

Publication number
DE639900C
DE639900C DEM129182D DEM0129182D DE639900C DE 639900 C DE639900 C DE 639900C DE M129182 D DEM129182 D DE M129182D DE M0129182 D DEM0129182 D DE M0129182D DE 639900 C DE639900 C DE 639900C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
furnace
gas
reduction
air
reducing
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM129182D
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Carl Paul Debuch
Dipl-Ing Ernst Markworth
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Metallgesellschaft AG filed Critical Metallgesellschaft AG
Priority to DEM129182D priority Critical patent/DE639900C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE639900C publication Critical patent/DE639900C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/08Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in rotary furnaces

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reduktion von Eisenerzen im Drehofen Die Gewinnung von Eisen aus Eisenerzen im Drehrohrofen läßt sich bekanntlich bei verschieden hohen Temperaturen durchführen. Bei Temperaturen über etwa goo ° C tritt ein Verschweißen der einzelnen Eisenteilchen ein, so daß man Eisenschwamm oder flüssiges Eisen erhält, während bei der Reduktion unter goo J C das Eisen ungefähr die Form des angewendeten Erzes beibehält. Bei Reduktionstemperaturen unter goo ° C muß bekanntlich die Ofenatmosphäre, selbst wenn außer gasförmigen Reduktionsmitteln noch feste angewendet werden, stark reduzierende Eigenschaften haben. Das Verhältnis Kohlenoxyd zu Kohlendioxyd im Gas soll möglichst über 2 : z bzw. das Verhältnis von reduzierenden zu oxydierenden Gasbestandteilen äquivalent liegen. Trotzdem sind bei diesem bekannten Verfahren die Metallausbeute und die Ofenleistung sehr gering. Es ist kaum möglich, mehr als 5o°/, des im Erz enthaltenen Eisens in die metallische Form überzuführen. Dabei haben auch verhältnismäßig große Ofen nur sehr kleine Durchsatzleistung.
  • Es «-erde nun gefunden, daß die Metallausbeute und die DurchsatzIeistung des Drelu-ohrofens sich wesentlich steigern lassen, wenn dafür gesorgt wird, daß die Ofenatmosphäre in allen Teilen des Ofens, in denen metallisches Eisen vorliegt, insbesondere aber in der Reduktionszone, einen möglichst gleichbleibenden hohen Anteil an gasförmigen Reduktionsmitteln enthält, daß starke Heizflammen in der Nähe des Gutaustrags vermieden werden und daß an dieser Stelle das Gut bereits der Einwirkung eines kräftigen Stromes von reduzierenden Gasen ausgesetzt wird. Ferner hat sich gezeigt, daß die Reduktion des Erzes zu Metall dann am besten verläuft, wenn in dem größten Teil der Reduktionszone möglichst gleichmäßige Temperaturen eingehalten werden, die bei der Gewinnung von Eisen in nicht verschweißter Form, z. B. zwischen 65o und 750° C, bei der Gewinnung von Eisenschwamm entsprechend höher liegen.
  • Man erreicht die. geeignete Gaszusammensetzung erfindungsgemäß dadurch, daß das Reduktionsgas in besonderer Weise in den Ofenraum eingeführt wird.
  • Bisher wurde bei der Eisenreduktion das gesamte Reduktionsgas in der Regel an einem Ofenende eingeleitet. Auch sind Verfahren zum Behandeln von Erzen mit Gasen, z. B. zwecks Abröstens, Reduzierens u. dgl., in Drehrohröfen bekannt, bei denen die Gase durch Zuführungsöffnungen, wie Düsen oder Brenner, in den Drehrohrofen eintraten, die mindestens auf einen Teil der Länge des Ofens verteilt waren. Derartige Verfahren sind indessen für die Eisenreduktion nicht ohne weiteres verwendbar, da bei dieser Art der Gaseinführung die Gefahr besteht, daß am Austragsende des Ofens das reduzierte Gut durch die Berührung mit Heizgasen zum Teil wieder oxydiert wird, insbesondere wenn der Ofen mit Wendern ausgestattet ist und das Gut mehr oder weniger abgekühlt den Ofen 'verlassen soll.
  • Diese Gefahr wird erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß ein Teil der Reduktionsgase schon am Austragsende in den Drehrohrofen eingeleitet wird, während der Rest wie bei dem be-. kannten Verfahren an verschiedenen auf die Ofenlänge verteilten Stellen zugeführt wird. Die Verteilung des Gases auf die einzelnen Zufuhrstellen wird dabei so geregelt, daß das Verhältnis von reduzierenden (H, CO) zu oxvdierenden Gasbestandteilen (CO., H.0) möglichst für die Reduktion das günstigste und in allen Teilen der Reduktionszone annähernd gleichmäßig ist. Außerdem wird die Reduktionstemperatur gleichmäßig eingestellt, z. B. dadurch, daß entsprechend bemessene 'Mengen von Luft oder Sauerstoff bzw. sauerstoffangereicherter Luft auf die Ofenlänge verteilt in den Ofenraum eingeführt werden oder an verschiedenen Stellen des Ofens Wärme auf andere Weise zugeführt wird.
  • Der Teil des Reduktionsgases, der am Austragsende in den Drehrohrofen eingeführt wird, wird so bemessen, daß er durch Wärmeaustausch mit dem reduzierten Gut schnell auf hohe Temperatur vorgewärmt wird. Er beträgt zweckmäßig etwa ein Drittel der insgesamt erforderlichen Reduktionsgasmenge. Daraus entsteht zunächst der Vorteil, daß das Gut ausreichend schnell auf niedrige Temperatur gebracht wird, so daß die Abkühlung in einem verhältnismäßig kleinen Teil des Ofenraums durchgeführt werden kann. Außerdem ist, da der @@"ärmeaustausch zwischen Gut und Gas schon eine hohe Erhitzung des letzten bewirkt, für die restliche Aufheizung des Gases auf Reduktionstemperatur nur noch sehr wenig Wärme erforderlich. Die am Austragsende des Ofens einzuführende Heizgasmenge kann aus diesem Grunde gering bemessen werden bzw. wird es möglich, mittelbare Beheizung in wirtschaftlicher Weise für die Erhitzung des Reduktionsgases in diesem Teil des Ofens zu verwenden. Dadurch wird erreicht, daß das Reduktionsgas am Austragsende des Ofens keine Verdünnung erfährt, und es wird gleichzeitig das Gut ausreichend vor der unmittelbaren Berührung mit Heizgasflammen geschützt, selbst wenn es mittels Wendern ständig in den Gasraum des Ofens eingestreut wird.
  • Außerdem hat die erfindungsgemäße Einfül,ning eines Teils des Reduktionsgases am Austragsende zur Folge, daß auch am Ende der Reduktionszone schon eine genügend starke Gasströmung im Ofen vorhanden ist. Dadurch wird die Gasatmosphäre, die sich innerhalb der Gutschicht befindet und die jedes einzelne Gutteilchen umgibt, ständig erneuert und (las in der unmittelbaren Nähe der einzelnen Gutteilchen befindliche Gas in dem Maße, wie es durch die Reduktion verbraucht wird, ständig durch frisches Gas ersetzt.
  • In dem Teil des Ofens, in den das Erz ein-. geführt wird und in dem noch keine starke Reduktion erfolgt (Vorwärmezone), kann, insbesondere wenn das Erz nicht vorgewärmt, sondern kalt in den Ofen gelangt, z. B. durch Verbrennung von Reduktionsmitteln eine höhere Wärmeentwicklung herbeigeführt werden, um das Erz schnell auf Reduktionstemperatur zu erhitzen.
  • Erfolgt die Beheizung des Ofens dadurch, daß Luft an mehreren Stellen in den Ofen eingeführt wird, so können das gasförmige Reduktionsmittel und die Luft getrennt voneinander in den Ofen eingeleitet werden. In manchen Fällen kann es aber auch vorteilhaft sein, Gas und Luft gemischt durch die auf die Ofenlänge verteilten Zuführungen in den Ofen zu leiten. Durch die eingeführte Luft wird ein Teil des Gases verbrannt, und die heißen Verbrennungsgase geben ihre Wärme im Ofen ab. Der Anteil an Gas, der bei unmittelbarer Beheizung der Beschickung verbrannt «'erden muß, ist dabei gering, da infolge des Wärmeaustausches zwischen Gut und Gasen an der Beschickungs- und Austragsstelle bei einem gegen Wärmeverluste gut abgeschirmten Ofen in der Hauptsache mir die an sich geringe Reduktionswärme aufzubringen ist.
  • Die erforderliche Wärme kann durch unmittelbare Beheizung oder unmittelbare und mittelbare Beheizung des Ofenraumes erzeugt werden. Statt gewöhnlicher Verbrennungsluft kann - wie für andere unmittelbare Reduktionsverfahren bereits vorgeschlagen - Sauerstoff oder sauerstoffangereicherte Luft für die unmittelbare Beheizung benutzt werden. Daraus entsteht der Vorteil, daß die in erheblichem Überschuß durch den Ofen geleiteten bzw., sofern feste .Reduktionsmittel gleichzeitig zur Anwendung .gelangen, im Ofen entstehenden re uziü erenden Gase, wie an sich bekannt ist, im Kreislauf wieder dem Ofen zugeführt werden können. Von den bekannten Einrichtungen zur Abscheidung von Wasserdampf und Kohlensäure. aus den den Ofen verlassenden und im Kreislauf geführten Gasen kann dabei ebenfalls Gebrauch gemacht werden. Wird gewöhnliche Verbrennungsluft angewendet, so wird es meistens erforderlich, auch noch den Stickstoff aus tuen Ofengasen z. B. durch Tiefkühlung zii entfernen, wenn die Gase uni Iirei;l;tiif wieder verwendet werden sollen. In beiden I#ällen kann, falls überschüssiges Gas entsteht, (fieses aus dem Kreislauf an einer geeigneten, Stelle (vor oder hinter der Pias` er('CIILII1@@,llllagt') abgezweigt werden. Die (rase, die bei (lein `'erfahren gci,i;iß der Erfindung in den Ofen t-ingefiilirt ,v,^rtlen, können, wie bekannt, vorgewärmt zur Anwendung gelangen. Auch das zu reduzierende Gut kann in bekannter Weise heiß in den Ofen gebracht werden.
  • Zur weiteren Erläuterung der Erfindung diene die Zeichnung, in der Abb. z einen für das Verfahren gemäß der Erfindung geeigneten Drehrohrofen in schematischer Ansicht und Abb. 2 beispielsweise die bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung in diesem Ofen einzuhaltenden Temperaturen darstellen.
  • = ist der Drehrohrofen, der in bekannter Weise mittels Laufringen 2 gelagert ist. zg ist der Antrieb des Ofens. Das Ofenfutter ist mit Wendern 3 und Stauringen ¢ ausgestattet. Durch das Aufgaberohr 5 wird die Beschickung in den Ofen eingeführt; der Austrag des reduzierten Gutes erfolgt durch die Vorrichtungen 6. Der Ofen ist allseitig gegen die Atmosphäre abgeschlossen. Die Gase werden durch den Ofenkopf 7 aus dem Ofen abgezogen. Ferner hat der Ofen einen an sich bekannten Zufuhrkopf 8 mit einem Gasanschluß 9 und einem Luftanschluß zo. Aus dem Zufuhrkopf strömt die Luft durch Rohre-xz, von denen z. B. zwei am Ofen vorgesehen sind, und die Verteilungsleitungen 12 in regelbaren Mengen zu den Brennern 13. Diese sind äüi`die Ofenlänge verteilt und liegen vorwiegend in der Reduktionszone. In ähnlicher Weise wie die Luftzufuhr erfolgt die Gaszufuhr zu den einzelnen Brennern 13 mittels Leitungsrohren 14 und Verteilungsleitungen z5. Außerdem zweigen von den Gasleitungen 14 Leitungen 16 zu den Gaseinführrohren 17 ab. Die. Verbindungen der Rohre 1i und 14 mit den Brennern 13 bzw. Gaseinführrohren 17 sind nachgiebig ausgebildet und mit Regelorganen ausgestattet, so daß, je nachdem es der Betrieb erfordert, die Luft- oder Gaszufuhr zu jeder Stelle gedrosselt oder ganz abgesperrt werden kann. Die Zahl der Brenner richtet sich nach der Länge des Ofens und nach der Temperatur, die im Ofen erzeugt werden soll. Wird das Erz bei so hoher Temperatur reduziert, daß das gewonnene Metall zu mehr oder weniger großen kugeligen oder - schwammigen Gebilden zusammenschweißt, so können bei gleicher Ofenlänge mehr Brenner vorgesehen werden, als wenn bei niedriger Temperatur auf die Herstellung pulverförmigen Metalls gearbeitet wird. Es ist -aber auch ohne weiteres möglich, für beide Ausführungsformen des Verfahrens den gleichen Ofen mit der gleichen Brennerzahl zu benutzen, .wobei bei höheren Temperaturen die Brenner `oder ein Teil derselben mit entsprechend stärkerer Flamme betrieben werden. Bei höheren Reduktionstemperaturen ist dafür zu sorgen, daß Ansatzbildungen an den Ofenwandungen mit den für derartige Fälle an sich bekannten Mitteln vermieden oder wieder beseitigt werden können. Der in der Zeichnung dargestellte Ofen hat acht Brenner, von denen nur die vier auf der vorderen Seite befindlichen dargestellt sind. Die übrigen vier liegen auf der gegenüberliegenden Seite des Ofens in ähnlicher Weise verteilt, so daß jeder der acht Brenner von dem nächsten, in der Ofenlänge gerechnet, etwa gleichen Abstand hat.
  • Man kann auch nur Luft bzw. Sauerstoff statt Gas und Luft den Brennern 13 zuführen und das Gas für sich nur durch die Gaseinführungsrohre 17 in den Ofen strömen lassen. Es entwickelt sich dann an den Brennern eine umgekehrte Flamme dadurch, daß die einströmende Luft mit dem bereits im Ofen befindlichen Gas verbrennt.
  • Wird das Gut im Ofen mittelbar oder gleichzeitig mittelbar und unmittelbar beheizt, so kann die mittelbare Beheizung durch im Ofen angeordnete Rohre oder Rohrsysteme erfolgen, durch die Heizgase getrennt von den Ofengasen geführt werden. Das Heizrohr kann axial im Ofen angeordnet sein bzw., falls mehrere Heizrohre vorgesehen sind, können diese parallel zur Ofenachse liegen. An den Enden des Rohres bzw. der Rohre sind dann Zuführungen und Abführungen für die Heizgase angeordnet, die in bekannter Weise z. B. auf dem kürzesten Wege durch den Ofenmantel nach außen führen. Die Heizrohre können aber auch senkrecht zur Ofenachse liegen.
  • Die mittelbare Beheizung des Gutes kann auch in anderer Weise erfolgen, z. B. dadurch, daß der Ofen oder ein Teil desselben als Muffelofen ausgebildet` ist, oder es können mehrere Arten der mittelbaren Beheizung gleichzeitig vorgesehen sein.
  • Brenner 13 und Gaseinführrohre 17 reichen zweckmäßig ein gewisses Stück in den Ofenraum hinein. Zwecks Temperaturmessung sind im Ofen eine größere Anzahl von Pyrometern 18 eingebaut, von denen in der Zeichnung fünf dargestellt sind.
  • Der Ofen wird in üblicher Weise z. B. mit einem Gemisch von Eisenerz und Kohle beschickt, - däs -Uäiii@üri - Gegeüströni finit gekracktem Koksofengas behandelt wird. Das Gas tritt durch die Rohre 17, die in der unteren Stirnseite - und im Mantel des Ofens sich befunden, und die Brenner 13 in den Ofen ein. Die Gaszufuhr zu den einzelnen Stellen wird so eingestellt, daß die Gase im Ofen überall ungefähr gleich hohe Anteile an reduzierend wirkenden Bestandteilen enthalten. Durch Einstellung der Gas- und Luftzufuhr zu den Brennern 13 werden außerdem die günstigsten Temperaturen im Ofen aufrechterhalten, die zweckmäßig durch Messungen ständig überwacht werden. So wurde bei einer praktischen Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung in einem Drehrohrofen vcn 14 m Länge und 1,4 m lichtem Durchmesser die Ofentemperatur nach der in Abb.2 dargestellten Kurve geregelt. In Abb. 2 sind auf der Abszisse die Ofenlängen aufgetragen und auf der Ordinate die Temperaturen. Die Austrittstemperatur der Gase betrug also etwa 400'. Die Hauptreaktionszone, die sich zwischen dem zweiten, und vierten Pyrometer 18 erstreckt, hat eine mittlere Temperatur von 7oo ° C, wobei diese Temperaturen so eingestellt sind, daß das dritte Pyrometer eine etwas tiefere Temperatur als die beiden anderen anzeigt. Hinter dem vierten Pyrometer erfolgt nach der Kurve ein steiler Temperaturabsturz. Es wird also dafür Sorge getragen, daß das reduzierte Gut sehr schnell seine Wärme an das am Austragsende in den Ofen eintretende Gas abgibt. Diese gute Wärmeübertragung wird hervorgerufen durch die Anwendung von Wendern, die das Gut immer wieder in den Gasstrom einstreuen.
  • Unter diesen Bedingungen konnten täglich 10,5 t Eisenerz mit 620/, Eisen in dem Ofen behandelt werden. Das Erz gelangte mit 2o0/, Kohle gemischt in den Ofen. Als Reduktionsgas wurden stündlich 400 cbm gekracktes Koksofengas in den Ofen eingeleitet, davon 1/3 am Ofenende und -/g durch die übriven Rohre 17 und die Brenner 13. An Luft wurden stündlich 16o cbm gebraucht. Das Austragsgut enthielt im, Durchschnitt 850/() des Eisens als Nietall, während das aus dem Ofen abströmende Gas 5,6()/, Kohlensäure, 13,80/, Kohlenoxyd neben 38,5')/, Wasserstoff aufwies. Diese Gaszusammensetzung zeigt, daß im Drehrohrofen bis zu seinem Beschickungsende stark reduzierende Bedingungen herrschten.
  • Wird in der Mitte der Reduktionszone - etwa bei 2o in Abb. 2 - die Temperatur so eingestellt, daß sie niedriger ist als an den beiden Enden der Reduktionszone bei 21 und 22, so läßt sich unter den geschilderten Arbeitsbedingungen jede Sinterung des Erzes im Ofen mit Sicherheit vermeiden, selbst wenn leicht schmelzende Erze verarbeitet werden. Überraschenderweise steigen durch diese Temperaturregelung sowohl Leistung wie Ausbeute des Ofens erheblich. _ Die Abkühlung in dem untersten Teil des Ofens soll, damit das reduzierte Eisen nicht pyrophore Eigenschaften erhält, zweckmäßig bis auf etwa 15o° C getrieben werden. .
  • Beim Rösten vori Erzen in einem Drehrohrofen, der mit auf seine Länge und seinen Umfang verteilten Einlässen für die Röstluft versehen war, hat man durch Einstellung der den einzelnen Stellen zugeführten Röstluft und Änderung der Geschwindigkeit, mit der sich das Gut durch den Ofen bewegt, schon versucht, die bei derartigen Ofen sehr hohen Temperaturen im vorderen Teil des Ofens herabzusetzen. Bei dieser Arbeitsweise nehmen aber die Temperaturen von der Zone der höchsten Temperatur im vorderen Ofenteil nach beiden Seiten zu ab, und es ist nicht möglich, die Temperatur im letzten Teil des Ofens ebenso hoch zu halten wie im vorderen Teil desselben.
  • Es hat sich ferner gezeigt, daß der Eintritt von Falschluft durch Undichtigkeiten, insbesondere an den Austragsvorrichtungen, möglichst vermieden werden muß, da an dieser Stelle des Ofens selbst geringe Undichtigkeiten oft schon einen starken Rückgang der Metallausbeute zur Folge haben können. Die erforderliche Gasdichtigkeit des .Ofens läßt sich mit bekannten Mitteln z. B. entweder durch geeignete bauliche Ausbildung des Ofens und der Austragsvorrichtungen erreichen oder dadurch, daß ein Überdruck im Ofen aufrechterhalten wird. Zweckmäßig ist es, beide Maßnahmen gleichzeitig anzuwenden. Wird der Ofen mit Überdruck betrieben, so wird den Brennern oder Luftdüsen das Gas bzw. die Luft durch die beschriebenen, außen am Ofenmantel angeordneten und über einen Anschlußkopf mit Gebläsen verbundene Leitungen zugeführt. Diese Maßnahmen empfehlen sich aber auch dann, wenn der Ofen unter Atmosphärendruck oder unter Saugzug arbeitet, damit man Explosionen im Ofen sorgfältigst vermeidet und außerdem die Zufuhr von Gas und Luft zu jeder Stelle des Ofens am sichersten in der Hand hat; beim Arbeiten mit Saugzug tut aber in manchen Fällen auch schon das Einsaugen der Luft durch die Brenner aus der Atmosphäre gute Dienste, wobei dann die Außenenden der Brenner mit RegelNorrichtungen versehen werden. Die für diese Zwecke erforderlichen. Einrichtungen sind an sich bekannt.
  • Die Reduktion des Erzes kann bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ausschließlich durch gasförmige Reduktionsmittel, wie Wassergas oder gekracktes Koksofengas, ohne gleichzeitige Benutzung fester Reduktionsmittel bewirkt werden. Dabei verbindet sich bekanntlich ein Teil des im Gas enthaltenen Kohlenoxyds bzw. Wasserstoffs mit dem Sauerstoff der oxydischen Eisenverbindungen, und es entsteht Kohlendioxyd bzw. Wasserdampf. Die Reduktionsmittel sollen stets in solchem Überschuß angewendet werden, daß der für die Durchführung der Reduktion erforderliche, u. a. von der Temperatur abhängige Überschuß an Kohlenoxyd bzw. Wasserstoff an allen Stellen des Ofens, zum mindesten aber in seiner Reduktions- und Kühlzone vorhanden ist. Hierbei müssen natürlich auch die durch die Verbrennung eines Teils des Gases mit Luft oder Sauerstoff entstehenden Kohlendioxyd- bzw. Wasserdampfmengen berücksichtigt werden, wenn der Ofen unmittelbar oder gleichzeitig mittelbar und unmittelbar beheizt wird.
  • Aus dem Ofen entweicht ein Gas von verhältnismäßig hohem Heizwert, das z. B. für die Außenbeheizung des Reduktionsofens oder für andere Zwecke verwendet werden kann. Wird statt oder neben der unmittelbaren Beheizung des Gutes im Ofen mittelbare Beheizung vorgesehen und dem Erz noch Reduktionskohle zugesetzt, so treten im Ofen auch noch Umsetzungen nach den Gleichungen der Wassergasreaktionen auf, besonders wenn als Reduktionsmittel an sich für diesen Zweck bekannte, sehr reaktionsfähige Brennstoffe, wie Tieftemperaturkoks, Grndekoks u. dgl., verwendet werden. Insbesondere werden der Wasserdampf und die Kohlensäure, die bei der Eisenreduktion gebildet werden, durch den Kohlenstoff wieder in C 0 und H2 umgewandelt. Auch treten Reaktionen zwischen Kohlendioxyd und Wasserstoff auf. Dadurch wird, insbesondere bei ausschließlicher oder vorwiegender mittelbarer Beheizung, eine ständige Zunahme der Menge und des Prozentgehaltes des Gases an Kohlenoxyd bewirkt. Dieser Überschuß ist jedoch für die Reduktion nicht nachteilig. Demgemäß läßt sich auch das aus dem Ofen abziehende Gas ohne weiteres als Reduktionsgas ir.X Kreislauf durch den Ofen führen, oder es kann in den Kreislauf auch in bekannter Weise eine Anlage für die Abscheidung von Wasserdampf und Kohlensäure eingeschaltet werden, wenn das Gas noch erhebliche Mengen dieser Stoffe enthält.
  • Will man ein bestimmtes Gleichgewicht zwischen Kohlenoxyd und Wasserstoff im kreisenden Gasstrom aufrechterhalten, so kann dies dadurch erreicht werden, daß der in den Ofen eingeführten Luft ständig eine entsprechende Menge Wasserdampf beigemischt wird. Im Ofen wird dann dieser Wasserdampf durch den der Beschickung beigemischten Kohlenstoff zu Wasserstoff und Kohlenoxyd umgesetzt. Der Gasüberschuß, der dann bei der Reduktion entsteht, kann aus dem kreisenden Gasstrom abgezweigt und für die Beheizung des Ofens oder für andere Zwecke verwendet werden. Es ist selbstverständlich - auch möglich, aus dem überschüssigen Gas durch Umwandlung des Kohlenoxyds mit Wasserdampf 'Wasserstoff zu gewinnen und diesen dem Reaktionsgas wieder beizumischen.
  • Dieselben Gasumsetzungen treten ein oder können herbeigeführt werden, wenn ein Teil des Reduktionsgases zur unmittelbaren Beheizung des im Ofen befindlichen Gutes innerhalb des Ofens verbrannt wird. Nur ist dann die Wiederverwendung des aus dem Ofen abziehenden Gases für die Reduktion durch im Gas enthaltene Kohlensäure, Wasserdampf und, falls mit Luft verbrannt wurde, Stickstoff beeinträchtigt. Man kann diese Wiederverwendung dadurch ermöglichen, daß man entweder die nicht reduzierend wirkenden Gasbestandteile völlig oder teilweise ausscheidet oder nur einen Teil des aus dem Ofen abströmenden Gases, das vorher zweckmäßig von seinem Wasserdampf-und ` Kohlendioxydgehalt befreit wird, zusammen mit frischem Gas wieder in den Reduktionsofen einführt. Durch gleichzeitige Anordnung einer mittelbaren Beheizung des Ofenraumes lassen sich die Möglichkeiten der Wiedergewinnung des Gases noch verbessern.
  • Das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung gewonnene Eisen ist - insbesondere wenn es als Pulver gewonnen wird - vorzüglich für alle diejenigen Zwecke geeignet, für die Eisen in fein verteilter Form Verwendung findet, z. B. als Katalysator, zur Erzeugung von Wasserstoff mit oder ohne unmittelbare Verbindung bzw. gleichzeitige Durchführung der Wasserstoffherstellung mit anderen chemischen Reaktionen, als Ausgangsstoff für die Pigmentfarbenherstellung, für pyrotechnische Zwecke, als Reduktionsmittel u. dgl. Das im pulverförmigen oder verschweißten Zustand gewonnene Eisen kann aber auch aus der Beschickung durch bekannte Aufbereitungsverfahren ausgeschieden und eingeschmolzen werden.
  • Unter Eisenerzen im Sinne der Erfindung sind natürlich nicht nur die bergmännisch gewonnenen rohen Erze zu verstehen, sondern auch jedes andere oxydische-Eisenverbindungen in gewinnbaren Mengen enthaltende Gut, das, wie Kiesabbrände, Hammerschlag, Eisenoxyde, Eisenoxydhydrate u. dgl., als Abfallerzeugnis bei metallurgischen oder chemischen Verfahren gewonnen wird.
  • Die für die Beheizung des Drehrohrofens verwendeten Luftdüsen oder Brenner - läßt man, wie an sich bekannt ist, so weit in das Ofeninnere hineinragen, daß ihre Mündungen von dem im Ofen befindlichen Gut nicht mehr überdeckt werden.
  • Es hat sich ferner herausgestellt, daß eine innige und genügend lange Berührung von Gas . und Erz am zweckmäßigsten durch Anwendung von an sich bekannten Wendern und Stauringen erzielt werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE _. Verfahren zur Reduktion von Eisenerzen mit gasförmigen Reduktionsmitteln und mit oder ohne Zusatz fester Reduktionsmittel zur Beschickung in einem Drehrohrofen, der mit mehreren auf seine Länge verteilten Zuführungen für die gasförmigen Reaktionsmittel und vorteilhaft auch mit Wendern und Stauringen ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des erforderlichen Reduktionsgases schon an der Austragsstelle für das reduzierte Gut in den Ofen eingeführt wird, und daß bei unmittelbarer oder mittelbarer und unmittelbarer Beheizung des im Ofen befindlichen Gutes die für die Verbrennung benötigte Luft bzw. Sauerstoff oder sauerstoffangereicherte Luft für sich oder in Mischung mit brennbarem Gas ebenfalls auf die Ofenlänge verteilt eingeleitet wird, derart, daß die Temperaturen und der Gehalt der Ofenatmosphäre an reduzierenden Bestandteilen in allen Teilen der Reduktionszone annähernd gleich sind. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die Länge bzw. die Länge und den Umfang verteilten Zuführungseinrichtungen für Gas und Luft so eingestellt werden, daß die Temperaturen in der Mitte der Reduktionszone etwas niedriger liegen als an ihrem -Anfang und Ende. 3. Verfahren nach Anspruch x und 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter mittelbarer Wärmezufuhr zur Beschickung das feste Reduktionsmittel insbesondere in läorin stark reaktionsfähiger Stoffe, wie Tieftemperaturkoks oder Grudekoks, für sich oder in Mischung finit anderen festen Reduktionsmitteln in solcher Menge angewendet wird, daß bei der Reduktion vorwiegend Kohlenoxyd gebildet wird.
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