DE622566C - Geraet zum Messen schwankender Druecke, insbesondere des Pulsschlages - Google Patents
Geraet zum Messen schwankender Druecke, insbesondere des PulsschlagesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Messen schwankender Drücke, insbesondere
des Pulsschlages, unter Verwendung eines flüssigen oder gasförmigen Mediums, das
unter stetiger Änderung seines Druckes die zu messenden Drücke über eine Membran auf
eine Registriervorrichtung überträgt, wobei die Druckkammer von der die Schwankungen
aufzeichnenden Membran unterteilt und eine gleichzeitige stetige Druckänderung zu beiden
Seiten der Membran bzw. in beiden Kammerhälften bewirkt wird.
Bei derartigen Geräten ist es erwünscht, eindeutige Schaubilder zu erzielen, die keine
Überlagerung der zu messenden Druckschwankungen durch fremde Impulse enthalten. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß jede Hälfte der durch die Membran unterteilten Druckkammer für sich mit
einem Rohr bzw. Rohrbündel verbunden ist, die gemeinsam mit den offenen Enden in an
sich zur Gasdruckregelung bekannter Weise in einen mit Flüssigkeit gefüllten, heb- und
senkbaren Behälter eintauchen.
Man hat bei Blutdruckmeßgeräten zur kontinuierlichen Regelung des Abschnürdruckes
schon vorgeschlagen, einen mit Flüssigkeit gefüllten Behälter zur Änderung des hydrostatischen
Druckes mittels eines Seilzuges auf und ab zu bewegen. Da bei dieser Druckregelung
Schwankungen des Spiegels der Flüssigkeitssäule, die zu unerwünschten
Druckschwankungen führen, praktisch nicht zu vermeiden sind, ist diese Regelung des
Abschnürdrucks zur Aufzeichnung des Puls-Schlages nicht geeignet. Ferner sind Blutdruckmeßgeräte
bekannt, die, wie der Erfindungsgegenstand die Aufzeichnung der Blutdruckschwankungen
ohne Beeinflussung durch den sich stetig ändernden Abschnürdruck ermöglichen; hierbei ist abweichend von dem
Gegenstand der Erfindung ein Regelventil vorgesehen, das die Druckluft stetig entweichen
läßt. Außerdem sind Einrichtungen zur stetigen Änderung eines Gasdruckes bekannt,
bei denen ein mit dem Gasdruckbehälter in Verbindung stehendes Rohr in einen
heb- und senkbar angeordneten, mit Flüssigkeit gefüllten Behälter eintaucht.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbei- 5" spiele des Erfindungsgegenstandes wiedergegeben,
und zwar zeigen
Fig. ι schematisch, teils in Ansicht, teils im Schnitt, einen der Erfindung entsprechend
ausgestalteten Sphygmographen,
Fig. 2 und 3 von Fig. 1 abweichende Ausführungsformen.
Gemäß Fig. 1 ist eine der beiden Kammerhälften α durch eine Leitung c mit einer Armbinde
d verbunden, die der zu untersuchenden Person angelegt wird. Beide von der Membran
j getrennten Kammerhälften α und b werden mit Luft gefüllt, deren Druck auf
einen gewissen höheren oder niedrigeren
Wert- als den H_qchstw£rt bzw. Mindestwert
des zu untersuchenden Blutdruckes gebracht wird; hierzu dient eine Kolbenpumpe e, die
einerseits mit der Kammer b durch eine Leitung f und andererseits mit der Kammer a
. durch eine Leitung g in Verbindung' steht, welch letztere die beiden Leitungen c und /
verbindet. Ein Sperrorgan h ist in der Leitung g angeordnet, um die genannten Kammerhälften
voneinander abzusperren, wenn der Anfangsdruck erreicht ist.
Die genannten Kammern α und b sind durch wenigstens eine elastische Membran j
getrennt, die sich unter der Einwirkung der Differenz der auf ihre beiden'Seiten wirkenden
Drücke verstellen läßt. Unter Vermittlung von Hebeln werden diese Bewegungen auf eine Registriervorrichtung übertragen,
die beispielsweise aus einem vor einer Skala spielenden Zeiger oder einer Schreibvorrichtung
bekannter Art besteht und Schwankungen der genannten Differentialdrücke aufzeichnet.
Ebenso kann die Registriervorrichtung auch im Innern einer der beiden Kammern, deren eine aus einem festen Gehäuse, deren
andere aus einer nachgiebigen Kapsel oder einem Deckel bestehen kann, oder außerhalb
der beiden Kammern angeordnet sein, insbesondere wenn das erwähnte Organ, wie auf
der Zeichnung dargestellt und im nachfolgenden angenommen ist, aus einem Schreibstift h1
besteht, der auf eine beispielsweise mit vertikaler Drehachse gelagerte Trommel i wirkt.
Der Schreibstift wird in dem angenommenen Ausführungsbeispiele mittels besonderer Hebel
von der Membran / beeinflußt, die die beiden Kammern trennt. Die Hebel sind durch die
Wände der Kammern unter Wahrung des luftdichten Abschlusses durchgeführt. Bei einer solchen Anordnung sind nun Mittel
vorgesehen, um den im Innern der erwähnten Kammern herrschenden Anfangsdruck, wenn der Druck höher ist als der der
zu untersuchenden Druckschwankungen, abnehmen oder im entgegengesetzten Falle wachsen zu lassen. Die Vorrichtung wird so
abgestimmt, daß man eine stetige und gleichmäßige Veränderung des Druckes in den beiden
Kammern derart erhalten kann, daß .einerseits das Sperrorgah ~h, wenn es nach
dem Pumpen geschlossen worden ist, während der ganzen Dauer der Beobachtung oder
Messung geschlossen bleiben und andererseits die auf der Trommel erhaltene Kurve fortlaufend
sein kann.
Unter der Voraussetzung, daß es sich darum handelt, die in den beiden Kammern
herrschenden Drücke abnehmen zu lassen, wird die Einrichtung dahingehend getroffen»
daß beispielsweise die Kammern α und b durch Leitungen a1 und b1 mit derart zu betätigenden
Organen verbunden werden können, daß sie eine in jedem Zeitabschnitt
gleichbleibende Verringerung des Druckes in den beiden Kammern ermöglichen.
Hierzu findet eine Vorrichtung Verwendung, bei der die freien Enden von Leitungen
α1 und b1 in der gleichen Waagerechten
münden und in einen Behälter k tauchen, der eine genügend dichte Flüssigkeit
enthält, um nicht zuviel Raum zu beanspruchen und dem in den Kammern herrschenden
Anfangsdruck das Gleichgewicht zu halten. Die Flüssigkeit kann beispielsweise Quecksilber sein.
Weiterhin sind Mittel vorgesehen, um in gleichmäßiger und stetiger Weise die Eintauchtiefe
der genannten Leitungsenden zu verringern. Dies wird dadurch erreicht, daß der genannte Behälter bewegt wird, während
die Leitungen α1 und b1 feststehen. Hierzu
wird der Behälter k an einem Kabel I aufgehängt,
das über Rollen m, m läuft. Das Gewicht
des Behälters wird teilweise durch ein Gegengewicht η aufgehoben. Geeignete Mittel,
wie ein Regulator oder eine Flügelbremse p, sind vorgesehen, um erforderlichenfalls
ein langsames Absinken des Behälters entsprechend einer gleichförmigen Bewegung zu ermöglichen.
Es ergibt sich, daß dann, wenn man den Behälter absinken läßt, die Luft aus den
Kammern α und b zu entweichen beginnt, sobald
die Eintauchtiefe der Leitungen a1 und b1 geringer als die Höhe der dem in den
Kammern herrschenden Anfangsdruck entsprechenden Quecksilbersäule wird. Die Luft
entweicht dann gleichmäßig unter Bildung von Blasen durch das Quecksilber.
Vorteilhaft läßt man die Luft fast äugenblicklich und gleichmäßig in Blasen entweichen,
so daß jede Stellung des Behälters einem genau bestimmten Drucke im Innern der Kammer entspricht. Dies wird dadurch
erreicht, daß man die äußeren Enden der Leitungen a1 und bl als Röhrenbündel g ausbildet,
die entweder die gleiche Anzahl Rohre, wenn die beiden Kammern ungefähr den gleichen Fassupgsraum haben, oder
anderenfalls eine ungleiche Anzahl Rohre bzw. Rohre von verschiedenen Querschnitten
aufweisen.
Ebenso kann man andere zweckentsprechende Einrichtungen für die Verteilung
der Blasen treffen. Insbesondere kann man in dem Rohrstrang a1, a? Zwischenbehälter t
(Fig. 2) einschalten, die mit einer Flüssigkeit von geringer Dichte, beispielsweise Wasser,
gefüllt werden, so daß das Entweichen der Gase geregelt werden kann. iao
Man kann mit der beschriebenen Vorrichtung Einrichtungen verbinden, um in jedem
Augenblick oder in gewissen Zeiträumen während des Entweichens der Gase den Wert
des in den Kammern herrschenden Druckes abzulesen. Diese Mittel werden vorteilhaft so
verwendet, daß Kontakte, die bei der Bewegung des Behälters beeinflußt werden, einen
elektrischen Stromkreis schließen. Jedesmal wenn der Behälter beispielsweise um eine gewisse
Anzahl Zentimeter verschoben ist, kann
.10 der Strom mittels eines Elektromagneten r (Fig. i) einen Schreibstift r1 beeinflussen, der
bezüglich der erhaltenen Kurve an den Abszissen den Wert der mittleren, in den
Kammern herrschenden Drücke aufzuzeichnen gestattet, während der Schreibstift h1 auf den
Ordinaten den Wert der Amplituden der verschiedenen, auf die Membran / wirkenden
Drücke aufzeichnet. Die genannten Kontakte können beispielsweise so ausgebildet sein, daß
ao einerseits ein fester Kontakt s1 und andererseits
bewegliche Kontakte s2 an einer der Längswände des Behälters k angeordnet sind.
Zweckmäßig kann man auch noch Mittel vorsehen, um die Verschiebung des Behäl-
25. ters k auf die Bewegung der Trommel i übertragen
zu lassen, so daß der Maßstab der Abszissen die Drücke wiedergibt, was durch irgendeine mechanische Übertragung zu erreichen
ist.
Gemäß der Fig. 1 ist angenommen, daß die Erfindung bei einem Gerät angewendet wird,
das nur eine Armbinde mit einem Luftkissen hat, Die neue Anordnung kann jedoch ebenso
bei Geräten angewendet werden, die Armbinden mit zwei (oder mehr) Luftkissen
haben. In diesem Falle kann man vorteilhaft, um beispielsweise den in dem Hilfsluftkissen
herrschenden Druck abnehmen zu lassen, eine dritte Auslaßvorrichtung, beispielsweise mit
einer Flüssigkeit, verwenden. Zu diesem Zwecke werden beispielsweise, wie Fig. 3
zeigt, die beiden Luftkissen d1, d2 so angeordnet,
daß das erste, d1, mit der Kammer α in
der zu Fig. 1 erläuterten Weise verbunden und das zweite, d2, einerseits mit der Pumpe e
durch eine Leitung g% und andererseits mit
einem Rohre d2i verbunden ist, das in den Behälter
k taucht.
In den Leitungen g und g1 sind hierbei
Sperrorgane h1, h2 vorgesehen, deren Bewegungen
zweckmäßig durch einen Stab h3 miteinander gekuppelt werden. Das eine dieser
Organe, h\ ist dazu bestimmt, die Rolle des
Sperrorgans h (Fig. 1) zu übernehmen, und
das andere, h2, das Kissen d2 während des
Auslassens absperren zu können.
Die Anwendung des Gerätes ist die, daß man bei der Vornahme einer Messung zunächst
den Behälter-k bis in seine obere Stellung
bringt, dann, während die Sperrorgane h1, h? offen sind, die Pumpe bis zu
einem gewissen Druck von beispielsweise cm Hg in den Kammern und in der Armbinde
betätigt. ,
Darauf schließt man die Hähne und läßt den Behälter absinken. Diese Maßnahme bewirkt,
wenn eine Kraftübertragung für diesen Zweck zwischen dem Behälter und der Trommel
i vorgesehen ist, daß die Drehbewegung der genannten Trommel einsetzt und die verschiedenen
Drücke, die entstehen, dann fortlaufend auf der Trommel aufgezeichnet werden.
Bei dieser Art der Druckregelung ist erreicht, daß infolge des Beharrungsvermögens
der Flüssigkeit in dem Behälter k die Druckänderungen in den beiden Kammern ohne
gegenseitige Beeinflussung vor sich gehen.
Claims (4)
1. Gerät zum Messen schwankender Drücke, insbesondere des Pulsschlages, bei
dem die Druckkammer von der die Schwankungen aufzeichnenden Membran
unterteilt und eine gleichzeitige stetige Druckänderung zu beiden Seiten der Membran bzw. in beiden Kammerhälften
bewirkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kammer für sich mit einem Rohr
bzw. Rohrbündel (g) verbunden ist, die gemeinsam mit den offenen Enden in an
sich -zur Gas druckregelung bekannter Weise in einen mit Flüssigkeit gefüllten,
heb- und senkbaren Behälter (k) eintauchen.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur fortlaufenden Aufzeichnung
des jeweils in den Kammern herrschenden Druckes an dem Behälter (&) Kontakte (s2) vorgesehen sind, die
über einen elektrischen Stromkreis einen Schreibstift (r1) schalten.
3. Gerät nach Anspruch ι und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine die Aufzeichnungen des Schreibstiftes z. B. auf einen Diagrammstreifen aufnehmende
Trommel oder eine . entsprechende Vorrichtung in ihrer Bewegung mit der des
Flüssigkeitsbehälters gekuppelt ist.
4. Gerät nach Anspruch 1, bei dem eine Armbinde mit zwei Luftkissen verwendet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung des Druckes in dem zweiten Luftkissen ein besonderes, ebenfalls in
den Flüssigkeitsbehälter eintauchendes Rohr bzw. Rohrbündel vorgesehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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