DE616577C - Block- und Barrenschere mit zwei beweglichen Messern und Werkstueckniederhalter - Google Patents

Description

Bei Block- und Barrenscheren mit zwei beweglichen Messern werden Werkstüekniederhalter verwendet. Abgesehen von den unzulänglichen älteren Bauarten, bei denen während des Schneidvorganges der hochgehende Untermesserträger den Niederhalter nacht oben drücken und dabei den Niederhalterdruck überwinden muß, ist eine Konstruktion bekannt, b,ei welcher der Niederhalter durch ein Übertragungsgestänge mit dem Ober- und Untermesserträger verbunden und seine Bewegung von den Bewegungen beider Messerträger abhängig ist. Der Niederhalterdruck, d. i. der Klemmdruck zwisehen Untermesserwange und Niederhalter, auf den Block verteilt sieb in dem Verbindungsgestänge zwischen Ober- und Untermesserträger derart, daß eine Kraft in der Größe des Niederhalterdruckes den Ober-

äo messerträger nach oben zu ziehen versucht mit der Tendenz, die Messer auseinanderzuziehen bzw. zu öffnen. Diese Kraft muß im Gleichgewicht gehalten werden durch eine Gegenkraft, die der Hauptantrieb der beiden Messer zusätzlich, d.h. über das eigentliche Dreh.-moment zum Abscheren des Blockes hinaus, aufzubringen hat. Das Drehmoment der Hauptexzenterwelle hat also den Scherdruck plus den Niederhalterdruck zu überwinden.

Die Erfindung betrifft eine Block- und Barrenschere mit zwei beweglichen Messern und einem Werkstückniederhalter, bei welcher der Niederhalterdruck in günstigster Weise aufgenommen wird. Der Vorschlag der Erfindung geht demgemäß dahin, den Niederhalter so an der Maschine anzuordnen, daß er gewissermaßen mit der Untermesserwange ein mit dem Untermesserträger sich frei bewegendes Spannbackenpaar bildet, dessen Spannkräfte sich gegenseitig auf heben, ohne irgendeinen Einfluß auf die Kräfteverhältnisse, welche für die Bewegung des Ober- und Untermesserschlittens maßgebend sind, auszuüben. Bei dem Erfindungsgegenstand hat also das Drehmoment der Exzenterwelle nur den Scherdruck zu überwinden, da die Niederhalterdrücke und ihre Reaktionsdrücke sich gegenseitig vollständig aufheben ohne eine schädliche Rückwirkung auf das Obermesser bzw. Drehmoment der Exzenterwelle.

Diese Wirkung wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß am Niederhalter und am Untermesser je ein fest im Maschinenständer gelagerter gleicharmiger Doppelhebel angelenkt ist und die freien Enden der beiden Doppelhebel durch eine Lasche o. dgl. miteinander verbunden sind, so daß bei der Hubbewegung des Untermessers der Niederhalter im selben Maße auf und ab bewegt wird.

Besonders zweckmäßig ist es, diese Verbindung des Niederhalters mit dem Untermesser dazu zu benutzen, um die Aufsetz- und die Lüftbewegung vor bzw. nach dem Schneidvorgange von einem Antrieb, etwa dem Haupt-

antrieb der Schere, auf den Niederhalter zn übertragen. Um dies zu ermöglichen, kann beispielsweise erfindungsgemäß die Verbindungslasche der beiden gleicharmigen Dop pelhebel als Kniehebel ausgebildet sein, der mit Hilfe eines zwangsläufig vom Hauptantrieb der Schere beeinflußten Steuergestänges zwecks Lüftung des Niederhalters in die Knicklage und zwecks Aufsetzens des ίο Niederhalters vor dem Schneiden wieder in die Strecklage gebracht werden kann. Der Knickpunkt des Kniehebels ist zweckmäßig durch eine Zugstange· mit einem durch eine auf der Antrieb- (Ritzel-) welle angeordnete *5 Nockenscheibe gesteuerten Hebel verbunden. Da die Zugstange eine erhebliche Länge hat und so angeordnet werden kann, daß sie um eine waagerechte Achse eine symmetrische Schwingbewegung ausführt, findet praktisch so während des Schnittes, also während sich das Untermesser nach oben bewegt, ein Abheben des Niederhalters vom Block nicht statt.

Die Aufsetz- und Lüftbewegung des Niederhalters kann jedoch auch durch ^besondere Übertragungselemente bewirkt werden, die vom Häuptantrieb der Schere ihre Bewegung ableiten. Eine Möglichkeit dieser Art besteht z. B. darin, daß die Niederhalter stange aus zwei mittels Gewinde meinandergreifenden Teilen besteht, von denen der obere mit dem Doppelhebel verbundene, am -oberen Ende als Nutenwelle ausgebildete Teil durch ein Schaltgetriebe in Umdrehung versetzt werden kann, so daß der untere, den Niederhalterkopf tragende, an einer Drehung verhinderte Teil der Niederhalterstange die Luft- bzw. Aufsetzbewegung ausführt.

In der Zeichnung sind zwei Ausf ührungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Abb. 1 bis 4 zeigen die eine Ausführungsform, und zwar die Abb. 1 'und 2 in .Seiten- und Stirnansicht bei geöffneten Messern und die Abb. 3 und 4 in derselben Weise unmittelbar nach dem Aufsetzen des Niederhalters sowie des Obermessers auf das Werkstück.

Der zu schneidende Block 1 wird in die Öffnung zwischen Obermessera und Untermesser3 eingeführt. Der Niederhalter 4 ist mittels Handrades 5 den verschiedenen Blockhöhen entsprechend einstellbar. Der den Niederhalter 4 tragende Hebel 6 und der unmittelbar am Untermesserträger angreifende Hebel 7 sind im Scherengestell fest gelagert. Der die beiden Hebel-6 und 7 verbindende Kniehebels ist durch die Zugstange9 mit dem Hebel 10, der in dem festen Punkt 11 seinen Drehpunkt hat, verbunden. Der Hebel 10 ist mit einer Rolle 12. versehen, welche mit den Laufflächen der Kurvenscheibe 13 in Berührung steht. Die Kurvenscheibe 13 ist .auf .der Hauptantriebswelle der Schere angeord-' net. Auf dieser sitzt ferner das Ritzel 14, welches in das Segment 15 eingreift.

Die Wirkungsweise ist folgende:

Durch das Ritzel 14 (Abb. 1), welches mit Hilfe des Segmentes 15 zunächst die Abwärtsbewegung des Obermessers bewirkt, wird auch zugleich die Kurvenscheibe 13 in Drehung gesetzt. Durch die Drehung der Kurvenscheibe schwenkt der Hebel 10 um seinen Drehpunkt 11, wodurch der Kniehebel 8 mit- " tels der Zugstange 9 in eine gestreckte Lage gebracht wird. Während dieses Vorganges behält der Hebel 7 seine Lage bei, wobei sich der Kniehebel um den Punkt 17 dreht und der Hebel 6 um den Drehpunkt 18 geschwenkt wird, wodurch der Niederhalter sich nach unten bewegt.

Der Niederhalter kann so eingestellt werden, daß er etwas vor dem Obermesser auf den Block aufsetzt.

Nach dem Aufsetzen des Niederhalters 4 auf den Block beginnt die Aufwärtsbewegung des Untermessers i>zw., des Untermesserträgers 3. Da der Hebel 7 vermittels der Lasche 19 mit dem Untermesserträger verbunden ist und der Kniehebel 8 im gestreckten Zustand eine starre Verbindungslasche zwischen den beiden Hebeln 6 und 7 bildet, wird die Bewegung des Untermessers auf den Niederhalter übertragen.

Die beim Schneidvorgang auf den Niederhalter wirkende Kraft wird durch das Hebelsystem in den Untermesserträger geleitet, wie aus Abb. 3 ersichtlich ist. Während der Auf- und Abwärtsbewegung des Untermessers wird der Hebel ι ο durch die Kurvenscheibe in derselben Lage gehalten, wobei die Zugstange 9, ■da sie die Bewegungen des Hebelsystems mitmacht, 'um den Punkt 20 schwenkt.

Nachdem das Untermesser seine untere Endstelliung wieder erreicht hat, übernimmt die Kurvenscheibe 13 die Aufwärtsbewegung des Niederhalters in seine Endstellung.

Bei der in den Abb^:. 5 'und 6 dargestellten Ausführungsform ist statt des Kniehebels 8 eine starre Verbindungslasche 21 vorgesehen. Die Aüfsetz- und Lüftbewegung des Niederhalters werden nicht wie bei der ersten Ausführungsform durch das Verbindungsgestäinge zwischen Niederhalter und Untermesserträger übertragen, sondern -es sind hierfür ,besondere Elemente vorgesehen, welche vom Hauptantrieb der Maschine ihre Bewegung ableiten. Die wie bei der ersten Ausführungsform auf" der Hanptantriebsweüe angeordnete Kurvenscheibe 13 überträgt die Bewegung- der Antriebswelle auf einen Hebel 22, der seinen Drehpunkt bei 23 hat. Auf der den Hebel 22 tragenden Welle ist ein Kegelrad 24 angeordnet, von welchem die Bewegung über die

Kegelräder 25, 26, 27, 28 und 29 auf die Niederhaltespindel 31 übertragen wird. Die Hebel 6 und 7 sind demnach bis zum Aufsetzen des Niederhalters auf den Block in Ruhe und bewegen sich erst, sobald der Untermesserträger seine Aufwärtsbewegung- beginnt.

Auch bei dieser Ausführungsform ist der Niederhalter durch das Handrad 32, welches xo mit den Zahnrädern 28 und 29 gekuppelt werden kann, auf verschiedene Werkstückhöhen einstellbar.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   IS i. Block- und Barrenschere mit zwei

   beweglichen Messern und Werkstückniederhalter, dadurch gekennzeichnet, daß am Niederhalter (4) und am Untermesser (3) je ein fest im Maschinenständer gelagerter gleicharmiger Doppelhebel (6, 7) angelenkt ist und die freien Enden der beiden Doppelhebel (6, 7) durch eine Lasche (21) o. dgl. miteinander verbunden sind, so daß bei der Hubbewegung des Untermessers (3) der Niederhalter (4) im selben Maße auf und ab bewegt wird.
2. 2. Block- und Barrenschere nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungslasche als Kniehebel (8) ausgebildet ist und mit Hilfe eines zwangsläufig vom Hauptantrieb der Schere beeinflußten Steuergestänges zwecks Lüftung des Niederhalters (4) in die Knicklage 'und zwecks Aufsetzens des Niederhalters (4) vor dem Schneiden wieder in die Strecklage gebracht werden kann.
3. 3. Block- und Barrenschere nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Knickpunkt des Kniehebels durch eine Zugstange (9) mit einem durch eine auf der Antrieb- (Ritzel-) welle angeordnete Nockenscheibe (13) gesteuerten Hebel (10) verbunden ist.
4. 4. Block- und Barrenschere nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederhälterstange aus zwei mittels Gewinde ineinandergreifenden Teilen besteht, von denen der obere (31) mit dem Doppelhebel (6) verbundene, am oberen Ende als Nutenwelle ausgebildete Teil durch ein Schaltgetriebe (22 bis 27) in Umdrehung versetzt werden kann, so daß der untere, den Niederhalterkopf tragende, an einer Drehung verhinderte Teil der Niederhalterstange die Luft- bzw. Aufsetzbewegung ausführt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen