DE629086C - Kolonnenboden - Google Patents

Description

• Kolonnenboden Die Trennung von Flüssigkeitsgemischen durch Destillation wird in-Kolonnenapparaten vorgenommen. Wesentlich für-die Leistung und Wirtschaftlichkeit dieser Apparate ist die geeignete Konstruktion der in die Kolonnen eingebauten Böden, von deren Ausführung der Wirkungsgrad der Rektifikation abhängt. Dieser wird um so besser sein, je inniger die Berührung-zwischen.aufsteigendem Dampf und Rückfluß ist.
• Von den bisherigen Konstruktionen haben sich die sog. Glockenböden besonders bewährt, bei denen der aufsteigende Dampf aus Glocken, deren Rand mit Zungen und Schlitzen versehen ist, in die auf dem Boden siedende Flüssigkeit austritt. Eine bekannte Glockenkonstruktion erreicht durch entspre= Chende Ausbildung der Schlitze, daß der aufsteigende Destillationsdampf am Umfang der Glocke aus der radialen Richtung abgelenkt wird (vgl. Abb. i und 2), so daß ein sich .um die Glocke drehender Flüssigkeitsstrom entsteht. Die besondere Ausbildung dieser Glokken besteht z. B. darin, daß. alle' Zungen gleichsinnig aus den Tangentialebenen des Glockenrandes herausgedreht sind.
• Um eine möglichst innige Durchinischung von Dampf und Rückfluß über die ganze Bodenfläche zu gewährleisten, hat man vorgeschlagen (vgl. französisches Zusatzpatent 8 2i2), durch den Einbau von Leitelementen den Rückfluß zwangsläufig über einen langen Weg an möglichst vielen Glocken vorbeizuführen. Der Einbau solcher Leitelemente ist natürlich umständlich und kostspielig. Die Erfindung erreicht dieselbe Wirkung allein durch eine zweckmäßige Wahl des Drehsinnes der Glocken und durch ihre zweckmäßige Anordnung auf dem Boden. Der Inhalt der Erfindung ist der, durch geeignete Wahl des Drehsinnes der einzelnen Glocken und eine zweckentsprechende Aufstellung derselben auf dem Glockenboden dafür zu sorgen, daß der Rücklauf zwischen den Glocken hindurch auf einem möglichst langen Wege_ vom Zulauf zum Überlauf geführt wird. Dies geschieht praktisch dadurch, daß die Glocken zu mehreren in nebeneinander herlaufenden Reihen oder Kurven angeordnet sind, deren Drehsinn abwechselnd rechts- und linksläufig ist (s. Abb. 3 und q.). Zwei nebeneinanderliegende Glockenreihen schließen also eine Bahn ein,- von der aus betrachtet, die auf einer Seite befindliche Glockenreihe den entgegengesetzten Drehsinn wie die Glockenreihe der anderen Seite hat. Es wird dadurch erreicht, daß innerhalb der Bahnen der Flüssigkeit ein kräftiger Bewegungsantrieb in einer einheitlichen, im voraus festzusetzenden Richtung erteilt wird, so daß der Weg, den die Flüssigkeit über den Glockenboden nimmt, zielbewußt in dem Sinne geregelt werden kann, daß er möglichst lang ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Die Anordnung mehrerer Glocken für Kolonnenböden mit Zungen und Schlitzen für den Dampfaustritt, von der Art, daß alle Zungen gleichsinnig aus den Tangentialebenen des Glockenrandes herausgedreht sind, so daß sie den Dampf aus der radialen Richtung am ganzen Umfang der Glocke im gleichen Drehsinn ablenken, auf einem Kolonnenboden, dadurch gekennzeichnet, daß die Glocken in Reihen angeordnet sind, deren Drehsinn abwechselnd links- und rechtsläufig ist.