-
Volumenreduktor Die fortlaufende Messung von Gasmengen erfordert,
sofern sie auf volumetrischem Wege erfolgt und das Gasgewicht festgestellt werden
soll, die ergänzende Messung des spez. Gewichtes oder an deren Stelle die Messung
von Druck und Temperatur. Diese für den Zustand des Gases kennzeichnenden Größen
ergeben eine Kennziffer, mit der die Volumenmessung fortlaufend multipliziert werden
muß, um die entsprechenden Gewichtsmengen zu ermitteln und zu registrieren.
-
Apparate zur fortlaufenden Feststellung des Druckes mit einem Genauigkeitsgrad,
der für Mengenmessung erforderlich ist, sind, soweit es sich um große Meßbereiche,
z. B. vom Barometerstand bis zu mehreren Atmosphären Überdruck, handelt,
schwierig herzustellen. Die Messung der Temperatur mit einem Instrument, welches
für die selbsttätige Bildung der Kennziffer als zuverlässiger Geber dienen könnte,
ist ebenfalls schwierig. Die selbsttätige mechanische Ausrechnung der Kennziffer
aus Druck und Temperatur endlich verursacht ihrerseits Ungenauigkeiten. Alle drei
Fehlerquellen summieren sich. Infolgedessen ist es vorzuziehen, die Kennziffer direkt
mittels eines einzigen Gebers, nämlich durch Vergleichsmessungen des spez. Gasvolumens
gegenüber dem des Normalzustandes, zu bestimmen.
-
Dies geschieht am einfachsten, indem in an sich bekannter Weise ein
Vergleichsgas in einen Hohlkörper eingeschlossen wird, der sein Volumen zu ändern
vermag und der dem Einfluß des zu messenden Gases so ausgesetzt wird, daß seine
Gasfüllung den Zustand des zu messenden Gases annimmt. Durch die Zustandsänderungen
des in dem Hohlkörper eingeschlossenen Gases ändert sich dessen Volumen. Diese Änderung
wird als Meßgröße für den Gaszustand benutzt und aus dieser auf mechanischem Wege
laufend eine Kennziffer gebildet, die dem spez. Volumen bzw. dem spez. Gewicht des
zu messenden Gases entspricht. Durch Registrierung dieser Kennziffer bzw. mechanische
Eingliederung derselben in die Gasmesseranzeige wird jegliche Druck- und Temperaturmessung
sowie die Heranziehung des Barometerstandes für die Mengenmessung überflüssig. Die
Eingliederung erfolgt hierbei in bekannter Weise dadurch, daß der Geber auf ein
im Zählwerksantrieb des volumetrischen Gasmengenmeßapparates befindliches Übersetzungsgetriebe
zur Einwirkung gebracht wird.
-
Die ideale Lösung dieser' Aufgabe wäre die, das Vergleichsgas in einen
Zylinder einzuschließen, in welchem ein Kolben reibungslos gleitet. Der Kopien würde
seine Stellung genau dem jeweiligen Volumen des Gases anpassen und dadurch exakte
Vergleiche gestatten. Eine technisch: brauchbare Annäherung an diese Lösung stellt
die erfindungsgemäße Anordnung einer in eine Flüssigkeit eintauchenden Glocke dar,
unter welcher sich das Vergleichsgas befindet und die dem zu
messenden
Gas so ausgesetzt wird, daß ihre Füllung dessen Zustand annimmt. Der Hub dieser
Glocke wird durch geeignete Übertragungseinrichtungen auf - das Registrier-bzw.
Zählwerk des Mengenmessers zur Einwirkung gebracht. Gegenüber den bekannten Anordnungen,
bei welchen das Vergleichsgas in einem Federungskörper eingeschlossen ist, hat die
Anordnung der Tauchglocke den Vorteil, daß jede Eigenfederung wegfällt, Außerdem
ist es bei der Glocke durch einfache Formgebung derselben möglich, die Hübe dem
logarithmischen Maß der Kennziffer des Gaszustandes anzupassen, so daß einer bestimmten
prozentualen Änderung des spez. Volumens über den ganzen Meßbereich eine gleichbleibende
Hubstrecke entspricht. Die Anordnung kann auch in Form der bekannten Ringwaagen
gebaut werden.
-
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung im vertikalen
Schnitt dargestellt. In Abb. z ist z die in die Sperrflüssigkeit 3 des Gefäßes 2
eintauchende Glocke, unter welcher sich das Vergleichsgas befindet. Diese ist dem
zu .messenden 'Gas ausgesetzt, so daß der Hub der Glocke sich bei Änderung des Druckes
und der Temperatur- des zu messenden Gases ändert. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
erweitert sich die Glocke nach unten, so daß die Höhe h, bis zu welcher die Glocke
aus der Sperrflüssigkeit ragt, proportional dem Logarithmus des eingeschlossenen
Volumens und damit dem Logarithmus des spez. Volumens des zu messenden Gases ist.
-
Abb. a zeigt eine Ausführung nach Art einer Ringwaage, die eine besonders
einfache Cbertragung der Glockenbewegung auf das Meg- bzw. Registrierwerk gestattet.
In das halbkreisförmig gebogene, beiderseitig offene und mit Sperrflüssigkeit 3
gefüllte Rohr a ragt die, ebenfalls als_ _halbkreisförmig gebogenes, an einem Eride
verschlossenes Rohr ausgebildete Tauchglocke i. hinein, die um die Achse q. drehbar
ist. Die Einrichtung ist in einem Behälter 7 angeordnet, durch welchen mittels der
Stutzen 5 und 6 das zu messende Gas oder ein Teilstrom desselben geleitet wird,
so daß das zwischen dem Sperrtlüssigkeitsspiegel und dem Rohrendverschluß des Tauchrohres
befindliche Vergleichsgas dessen Zustand annimmt. Bei Zustandsänderungen ändert
sich die Eintauchtiefe der Glocke, und die Drehbewegung der Achse q. wird mittels
einer Stopfbuchse nach außen übertragen und auf das Meß- und Registrierwerk zur
Einwirkung gebracht. Noch einfacher gestaltet sich die Anordnung nach Abb: 3, bei
welcher die Tauchglocke und das Tauchgefäß zu einem einzigen kreisförmig gebogenen,
an einem Ende verschlossenen Rohr ß vereinigt sind, das _ um die Achse ¢ drehbar
ist.