DE635671C - Verfahren zur Verbesserung der Temperaturviscositaets-Kurve von Schmieroelen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verbesserung der Temperaturviscositäts-Kurve von Schmierölen Man hat bereits vorgeschlagen, Schmier-Öle hinsichtlich ihrer Temperaturviscositäts-Kurvc dadurch zu verbessern, däß man ihnen größere Mengen, z. B. 15 bis 25%, eines Kondeusations- bzw. Polymerisationsproduktcs, das aus hochmolekularen, ganz oder vorwiegend aus Hart oder Weichparaffin bestehenden Kohlenwasserstoffen durch Einwirkung stiller elektrischer Entladungen bergestellt ist, zugibt.
• Es wurde nun gefunden, daß man überraschenderweise durch Zugabe sehr geringer Mengen derart hergestellter Polymerisationsprodukte mit einer Viscosität von mehr als 12' E/1oo zu Schmierölen mit schlechter Tenperaturviscositäts-Kurve ebenfalls eine bedeutende Verbesserung derselben erzielt.
• Als Ausgangsstoffe für die Herstellung des zuzusetzenden Produktes kommen halbfeste und feste Paraffinfische Kohlenwasserstoffe beliebiger Herkunft oder solche in erheblicher Menge enthaltende Kohlcnwasserstoffe in Bctracht. Sie können durch Destillation aus Ertlölcn öder Extraktion aus Braunkohle oder durch Hydrierung von hohle Teeren, Mineralö@en u. dgl. gewonnen werden. Ferner können ungesättigte Kohlcnwasscrstoffc, wie @le@ne. mit niedrig@m Mol@kulargewicht, die zu hochmolekularen Produkten polynerisiert werd@n, oder durch Behandlung niedrigmolekularer Kohlenwasserstoffc mit hochfrequenten elektrischen Strömen hergestellte hochmolekuläne Stoffe als Ausgangsmaterial dienen.
• Die Kondensation bzw. Pölymcrisation dieser Ausgangsstoffe wird in flüssigem Zustand in einer hierfür geeigneten Apparatur, beispielsweise in Siemensozonröhren vorgenommen. Hierbei ist es wichtig, daß die elektrische Behandlung genügend fange ausgeführt wird damit eine höhere Viscosität als 12°E@1oo° erzielt wird. Die Dauer der Behandlung selbst hängt von der verwendeten elektrischen Energie ab. So wählt man beispielsweise bei der Verwendung von 7000 Volt und 1 ooo Hertz eine Behandlungsdauer von 3o bis 5o Stunden. Es ist zweckmäßig, solche Polymcrisatiönsprodukte zu verwenden, deren Viscosität wesentlich höher ist als 12° E/1oo° beispielsweise sind Produkte von 2o bis 6o° E/1oo oder mehr vorzüglich für das vorliegende Verfahren geeignet. Als Zusatz genügt eine Mcnge, von o.i bis 10%, zweckmäßig o,@ bis 5%. Ein Produkt mit mehr als 12° E/1oo° kann auch aus einem niedriger viscösen Polym@risationsprodukt hergestellt werden indem dies@s in einem Lösungsmittel, z. B. Äther, gelöst und dann der gewünschte höher viscose Teil z. B. mit Aceton ausgefällt wird.
• Das zur Verbesserung von Scliniicrölen zu verwendende hochviscose Polymcrisationspro-Bukt kann vor seiner Verwendung, mit Mineral- oder Teerölen sowie Fraktionen dieser z. B. Paraffinöl oder Hydrierprodukten u. dgl, ferner mit Alkoholen oder Estern, insbesondere solchen von hohem Molekulargewicht, etwas verdünnt werden. Es kann auch ein sehr hochviscoses Pölymerisationsprodukt. z. B. ein solches mit einer Viscosität von 2o bis 6o° E/1oo° hergestellt und dann mit einem niedrigviscosen, durch Behandlung von Paraffin, wasserstoffreichen ölen, Fettsäuren, Estern u. dgl mit stillen elektrischen Entladungen gewonnenen Produkt vermischt werden. Von diesen Gemischen wird den zu verbessernden ölen so viel zugegeben, daß der hochviscose, über 12°E/1OO° liegende Teil in einer Menge bis zu 1o% dem öl zugesetzt wird.
• Der Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht darin, daß die Verbesserung der Temperaturviscositäts-Kurve beliebiger Schmieröle, insbesondere solcher mit steiler Temperaturviscositäts-Kurve, schon durch Zugabegeringer Mengen der hochviscosen Kondensationsprodukte sehr bedeutend ist. Bei größeren Zusatzmengen findet nur noch ein geringer Anstieg in der Verbesserung statt.
• Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Schmierölen Kondensationsprodukte aus Paraffin und aromatischen Kohlenwasserstoffen zur Erniedrigung des Stockpunktes zuzusetzen. Im vorliegenden Fäll sollen jedoch spezielle, in bestimmter Weise nämlich durch elektrische Behandlung hergestellte Paraffinkondensationsprodukte zugesetzt werden, wobei schön geringe Zusätze eine Verbesserung der Temperaturviscositäts-Kurve bewirken, die bei den bekannten Produkten nur bei Zugabe größerer Mengen erzielt werden kann.
• Man hat ferner schon vorgeschlagen die Viscosität von Schmierölen durch hochviscose Öle, die aus Hydrier- oder Spaltprodukten von Teeren, Mineralölen u. dgl. durch Behandlung mittels stiller elektrischer Entladungen gewonnen werden können, zu erhöhen. Hierbei werden solche Ausgangsstoffe verwendet, die frei von Paraffin sind. Demgegenüber sieht die vorliegende Erfindung ausschließlich Ausgangsstoffe vor, die ganz oder vorwiegend aus Hart oder Weichparaffin bestehen. Nur mit Hilfe der aus diesem Ausgangsprodukte durch elektrische Behandlung hergestellten Produkte, die hinsichtlich ihrer Viscosität oberhalb der oben näher Bekennrelclneten Grenze liegen, ist eine bedeutende Verbesserung der Temperaturviscositäts-Kurvo zu erreichen. Beispicl Hartparaffin wird geschmolzen und bei 7000 Volt und 'Iooo Hertz in einer Siemensozonröhre 5o Stunden lang den stillen elektrischen Entladungen ausgesetzt. Man erhält ein Produkt, das zu 6o bis 65% aus einem Zylinderöl mit einer Viscosität von 43° E/IOO° und zu 35 bis 40% aus unverändertem Paraffin besteht. Dieses wird dann im Vakuum bei 15 m@n Hg mit Wasserdampf destilliert, wodurch ein von Paraffin befreites Zylinderöl erhalten wird.
• Einem durch Destillation von deutschem Erdöl gewonnenen Schmieröl mit einem Viscositätsindex von o wird ein so gewonnenes Zylinderöl in einer Menge von 10% zuge geben. Durch diese Zugäbe erhöht sich der Viscositätsindex des Schmieröls auf 22. Eine Zugabe von 1.5% des Kondensationsproduktes zu dem Schmieröl steigert den Viscositätsindex auf 3o.
• Man erhält somit durch geringe Zusätze des synthetischen Produktes aus einem öl schlechter Qualität bereits ein Öl mittlerer Qualität.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der Temperaturviscositäts-Kurve von Schmierölen durch Zugabe eines Kondensations bzw. Polymerisationsproduktes@ das aus hochmolekularen. - ganz oder vorwiegend aus Hart= oder Weichparaffin bestehenden KÖhlenwasserstoften durch Einwirkung stiller elektrischer Entladungen tiergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das in Mengen bis ioo/o zugesetzte Polynierisationsprodukt eine höhere Viscosität als 12'E/ioo',: zweckmäßig eine solche von 2o bis 6o" I/ioo", besitzt.