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Elektrisches Musikinstrument Das elektrische Musikinstrument gemäß
der Erfindung gehört jener Gruppe der Instrumente an, bei welcher die in Schallwellen
umzusetzenden elektrischen Schwingungen durch mit Kondensatoren und Ohmschen oder
induktiven Widerständen zusammengeschaltete Glimmlampen erzeugt werden. Es wurden
bereits Vorrichtungen dieser Art vorgeschlagen, bei welchen die Glimmlampe in dem
eine Stromquelle und eine akustische Wiedergabevorrichtung enthaltenden Hauptstromkreis
mit einem Kondensator in Reihe geschaltet ist, dem ein Widerstand parallel geschaltet
ist.
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Die Erfindung bezweckt neben Verringerung der Anzahl der Bestandteile
und -des Stromverbrauches eine Einrichtung zu schaffen, die gegenüber den bisherigen
Vorrichtungen dieser Art frei ist von Kontaktgeräuschen, ferner den sogenannten
Hintergrundgeräuschen,, von knatternden und anderen derartigen störenden Nebentönen,
also vollkommen reine, sogar in der nachstehend angedeuteten Weise überraschend
angenehme Töne erzeugt.
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Bei den bisherigen Vorrichtungen dieser Art war die Ein- und Ausschaltung
der Töne bzw. der elektrischen Schwingungen durch Niederdrücken von Tasten gewöhnlich
mit den erwähnten, sehr unangenehmen, knatternden Geräuschen verbunden. Diese Geräusche
machen sich noch in überaus erhöhter Stärke geltend, wenn an die Vorrichtung noch
ein Röhrenverstärker angeschaltet wird, was aber zur Erreichung einer ausreichenden
Tonstärke unumgänglich notwendig ist. Der Grund für das Auftreten dieser Geräusche
liegt darin, daß bei den bisherigen Vorrichtungen dieser Art die Unterbrechertasten
in dem sogenannten Hauptstromkreis liegen und demnach den Strom in jedem Falle ganz
plötzlich einschalten bzw. beim Loslassen der Taste plötzlich unterbrechen und dabei
in beiden Fällen in der akustischen Wiedergabevorrichtung (Lautsprecher) ein starkes
Klopfen herbeiführen.
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Gemäß,der Erfindung werden nun die Ta.stschalter zur Einschaltung
der Glimmlampe nicht in den Hauptstromkreis, sondern in den Nebenschlußkreis zum
Kondensator geschaltet, so daß bei der Betätigung der Taste nur der Widerstand an
den Hauptstromkreis angeschlossen bzw. abgeschaltet wird,: währ end der Hauptstromkreis,
Batterie, Glimmlampe, Kondensator und Telephon einen beständig geschlossenen Kreis
bilden. Die Erfahrung zeigt,, daß in ,diesem Falle das Klopfen gänzlich aufhört,
offenbar aus dem Grunde, weil der Hauptstromkreis beständig geschlossen ist, während
der Extrastrom, .der bei der Unterbrechung des mit der Taste zusammen den Nebenschluß
bildenden Widerstandes entsteht, durch den Kondensator kurzgeschlossen und die Unterbrechungsstelle
sozusagen
ständig überbrückt gehalten wird. Obwohl der Hauptstromkreis, wie erwähnt, beständig
geschlossen ist, liegt dennoch kein nennenswerter Stromverbrauch vor; @da der Kondensator
den Gleichstrom nicht hindurchläßt, sondern nur die beim. Niederdrücken der Taste
entstehenden Schwingungen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung; die noch weitere, unten beschriebene
vorteilhafte Merkmale besitzt, in einigen beispielsweisen Ausführungsformen dargestellt.
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Abb. i zeigt die Schaltung .der einen, Abb. 2 einer zweiten Ausführungsform.
Gemäß AbU. i sind mit der Stromquelle, z. B. einer Sammlerbatterie B, die Glimmlampen
Gi, G2 . . . G" parallel geschaltet. Ferner ist in den Stromkreis eine akustische
Wiedergabevorrichtung L, z. B. ein Telephon oder Lautsprecher eingeschaltet.
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Mit jeder Glimmlampe ist je ein Kondensator Ci, C2 ... C" in
Reihe geschaltet, die vorteilhaft veränderliche Kondensatoren sind. Durch die Anwendung
veränderlicher Kondensatoren ist man in der Lage, die Frequenz der Schwingungen
zu ändern. Zu jedem Kondensator kann je ein Widerstand Ri, R2 . . . R" in Nebenschluß
geschaltet. werden, und. zwar mittels Schalter oder Tasten Ki, K2. . . Kn
und Kontakte 0,., Q2... 0n. Bezüglich der gewünschten Tonerzeugung
gelangt man zu guten Ergebnissen, wenn Widerstände vorgesehen werden, deren Wert
etwa zwischen o,oi und io Megohm liegt. Eine sehr vorteilhafte obere Grenze bildet
ein Widerstand von q. Megohni. In Verbindung mit derartigen Widerständen werden
vorteilhaft Kondensatoren vorgesehen, deren Kapazität etwa zwischen o,oooi und.
2 Mikrofarad liegt; eine vorteilhafte obere Grenze ist o, i Mikrofarad. In Verbindung
mit diesen Bestandteilen bzw. Werten wird am vorteilhaftesten eine Stromquelle verwendet,
deren Spannung 6o bis 300 Volt beträgt.
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Sind die Schalter-K., .. . geöffnet, so finden im Stromkreis- keine
Schwingungen statt, obwohl die Kondensatoren über die Glimmlampen geladen wurden;
sobald aber einer der Schalter oder Tasten niedergedrückt und somit der dazugehörige
Widerstand zum Kondensator in Nebenschluß geschaltet wird, so werden in an und für
sich bekannter Weise Schwingungen dadurch erzeugt, daß der Kondensator über die
Glimmlampe aufgeladen, über den Widerstand "aber entladen wird.
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Durch den beschriebenen Stromkreis werden verschiedene Vorteile erzielt,
deren wichtigste die folgenden sind:- im Stromkreis wird bei jedem Kontaktschluß
nur ein geringer Teil des Stromes unterbrochen, da der Kondensator über den Widerstand
Strom aufnimmt und für eine neuere Arbeit Ladung erhält; zwischen dem Arbeitszustand
(Schwingungszustand) und dem Ruhezustand erfolgt ein verhältnismäßig langsamer Übergang.
In der akustischen Wiedergabevorrichtung ist, praktisch genommen, auch nach einer
be-.deutenden Verstärkung kein hörbares Zeichen der Unterbrechungen wahrnehmbar.
Außerdem sind die Glimmlampen gewöhnlich unwirksam und werden erst beim Schließen
der Stromkreise durch die Schalter K1 usw. wirksam. In dieser Weise wird .die Erzeugung
von angenehmen, vollen Tönen ermöglicht, die von Kontaktgeräuschen, Knattern u.
dgl. Störungen frei sind.
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Gemäß Abb. i wird ferner ein Hilfskondensator C" vorgesehen, dessen
Aufgabe darin besteht, den gesamten Tonfrequenzwiderstand des Telephons
L und der Batterie B zu verringern, welcher Widerstand sonst eine
gewisse gegenseitige, unerwünschte Kopplung (Reaktion) der Glimmlampenstromkreise
verursachen würde. Die Anwendung des Hilfskondensators Cx ist zwar mit einem geringen
Energieverlust verbunden, doch kann dieser Verlust auf einen praktisch zu vernachlässigenden
Wert vermindert werden, wenn ein Hilfskondensator mit einer Kapazität von etwa o,
i Mikrofarad vefwendet wird.
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Die Schaltung nach Abb.2 unterscheidet sich von jener nach Abb. i
nur dadurch, daß anstatt je eines Widerstandes je zwei in Reihe- geschaltete Widerstände
vorgesehen werden. Wie aus der Abbildung klar ersichtlich, können durch die Schalter
oder Tasten K1, K2 ... Kn die Widerstände -R, R2 ... R n, in Reihenschaltung
mit Widerständen R'i, R'2....I@'n, im Nebenschlußkreis geschaltet werden. Außerdem
werden Schalter oder Tasten A, A2 ... A vorgesehen, durch welche in
der eingeschalteten (die Kontakte Di, D2 ... D" berührenden) Lage nur die
Widerstände R", R2 . . . R" an .die Glimmlampenkreise angeschlossen werden. Durch
die Anwendung der soeben beschriebenen Schaltung wird es ermöglicht,,daß man auch
mit der Hälfte der Anzahl der sonst für das elektrische- . Musikinstrument erforderlichen
Glimmlampen auskommt, .d. h. es genügt auch eine einzige Lampe zur Erzeugung von
Tönen verschiedener Höhe. In der Praxis wird in Verbindung mit je einem Paar von
Widerständen die Tonhöhe derart eingestellt, daß die Entfernung der zu je einem
Paar von Widerständen gehörenden Tonhöhen einen i halben Ton beträgt.