DE620834C - Einrichtung zur selbsttaetigen Regelung der Leistung von Elektrodendampfkesseln durch AEnderung des Fluessigkeitsstandes mittels eines Regulierbehaelters, dessen Dampfraum ueber ein selbsttaetig gesteuertes Absperrorgan mit dem Dampfraum des Dampfkessels verbunden ist - Google Patents
Einrichtung zur selbsttaetigen Regelung der Leistung von Elektrodendampfkesseln durch AEnderung des Fluessigkeitsstandes mittels eines Regulierbehaelters, dessen Dampfraum ueber ein selbsttaetig gesteuertes Absperrorgan mit dem Dampfraum des Dampfkessels verbunden istInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
28. OKTOBER 1935
28. OKTOBER 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVe 620834 KLASSE 21h GRUPPE 13 π
des Dampfkessels verbunden ist
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Juli 1933 ab
Bei allen Dampfkesseln steigt der Salzgehalt im Kesselwasser dauernd an, da im
Speisewasser gelöste Salze dem Kessel zugeführt, im Dampf jedoch fast keine Salze abgeführt
werden. Infolge der Abhängigkeit der Leitfähigkeit des Wassers vom Salzgehalt ist es bei Elektrodendampfkesseln, bei
denen das Wasser selbst vom Strom durchflossen wird, besonders wichtig, den SaIzgehalt
nicht über eine gewisse Grenze ansteigen zu lassen. Man läßt daher von Zeit zu Zeit etwas von dem mit Salzen angereicherten
Kesselwasser ab, das dann durch das weniger Salz enthaltende Speisewasser ersetzt wird. Da das Ablassen eines Teiles
des Kesselwassers mit Wärtneverlusten verbunden ist, ist es für den Betrieb von Elektrodendampfkesseln
mit Rücksicht auf deren Wirkungsgrad vorteilhaft, möglichst reines Wasser zur Speisung zu benutzen.
Bei manchen Elektrodendampfkesseln wird die Leistungsaufnahme bei fester Elektrodenstellung
durch Verändern des Wasserstandes geregelt. Es läßt sich dabei stets eine genügend
große Reguliergeschwindigkeit nach abwärts erreichen, indem man durch Öffnen eines Abflußventils Wasser aus dem Kessel
ausströmen läßt. Dagegen dauert das Heraufregulieren von kleiner auf große Leistung
ziemlich lange, wenn man das für den normalen Kesselbetrieb verfügbare Speisewasser
verwendet. Auch wenn man die Speisepumpe so groß dimensioniert, daß in genügend kurzer Zeit der höchste Wasserstand erreicht
wird, steigt die Leistungsaufnahme mitunter erst nach sehr langer Zeit auf den höchsten
Wert. Dies kommt daher, daß das Speisewasser erstens wegen seiner niedrigen Temperatur
und zweitens wegen seines geringen Salzgehaltes bei weitem nicht die Leitfähigkeit
hat wie das im normalen Betrieb im Kessel befindliche, bereits stark eingedampfte
Wasser.
Um diesen Nachteil des langsamen Heraufregulierens zu vermeiden, wird bei bekannten
Regulieranordnungen von Elektrodendampfkesseln ein Regulierbehälter aufgestellt,
in dem das beim Herunterregulieren der Leistung aus dem Dampfkessel abzulassende
Wasser unter Druck aufgespeichert wird. Beim Heraufregulieren wird dann dieses gleiche Wasser wieder in den Kessel zurückgefördert.
Dieses Wasser hat im wesentlichen sowohl die Temperatur als auch die Salzkonzentration
des normalen Kesselwassers, so daß sich bei der zuletzt erwähnten Regelungsart
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Adolf Kirschmer in Berlin-Friedenau.
eine Proportionalität zwischen Wasserstand und Leistungsaufnahme ergibt und die Regelgeschwindigkeit
nur noch von der Fördergeschwindigkeit des Wassers abhängt. Um dies zu erreichen, gab es bisher nur
zwei Möglichkeiten. Entweder war es erforderlich, eine besondere Förderpumpe beträchtlicher
Leistung vorzusehen, um das Wasser vom Kessel in den Regulierwasserbehälter und umgekehrt vom Regulierwasserbehälter in den Kessel zu fördern. Diese
Pumpe mußte außer der das Wasser vom Speisewasserbehälter zum Dampfkessel schaffenden Speisepumpe vorhanden sein.
Oder man mußte sich, falls man die Regelung ohne Förderpumpe durchführen wollte, mit
Einrichtungen begnügen, die nur einen so geringen Überdruck hervorzubringen gestatten,
daß eine Schnellregelung mit ihnen nicht zu erzielen war.
Die Erfindung betrifft somit eine Einrichtung zur selbsttätigen Regelung der Leistung
von Elektrodendampfkesseln, deren Speisewasser einem Speisewasserbehälter entnomoien
wird und deren Leistung durch Ände-. rung des Flüssigkeitsstandes mit Hilfe eines
Regulierbehälters geregelt wird, dessen Dampfraum über ein selbsttätig gesteuertes
Absperrorgan mit dem Dampfraum des Elektrodendampfkessels
verbunden ist.
Beim Gegenstand der Erfindung ist jedoch weder eine besondere Förderpumpe erforderlich,
noch wird überhaupt während des Füllens des Regulierbehälters eine Drucksteigerung
über den normalen- Kesseldruck hinaus im Dampfraum des Elektrodendampfkessels
hergestellt. Dieses wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Regulierbehälter
höher als der Wasserraum des Elektrodendampfkessels liegt und sein Dampfraum
über ein weiteres selbsttätig gesteuertes Absperrorgan- mit dem Wasserraum des Speisewasserbehälters verbunden ist, derart,
daß beim Öffnen der den Regulierbehälter mit ♦S dem Speisewasserbehälter verbindenden Leitung
der Regulierbehälter infolge der in ihm besonders durch die Kondensation von Dampf
im kalten Wasser des Speisewasserbehälters entstehenden Druckverminderung gefüllt und
beim öffnen der die Dampframme des Elektrodendampfkessels
und des Regulierbehälters miteinander verbindenden Leitung der Regulierbehälter nach dem Gesetz der kommunizierenden
Gefäße entleert wird. Das öffnen der zu dem Speisewasserbehälter führenden
Leitung sowie der zu dem Dampfkessel führenden Leitung kann dabei durch Absperrorgane
erfolgen, welche in Abhängigkeit von dem im Elektrodendampfkessel herrschenden Höchst- bzw. Mindestdruck gesteuert werden.
Damit das Regulierwasser auch dann mit annähernd der vollen Betriebstemperatur zur
Verfügung steht, wenn während einer längeren Zeit nicht 'reguliert wurde, wird der
Regulierbehälter zweckmäßig mit einer wärmeisolierenden Umhüllung versehen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt,
ι bedeutet einen Elektrodendampfkessel und 2 einen Regulierbehälter. Der Regulierbehälter 2
ist an seiner tiefsten Stelle mit einem Röhr 3 großen Durchmessers versehen, das in" den
Elektrodendampfkessel unterhalb des tiefsten Wasserstandes einmündet. Ferner besitzt der
Regulierbehälter an seiner höchsten Stelle einen Rohranschluß 4, der einerseits durch
eine Dampfleitung j mit dem Dampfraum des Elektrodendampfkessels 1, -andererseits durch
eine Dampfleitung 6 mit dem Wasserraum des Speisewasserbehälters 5 verbunden ist.
Die Leitung 6 endet im Innern des Speisewasserbehälters 5 in einem mit Löchern versehenen
Verteilerrohr 8, durch welches Dampf in das kalte Speicherwasser einströmen und
dort kondensieren kann. In den von dem 8g Rohranschluß 4 abzweigenden Verbindungsleitungen ist je ein Ventil 9 bzw. 10 eingebaut,
welche von einem an ein Netz 11 angeschlossenen, mit einem Maximumkontakt 12
und einem Minimumkontakt 13 versehenen Manometer 14, das die in dem Elektrodendampfkessel
herrschenden Höchst- und Mindestdrücke anzeigt, gesteuert werden. Die Ventile 9 und 10 werden dabei durch Elektromagnete
15 bzw. 16 so beeinflußt, daß beim Schließen des Maximalkontaktes das in der
Zuleitung zum Speisewasserbehälter eingebaute Ventil 9 und beim Schließen des Minimalkontaktes
das in der Zuleitung zum Dampf raum eingebaute Ventil 10 geöffnet wird.
Die Einrichtung arbeitet wie folgt: Arbeitet der Kessel beispielsweise mit
höchstem Wasserstand und höchster Leistungsaufnahme und tritt nun plötzlich durch
Absperren von Dampfverbrauchern eine Verminderung des Dampfverbrauches ein, so äußert sich dies nach kurzer Zeit in einer
Drucksteigerung. Infolgedessen wird der Maximumkontakt 12 des Manometers 14 ge- no
schlossen und das elektromagnetisch betätigte Ventil 9 geöffnet. Aus dem Regulierbehälter
2, in dem sich Wasser von annähernd dem Kesseldruck und der entsprechenden Siedetemperaturbefindet,
dampf t nun etwas Wasser aus, und der Dampf strömt in den Speisewasserbehälter 5, wo er sich in dem wesentlich
kühleren Speisewasser niederschlägt. Schon nach Verdampfen einer geringen Wassermenge
tritt daher eine erhebliehe Druckverminderung im Dampfraum des Regulierbehälters
2 ein, die ein schnelles Ansaugen von
Wasser aus dem Dampfkessel ι in den Regulierbehälter
2 hinein bewirkt. Die Leistungsaufnahme geht mit dem Absinken des Wasserspiegels
im Elektrodendampfkessel schnell zurück, und der Maximumkontakt 12 an dem
Manometer 14 öffnet sich wieder. Setzt man andererseits den Fall voraus, daß der Kessel
mit niedrigstem Wasserstand und kleinster Leistungsaufnahme arbeitet und daß dann
plötzlich eine starke Vergrößerung des Dampfverbrauches eintritt, so wird eine Drucksenkung die Folge sein, so daß nunmehr,
der Minimumkontakt 13 geschlossen wird. Das Ventil 10 öffnet sich daher, und es
tritt ein Druckausgleich zwischen dem Regulierbehälter 2 und dem Dampfkessel 1 ein.
Infolge seiner verhältnismäßig hohen Aufstellung entleert sich der Regulierbehälter mit
großer Geschwindigkeit in den Dampfkessel, bis die Wasserstände im Dampfkessel und im
Regulierwasserbehälter gleich hoch liegen.
Um eine genügende Reguliergeschwindigkeit zu erhalten, muß man also den Regulierbehälter
2 mindestens so hoch aufstellen, daß der niedrigste Wasserstand in diesem Behälter
gleich hoch liegt wie der höchste Wasserstand im Kessel. Die Geschwindigkeit, mit der im
Elektrodendampfkessel vom höchsten auf den niedrigsten Wasserstand geregelt werden
kann, hängt davon ab, um wieviel der Druck im Regulierbehälter 2 -durch Ausdampfen
gegenüber dem Dampfkesseldruck gesenkt wird, im allgemeinen genügen schon Werte
in der Größenordnung von 0,5 atü, da nur ein geringer Höhenunterschied und dazu die
Rolirleitungswiderstände zu überwinden sind. Die letzteren sind sehr gering, da das Wasserleitungsrohr
zwischen Kessel und Regulierbehälter sehr weit gehalten werden kann. Hat man z. B. einen Druck von 8 atü im Kessel
und will man durch Ausdampfen den Druck im Regulierbehälter 2 auf 7,5 atü verringern,
so braucht man nur so viel Dampf vom Regulierwasserbehälter in den Speisewasserbehälter
strömen zu lassen, daß sich die Temperatur des Regulierwassers von 174,5° C
auf etwa 1720C senkt. Es handelt sich also
um ganz geringe Dampfmengen, die das Speisewasser im Behälter 5 auch bei häufiger
Regulierung und auch dann, wenn es eine Temperatur von etwa 1000C besitzt, leicht
aufnehmen kann.
Eine Druckregeleinrichtung für Elektrodendampfkessel,
bei der ein Hilfswasserraum benutzt wird, der mit dem Wasserraum des Kessels kommuniziert, ist an sich bekannt.
Bei der bekannten Einrichtung ist jedoch der Hilfswasserraum nicht derartig angeordnet,
daß er sich bei vermindertem Druck nach dem Gesetz der kommunizierenden Gefäße in
den Kessel entleeren kann. Außerdem geht bei einer Drucksteigerung, die infolge verringerter
Dampfentnahme auftritt, die Verdrängung des Wassers aus dem Kessel in den Hilfswasserraum nur verhältnismäßig langsam
vor sich, so daß diese Einrichtung zur Schnellregelung nicht brauchbar ist. Eine
Schnellregelung wäre bei der bekannten Einrichtung auch deshalb nicht möglich, weil im
Hilfswasserraum eine so starke Verdünnung des Kesselwassers durch Frischwasser eintritt,
daß beim Zurückströmen des Wassers der Leistungsanstieg im Kesselraum stark verzögert wird und die beabsichtigte Leistungsaufnahme
erst nach längerer Zeit erreicht wird. Von allen diesen Nachteilen ist der Gegenstand der Erfindung frei.
Claims (2)
1. Einrichtung zur selbsttätigen Regelung der Leistung von Elektrodendampfkesseln,
deren Speisewasser einem Speisewasserbehälter entnommen und deren Leistung durch Änderung des Flüssigkeits-Standes
mit Hilfe eines Regulierbehälters geregelt wird, dessen Dampf raum über ein selbsttätig gesteuertes Absperrorgan mit
dem Dampfraum des Elektrodendampfkessels verbunden ist, dadurch gekenn- g0
zeichnet, daß der Regulierbehälter höher als der Wasserraum des Elektrodendampfkessels
liegt und sein Dampfraum über ein weiteres selbsttätig gesteuertes Absperrorgan mit dem Wasserraum des
Speisewässerbehälters verbunden ist, derart, daß beim öffnen der den Regulierbehälter
mit dem Speisewasserbehälter verbindenden Leitung der Regulierbehälter infolge der in ihm besonders durch
die Kondensation von Dampf im kalten Wasser des Speisewasserbehälters entstehenden
Druckverminderung gefüllt und beim öffnen der die Dampfräume des
Elektrodendampfkessels und des Regulierbehälters miteinander verbindenden Leitung
der Regulierbehälter nach dem Gesetz der kommunizierenden Gefäße entleert wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, da- no
durch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Absperrorgane (9, 10) durch Elektromagnete
(15, 16) in Abhängigkeit von dem im Elektrodendampfkessel (1) herrschenden
Höchst- bzw. Mindestdruck er- ifolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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DES110108D DE620834C (de) | 1933-07-12 | 1933-07-12 | Einrichtung zur selbsttaetigen Regelung der Leistung von Elektrodendampfkesseln durch AEnderung des Fluessigkeitsstandes mittels eines Regulierbehaelters, dessen Dampfraum ueber ein selbsttaetig gesteuertes Absperrorgan mit dem Dampfraum des Dampfkessels verbunden ist |
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DES110108D Expired DE620834C (de) | 1933-07-12 | 1933-07-12 | Einrichtung zur selbsttaetigen Regelung der Leistung von Elektrodendampfkesseln durch AEnderung des Fluessigkeitsstandes mittels eines Regulierbehaelters, dessen Dampfraum ueber ein selbsttaetig gesteuertes Absperrorgan mit dem Dampfraum des Dampfkessels verbunden ist |
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DE (1) | DE620834C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3855449A (en) * | 1971-12-28 | 1974-12-17 | K Schneider | Arrangement for producing heat |
-
1933
- 1933-07-12 DE DES110108D patent/DE620834C/de not_active Expired
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US3855449A (en) * | 1971-12-28 | 1974-12-17 | K Schneider | Arrangement for producing heat |
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