-
Verfahren zur Konservierung von bereits im Erdreich versetzten Holzmasten,
-säulen, -ständern u. dgl. Es sind bereits Verfahren zum Schutz von Holzmasten,
-säulen, -ständern u. dgl. gegen Fäulnis und Insektenfraß bekannt, bei denen die
Imprägnierung erfolgt, bevor der Mast in die Erde eingesetzt wird! Von einer wirksamen
Imprägnierung auch des den Mast tungebenden Erdreiches kann dabei infolge der geringen,
hierfür etwa in Betracht kommenden Menge des am Mast noch haftenden Imprägnierungsstoffes
keine Rede sein.
-
Es sind ferner Verfahren bekannt, welche unter Anwendung von Blech-
oder Zementformen das Imprägnieren bereits in der Erde stehender Maste gestatten;
hierbei werden am Mast verbleibende Formen verwendet, so daß also diese Verfahren
mit hohem Materialverschleiß arbeiten. Derartige, ständig von der Form umgebene
Maste sind im übrigen nicht auf ihren Erhaltungszustand nachprüfbar, so daß man
keinerlei Möglichkeit hat, die Standfestigkeit derart konservierter Maste jederzeit
festzustellen, um weitere Arbeiten zu ihrer Erhaltung bzw. den rechtzeitigen Ersatz
durch neue Maste vorzunehmen.
-
Endlich sind auch Verfahren bekannt, bei denen zweiteilige Blechformen
zum Imprägnieren des Holzes angewendet werden. Diese Blechformen bestehen aber aus
schwerem Stahlblech, deren Hälften zusammenschraubbar sind; die für die Durchführung
derartiger Arbeiten rings um den Mast angelegte Grube bleibt so lange offen, bis
nach Schluß der beabsichtigten Imprägnierungsdauer das in das Holz nicht eingedrungene
Imprägnierungsmittel mittels eines am unteren Ende der Blechform, also am Boden
der Grube, befindlichen Hahnes abgelassen, die Blechformen nach Lösen der zahlreichen
Schraubenverbindungen abgenommen und die Grube zugeschüttet werden kann.
-
Es ist auch bereits ein röhrenförmiger, zweiteiliger Metallblechmantel
mit Falzverbindungen in den Stößen bekannt, der um hölzerne Maste herumgebogen wird
und zu deren Schutz in der Nähe der Erdgleiche dient, wobei der Zwischenraum zwischen
Mantel und Mast eine Füllung von bituminösen Stoffen, wie Teer oder eine andere
geeignete Masse, aufnimmt. Um den Blechmantel den Ungleichheiten des Mastes besser
anzupassen und ihn so dicht an den Mast zu legen, daß Feuchtigkeit nicht eindringen
kann, sind im Blechmantel am oberen Ende Längsschlitze vorgesehen, so daß dieses
obere Ende vor dem Eingießen der Schutzstoffe trichterförmig zurückgebogen und danach
durch eine Schelle o. dgl. dicht an den Mast angepreßt werden kann. Bei dieser Vorrichtung
ist der Mast von der eingegossenen Schutzmasse und dem Blechschutzmantel dauernd
umgeben.
-
Es .ist ferner zum Imprägnieren von im Erdreich versetzten Holzmasten.
o. dgl. in der Erdzone bekannt, um den vom Erdreich befreiten
Mast
her'eine Hülle aus wasserdichtem Material anzubringen, die zur Auf-' nahme ein-es-'$üssiäen
-@IIolzkonservierungsmittels dient und nach einer bestimmten Einwirkungszeit dieses
Mittels bei offener Grube wieder entfernt wird; das überschüssige Konservierungsmittel
wird vor Entfernen der Hülle dieser entnommen.
-
Der technische Fortschritt, den das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung
gegenüber den bekannten Verfahren erzielt, besteht vornehmlich in der gleichzeitigen
Imprägnierung des gefährdeten Holzteiles und des dieses umgebenden' Erdreiches.
Zwecks Erzielung dieser Doppelimprägnierung wird eine das Konservierungsmittel enthaltende,
um das Holz herumgelegte Metallhülse nach Imprägnierung des Holzes ohne Entfernung
der überschüssigen Imprägnierflüssigkeit bei geschlossener Grube aus dem Erdreich
herausgezogene Die Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung erfolgt folgendermaßen:
Der Holzmast wird bis zur jeweils erforderlichen Tiefe, z. B. 5o bis 6o cm, freigelegt
und z. B. mittels eines Hakenmessers ringsum mit zahlreichen tiefen Längsschnitten
versehen, um ein tieferes Eindringen des Imprägnierungsmittels zu ermöglichen. Nun
wird eine biegsame Blechform um den Mast herumgelegt, welche je nach der Gestalt
des zu imprägnierenden Holzgegenstandes eine zylindrische oder prismatische Form
sowie einen etwas größeren Durchmesser als der Mast besitzt.
-
Die Blechform besteht aus einer biegsamen Metallhülse, deren beide
Längsseiten Nuten bilden, in welche ein entsprechend geformter Ergänzungsblechstreifen
eingepaßt ist, dessen Breite sich nach der jeweiligen Mastdicke richtet. Zum Herausziehen
der Blechform, und der verschieden breiten Ergänzungsblechstreifen sind an deren
oberem Rande Hecken angenietet, so daß die Blechform leicht bei geschlossen bleibender
Grube entfernt werden kann.
-
Nachdem die Blechform mittels des Ergänzungsblechstreifens der jeweiligen
Mastdicke angepaßt ist, werden die Längsnuten mittels gefalzter Papierstreifen,
Hanf, Lehm u. dgl. abgedichtet, die Blechform auf den Boden der Grube hinabgelassen
und durch Einlegen kleiner Keile mit einem Abstand von i bis 2 cm, konzentrisch
um den Mast gelagert. In die Grube eingebrachtes und festgestampftes Erdreich vervollständigt
durch festet Anpressen der Nuten gegen den Ergänzungsblechstreifen die seitliche
Abdichtung. Nun wird die Grube um die Form ganz zugeschüttet, wobei zu beachten
ist, daß unmittelbar um die Blechform herum feines, i allenfalls besonders hierfür
gewähltes Erdreich,.', Sand u. dgl., gelegt wird, welches sich mit dem Imprägnierungsmittel
leicht vermengen kann. Die untere öffnung der Blechform wird z. B. durch Lehm abgedichtet.
-
. Jetzt erst wird in den Zwischenraum zwischen Blechform und Mast
das dünnflüssige, in Holz leicht einsaugbare Imprägnierungsmittel, wie Teeröl, Kreosot,
Naphthaöl, Metallsalzlösungen, eingegossen, wobei gleichzeitig feines Erdreich,
Sand u. dgl., in diesen Zwischenraum bis zur Höhe der Erdoberfläche eingerieselt
werden kann. Die Blechform wird bis zum oberen Rand mit dem Imprägnierungsmittel
vollgefüllt. Die gefüllte Blechform bleibt nun mehrere Stunden am Mast, während
welcher Zeit die Imprägnierung des Holzes in bekannter Weise durch Eindringen des
Konservierungsmittels in das Holz; durch die zahlreichen Längsschnitte begünstigt,
erfolgt.
-
Das Abmontieren der Blechform geschieht ,bei geschlossener Grube durch
Herausziehen mittels an den Haken angesetzter Stangen, Hebel u. dgl. Alsdann wird
das Erdreich rings um den Mast festgestampft. Das nicht ins Holz eingedrungene Imprägnierungsmittel
dringt nun, soweit es sich noch nicht mit dem etwa eingerieselten Erdreich vermengt
hat, auch in das außen um die Blechform gelagerte Erdreich ein, so daß der Mast
von einer imprägnierten Erdschicht umgeben ist.
-
Es befinden sic1daher entsprechend der Länge der Blechform durch diesen
einen Arbeitsgang gleichzeitig im Holz und im anliegenden Erdreich z. B. 8 bis i2
kg Imprägnierungsmittel.
-
Die herausgezogene Blechform wird wiederholt für das Imprägnierverfahren
bei anderen in der Erde stehenden Holzmasten o. dgl. verwendet.
-
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann insbesondere an Holzmasten
bereits im Betrieb befindlicher Telephon-, Telegraphen-und elektrischer Leitungen,
selbst bei Hochspannungsleitungen, ohne die geringste Betriebsstörung angewendet
werden, da der Mast nur in der mit Recht so gefürchteten Fäulniszone an der Erdoberfläche
behandelt wird, wozu erfahrungsgemäß eine Freilegung des Mastes in etwa 5o bis 6o
cm Tiefe erforderlich ist. Dieses Verfahren ist besonders für solche Leitungen von
größter Wichtigkeit, die bereits angefaulte und zum Auswechseln bestimmte Maste
enthalten, welche aber, wenn ihre Standfestigkeit noch gesichert ist, nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung gerettet und noch jahrelang-erhalten werden können, so daß deren
nur bei ausgeschalteter Leitung j mögliches, kostspieliges Auswechseln fortfällt.