-
Windsteuersystem mit durch Steuerwind betätigten Schwebeventilen für
Orgeln und orgelähnliche Instrumente Die Regelung der Klangstärke erfolgt bei den
bisher üblichen Windsteuersystemen für Orgeln dadurch, daß die Öffnung des Pfeifenfußes
der einzelnen Orgelpfeifen größer oder kleiner gemacht wird, um hierdurch den Winddruck
im Pfeifenfuß zu beeinflussen, der die Klangstärke bestimmt. Es ist dies eine außerordentlich
schwierige und zeitraubende Arbeit beim Intonieren, weil die Pfeifen wiederholt,
herausgenommen und nach Änderung der Fußöffnung wieder eingesetzt und geprüft werden
müssen, bis die einzelnen Pfeifen hinsichtlich ihrer Klangstärke richtig aufeinander
abgestimmt sind.
-
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung liegt darin, die Einstellung der
Klangstärke der Pfeifen zu ermöglichen, ohne daß diese hierzu herausgenommen zu
werden brauchten.
-
Der Winddruck im Fuß der verschiedenen Pfeifenarten und Pfeifengrößen
ist sehr verschieden. Der Magazinwinddruck muß so bemessen werden, daß er ausreicht,
um den größten erforderlichen Winddruck im Pfeifenfuß zu erzeugen. Um Pfeifen mit
geringerem Fußdruck mit dem gleichen Magazinwinddruck betreiben zu können, müssen
ihre Fußöffnungen zur Erzielung einer genügenden Drosselwirkung sehr klein gemacht
werden. Dies könnte zu dem Nachteil führen, daß der Wind in einem scharfen dünnen
Strahl in den Fuß eintritt und unerwünschte Luftwirbel bildet. Infolgedessen würde
sich eine unruhige Ansprache und ein unreiner Fortklang der Pfeifen ergeben. Um
dies zu vermeiden, also um eine genügend große Fußöffnung v erwenden zu können;
war es bisher üblich, zwischen dem Magazin und der Windlade Regulierbälge einzubauen,
welche den Magazinwinddruck auf den erforderlichen Windladendruckherabsetzen. Diesebeigroßen
Orgeln in großer Zahl vorhandenen Regulierbälge verteuern aber das Orgelwerk und
bedingen einen großen Raumbedarf.
-
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, den Fortfall
dieser Regulierbälge und eine beliebig große Bemessung der Pfeifenfußöffnungen bei
beliebig großem Magazinwinddruck zu ermöglichen.
-
Während die Größe des Anblasedruckes einer Orgelpfeife maßgebend ist
für deren richtige Klangstärke und Klangfarbe, ist die Geschwindigkeit, finit der
dieser Druck beim Niederdrücken der Taste von Null auf seinen Vollwert ansteigt
oder mit der dieser Druck beim Loslassen der Taste von -seinem Vollwert auf Null
abfällt, von größter Bedeutung für die gute Ansprache und Absprache-der Pfeifen.
Steigt dieser Druck zu rasch än; so bilden sich am Pfeifenlabium turbulente Strömungen,
die die ruhige Ausbildung der stehenden Welle im Pfeifenrohr stören und eine verzögerte,
mit Blasgeräusch verbundene oberüönig@e und unruhige Ansprache verursachen, während
bei zu schnellem Druckabfall
die Absprache unvermittelt und hart
wird. Bei zu längsamerri `Druckanstieg und ebensolcheni,Druckabfall dagegen ergibt
sich das bekannte Ziehen des Tones, dessen Ursache in der Abhängigkeit der Tonhöhe
der Pfeifen vom Anblasedruck liegt. Eine ruhige und klare, trotzdem aber raschere
Ansprache als bei zu schnellem Wind sowie eine weiche Absprache der Pfeifen ergeben
sich nur bei einer für jede Pfeifenart innerhalb enger Grenzen bestimmten Anstiegs-
und Abfallsgeschwindigkeit des Anblasedruckes, bei der einerseits jene Wirbelbildung
vermieden und andererseits das Ziehen des Tones vom Ohre nicht mehr als solches,
sondern nur noch als angenehme Weichheit empfunden wird.
-
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung liegt darin, die willkürliche
Beherrschung dieser Anstiegs- und Abfallsgeschwindigkeit zu ermöglichen. , Die vorliegende
Erfindung löst diese Aufgaben durch Verwendung an sich bekannter Schwebeventile
(Patent 446 966), die sich nach außen um einen veränderlichen Betrag öffnen, so
daß ihre Drosselwirkung den Druck des Anblasewindes bestimmt. Die Ventilplatte des
Schwebeventils ist mit einer etwas größer als sie selbst bemessenen Membran verbunden,
die einerseits unter dem Druck des Magazinwindes steht und andererseits einen Steuerwindraum
begrenzt, welcher den zum Öffnen des Schwebeventils erforderlichen Winddruck unter
Steuerung durch die Tasten von einem besonderen Relaiswindraum oder von dem Registerkanal
der Windlade erhält. Das Ventil, das sich in den Anblaseraum für den Tongeber hinein
öffnet und hierdurch den Anblaseraum mit dem Registerkanal der Windlade verbindet,
bleibt in einer Mittellage schwebend stehen, sobald sich die auf die Ventilplatte
und die Membran öffnend und schließend wirkenden Drucke des Magazinwindes und des
Anblasewindes das Gleichgewicht halten.
-
Während bei dem bekannten, mit Schwebeventilen versehenen Windsteuersystem
entweder für alle Ventile ein, gemeinsamer Steuerwindraum vorgesehen war oder die
verschiedenen Steuerwindkammern durch ständig geöffnete Verbindungsleitungen zu
einem einzigen Raum vereinigt waren, ist erfindungsgemäß den verschiedenen Orgelpfeifen
je ein eigenes Schwebeventil mit einem eigenen Steuerwindraum zugeordnet, und die
Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnungen der einzelnen getrennten Steuerwindräume
sind unterschiedlich in Abhängigkeit von den Eigenschaften der Orgelpfeifen bemessen.
Das Querschnittsverhältnis der Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnung bestimmt
nämlich den AnblasewindAruck, .so äaß man diesen durch entsprechende Bemessung dieses
Verhältnisses willkürlich beherrschen kann. Das Verhältnis zwischen der Größe des
Steuerwindraumes und der Größe dieser Öffnungen bestimmt die Geschwindigkeit, mit
der der Anblasewinddruck ansteigt und abfällt. Infolgedessen kann man durch entsprechendeBemessung
dieserGrößen auch die Anstiegs- und Abfallsgeschwindigkeit und damit die Ansprache
der Orgelpfeifen beherrschen.
-
Vorzugsweise werden Einstellmittel für den Ouerschnitt der Lufteintritts-
oder Luftaustrittsöffnungen der einzelnen Steuerwindräume oder beider Öffnungen
vorgesehen.
-
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an Hand
der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt Abb. r einen Schnitt durch ein in einer
Registerkanzellenla:de eingebautes Ventil einfachster Form.
-
Abb. 2 stellt eine Einzelheit dieses Ventils dar.
-
Abb. g ist ein Schnitt durch ein in einer kanzellenlosen Lade mit
abgetrennten Anblaseräumen eingebautes Ventil, von dem Abb. 4 eine Seitenansicht
darstellt.
-
Abb.5 zeigt einen senkrechten Schnitt durch ein in einer Kastenlade
eingebautes Ventil.
-
Abb. 6 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 5, während Abb.
7 eine Seitenansicht von Abb. 5, teilweise im Schnitt, zeigt.
-
Abb. 8 stellt eine Einzelheit von Abb. 5 in vergrößertem Maßstab dar
und Abb.9 eine schematische Teildarstellung eines mit mehreren Tongebern ausgerüsteten
Instrumentes nach der Erfindung.
-
Die Erfindung sei zunächst an Hand der schematischen Abb. 9 kurz erläutert:
Diese Abbildung zeigt drei Tongeber 51, 52, 53, die a:uf einer Windlade 54 angebracht
sind. Oberhalb dieser Windlade sind die einzelnen Anblasewindräume 55, 56 und 57
für die verschiedenen Tongeber angeordnet, die durch Ventilplatten, 58, 59, 6o gegen
den Registerkanal 54' abgeschlossen sind. Diesen Anblasewindräumen liegen entsprechende
Steuerwindräume 61, 62, 63 gegenüber, die durch nachgiebige Membranen oder Bälge
6q., 65, 66 gegen den Registerkanal abgeschlossen sind. Die Membran- oder Balgklappen
sind durch Stößel 67, 68, 69 mit den entsprechenden Ventilklappen verbunden.
Die einzelnen Steuerwindräume erhalten den Wind aus einem Relaiswindraum 70, und
die Verbindungsleitungen 7r, 72, 73 dieses Relaiswindraumes mit den.einzelnen Steuerwindräumen
werden durch den Druck der Tasten T geöffnet. Die Anordnung kann auch so getroffen
sein,
daß die einzelnen Steuerwindräume den Wind nicht aus einem besonderen Retaiswindraum,
sondern aus dem Registerkanal der Windlade erhalten. In diesem Falle sind entsprechende
Verbindungsleitungen vorgesehen, und das Eintreten des Magazinwindes in die einzelnen
Steuerwindräume steht ebenfalls unter Tastensteuerung. Zur Regulierung der Durchflußquerschnitte
der Lufteintrittsöffnungen können in die Verbindungsleitungen Ventilhähne 74, 75,
76 eingebaut sein. Außerdem besitzt jeder Steuerwindraum eine Ausflußleitung 77,
78, 79, die ebenfalls je einen Regulierhahn 8o, 81, 82 besitzen kann.
-
Der in dem Windkasten herrschende Magazinwinddruck sei mit p bezeichnet,
der im Relaiswindraum herrschende Druck p, (diese beiden Drucke können, wie gesagt,
dieselben sein), der im Steuerwindraum herrschende Druck möge p1 und der im Anblasewindraum
herrschende Druck p2 sein. Im folgenden sollen nun die zu dem ersten der dargestellten
Tongeber gehörigen Druckverhältnisse untersucht werden. Für die übrigen Tongeber
und Ventilanordnungen gilt dann das gleiche.
-
Im Ruhezustand der Taste übt der Magazimvind p sowohl auf die Ventilplatte
58 als auch auf die Membran 64 einen gewissen Druck aus. Dadurch, daß die Membranfläche
etwas größer gehalten ist als die der Ventilplatte, bleibt das Ventil geschlossen.
Wird nun durch Niederdrücken einer Taste Wind vom Druck p, durch die Zuführungsleitung
in den Steuerwindraum 61 geschickt, so tritt dieser Wind unter die Membran und entlastet
diese je nach seiner Größe mehr oder weniger von der vom Druck p erzeugten Schließkraft,
so daß die öffnende Wirkung des Drucks p auf die Ventilplatte größer wird als die
schließend wirkende Differenz der Drucke p und p, auf die Membran. Infolgedessen
öffnet sich die Ventilplatte 58, und es tritt Wind aus dem Raum 54 in den Anblaseraum
55, um dort einen Druck p2 zu erzeugen, mit dem der Anblasewind durch den Tongeber
51 getrieben wird. Der Druck p2 wirkt aber außerdem schließend auf die Ventilplatte
58, so daß diese in der Lage stehenbleibt, in der sich die auf sie wirkenden öffnenden
und schließenden Kräfte das Gleichgewicht halten.
-
Vergegenwärtigt man sich nun, daß die in den Raum 61 durch den Hahn
71 einströmende Luftmenge stets gleich groß sein muß wie die durch den Hahn
74 abströmende Luftmenge, und bezeichnet man mit E den freien Durchtrittsquerschnitt
der Lufteintrittsleitung 7z und mit A den freien Durchtrittsquerschnitt der Luftauslaßleitung
77, bezeichnet man ferner den Druck der Außenluft mit b und in der oben schon vorgeschlagenen
Weise den Überdruck des Relaiswindes im Raum
70 gegenüber dem freien Luftdruck
mit p, und schließlich den vorläufig- nicht bekannten Überdruck im Stenerwindraum
gegenüber dem freien Luftdruck mit p1, so erzibt sich
Ell(b+p,-[b+plj) =A 1l(b+pl-b), |
woraus folgt: |
E2 (pr-pl) = A2. p1 |
oder |
p1.(,12+ E2)- p,,, E2 |
oder |
p1 - p,.. E2 + A., |
oder endlich |
pl=p@.. IA |
+ 2, |
ICE) |
d. h. der Druck p1 im Raume 61 hängt bei gegebenem Winddruck p, vom Öffnungsverhältnis
K ab.
-
Dadurch, daß man also die Durchflußquerschnitte der Ein- und Auslaßöffnungen
des Steuerwindraumes entsprechend bemißt, hat man es in der Hand, das Verhältnis
und damit den Steuerdruck dem jeweiligen
Bedarf an Anblasewind jedes einzelnen Tongebers anzupassen. Der Anblasewinddruck
p2 ist nämlich dem Steuerwinddruck p1 gleich, und zwar erkennt man das aus folgender
Überlegung: Sobald unter die Membran oder den Balg 64 Druckluft eingeführt wird,
wird das oben geschilderte annähernde Gleichgewicht zwischen den durch den Magazinwind
auf die Ventilplatte 58 und auf die Membran 64 ausgeübten Drucken gestört, und die
Membran 64 und damit auch das Ventil 58 werden angehoben. Sobald das Ventil 58 aufgeht,
strömt Luft aus dem Windkanal 54 in'den Raum 55 und vors dort zum Tongeber. Im Raum
55 entsteht ein Druck p2, der je nach der Art des zu betreibenden Tongebers größer
oder kleiner sein muß und der andererseits auf das Ventil 58 mehr oder weniger stark
schließend wirkt. Die Größe dieses Drucks p2 ergibt sich aus der Überlegung, daß
auf das Ventil 58 folgende Kräfte wirken: Der Druck p von unten öffnend und gleichzeitig
wegen seiner Wirkung auf die Membran schließend, der Druck p1 im Innern des Steuerwindraumes
öffnend und der Druck p2 im Anblasewindraum 55 schlier ßend. Gibt man den öffnend
wirkenden Drucken positive und den schließend wirkenden negative Vorzeichen, so
besteht in bezug
C V auf - die Ventilplatte 58 folgende Gleichgewichtsbeziehung::
-i- p - p + p1 - p2 - 0. Hieraus folgt p2 - p1, d. h. es stellt sich im Anblasewindraüm
-selbsttätig ein Druck p2 ein, der dem Druck p1 im Steuerwindraum gleich ist. Durch
das die Größe des Druckes p1 bestimmende Verhältnis E wird also auch der Anblasedruck
bestimmt.
-
Die für die Regelung des Anblasedruckes beschriebene Einrichtung eignet
sich nun auch zur Regelung der Anstiegs- und der Abfallsgeschwindigkeit des Anblasedruckes.
Denn es leuchtet ein, daß durch eine schnellere oder langsamere Füllung oder Entleerung
des Steuerwindraumes die Anstiegs- und .die Abfallsgeschwindigkeit des Druckes p1
und damit natürlich auch die des Druckes p2 verändert werden können. Diese schnellere
oder langsamere Füllung und Entleerung des Raumes kann aber offenbar durch größere
oder kleinere Öffnung der Hähne 8o bis 82 oder 74 bis 76 herbeigeführt werden. Der
Umstand, daß bei -der -oben beschriebenen Druckregelung nicht die absolute Größe
der Hahnöffnungen, sondern nur deren Verhältnis von Bedeutung ist, ermöglicht es,
bei beliebig kleiner. Öffnung des Hahnes 74 die Öffnung des Hahnes 8ö immer so klein
zu halten, daß das, für den gewollten Druck p1 erforderliche Größenverhältnis vorhanden
ist. @ Es wird also möglich sein, die Hähne 74 und 8o immer so einzustellen, daß
nicht nur der gewollte Druck p2, sondern auch die gewollte Anstiegs- und Abfallsgeschwindigkeit
dieses Druckes erzielt werden, wenn nur - dafür gesorgt wird, daß die Hahndurchgänge
klein genug gemacht werden können. Dabei wirkt günstig, daß der Hahn 8o immer mehr
oder weniger geöffnet ist, so daß ein Teil der durch den Hahn 7q. eintretenden Luft
sofort wieder aus dem Hahn 8o austritt. Die Erreichung des Endzustandes muß aber
bei geöffnetem Hahn .8o längere Zeit in Anspruch nehmen als bei geschlossenem, d.
h. zur Erreichung einer gewollten Füllungszeit wird man die Öffnung des Hahnes 74
relativ groß machen können, so daß sie der Gefahr der Verstopfung durch eindringende
Staubteilchen u. dgl. weniger ausgesetzt ist, als. wenn der Hahn 8o @ geschlossen
oder nicht vorhanden wäre, in welchem Falle man p,. gleich dem gewollten p1 machen
müßte.
-
Die Anstiegs- und Abfallsgeschwindigkeit könnte bei gegebenen Hähnstellüngen
auch durch Vergrößerung des Raumes 61 verlangsamt werden. Aus diesem Grunde sind
in- Abb. 9 die Steüerwindräume 61, 62, 63 zur Erzielung verschiedener Abfallsgeschwindigkeiten
verschieden groß bemessen. Die Bemessung richtet sich -dabei nach den Erfordernissen
der verschiedenen Instrumente 5I, 52, 53.
-
Es hat sich aber gezeigt, daß der Steuerwindraum im Interesse eines
sparsamen Luftverbrauchs sehr klein gehalten werden kann, wenn für eine gute Regelbarkeit
der Halmdurchgänge im untersten Bereich gesorgt wird. Dies geschieht am besten durch
die Anordnung dreieckförmiger Durchgangsöffnungen in den Hähnen nach Abb. 2, so
daß beim allmählicheh Öffnen aus der geschlossenen Stellung zunächst nur eine Ecke
eines solchen Loches in die kreisförmigen Öffnungen 14 und 15 eintritt. -- Während
in Abb. 9 die Erfindung schematisch veranschaulicht ist, zeigen die Abb. i bis 8
die bauliche Ausbildung der Erfindung.
-
Wie Abb. i erkennen läßt, verschließt das Schwebeventil 8 von oben
her ein Rohr io, das in der Decke 9 des Registerkanals i eingelassen ist. Das Ventil
8 ist durch ein Zugorgan 7 mit einer Membran 2 verbunden, die an einem Ring 3 in
einem Gehäuse q. verspannt ist, das im Boden 5 des Registerkanals i luftdicht eingelassen
ist. Die Abmessungen der Membran .2 und der Ventilplatte 8 sind so gewählt, daß
die Druckwirkung auf die erstere etwas größer ist als der auf der Ventilplatte lastende
Druck, so daß das Ventil im Ruhezustand den Anblaseraum i i des Tongebers 12 gegen
den Raum i verschlossen hält. Im Gehäuse q. ist unter der Membran ä ein Steuerwindraum
13 vorgesehen, der eine Windzuleitung 1.4 und eine Windableitung 15 aufweist. In
die Windzuleitung 14 ist ein drehbarer Hahn 16 eingesetzt, desgleichen kann die
Windableitung 15 durch einen Haha 17 mehr oder weniger verschlossen werden. Die
Windzuleitung 14. steht durch das Rohr 18 in Verbindung mit einem (nicht gezeichneten)
pneumatischen oder elektropneumatischen Relais, das beim Niederdrücken der zugehörigen
Taste Wind vom Drucke p,. in die Windzuführung 1.4 sendet.
-
Das Ventil nach den Abb. 3 und q. unterscheidet sich von dem in Abb.
i gezeigten vor .allem dadurch, daß es ein eigenes elektromagnetisches Steuerorgan
besitzt und daß es seinen Steuerwind direkt aus einem Raum i9 bezieht, der hier
keine Registerkanzelle, sondern ein für alle auf der Lade stehenden Tongeber gemeinsamer
Windkasten ist, der auch den Anblasewind für die Tongeber liefert. 4 bedeutet wieder
das Membrangehäuse, das mit dem Ventilträger io zweckmäßig aus einem Stück besteht,
so daß das Ventil außerhalb der Lade fertig zusammengestellt und als Ganzes in die
Lade eingebracht und aus ihr herausgenommen werden kann. Außerdem dient die Vereinigung
von 4 und io dazu,
sicherzustellen, daß der Abstand zwischen der
Membran 2 und der Ventilplatte 8 immer gleich groß bleibt, auch wenn sich durch
das Wachsen oder Schwinden des Ladenholzwerkes die Böden 5 und 9 gegeneinander verschieben
sollten. Der freien Beweglichkeit dient auch die zylindrische Ausbildung des Kopfstückes
io und die mit ihm verbundene elastische Packung 27, die ihrerseits auch Formveränderungen
des Durchführungsloches ausgleicht. 14 ist die Steuerwindzuleitung, die nicht wie
bei der Ausführung nach Abb. i nach außen, sondern in den Raum i9 führt. Die Zuleitung
14 ist im Ruhezustand durch ein Eisenplättchen 2o verschlossen. In einem mit dem
Membrangehäuse q. aus einem Stück bestehenden Ansatz 21 ist über dem Plättchen 2o
ein Elektromagnet 22 angeordnet, dessen Zuleitungen 23 und 24 (Abb. 4) über die
Anschlußschrauben 25 und 26 nach außen führen, wo sie an die vom Spieltisch kommenden,
von den Tastenkontakten über die Registerapparatur führenden Leitungsdrähte 23a
und 24a angeschlossen sind. Bei Erregung des Elektromagneten 2z wird das Ankerplättchen
2o angehoben und gibt die Zuleitung 14 frei, so daß der Steuerwind aus dem Raume
i9 in den Membranraum 13 .gelangen kann, wo er und damit auch der Anblasewind im
Raume i i in gleicher Weise wie bei Abb. i durch die Hähne 16 und 17 geregelt werden.
Der Flansch 28 des Membrangehäuses 4 wird mittels .Schrauben 29 unter Zwischenlage
einer Dichtung 30 mit dem Ladenboden 5 lösbar verbunden.
-
Während das Ventil nach Abb. 3 und 4 von unten her in die Lade eingeführt
und geregelt wird, so daß es eine von unten her zugängliche Lade voraussetzt, stellen
die Abb.5 bis 8 ein Ventil dar, das von oben her in die Lade eingebracht und geregelt
wird, so daß es auch für von unten her nicht zugängliche Laden verwendbar ist. Das
Ventil .besteht wieder aus einem Membrangehäuse 4, das mittels eines Flansches 31
auf der Decke 32 der Kastenlade 33 aufliegt und mittels einer Zwischenlage 34 gegen
sie luftdicht abgeschlossen ist. In das Membrangehäuse 4 ist der Ventilkörper io
eingepaßt, der sich mit einem Flansch 35 auf das Membrangehäuse abstützt, gegen
das er zudem durch eine Unterlage 36 abgedichtet ist. Der Körper io reicht bis auf
den Grund des Membrangehäuses 4 und dient dort zum Festklemmen der Membran :2 im
Membrangehäuse. Diese Klemmung wird durch Schrauben 37 bewirkt, die durch den Flansch
35, die Wandung des Gehäuses 4 und durch den abgetrennten Boden 38 hindurchführen
und mittels derer das ganze Ventil zugleich zusammengehalten wird. Damit der Wind
aus der Lade 33 frei zwischen die Membran 2 und die Ventilplatte 8 strömen kann,
sind die Wände des Membrangehäuses 4 und des Ventilkörpers mit möglichst großen
Durchbrüchen 39, 39 versehen. Durch einen derselben wird ein Elektromagnet 22 eingebracht,
der in die Wandung des Membrangehäuses 4 über dem die Zuleitung 14 im Ruhezustand
geschlossen haltenden Eisenplättchen 2o eingelassen ist. Die Zuleitungen 23 und
z4 des Elektromagneten 22 führen zu den Anschlußschrauben 25 und 26, die durch die
Wandung des Membrangehäüses 4 nach oben gehen, wo sie wieder mit den vom Spieltisch
kommenden elektrischen Leitungen 23a und 24a verbunden sind. Die Reglung dieses
Ventils von oben gestattet die Anwendung einer Hubbegrenzungsschraube 40 für das
Ankerplättchen 2o an Stelle des Hahnes 16 der beiden erstbeschriebenen Ventile.
Diese Schraube 40 führt von oben her durch die Wandung des Membrangehäuses 4. Ihr
unteres Ende ist mit einer Bohrung versehen, in die ein Führungsstift 41 des Plättchens
2o hineinragt. Der Hub des Plättchens 20 wird begrenzt durch den Abstand seiner
oberen Fläche vom unteren Rand der Schraube 40, und durch die Größe dieses Hubes
ist der Öffnungsquerschnitt der Steuerwindzuleitung 14 gegeben, der also durch Höher-
und Tieferstellen der Regelungsschraube 40 verändert werden kann. Zum Drehen der
Schraube dient z. B. ein Griff 42, ein Vierkant mit Schlüssel oder ein Schraubenzieherschlitz.
Die Steuerwindzuleitung 14 führt zunächst durch die Wandung des Membrangehäuses
4 nach unten und trifft einen im Boden 38 eingegossenen oder eingepreßten Kanal
43, der in den Steuerwindraum 13 mündet. Ein ähnlicher weiterer Kanal 44 im Boden
38 führt zu der in der Wandung des Membrangehäuses aufwärts führenden Steuerwindableitung
15, deren Querschnitt durch einen Hahn 45 geregelt werden kann. Dieser Hahn (Abb.
8) weist eine mit der Ableitung 15 übereinstimmende axiale Bohrung 46 auf, in die
der dreieckförmige Auslaß 47 seitlich einmündet. Dieser kann seinerseits gegen einen
ins Freie führenden, im Gehäuse 4 eingelassenen Kanal 48 verdreht werden. 49 ist
ein in den Ventilkörper io eingepaßter Klotz, der zusammen mit jenem den Anblaseraum
ii einschließt und in dem der Fuß des Tongebers 12 Platz findet.