DE631037C

DE631037C - Process for producing a sleeping aid from paraldehyde

Info

Publication number: DE631037C
Application number: DEK132333D
Authority: DE
Original assignee: Kragen & Co M GmbH
Current assignee: Kragen & Co M GmbH
Priority date: 1933-12-01
Filing date: 1933-12-01
Publication date: 1936-06-11

Description

Verfahren zur Herstellung eines Schlafmittels aus Paraldehyd Der bisher als Schlafmittel benutzte flüssige Paraldchyd wird wegen seines üblen Geschmacks und scharfen Geruchs von den meisten Kranken abgelehnt. Es besteht daher ein Bedürfnis, dieses Mittel in einer Form anzuwenden, bei der es in eine wohlschmel,-kende Hülle eingehüllt und so geschluckt werden kann, daß der üble Geschmack gar nicht oder nur kurz zur Geltung kommt. Hierdurch wird der Anwendungsbereich des billigen und harmlosen Schlafmittels Paraldehyd außerordentlich erweitert.Method for producing a sleeping aid from paraldehyde The liquid paraldehyde previously used as a sleeping aid is rejected by most of the sick because of its bad taste and pungent odor. There is therefore a need to use this agent in a form in which it can be enveloped in a well-melting shell and swallowed in such a way that the bad taste does not come into its own, or only for a short time. This greatly expands the range of application of the cheap and harmless sleeping pill paraldehyde.

Paraldehyd ist bei Zimmertemperatur flüssig und außerordentlich reaktionsträge, so daß es bisher noch nicht gelungen ist, Paraldehyd in eine nicht flüssige Form überzuführen, aus der er im menschlichen Körper leicht wieder abgespalten wird.Paraldehyde is liquid at room temperature and extremely inert, so that it has not yet been possible to convert paraldehyde into a non-liquid form from which it is easily split off again in the human body.

Die Erfindung sucht die Aufgabe der Überführung des Paraldehyds in eine für seine Verwendung als Schlafmittel angenehme Form dadurch zu lösen, daß die Lage des Schmelzpunktes (+ 12,5 ') und des Siedepunktes (+ 124') dazu ausgenutzt wird, tun ihn zwar nicht in eine feste Verbindung überzuführen, aber in der Form feinster Teilchen einem Körper einzuverleiben, der bei neutraler oder angenehmer Geschmackswirkung eingenommen werden kann und im menschlichen Körper leicht aufgeschlossen wird. Es wird also die Tatsache benutzt, daß Paraldehyd durch Ab- kühlen unter Zimmertemperatur zum Erstarren e olebracht werden kann und in dieser auf physikalischem Wege erzeugten festen Form eine gleichmäßige Emulgierung mit einem neutral oder angenehm schmeckenden Körper ermöglicht.The invention seeks to solve the problem of converting paraldehyde into a form that is comfortable for its use as a sleeping aid in that the position of the melting point (+ 1 2.5 ') and the boiling point (+ 124') is used, although it does not to be converted into a firm connection, but to be incorporated into a body in the form of the finest particles, which can be consumed with a neutral or pleasant taste effect and is easily broken down in the human body. Thus, it is used the fact that cool paraldehyde can be olebracht below room temperature to solidify e by switching off and allows a uniform emulsification with a neutral or pleasant tasting body in this generated by physical means solid form.

Die Erfindung besteht darin, daß durch Abkühlen erstarrter, fein zerkleinerter Paraldehyd bei einer unter dessen Erstarrungspunkt liegenden Temperatur mit Eiweiß, Eigelb o.dgl. gemischt und die Mischung in geeigneter Weise zur Gerinn-Ling gebracht wird. Bei Verwendung von Hühnereiweiß als Kolloid entsteht so eine weiße Paste, in der der Paraldehyd in winzigen Tropfen verteilt ist, die sich aus den einzelnen Kristallbruchstücken bilden. Die Masse behält nach der Gerinnung die Konsistenz von geronnenem Eiweiß und kann eingenommen werden, ohne daß die unangenehmen Empfindungen auftreten, die beim Schlucken von flüssigem Paraldehyd unvermeidlich sind. Die Paste kann in Oblaten, Zuckerguß oder andere scl-iützende Körper eingehüllt werden, so daß wohlschmeckende Tabletten, Bonbons oder konfektartige Formen entstehen, die als Schlafmittel bei angenehmer Geschmackswirkung An Stelle eingenommen von, Eiweiß werden können können auch andere ' geeignete Stoffe, z.B. Eigelb, verwendet werden. Das Verfahren kann beispielsweise in folgender Weise ausgeführt werden.The invention consists in that solidified by cooling, finely comminuted paraldehyde at a temperature below its solidification point with egg white, egg yolk or the like. mixed and the mixture is brought to the curdling ling in a suitable manner. When using egg white as a colloid, a white paste is created in which the paraldehyde is distributed in tiny drops that are formed from the individual crystal fragments. After coagulation, the mass retains the consistency of coagulated protein and can be ingested without the unpleasant sensations that are inevitable when swallowing liquid paraldehyde. The paste can in wafers, icings and other scl-iützende bodies are encased so that palatable tablets, candy or confection-like shapes are formed, which taken as a sleep aid for pleasant taste effect in place of, can be protein may also contain other 'suitable substances, such as egg yolk , be used. The method can be carried out, for example, in the following manner.

Kleine Mengen von Paraldehyd werden in einem Glas- oder Porzellangefäß mit Hilfe' einer Kältemischung oder anderen Mitteln zurn Gefrieren gebracht und dann bei einer unter 12,5' liegenden Temperatur fein zerkleinert. Dies läßt sich unschwer sowohl mit. der Hand iin Mörser als auch mit irgend,'-» einem geeigneten Gerät ausführen. as:, 0 entstandene Paraldehydpulver wird in ü eiweiß eingetragen, das ebenfalls unt r deiY# Schmelzpunkt des Paraldehyds gekühlt ist. Durch gründliches Rühren wird für eine feine Verteilung des Paraldehydpulvers im Eiweiß gesorgt. Beim Rühren ist darauf zu achten, daß möglichst wenig Luft in> die Eiweißinasse eingerührt wird, damit nicht Schaum entsteht, sondern lediglich eine Aufschlämmung der fein zerpulverten Paraldehydkristalle in der Eiweißmasse. Es wird so viel Paraldehyd eingetragen, als in der Eiweißmasse längere Zeit in Schwebe gehalten werden kann. Mit dem Eintragen wird aufgehört, sobald sich während des Rührens Paraldehyd am Gefäßboden abzusetzen beginnt. Das Eiweiß mit dem eingerührten Paraldehyd wird dann unter fortwährendem Rühren oder Anwendung anderer das Absetzen der Paraldehydkristalle verhindernder Mittel so schnell wie möglich auf eine Temperatur erhitzt, die unter dem Siedepunkt des Paraldehyds, und zwar möglichst weit unter 124' liegt. Dies ist erforderlich, um ein Aufschäumen der Masse zu verhindern. Die Temperatur muß aber anderseits hoch genug sein, um das Eiweiß gerinnen zu lassen. Als. geeignetste Temperatur erwies sic eine solche von 105 bis iio'. . Es empfiehlt sich, jeweils nur möglichst kleine Mengen der Mischung in geeigneten Gefäßen, z. B. kleinen Porzellantiegeln mit Deckel oder Gläschen mit eingeschliffenen Deckeln, zu erhitzen. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die Tiegel in ein entsprechend erwärmtes ölbad oder Wasserbad eing gesetzt werden. Das Erhitzen in kleinen Mengen be- wirkt, daß die Erwärmung sofort durch die' ganze Masse geht und die Gerinnung gewissermaßen mit einem Schlag in der ganzen Masse erfolgt. Es entsteht eine weiße Eiweißpaste, in der winzige Paraldehydtropfen eingeschlossen sind. Diese Tropfen bilden sich aus den einzelnen Kiistallbruchstücken. Diese Bruchstücke, von denen jedes mit einer Eiweißhaut umgeben ist, schmelzen, sobald die ganze Masse wieder auf Zimmertemperatur erwärmt wird. Die Masse behält aber die Konsistenz geronnenen Eiweißes. Das Gerinnen des Eiweißes kann außer durch Erwärmen auch mit Hilfe eines Fäl-,lungsmittels vorgenommen werden. EineAus---führungsform dieses Verfahrens besteht darin, '-#Äß man der Aufschlämmung des fein zerweiß Alkohol .A#ilten Paraldehyds in Hühnerei zusetzt. Die hierbei eintretende Fällung hat. gegenüber der Fällung durch Erwärmung den Vorteil, daß sie weniger in einzelnen Klumpen, sondern mehr häutchenartig vor sich geht und eine homogene, schwammartige, mit Paraldehyd vollgesogene Masse ergibt.Small amounts of paraldehyde are frozen in a glass or porcelain vessel with the aid of a cold mixture or other means and then finely ground at a temperature below 12.5 °. This can be done easily with both. by hand in a mortar as well as with any suitable device. as :, 0 Paraldehydpulver resulting protein is entered in UE also unt r deiY # melting point of the Paraldehyds is cooled. Thorough stirring ensures that the paraldehyde powder is finely distributed in the egg white. When stirring, make sure that as little air as possible is stirred into the> protein mass, so that no foam is created, but only a suspension of the finely powdered paraldehyde crystals in the protein mass. As much paraldehyde is introduced as can be kept in suspension in the protein mass for a long time. The entry is stopped as soon as paraldehyde begins to settle on the bottom of the vessel while stirring. The egg white with the stirred-in paraldehyde is then heated as quickly as possible to a temperature below the boiling point of the paraldehyde, as much as possible below 124 ', while stirring continuously or using other means preventing the paraldehyde crystals from settling. This is necessary to prevent the mass from foaming. On the other hand, the temperature must be high enough to allow the protein to coagulate. As. the most suitable temperature proved to be from 105 to 10 '. . It is advisable to use only the smallest possible amounts of the mixture in suitable containers, e.g. B. small porcelain crucibles with lids or jars with ground-in lids to heat. This can be done, for example, by placing the crucibles in a suitably heated oil bath or water bath. The heating in small amounts has the effect that the heating immediately goes through the 'whole mass and clotting it were done in one fell swoop across the ground. The result is a white protein paste in which tiny droplets of paraldehyde are enclosed. These drops are formed from the individual pieces of crystal. These fragments, each of which is surrounded by a layer of protein, melt as soon as the whole mass is warmed back to room temperature. However, the mass retains the consistency of coagulated protein. The coagulation of the egg white can be done with the help of a precipitating agent, in addition to heating. One embodiment of this process is to add paraldehyde to the slurry of the finely disintegrated alcohol in hen's eggs. The precipitation that occurs here has. compared to precipitation by heating it has the advantage that it takes place less in individual lumps, but more like a skin and results in a homogeneous, sponge-like mass saturated with paraldehyde.

Eine dritte Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß zunächst die Oberfläche der Paraldehyd-Eiweiß-Mischung mit wenig Alkohol gefällt und dann die Fällung der übrigen Masse durch Erwärmen herbeigeführt wird. Die durch Alkohol gebildete Haut.verhindert, daß während des Erwärmens vor der Gerinnung der Aldehyd in kleinen Mengen austritt.A third embodiment of the method is that first Like the surface of the paraldehyde-protein mixture with a little alcohol and then the precipitation of the remaining mass is brought about by heating. The one from alcohol formed skin.prevents the aldehyde from coagulating during heating leaks in small amounts.

je feinem die Zerkleinerung des gefrorenen Paraldehyds ist, desto leichter läßt sich der Paraldehyd beim Schmelzen innerhalb des Kolloids in der Schwebe halten und dadurch allseitig umschließen, ohne daß sich der Paraldehyd vor der vollständigen Gerinnung am Boden absetzt. the finer the size reduction of the frozen paraldehyde, the easier it is to keep the paraldehyde in suspension during melting within the colloid and thus to enclose it on all sides without the paraldehyde settling on the bottom before it completely coagulates.

Claims

PATENT CLAIMS:: i. Process for the production of a sleeping aid from paraldehyde, characterized in that solidified, finely comminuted paraldehyde is mixed with egg white or egg yolk at a temperature below the solidification point of the baraldehyde and the mixture is made to coagulate.

2. The method according to claim i, characterized in that the mixture is heated with continuous stirring to a temperature at which the colloid coagulates quickly, but the paraldehyde does not yet boil. 3. The method according to claim i, characterized in that a precipitant is used for the precipitation 4. The method according to claim 3 is. thereby -t> O indicates that first the surface of the mixture is precipitated with a little alcohol and then -the residual precipitation is brought about by heating.