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Dampfwasserableiter mit einem Flüssigkeit enthaltenden, aus Balgen
ausgebildeten Ausdehnungskörper Die Erfindung bezieht sich, auf einen Dampfwasserableiter
mit einem Flüssigkeit enthaltenden Ausdehnungskörper, der als Balgen ausgebildet
und in der Wassersammelkammer des Gehäuses vor der Auslaßöffnung angeordnet ist
sowie an seiner unteren Stirnwand das Absperrventil trägt. Derartige Ableiter zeichnen
sich durch eine besondere Temperaturempfindlichkeit aus.
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Von bekannten Dampfwasserableitern dieser Art unterscheidet sich der
Dampfwasserableiter gemäß der Erfindung dadurch, daß der Balgen von einer starren
Platte gehalten wird, die an ihm in einigem Abstand von der an der oberen Stirnwand
des Balgens sitzenden Befestigungsstelle eines durch das. Gehäuse nach außen geführten
Stellgliedes angreift und in dem Gehäuse derart eingespannt ist, daß von der Wassersammelkammer
ein gegen diese abgedichteter Raum abgetrennt wird, der die Durchführungsbohrung
für das Stellglied aufweist.
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Durch diese Bauart soll ein Dampfwasserableiter geschaffen werden,
der dadurch, daß er in eigenartiger Weise die vorgeschlagenen Merk-"' male zusammenfaßt,
bei einfacher Bauart und guter Temperaturempfindlichkeit für einen ein.-wandfreien
Betrieb besonders geeignet ist. Dies gilt in erster Linie dafür, daß die Durchführungsbohrung
für das Stellglied keiner besonderen Abdichtung durch Stopfbuchsen o. dgl. bedarf,
weil die starre Platte im Verein mit dem Balgen die Wassersammelkammer, die unter
dem Betriebsdruck steht, gegenüber dem die Durchführungsbohrung aufweisenden Raum,
derunter Atmosphärendruck steht, dicht abschließt.
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Es ist an sich bekannt, eine besondere Stopfbuchse an der nach außen
durch das Gehäuse hindurchgeführten Stellschraube dadurch zu vermeiden, daß mit
dem Ausdehnungskörper einerseits und dem Gehäuse andererseits eine Membran verbunden
wird, oder daß der Rand eines scheibenförmigen, aus zwei Membranen bestehenden Ausdehnungskörpers
am Gehäuse befestigt wird. Bei diesen bekannten Ableitern ist - aber der Ausdehnungskörper
nicht in der Wassersammelkammer des Gehäuses vor der Auslaßöffnung, sondern hinter
der Auslaßöffnung angeordnet, was die Temperaturempfindlichkeit erheblich herabsetzt.
Schließlich ist auch ein Dampfwasserableiter bekannt, bei dem der als Balgen ausgebildete
Ausdehnungskörper in dem Gehäuse durch einen Ring gehalten wird,
der
in dem Gehäuse beweglich gelagert ist. Dieser Ring trennt aber von der Wassersammelkammer
keinen abgedichteten Raum ab. Er- ist viehmehr durchbrochen, um den Dampf hindurchtreten
zu lassen.
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Erfindungsgemäß kann im Balgen noch eine Schraubenfeder eingebaut
sein, welche bei einer Ausdehnung des Balgens im Verein mit der Kraft der Ausdehnungsflüssigkeit
das Ablaßventil schließt. Die Kraft dieser Schraubenfeder wirkt also der Federkraft
des Balgens entgegen. Dies ermöglicht ein sehr genaues Einstellen der Temperaturgrenze,
bei der das Ventil geöffnet wird, und bedingt eine so hohe Temperaturempfindlichkeit,
daß sich das Wasserablaßventil bereits bei einem Temperaturabfall von = ° öffnet.
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An sich; ist es nicht neu, inneFhalb eines mit einer Flüssigkeit gefüllten
Ausdehnungskörpers eine Schraubenfeder anzuordnen. Bei einer bekannten Anordnung
dieser Art soll Jedoch die Feder öffnend auf das Ventil wirken, so daß dort die
vorstehend erläuterte Wirkung nicht bezweckt und erzielt wurde.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beiliegenden
Zeichnung an Hand eines senkrechten Längsschnittes veranschaulicht. a
Im Gehäuseteil
=o, der als Abschnitt einer Dampfleitung, eines Heizkörpers o. dgl. ausgebildet
ist oder seitlich daran angebracht sein kann, sammelt sich das Kondenswasser, das
von Zeit zu Zeit in der nachstehend bescbiiebenen Weise durch die vom Wasserablaßventil
i= gesteuerte Auslaßbohrung 12 eines mit Gewinde versehenen Venti.Lsitzkörpers 13
abgelassen wird. Von der Bohrung 12 des Ventilsitzkörpers, der. in eine Gewindebohrung
im Boden des Gehäuseteiles =o eingeschraubt ist, fließt dasDampfwasser durch einen
Stutzen 14. einer Abflußleitung oder einer zum Kessel führenden Rückflu.ßleitung
zu.
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Der Ventilkörper i= ist vorzugsweise kegelig gestaltet und in einen
Hohlsockel 15 eingeschraubt, der zum Teil die untere Stirnwand eines Metallbalgens
16 bildet. Durch eineMutter 17 wird das Ventil gesichert. Der Balgen ist an einer
starren Platte 18 angelötet oder angeschweißt oder sonstwie befestigt, und zwar
derart, daß die Platte an dem mittleren Abschnitt des Balgens, zweckmäßig etwas
über dessen Mitte, angreift. Die Platte 18 ist auf einen Innenflansch =g des Gehäuseteils
=o durch eine Gehäusekappe 2o aufgeklemmt, die auf den GehäuseteiLio aufgeschraubt
ist. Die Befestigung der Platte 18 am Balgen erfolgt zweckmäßig, bevor dieser gefaltet
wird, also solange er noch die Gestalt eines Rohres aufweist, das alsdann in bekannter
Weise die aus der Abbildung ersichtliche Gestaltung erhält.
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Der Balgen 16 wird durch die untere Stirnwand in Gestalt des Sockels
15 und durch eine obere Stirnwand in Gestalt eines Kopfes 21 vollständig abg°schlossen
und mit einer Ausdehnungsflü-,sigkeit,z. B. einer flü-htigenFlüssigkeit, gefüllt,
die sich unter dem Temperatureinfluß des Dampfwassers ausdehnt oder zusammenzieht.
Im Kopf 21 ist der untere Kopf 22 einer Stellschraube 23 lose gelagert. Diese Stellschraube
ruht in einer Gewindebz)hrung des obren Gehäuseteiles 2o und ist am Kopf 21 durch
eine Überwurfmutter 23' gesichert, und zwar derart, daß sie sich gegenüber dem Balgen
frei drehen kann. Innerhalb d?s Balgerns 16 befindet sich eine Schraubenfcder 2q.,
die sich mit ihren Enden an die obren und unteren Stirnwände anlegt und in ihrer
Lage dadurch gesichert ist, daß sie beiderseits entsprechende Vorsprünge der Stirnwände
umgibt.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Beträgt der in der Dampfleitung herrschende
Dampfdruck beispielsweise o,35. Atm., was einer Temperatur von =o8 ° C entspricht,
und soll das Kondenswasser bei Sinken der Temperatur bis auf 88' C al-geblasen
werden, so spannt man mit Hilfe der Stellschraube 23 die Feder 2q. so stark an,
daß b.-i Abkühlung der im Balgen befindlichen Flüssigkeit auf 88' C und bei
einer entsprechenden Verminderung ihres Dampfdruckes der in der Dampfleitung herrschende
Druck die Feder und den Innendruck des Balgens überwindet und den Balgen so weit
zusammenpreßt, daß sich das Ventil =i öffnet. Das Kondenswasser wird dann unter
dem in der Dampfleitung herrschenden Druck abgeblasen., bis sich der den Balgen
umgebende Hohlraum unterhalb der Platte 18 mit Dampf füllt und daher die flüchtige
Flüssigkeit im Balgen so weit erwärmt wird, daß ihr Dampfdruck eine Ausdehnung des
Balgens und das Schließen des Ventils =i bewirkt. Durch entsprechende Einregelung
der Stellschrauba 23 kann man die Temperatur, bei der sich das Ventil öffnet, genau
bestimmen. Die Stellschraube 23 wird mit einer durch Splint 26 gesicherten Vielkantmutter
25 versehen, damit man sie bequem drehen kann. Nach Wunsch läßt sich auch ein Zeiger
und eine Skala anbringen, die so geeicht ist, daß sie die Öffnungstemperatur des
Ventils anzeigt.
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Wie ersichtlich, ist die Ausdehnung und Zusammenziehung des Balgerns
infolge von Temperaturschwankungen auf den unterhalb der Platte i8 liegenden Teil
beschränkt. DerVentilkörper =i und der Sitzkörper 13 können aus beliebigen, korrosionsfesten
Metallen oder Legierungen hergestellt werden. Um die Lebensdauex des Gerätes zu
verlängern, werden in bekannter Weise der Ventilkörper und der pVentilsitzkörper
doppelseitig umsteckbar ausgebildet. Beim veranschaulichten Ausführungsbeispiel
ist der Ventilkörper an beiden Enden kegelig ausgebildet, während der Sitzkörper
13
beiderseits je einen Sitz 28 aufweist. Sind das eine Ende des
Ventilkörpers ii und der eine Sitz 28 abgenutzt, so werden der die Ventilenden ii
tragende Körper 27 und der Sitzkörper 13 umgesteckt, so daß eine neue Ventilfläche
und eine neue Sitzfläche zur Wirkung kommen. Wie veranschaulicht, liegt das jeweils
nicht in Gebrauch befindliche Ende des Ventilkörpers 27 innerhalb des Hohlsockels
1g, der in den Balgen hineinragt, so daß die Baulänge durch die Anordnung des mit
zwei Sitzen versehenen Körper 27 keine Vergrößerung erfährt. Der Sitzkörper
13 wird zweckmäßig mit einem Vielkantflansch 29 versehen, der einerseits
als Anschlag dienend die Lage des Ventilsitzes bestimmt und andrerseits das Ein-
und Ausschrauben mit Hilfe eines Schraubenschlüssels ermöglicht.
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Wie ersichtlich, kann man durch Drehen der Stellschraube 23 den auf
den Balgen ausgeübten Druck und die Spannung der Feder vergrößern oder verringern,
ohne den Balgen, hierbei zu drehen. Bei dem Einstellvorgang wird dem Balgen also
keine Drehung aufgezwungen.