DE627842C

DE627842C - Kautschukmilchhaltiges Schlauchdichtungsmittel

Info

Publication number: DE627842C
Application number: DEC48823D
Authority: DE
Original assignee: GERDA HEINRICH CONRADS GEB KUH
Current assignee: GERDA HEINRICH CONRADS GEB KUH
Priority date: 1934-02-07
Filing date: 1934-02-07
Publication date: 1936-03-24

Description

Zum selbsttätigen Verschließen von Durehlochungen in Luftreifen liat man schon vorgeschlagen, in die Luftreifen Kautschufamldhl mit einem Zusatz von Ammoniak oder Glycerin und Formaldehyd einzufüllen. Diese Masse soll in die Durchlochungen eindringen und diese schließen. Der Zusatz von Ammoniak oder Glycerin zur Kautschukmilch hat nur den Zweck, ein Gerinnen derselben zu verhüten, Wiährend Formaldehyd als Konservierungsmittel dient. Mit diesem Mittel kann jedoch der angestrebte Zweck nicht erreicht werden, da durch Schleudern bald eine Trennung der Kautschukmilch in ihre Bestandteile, Wasser und Kautschuk, stattfindet. Der Kautschuk bildet alsdann Knoten, und eine gleichmäßige Verteilung auf der Innenseite des Schlauches findet nicht statt. Außerdem wird der Kautschuk so zäh, daß er nicht mehr

ao zur Dichtung von Löchern im Reifem geeignet ist.

Ferner ist ein Schlauchdichtungsmittel bekanntgeworden, welches neben Kautschukmilch, die mit Ammoniak versetzt ist, noch einen Gehalt an tierischen oder pflanzlichem Ölen oder Mineralöl aufweist. Durch den Ölzusatz wird zwar eine Ausscheidung des Wassers aus der Kautschukmilch vermieden und die Masse stets dickflüssig gehalten, jedoch bewirkt dieses Mittel durch den hohen • Ölgehalt, etwa 500/0, in manchen Fällen ein Längen der Luftschläuche,

Dieser Übelstand wird durch das Mittel gemäß der Erfindung vermieden. Dieses enthält neben mit Ammoniak versetzter Kautschukmilch einen Zusatz an Zucker oderzuckerhaltigen Substanzen, wie Fruchtsiäftan. Durch diesen Zuckerzusatz wird ebenfalls wie durch den Ölzusatz eine Ausscheidung des Wassers aus der Kautschukmilch vermieden und die Masse stets dickflüssig gehalten, jedoch bewirkt dieses Mittel kein Längen der Schläuche.

Gute Erfolge werden erzielt mit einem Dichtungsmittel folgender Zusammensetzung: +5

5ο0/0 eingedickter Rübensaft- (Rübenkraut), 500/0 Kautschukmilch mit 38 bis 400/0 Kautschukgehalt und einem Zusatz von 50/0 Ammoniak.

Der eingedickte Rübensaft wird zunächst auf etwa 30 bis 35⁰C erwärmt, wobei er dünnflüssig· wird; hierauf wird die Kautschukmilch: eingerührt.

Bei der Verwendung von Zucker wurden folgende Mengenverhältnisse genommen: *

6 Teile Zucker, 1 Teil Wasser, 7. Teile Kautsichukmilch.

Der Zucker wird zunächst durch Erhitzen bis zum Siedepunkt in Wasser vollständig aufgelöst. Hierauf wird nach dem Abkühlen der Zuckerlösung auf etwa 30 bis 35⁰C die Kautschukmilch 'eingerührt.

Bei der Verwendung einer Zuckerlösung können dem Diöhtungsmittel auch nocih Öle (tierische, pflanzliche oder · Mineralöle) zugesetzt werden. In diesem Falle hebt der Zuckergehalt die nachteilige Wirkung der Öle auf den Kautschuk der Schläuche auf. Der Ölzusatz kann 20 bis 3ο0/0 betragen.

Die flüssige Dichtungsmasse wird durch das Luftventil in den Luftschlauch eingefüllt \ und, - vierteilt - sich beim Fahren in einem

Claims

gleidtmäßigen. Film auf der Innenseite des Schlauches.-' Dieses Einfuhren durch, das Luftventil geht' ohne Verstopfung des Ventils ' vonstatten. Bei effief'Durchlochung des; Hel· fens (Mantel und Schlauch) dringt die :dick-; - flüssige Masse in die Durchlochung des Mantels und des Schlauches ein, bildet Bier durch. Erhärten bzw. Verdickung eine Kautsehukscnidh.t3 welche sich mit dem Kautschuk ίο des Schlauches und des Mantels, fest .verbindet und die Durdhlochung_ yersdhüeßt. Ein Zusammenkleben von Schlauch und Mantel tritt hierbei nicht auf. Statt in den Luftschlauch kann das Mittel insbesondere bei Kraftfahrzeugen und -rädern unmittelbar .in den Mantel des Reifens eingefüllt werden. Die Menge der einzufüllenden. Masse betragt für einen Fahrradreifen etwa 200 g, für einen" Motc-rradreifen etwa 500 g und für einen Reifen für Kraftwagen j'e nach Größe bis 2000 g. AJs Kausehukrnilch können die Safte aller Jurten' von Kautschuk liefernden Pflanzen-Säften verwendet werden. ■ Als eingedickte Fruchtsäfte verwendet man Zückerrübienkraut, Apfel- oder Birnensaft. • Patentansprüche:

1. Kautsdhukmilcnhaltiges Schlauchdichtungsmittel_> gekennzeichnet durch einen Zusatz einer Lösung von Zucker oder zuckerhaltigen Substanzen, wie Fruchtsäften. -

2. Mittel mach! Anspruch i, gekennzeichnet durch einen wieateren Zusatz an tierischen oder pflanzlichen Ölen oder Mineralölen.