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Rückholvorrichtung für Zapfschläuche Die Erfindung bezieht sich auf
eine Rückholvorrichtung für Zapfschläuche, biegsame Kabel o. dgl., deren eines Ende
festliegt; während das andere z. B. mit einem Einfüllmundstück verbunden werden
soll.
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Der Zapfschlauch oder das Kabel soll in seiner ganzen Länge ausziehbar
sein und mittels dieser Rückholvorrichtung das lose Ende wieder selbsttätig eingezogen
werden.
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Solche Vorrichtungen sind an sich bekannt. Es ist z. B. vorgeschlagen
worden, einen Schlauch mit Hilfe eines Federmotors auf eine Gewindetrommel zu wickeln,
die auf einem Tragmast o. dgl. angebracht ist. Diese Lösung hat den Nachteil, daß
das abgezogene Ende des Schlauches während des Abwickelns und beim Einführen des
Auslaufs in ein Füllloch ständig einer zunehmenden Gegenkraft der Aufwickelfeder
ausgesetzt ist, die das freie Ende aus der Einfüllöffnung heraus oder der Bedienung
während der Handhabung aus der Hand zu reißen sucht.
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Eine weitere bekannte, durch Zentrifugalwirkung ausgerückte Sperrkupplung,
um das abgezogene Schlauchende in der jeweiligen Stellung festzuhalten, erfordert
besondere Sorgfalt bei der Handhabung und versagt oft gerade dann, wenn der Schlauch
oder das Kabelende unerwartet zurückschnellt, wobei vielfach der Inhalt, Benzin
o. dgl., verlorengeht.
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Eine andere Lösung vermeidet die Aufwindetrommel und entlastet das
Kabel oder den Schlauch von der ständigen Einwirkung des Federmotors, indem sie
diese über die ortsfesten und verschiebbaren Rollen eines Flaschenzuges führt und
einem Belastungsgewicht die Rückstellkraft entnimmt. Während hier der Schlauch oder
das Kabel einer ständigen Belastung ausgesetzt und keine Sperrvorrichtung vorgesehen
ist, wird der Erfindung gemäß der Schlauch oder das Kabel über Flaschenzugrollen
so gelagert und geführt, daß in jeder Stellung eine sofortige Arretierung eingreifen
und sowohl der Abzug als das Rückholen des freigegebenen Endes ohne starke Zugbeanspruchung
erfolgen kann.
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Das erreicht die Erfindung dadurch, daß die losen Rollen des Flaschenzuges
mit ihren Lagern von einem selbsttätigen Gesperre gehalten werden, dessen Eingriff:
durch Zug auf das freie Ende des Schlauches oder Kabels gesteuert wird. Die losen
Rollen der Flasche erhalten auch zueinander eine relative Bewegungsmöglichkeit und
werden durch das Gesperre in ihrer Lage festgehalten, ohne daß der Schlauch oder
das Kabel nachteilig durch Belastung beeinflußt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt.
Auf dieser zeigt: Fig. i eine schematische Gesamtansicht der Rückholvorrichtung
von vorn,
Fig.2 einen Teil der Einrichtung in vergrößerteni Aclisenschnitt_senkrecht
zur Fig. i.
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Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie A-B der Fig. 2.
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I ist beispielsweise ein Schlauch, welcher eine Flüssigkeit unter
Druck zu dem Teil A, z. B. einem Füllmundstück, führt. Der Schlauch i ist bei B
an eine feste Zuleitung angeschlossen und läuft über die Rollen der Rückholvorrichtung
wie ein Seil über die Rollen eines Flaschenzuges.
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Die Rückholvorrichtung besteht aus einer festen Flasche -mit zwei
Rollen?", 3, welche lose auf einem in den Wangen 4, 4 gelagerten Bolzen laufen.
Die beiden Wangen 4, q.' sind durch ein Querglied verbunden, welches an der senkrechten
Führungsstange 5 für die bewegliche Flasche befestigt ist. Die bewegliche Flasche
besteht aus zwei Gleitstücken 8 und 13, welche auf der Führungsstange S gleiten
und die je eine der Rollen 6, 7 tragen. Das Gleitstück 8, welches die Rolle 6 hält,
trägt ein nach oben ragendes Rohr 8Q, an dessen Ende ein Belastungsgewicht 9 befestigt
ist. Dieses Gewicht ist vorzugsweise ringförmig und mittels Gewindes 81,
am Ende des Rohrteiles 8a aufgeschraubt. Eine Gegenmutter io dient zur Sicherung.
Die Rolle 6 läuft auf einem mit dem Gleitstück 8 verbundenen Bolzen 81.- Außerdem
sind an diesem Gleitstück 8 noch Ansätze 8,1 vorgesehen, welche die Achse
i i eines Verriegelungsgliedes 12 tragen.
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Das zweite Gleitstück 13 gleitet auf dem Rohrteil 8" des Gleitstückes
8 und ist oben mit einer Führungshülse 13, versehen. Es trägt den Bolzen
13" auf welchem die Rolle 7 läuft, und einen Bügelansatz 13d, in dem auf einer Achse
15 eine Rolle 14 angeordnet ist. Eine Schraubenfeder 16, die sich gegen das Belastungsgewicht
9 stutzt, sucht das Gleitstück 13 nach unten zu drücken.
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Das um die Achse i i schwenkbare Verriegelungsglied 12 hat zwei Arme,
von denen einer, I2Q, mit der Führungsstange 5 in Berührung kommt, während der andere,
I2b, sich gegen die Rolle 14 lehnt. Er ist so angeordnet, daß der Riegel 12 um seine
Achse schwingt und den Arm 12Q' gegen die Führungsstange 5 drückt, sobald das Gleitstück
13 sich dem Gleitstück 8 nähert.
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Die Vorrichtung wirkt wie folgt: Wird auf das freie Ende des Schlauches,
welches im Organ A endet, ein Zug ausgeübt, so teilt dieser sich den verschiedenen
Trums bis zur Stelle B mit.
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Infolge der Reibung der einzelnen Rollen, die gegebenenfalls noch
durch künstliche Mittel. vergrößert werden kann, und der Verbiegungssteifigkeit
des Schlauches o. dgl. sind jedoch die Zugkräfte an den beiden Trums, die an der
Rolle 7 angreifen, größer als diejenigen an den dieRolle6 umgeben:denTrums. Infolgedessen
sucht das Gleitstück 13 sich unter Zusammendrückung der Feder 16 vom Gleitstück
8 zu entfernen, während sich außerdem beide Gleitstücke im ganzen nach oben bewegen.
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Da die beiden Gleitstücke 8 und 13 sich voneinander entfernen, liegt
der Arm 12" des Verriegelungsgliedes i2 nur lose an der Führungsstange 5 an, so
daß er der Aufwärtsbewegung der unteren Flasche keinen Widerstand entgegensetzt.
Das freie Ende des Schlauches läßt sich also leicht weiter herausziehen.
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Läßt man das freie Ende i" los, so versuchen die beiden Gleitstücke
als Ganzes unter der Wirkung des Belastungsgewichtes 9 wieder nach unten zu fallen.
Hierbei macht sich die Reibung usw. im umgekehrten Sinne wie vorher geltend, d.
h. bei der plötzlichen Zugkraftverininderung am Ende i, ist die Spannungsverminderung
an den beiden Trums, welche die Rolle 7 umgeben, früher wirksam als an den die Rolle
6 umgebenden beiden Trums. Das Gleitstück 13 sucht also unter der Wirkung der Feder
16, sich schneller als das Gleitstück 8 abwärts zu bewegen, nähert sich also dem
letzteren.
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Infolge dieser Annäherungsbewegung drückt die Rolle 14 gegen den Arm
12U des Verriegelungsgliedes i2; dieser schwenkt um seine Achse und drückt den Arm
i2, kräftig gegen die Stange 5. Das Gleitstück 8 wird zunächst festgehalten. Da
der Arm 12" nun annähernd senkrecht zur Stange 5 liegt, wirkt die Einrichtung selbstsperrend,
so da:ß der Flaschenzug auch blockiert bleibt, wenn nun auch die die Rolle 6 umgebenden
Trums locker werden.
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Das Eintreten der Sperrung wird durch die verschiedene Trägheitswirkung
der beiden Gleitstücke noch erleichtert. Wenn das freie Ende des Schlauches o. dgl.
plötzlich freigegeben wird, so setzt sich das Gleitstück 13, dessen Masse -geringer
ist als diejenige des finit der Masse des Belastungsgewichts 9 verbundenen Gleitstückes
8, schneller in Bewegung und nähert sich dadurch diesem unter Wirkung der Feder
16.
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Nachdem. die Sperrung eingetreten ist, kann das Mundstück A gehandhabt
werden, ohne daß dauernd ein Zug auf das freie Ende i, auszuüben ist. Will man dann
die Länge des abgezogenen Endes wieder verringern, so braucht man nur wieder an
diesem zu ziehen, so daß sich die beiden Belastungsgewichte in der oben beschriebenen
Weise voneinander entfernen, und dann das freie Ende allmählich nachzulassen, ohne
den Zug auf dieses aufhören zu lassen. In diesem Fall sinken die beiden Gleitstücke
als Ganzes mit gleicher
Geschwindigkeit herab, ohne das Umschwenken
des Verriegelungsgliedes i2 hervorzurufen.
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Die beschriebene Einrichtung läßt sich für die verschiedensten Zwecke
anwenden, besonders vorteilhaft für Schläuche oder elektrisch.. Kabel.
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Außerdem kann der Erfindungsgegenstand bei Wasser- und Luftzapfsäulen
verwendet werden, wie sie in Autogaragen und Tankstellen vorgesehen werden.
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Ein großer Vorteil der neuen Rückholvorrichtung ist darin zu sehen,
daß während des Hantierens, z. B. beim Einfüllen von Benzin in einen Wagentank oder
beim Füllen der Luftreifen u. dgl., der abgezogene Schlauch oder das Kabel in jeder
Arbeitsstellung vollständig entlastet ist und nicht dauernd unter der Aufwindekraft
liegt.