DE621636C - Einrichtung zur Abschaltung von Mehrphasenleitungen - Google Patents
Einrichtung zur Abschaltung von MehrphasenleitungenInfo
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- DE621636C DE621636C DEA73429D DEA0073429D DE621636C DE 621636 C DE621636 C DE 621636C DE A73429 D DEA73429 D DE A73429D DE A0073429 D DEA0073429 D DE A0073429D DE 621636 C DE621636 C DE 621636C
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- H02H1/00—Details of emergency protective circuit arrangements
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
11. NOVEMBER 1935
11. NOVEMBER 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21c GRUPPE 6850
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*) Einrichtung zur Abschaltung von Mehrphasenleitungen
Zusatz zum Patent 568
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Juni 1934 ab
Das Hauptpatent hat angefangen am 15. April 1931.
Gegenstand des Patents 568 560 ist eine Einrichtung zur Abschaltung von Mehrphasenleitungen,
bei der stromabhängige Anregerelais und Zeitablaufrelais verwendet sind, die von dem Verhältnis Spannung zu
Strom am Relaiseinbauort abhängig sind. Die Anregerelais sind dabei von den Phasenströmen,
die Stromspulen der Zeitablaufrelais dagegen von den verketteten Strömen beeinflußt.
Die Spannungsspulen der Zeitablaufrelais werden bei Kurzschlüssen von der verketteten
Spannung, bei Erdschlüssen von etwa der halben Spannung des Leiters gegen Erde erregt.
In dem Zusatzpatent 584634 ist nun vorgeschlagen, statt die verketteten Ströme in
den Stromspulen wirken zu lassen, das Stromsystem jedes der Zeitablauf relais aus
zwei demselben Magnetkreis zugehörigen, in einander entgegengesetztem Sinne wirkenden
Stromspulen zu bilden, von denen jeweils eine vom Strom einer Phase, die andere vom
Strom der in cyclischer Reihenfolge benachbarten Phase beeinflußt ist. Die Spannungs-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Erich Groß in Wien.
spulen können dann ebenfalls bei Kurzschluß von der verketteten, bei Erdschluß von der
halben Phasenspannung erregt werden. Hierzu ist es erforderlich, besondere Widerstände
oder Spannungsteiler in den Spannungsspulenkreis einzubauen. Nach der Erfindung
läßt sich dies dadurch vermeiden, daß die von den Stromsystemen ausgeübte Kraftwirkung
von zwei in gleichem Sinne wirkenden Strömen hervorgerufen wird, von denen der eine dem Strom einer Phase, der andere
dem Strom der in cyclischer Reihenfolge benachbarten Phase entspricht, und zwar derart,
daß der Einfluß des ersten Stromes doppelt so groß ist wie der des zweiten. Die
Spannungsspulen .müssen ferner nach der Erfindung bei Kurzschlüssen von der verketteten
Spannung, bei Erdschlüssen von der vollen Erdschlußspannung beeinflußt sein.
In Fig. ι ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei der an die Leitungen
R, S, T über die Stromwandler 1, 2, 3 die Stromspulen von Anregerelais 4, 5, 6 sowie
die Stromspulen von Zeitablaufrelais 7, 8, 9
und 27, 28, 29 angeschlossen sind. In die Verbindung der Sternpunkte ist ein Erdschlußrelais
30 gelegt. Die Stromwicklungen 7, 8, 9 und 27, 28, 29 sind dabei so. angeordnet und geschaltet, daß ihre Kraftwi'rkung
normalerweise im gleichen Sinne verläuft. Die Windungszahlen der Wicklungen^,
8, 9 verhalten sich dabei zu denen der Wicklungen 27, 28, 29 wie 2:1.
Aus Fig. 2, die das Vektordiagramm der Ströme zeigt, ist die Wirkungsweise der Einrichtung
leicht abzulesen. Da im Ablaufrelais 7, 27 der einen Phase doppelt soviel Amperewindungen des Phasenstromes JR als
des Phasenstromes /7· wirksam sind, entspricht der resultierende magnetische Fluß
dem halben verketteten Strom JRS. Das Relais
dieser Phase ist also an die verkettete Spannung RS anzuschließen, analog das
nächstfolgende 8, 28 an ST und das dritte 9, 29 an TR. Unter dem Einfluß der verketteten
Spannungen und des halben verketteten Stromes messen die Relais im dreipoligen Kurzschluß die Schleifenimpedanz der Fehlerentfernung.
Im zweipoligen Kurzschluß, beispielsweise zwischen R und S, wird der magnetische
Fluß des vom Anregeelement 4 betätigten Zeitablaufrelais 7, 27 nur vom Kurzschlußstrom
/^ beeinflußt. Die Wicklung 27 ist frei von Kurzschlußstrom, da ja ein zweipoliger
Kurzschluß zwischen R und S angenommen wurde. Das Relais mißt unter der Spannung
RS und dem Kurzschlußstrom JR ebenfalls Schleifenimpedanz, also bei einem solchen
Fehler an derselben Stelle des . zu schützenden Netzes denselben Widerstandswert
wie früher im dreipoligen Kurzschluß. Das dem Anregeelement 5 der Phase 5" ent-4.0
sprechende Zeitablaufrelais 8,- 28 wird durch' das Angregeelement zwar betätigt, mißt jedoch
unter den resultierenden AW des halben Kurzschlußstromes J5 und der nicht zusammengebrochenen
Spannung OT aber eine so große Fehlerentfernung, daß die richtige Relaisfunktion des Selektivrelais 7, 27 der
Phase R nicht gestört wird. ,
Beim Erdkurzschluß beispielsweise in Phase S wird nur das zum Anregeelement 5
gehörige Zeitablaufrelais 8, -28 zum Ansprechen gebracht und, da es unter dem Phasenstrom
/s steht, muß ihm die volle Erdspannung zugeführt werden, damit es wie im
zwei- und dreipoligen Kurzschluß die Schleifenimpedanz mißt. Man erkennt aus dieser
Überlegung zwei Vorteile dieser Ausführung der vorliegenden Erfindung. Die Relais reagieren
auf Schleifenimpedanz, sind also auch bei kurzen Stationsentfernungen noch verwendbar,
weil ja die vom Relais gemessene Impedanz der doppelten Stationsentfernung entspricht; ferner bleiben die nach dem
-Hauptpatent notwendigen Zusatzimpedanzen für die Teilung der Erdspannung erspart.
Die Umschaltung von den verketteten Spannungen auf Erdspannung kann in derselben
Weise erfolgen wie nach dem Hauptpatent, also entweder durch eine von der Unsymmetriespannung
30 oder der Nullpunktspannung gesteuerte Umschaltvorrichtung oder durch Umschaltkontakte, die von den Anregerelais
4, 5, 6 betätigt werden.
Eine weitere Lösung zeigt Fig. 3. Hier finden Zeitablaufrelais 7, 8, 9· mit nur einer
Stromwicklung Anwendung, die unter Zwischenschaltung von Hilfsstromwandlern 21,
22, 23 der Übersetzung 2: 1 doppelt gespeist werden, nämlich durch den zugehörigen Phasenstrom
und zusätzlich durch den halben Strom der in cyclischer Reihenfolge benachbarten
Phase.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Einrichtung zur Abschaltung von Mehrphasenleitungen nach Patent568 560, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Stromsystemen ausgeübte Kraftwirkung ■ von zwei in gleichem Sinne wirkenden Strömen herrührt, von denen der eine dem Strom einer Phase, der andere dem Strom der in cyclischer Reihenfolge benachbarten Phase entspricht, und zwar derart, daß der Einfluß des ersten Stromes doppelt so groß ist wie der des zweiten und daß die Spannungsspulen bei Kurzschlüssen von der verketteten Spannung, bei Erdschlüssen von der vollen Erdschlußspannung beeinflußt sind.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strom- 10a systeme je zwei Wicklungen (7, 27, S3 28, 9, 29) besitzen, ' in denen die beiden Ströme getrennt zur Wirkung kommen (Fig. i).
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß. die Stromsysteme je eine Wicklung (7, 8, 9) be-• sitzen, in denen die beiden Ströme, aus getrennten Wandlern (21, 22, 23) entnommen, zur Wirkung kommen (Fig. 3).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT621636X | 1933-06-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE621636C true DE621636C (de) | 1935-11-11 |
Family
ID=3677657
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA73429D Expired DE621636C (de) | 1933-06-14 | 1934-06-15 | Einrichtung zur Abschaltung von Mehrphasenleitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE621636C (de) |
-
1934
- 1934-06-15 DE DEA73429D patent/DE621636C/de not_active Expired
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