DE617811C - Photographische Kamera mit Belichtungsmesser - Google Patents

Description

Bifc-^SES DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
26. AUGUST 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 57a GRUPPE 32 os

Wilhelm Krämer in Aarau, Schweiz Photographische Kamera mit Belichtungsmesser

Patentiert im Deutschen Reiche vom- 25. Oktober 1933 ab

Bei den bekannten photographischen Kameras mit Belichtungsmesser, dessen Helligkeitsregler mit der Verschluß- und Blendeneinstellung gekuppelt sind, wird die Schichtempfindlichkeit des Aufnahmematierials dadurch berücksichtigt, daß von Hand ein weiterer Helligkeitsriegler eingestellt wird.

■Solche Konstruktionen sind an Kameras, bei denen das Aufnahmematerial jederzeit ausgewechselt werden kann, durch das bei jedem Materialwechsel nötig werdende Neueinstellen nachteilig.

Dies gilt sowohl in bezug auf die Allgemeinempfindlichkeit als auch, in bezug auf die Farbempfindlichkeit, welch letztere durch Vorschaltung von Farbfiltern berücksichtigt wird. Beim Übergang von einem gewöhnlichen orthochromatischen, wenig empfindlichen Material zu höchstempfindlichem Panmaterial, und umgekehrt, müssen also jeweils zwei Organe neu eingestellt werden, was umständlich, ist und auch zu Fehlern führen kann.

Die vorliegende Erfindung beseitigt diesen Nachteil dadurch, daß die Einstellung des Belichtungsmessers auf die Allgemein- und Farbempfindlichkeit des Aufnahmematerials durch je ein an der Kassette befindliches Organ (Hebel o. a.) geschieht. Diese Einstellorgane brauchen nur einmal beim Laden der Kassette, etwa durch Einstellen eines Zeigers an einer Skala, nachgestellt zu werden. Damit ist dann auch der Vorteil verbunden, daß man auch von außen an der Kassette ersehen kann, mit welchem Material sie geladen ist.

Eine beispielsweise Ausführungsform zeigen die Abbildungen der Anlage 2:

Fig. ι teils im Aufriß, teils im Schnitt etwa nach der Linie C-D der Fig. 2,

Fig. 2 im Schnitt nach der Linie A-B der Fig. i; durch den Schnitt nicht getroffene Teile in Ansicht von oben.

Das Beispiel stellt eine Kamera dar, deren Gehäuse 1 von drei Seiten von der Rollfilmkassette 2 umfaßt wird, welche von unten angeschoben werden kann. Die Teile des Kameragehäuses und des an ihm angebrachten Belichtungsmessers sind im Schnitt schwarz, die der Kassette schraffiert gezeichnet. Der Belichtungsmesser besteht aus vier Helligkeitsreglern, um eine gemeinsame Achse drehbaren Scheiben, die bei ihrer Drehung Graugläser verschiedener Dichte bzw. Farbfilter verschiedener Färbung in den Strahlengang des Belichtungsmessers einschalten. Diese Helligkeitsregler werden automatisch bedient: 3 und 5 durch die Verschluß- bzw. Blendeneinstellung, 4 und 6 durch die an der Kassette befindlichen Einstellorgane. Der mit der Verschlußeinstellung gekuppelte HeI-ligkeitsr.egler 3 trägt am äußeren Umfang einen Zahnkranz, der in einen solchen des Verschlußeinstellringes 7 eingreift, so daß bei Drehung des Verschlußeinstellringes das der Belichtungszeit entsprechende Grauglas vor die Öffnung 8 des Belichtungsmessers gelangt. ■ Die Maßzahl der Belichtungszeit ist

auf dem entsprechenden Grauglas jeweils· transparent aufgebracht und wird durch die Lupe 9 beim Einstellen betrachtet. Die -übrigen drei Lichtfilter (Grau- bzw. Farbgläser) liegen zwischen der Lupe und der Transparentzahl. Der Regler 4 ist der Schichtempfindlichkeit zugeordnet und wird je nach der Stellung des — etwa durch Schraubbewegung verstellbaren — Stiftes 10 mehr oder weniger gedreht, indem dieser Stift gegen den durch die Feder r 1 gefederten. Hebel 12 drückt und diese Bewegung "durch Hebel- und Zahnradübersetzung vergrößert wird. Der Helligkeitsregler 5 entspricht 3, nur ist sein Zahnkranz mit dein der Blendeneinstellung 13 im. Eingriff und es fehlen die Transparentzahlen. Der Regler 6 ist der Farbempfindlichkeit zugeordnet; sein Antrieb entspricht dem von 4, er geschieht durch den ao Stift 14 der Kassette, der auf den durch die Feder 15 gefederten Hebel 16- drückt; der Regler unterscheidet sich von 4 nur dadurch, daß er statt der Graugläser Farbfilter verschiedener Färbung trägt.

as Der Belichtungsmesser wirkt in der Weise, daß beim Einblick durch die Lupe 9 die Transparentzahl, weiche die eingestellte Belichtungszeit anzeigt, um so heller gesehen wird, je langer die Belichtungszeit, je größer die Blende, je empfindlicher das Aufnahmematerial ist. Der Regler 6 bewirkt, daß bei Panmaterial die Zahl bei Kunstlicht heller erscheint wie bei orthochromatischem Material, da bei letzterem ein blaues Filter vorgeschaltet wird.

Die Umstellung des Belichtungsmessers durch die an der Kassette befindlichen. Einstellorgane ist besonders bei Verwendung von-Kassette^ welche Material für viele Aufnahmen enthalten (Rollfilm, Kinofilm, Packfilm usw.), vorteilhaft. Bei Vorhandensein mehrerer Kassetten, von denen jede mit anderem. Material gefüllt ist, braucht jede Kassette nur einmal bei der Ladung eingestellt· zu werden·. Es kann dann von Aufnahme zu Aufnahme das Material gewechselt werden, ohne daß eine Umstellung des Belichtungsmessers nötig wird, da dies automatisch beim Einsetzen der Kassette geschieht.

Außer diesem dargestellten Beispiel sind je nach dem angewandten Belichtungsmesserprinzip verschiedene Varianten möglich; auch auf photoelektrische Belichtungsmesser ist der Gedanke anwendbar: Die Lichtmessung wird dann durch eine hinter den Helligkeitsreglern befindliche Photozelle vorgenommen.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Photographische Kamera mit einem Belichtungsmesser, in dessen Strahlengang mehrere Helligkeitsregler liegen, von denen einer mit der Verschlußeinstellung und einer mit der Blendeneinstellung gekuppelt ist, während ein dritter der Schichtempfindlichkeit zugeordnet ist, gekennzeichnet durch ein· an der Kassette angebrachtes Organ, das beim Einsetzen der Kassette den der Sclüchtempfindlichkeit zugeordneten. Helligkeitsregler einstellt.
2. 2. Photographische Kamera nach Anspruch i, gekennzeichnet durch in den Strahlengang des Belichtungsmessers eirtschaltbare Farbfilter, die der Farbempfindlichkeit -des Aufnahmematerials angepaßt sind und ebenfalls durch ein an der Kassette angebrachtes Einstellorgan betätigt werden.
3. 3. Photographische Kamera nach Anspruch ι oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Kassette befindlichen Einstellorgane von Hand entsprechend der Schichtempfindlichkeit verstellbar sind.

   Hierzu· 1 Blatt Zeichnungen·