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Abblendvorrichtung für Fahrzeugscheinwerfer mit Zweifadenlampe Die
Scheinwerfer für Kraftfahrzeuge werden zumeist mit einer Zweifadenlampe ausgestattet,
deren Fernlichtfaden im Brennpunkt des Scheinwerferspiegels angeordnet ist und deren
nach unten abgeschirmter Abblendfaden sich vor dem Fernlichtfaden befindet, von
der Scheinwerferscheibe her gesehen. Die mit dem Abblendfaden erzielte Beleuchtung
ist nach dem Boden der Fahrbahn gerichtet und hat keine erhebliche Reichweite. Dies
ist bei der Fahrt auf der Landstraße ungünstig, weil auf der rechten Fahrbahnseite
befindliche Radfahrer und Wegabzweigungen u. dgl. auf dieser Seite nicht frühzeitig
genug erkannt werden können.
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Die Erfindung bezweckt, unter Beibehaltung der üblichen Zweifadenabblendlampe
eine Abblendbeleuchtung zu schaffen, bei welcher der geschilderte Nachteil beseitigt
ist. Gemäß der Erfindung wird die Lampe um einen kleinen Betrag um ihre Achse gedreht
und gleichzeitig um einen kleinen Betrag in Richtung der optischen Achse derart
verschoben, daß der Abblendfaden mindestens teilweise in die durch den Brennpunkt
gehende, zur optischen Achse senkrecht stehende Vertikalebene gelangt, um außer
der Abblendbeleuchtung bei normaler Lampenstellung eine Abblendbeleuchtung mit größerer
Reichweite und stärkerer Beleuchtung der Fahrseite der Fahrbahn zu erhalten. In
den meisten Ländern dient als Fahrseite die rechte Straßenseite. Zumeist wird es
genügen, nur die Lampe in dem rechten Scheinwerfer (in der Fahrtrichtung gesehen)
in der angegebenen Weise zu verstellen und die Stellung der Lampe in dem linken
Scheinwerfer ungeändert zu lassen, so daß eine Mischung von gewöhnlichem und weitreichendem
Abblendlicht erreicht wird. Gemäß der Erfindung können daher drei verschiedene Beleuchtungsweisen
erzielt werden, nämlich i. Fernlicht mit dem Fernlichtfaden bei normaler Lampenstellung,
a. Abblendlicht mit dem Abblendfaden bei normaler Lampenstellung und 3. Abblendlicht
mit dem Abblendfaden bei verschobener und. gedrehter Lampe.
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Bekannt ist bereits ein Scheinwerfer mit einer beim Abblenden verschiebbaren
Zweifadenlampe, bei der jedoch der zweite Faden nicht als Abblendfaden, sondern
als Standlichtfaden ausgebildet ist. Beim Abblenden wird der Hauptfaden aus dem
Brennpunkt heraus schräg nach der Seite geschwenkt, so daß er .ein Streulicht für
Stadt- und Kurvenfahrten erzeugt. Der Hauptfaden liefert also sowohl das Fernlicht
wie auch das Abblendlicht.
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Ferner ist schon vorgeschlagen worden, in die übliche Zweifadenabblendlampe,
deren Hauptfaden im Brennpunkt des Scheinwerfers und deren nach unten abgeschirmter
Abblendfaden vor dem Brennpunkt (von der Scheinwerferscheibe her gesehen) angeordnet
ist, noch einen dritten Glühfaden für Kurvenbeleuchtung einzubauen. Hierbei liegt
der
dritte Glühfaden seitlich vom Abblendfaden über dem Hauptfaden,
und eine Verschiebung der Lampe ist nicht vorgesehen.
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In der Zeichnung-ist ein Ausführungsbö, spiel des Erfindungsgegenstandes
dargestet,@ Es zeigt Abb. i schematisch die gewöhnlicheAbblerid?: beleuchtung bei
normaler Lampenstellung, Abb. 2 schematisch die weiterreichende Abblendbeleuchtung
bei geänderter Lampenstellung und Abb.3 einen Scheinwerfer teils im Längsschnitt.
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Die Abb. i veranschaulicht schematisch einen senkrechten Querschnitt
durch die von den beiden Scheinwerfern erzeugte Abblendbeleuchtung bei normaler
Lampenstellung. Mit o sind die optischen Achsen der beiden Scheinwerfer bezeichnet,
und x-x ist die durch diese beiden optischen Achsen gelegte Waagerechte. In der
Mitte jedes Lichtbüschels ist eine dunkle Stelle, die davon herrührt, daß der Abblendfaden
vor dem Brennpunkt des Scheinwerferspiegels liegt.
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Die Abb.2 zeigt, wie sich die im rechten Scheinwerfer (vom Führersitz
aus gesehen) vorgenommene Verstellung der Lampe bei der .Abblendbeleuchtung auswirkt.
Infolge der Verschiebung des Abblendfadens in den Brennpunkt ist die dunkle Stelle
in der Mitte des rechten Lichtbüschels verschwunden, und infolge der Drehung der
Lampe ist das ganze rechte Lichtbüschel um beispielsweise 12° entgegen dem Uhrzeigersinn
gedreht.
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Auf der rechten Fahrbahnseite reicht jetzt die Beleuchtung weiter
als beim gewöhnlichen Abblendlicht. jedoch können auf der linken Fahrbahnseite entgegenkommende
Fahrer dadurch nicht geblendet werden, weil das weitreichende Lichtbüschel. von
dem rechten Scheinwerfer entworfen und nur auf der rechten Fahrbahnseite angehoben
ist. Infolge der besseren Beleuchtung der rechten Straßenseite können die Verhältnisse
auf derselben besser beurteilt werden; insbesondere können auf der rechten Straßenseite
befindliche Radfahrer frühzeitiger und Wegabzweigungen besser erkannt werden. Es
ist daher ein bedeutend sichereres Fahren beim Abblenden auf der Landstraße möglich.
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Bei Stadtfahrt hingegen erhält die Lampe ihre normale Stellung, so
daß die beiden Abblendfäden die gewöhnliche Beleuchtung entsprechend der Abb. i
liefern. Man kann also unter Verwendung des Fern- und Abblendlichts drei verschiedene
Beleuchtungen erhalten, nämlich Fernlicht,, normales Abblendlicht und weitreichendes
Abblendlicht mit guter Beleuchtung der Fahrbahnseite. In Ländern, in denen auf der
linken Straßenseite gefahren wird, wird sinngemäß die Lampe des linken Scheinwerfers
(vom Führersitz aus gesehen) und im Sinn des Uhrzeigers verstellt. ° Bei den handelsüblichen
Zweifadenabblend-U;'t`ppen befindet sich der Abblendfaden zuiist eine Kleinigkeit
über der optischen Kt hse des Scheinwerfers. Hierbei gelangt der Abblendfaden
bei seiner axialen Verschiebung nicht genau in den Brennpunkt, sondern lediglich
in die durch den Brennpunkt senkrecht zur optischen Achse gelegte, Ebene. Dies ist
jedoch praktisch belanglos. Da der Abblendfaden in der Regel eine erhebliche Ausdehnung
in Richtung der optischen Achse aufweist, wird er beim Verschieben der Lampe nur
teilweise im Brennpunkt bzw. in der durch sie senkrecht zur optischen Achse gehenden
Ebene zu liegen kommen.
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Bei der in Abb. 3 dargestellten Ausführung ist eine Zweifadenlampe
io mit Hilfe eines abnehmbaren Fassungstellers i i 'im Scheitel eines Hohlspiegels
12 festgehalten. . Der Lampensockel sitzt in einer am Fassungsteller i i befestigten
Fassungshülse 13. An dieser befindet sich ein Schrägschlitz 1q., durch den ein am
Lampensockel angebrachter Stift 15 hin durchgreift.
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Am Fassungsteller i i ist durch einen Halter 16 ein Elektromagnet
17 gelagert, dessen Kern i 8 an seinem einen Ende mit dem Stift 15 gekuppelt ist.
Bei erregtem Elektromagnet 17 wird der Kern 18 entgegen der Kraft einer Rückholfeder
angezogen. Hierbei wird die Lampe i o infolge der Führung des Stiftes i 5 in dem
Schrägschlitz 14 um den gewünschten Betrag gleichzeitig gedreht und in der Längsrichtung
verschoben, so daß der Abblendfaden der Lampe mitsamt seinem Schirm die erfindungsgemäße
Stellung im Hohlspiegel 12 erhält, wobei der Fernlichtfaden aus dem Brennpunkt herausrückt.
Der Elektromagnet 17 wird also nur beim Abblenden auf der Landstraße eingeschaltet.
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Die Befestigung des Elektromagnets am Fassungsteller der Lampe ist
vorteilhaft für den nachträglichen Einbau der neuen Anordnung. Man braucht zu diesem
Zweck bei den üblichen Scheinwerferausführungen, bei denen der Fassungsteller nur
vom Hohlspiegel getragen wird, lediglich den bisherigen Fassungsteller gegen den
beschriebenen Fassungsteller auszutauschen, da dieser mitsamt dem Elektromagnet
und der mit dem Schrägschlitz versehenen Fassungshülse eine einbaufertige Einheit
bildet. Im Bedarfsfall kann man jedoch den Elektromagnet am Hohlspiegel oder am
Gehäuse des Scheinwerfers befestigen.
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Die Verstellung der Lampe kann auch auf anderem Wege als elektromagnetisch
erfolgen, z. B. mit Hilfe eines Bowdenzuges, durch Unterdruck usw.